"Fridays for Future" geht mit Verdi auf die Straße - Mehrere Tausend demonstrieren für mehr Klimaschutz und Verkehrswende

Fr 03.03.23 | 15:35 Uhr
  71
FFF-Poteste in Berlin (Quelle: dpa)
Video: rbb24 Abendschau | 03.03.2023 | Julia Kubowicz | Bild: dpa

Für mehr Klimaschutz und mehr Geld für den Öffentlichen Nahverkehr wurde am Freitag in Berlin, Brandenburg und zahlreichen weiteren Städten demonstriert. "Fridays for Future" hatte dazu aufgerufen - erstmals gemeinsam mit der Gewerkschaft Verdi.

Die Klimabewegung "Fridays for Future" hat am Freitag in Berlin und Brandenburg gemeinsam mit der Gewerkschaft Verdi für mehr Klimaschutz und eine schnellere Verkehrswende demonstriert.

In Berlin trafen sich die Demonstranten zu einer Kundgebung nahe dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Anschließend zogen sie durch das Regierungsviertel. Die Polizei sprach von "mehreren tausend" Teilnehmenden, die Veranstalter von rund 18.000 Demonstranten.

Zentrales Thema der Proteste war die Forderung nach einer Verkehrswende. Neben einem Ausbau des Bahnnetzes wurden auch soziale Verbesserungen für die Beschäftigten im ÖPNV verlangt. Ein "Fridays for Future"-Sprecher sagte dem rbb, die Bundesregierung verfehle ihre selbstgesetzten Klimaziele deutlich, vor allem das Verkehrsministerium hinke hinterher.

 

Zahlreiche Demos auch in Brandenburg

Auch in Brandenburg gab es Protestzüge. So demonstrierten in Potsdam rund 500 Menschen mit einer Fahrradsternfahrt für eine Verkehrswende und einen schnellen Kohleausstieg in der Lausitz. Weitere Demonstrationen fanden unter anderem in Eberswalde, Cottbus und Frankfurt (Oder) statt.

Auch in anderen deutschen Größstädten wie München, Hamburg, Köln und Frankfurt/M. gingen Menschen auf die Straße. Laut Veranstalter demonstrierten am Freitag insgesamt 220.000 Menschen.

Verdi setzt sich im Rahmen des globalen Klimastreiks für bessere Arbeitsbedingungen im ÖPNV, mehr Personal sowie den Ausbau der Streckennetze ein. "Damit emissionsarmer Verkehr endlich zuverlässig und bezahlbar wird, werden massive Investitionen in den ÖPNV benötigt", heißt es. Insgesamt plant "Fridays for Future" in rund 200 deutschen Städten Demonstrationen und Kundgebungen.

Arbeitgeberverbände hatten die Zusammenarbeit der Gewerkschaften mit "Fridays for Future" als "Grenzüberschreitung" kritisiert. Verdi weist das zurück und betont die gemeinsamen Ziele der Gruppen. Bessere Arbeitsbedingungen im öffentlichen Nahverkehr seien für die Beschäftigen und die Verkehrswende gleichermaßen wichtig.

Warnstreik im Nahverkehr in sechs Bundesländern

Parallel zu den Protesten hatte Verdi für Freitag zu Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr in insgesamt sechs Bundesländern aufgerufen [tagesschau.de]. Betroffen waren Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Sachsen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz. Hintergrund sind die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst. In den vom Streik betroffenen Ländern gilt der Tarifvertrag des öffentlichen Diensts im Nahverkehr, weil die Unternehmen dort in kommunaler Hand sind. Berlin und Brandenburg waren von den Warnstreiks nicht betroffen.

Sendung: rbb24 Abendschau, 03.03.2023, 19:30 Uhr

71 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 71.

    Die einen haben den Kleber um sich an der Straße festzukleben, die anderen haben den Kleber im Hirn und machen so weiter wie bisher.

  2. 70.

    Gewerkschaften und Klimaprotest gehören ebenso zusammen wie Ökonomie und Ökologie. Die sinnlose Verschwendung von Lebensmitteln, z.B. Kartoffelbrei, jedoch nicht.

  3. 69.

    Sie sind weit davon entfernt, zu begreifen, was eine von Ihnen geforderte "aggressive Umsetzung des Klimaschutzes" bedeuten würde. Mitdenken wäre angebracht! OK, wenn man Grün-Radikal ist kann man Empathiefähigkeit nicht verlangen.

  4. 68.

    Jaja, "böse" Gewerkschaften, die sich für Arbeitnehmerrechte einsetzen.Sind alle von schlimmen Linken und Kommunisten unterwandert. In einer "ordentlichen" Marktwirtschaft haben sich Arbeitnehmer gefälligst demütig dem Arbeitgeber zu unterwerfen. Sich abzocken und ausplündern zu lassen. Und keinesfalls eigene Interessenvertretungen zu gründen. Ist es das, was Sie uns sagen wollen? Bei so einem autoritären Chef wird die Steinmetzgerei sicherlich keine neuen Fachkräfte finden.

  5. 67.

    Gewerkschaften und Klimaprotest gehören nicht zusammen. Was wir brauchen ist eine aggressive Umsetzung des Klimaschutzes durch beispielsweise kostenlosen Personenverkehr in Deutschland und den Verbot des Betriebes von Verbrennern umsetzen. Außerdem sollte strafen für Klimaineffiziente Häuser anfallen. So kann man den Immobilienmarkt aufmischen. Zudem sollten Industrien die grüne Technologien vom Staat unterstützt werden.

    Dadurch werden bestimmte Geschäftsmodelle überflüssig und viele Leute werden ihre Jobs verlieren. Aber man sollte sich nicht immer an Jobs klammern. So kommt man viel schneller an die Ziele.

  6. 66.

    Das Verdi sich jetzt mit Friday for Future zusammentut verwundert mich nicht.
    Verdi ist von der Linkspartei unterwandert und betreibt nebenbei noch die Kaderschmiede der Linken
    (Rosa Luxenburg Stiftung Berlin)
    Wer es immer noch nicht glaubt:Die Beschäftigten der Landeseigenen Vivantes Töchter haben es erleben müssen wie diese verlogene Gewerkschaft die Mitglieder betrügt und die Umsetzung durch Meike Jäger torpediert wurde

  7. 65.

    Fridays for future wieder Schulfrei .. Die können ja mal Bus und Lokführer werden,um den öfentlichen voranzutreiben. Aber da kommt bestimmt Bürgergeld oder PC Job .

  8. 64.

    Es scheint bei den Böse-Schwedin-Jüngern Vernunft und der Erkenntnis, dass man auf der Stelle hüpfen man nicht die Welt verändert, durchzusetzen.
    Wenn jetzt noch die PATTEX-Kleber rote Leibchen anziehen und gemeinsam mit ver.di demonstrieren, können vom Streik Betroffene wenigstens ohne Probleme mit ihrem Auto zur Arbeit fahren.

  9. 63.

    Gerade die hart arbeitende Bevölkerung braucht Gewerkschaften. Wer das nicht verstanden hat arbeitet entweder nicht hart (ggf. wider eigenes Empfinden) oder lässt sich blenden von den üblichen Demokratiefeinden.

  10. 62.

    So siehts aus. Und selbst in Firmen, die längst aus den Branchentarifverträgen ausgestiegen sind, orientieren sich die Chefs an den Tarifabschlüssen mit den Gewerkschaften.

  11. 61.

    Nun, da man da pünktlich sein muß, in "Schichten" arbeitet und nicht Millionen verdient, ist dass wohl die falsche Klientel für eine Bewerbungsaktion..... ach so und Freizeit ist auch begrenzt, bekifft einen Bus lenken geht auch nicht.....und immer freundlich zu allen Kunden sein.... Neee......das wird nüscht!

  12. 60.

    Ähhhh.....angesparte Überstunden und Urlaub opfern? Als Schüler? Aber mit einem haben Sie Recht. Die Jungen von heute sollten Angst um ihre Rente haben...... Wenn die nächste Generation noch weniger Arbeitsmoral hat als FFF, ist bei ihnen Ebbe im Geldbeutel!

  13. 59.

    Gewerkschaften machen nichts? Haha. Fragen Sie mal die Eisenbahner: Zwei Gewerkschaften, beste Tarifabschlüsse, immer wieder, seit Jahrzehnten. Für die "hat arbeitende Bevölkerung", wie sie selber so schön sagen. Klar, Arbeitgebern passt das nicht.

  14. 58.

    " wo es in der Bundesrepublik bereits viele Jahrzehnte strenge Umweltschutzauflagen gab und diese auch durchgesetzt wurden." Und Produktionen, wo sich das dann nicht mehr lohnte ins besser geeignete Ausland verlagert wurden.

    "Eine Firma im Kapitalismus kann immer nur soweit billig produzieren, wie der Staat dies durch Gesetze und Vorschriften zulässt." Oder sie in einem anderen Staat eine billigere Produktionsmöglichkeit erschließt, da die Gesetzte und Vorschriften in Deutschland ja nicht exterritorial gelten.

  15. 57.

    Sie waren wohl nie arbeiten und haben etwas produktives getan, oder? So wie viele heute leben können, haben die vorangegangen Generationen geschaffen. Rückblickend zugegeben nicht immer okologisch, aber eben so, dass es allen etwas besser geht. Ein Auto ist ein gutes, flexibles und sicheres Fortbewegungsmittel. Und der ÖPNV lief noch nie gut. Wenn die BVG und bahn angemessen an den Kosten fur die ganzen Ausfälle beteiligt wurde, wurden sie spuren und pünktlich sein.

  16. 56.

    Liebe Gemeinde, da seht ihr mal wie es läuft. Gewerkschaften verkohlen euch auch nur und machen gar nichts. Tolle Paläste wie in der Köpenicker Straße und Sprüche klopfen.
    Toll ! Klimakleber sind sowieso radikal. Ich hoffen da greift jetzt mal jemand durch.
    Alles auf Kosten der hart arbeitenden Bevölkerung.

  17. 55.

    Ihre Argumentation ist schon etwas zwiespältig: Dass Sie hier das Hohelied gesellschaftlicher Einflussnahme und staatlicher Begrenzung singen, während es bei anderen Gelegenheit dem Wirtschaftlichen doch vermeintlich den Boden entzöge.

    Tatsache ist eher, dass das reine Wirtschaftliche, welches auf Maximum ausgelegt ist, sich beständig im Kreis dreht und letztlich sich selber auf die Füße fällt, ein Korporatismus von Unternehmen und Gewerkschaften, wie es jz. lang die Verhältnisse befriedigt hat, letzten Endes doch wiederum "blind" für Qualitäten war, weil nur auf das Erzielen von Quantitäten geachtet wurde.

    Gemeinsam ist in den Städten mehr wertvolles baul. Kulturgut vernichtet worden als durch den 2. Weltkrieg selber. Es waren dann die vermeintlichen Wirtschaftsfeinde, die neues Denken in die Angelegenheit brachten und Dasjenige retten halfen, was jetzt auf allen Ansichtskarten zu sehen ist.

    Der Streit kommt mir vor wie Spiegelfechterei. ;-

  18. 54.

    Natürlich ist mein Renteneintrittsalter wichtiger als das Klima. Und Kinder habe ich auch keine. Gott sei Dank, die würden dann auf der Straße festkleben, während sie sich bei mir durchfuttern würden.

  19. 53.

    Ein Grund mehr nicht bei der Gewerkschaft zu sein. Wer mit undurchsichtigen Organisationen wie den Klima-Aktivisten auf die Straße geht, darf sich nicht wundern, wenn demnächst mal die Rechten mitlaufen!

  20. 52.

    Da bin ich völlig tiefenenspannt ich bin aktiv im Ehrenamt seit meinem 16 Lebensjahr !

Nächster Artikel