Fachausschuss muss entscheiden - Abgeordnetenhaus findet keine Lösung für das Semesterticket

Do 25.05.23 | 21:59 Uhr
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Student in einem Hörsaal (Bild: imago images/Caspar Benson)
Bild: imago images/Caspar Benson

Der Preis für das Berliner Semesterticket ab dem kommenden Wintersemester ist weiterhin ungeklärt. Zwar appellierten die Linken im Berliner Abgeordnetenhaus mit einem dringlichen Antrag an den Senat, beim Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) kurzfristig ein verbilligtes Ticket durchzusetzen. Das Thema wurde am Donnerstagabend allerdings in den Fachausschuss verwiesen.

Hintergrund sind die unter Zeitdruck stehenden Verhandlungen der Studierendenschaften mit dem VBB. Bis Ende Mai müssen die Hochschulen die Preise für das Semesterticket kennen, weil sie dann die Höhe ihrer Rückmeldegebühren festlegen müssen.

Zuletzt hatte der VBB den Berliner Studierenden das Semesterticket zu einem Monatspreis von rund 32 Euro angeboten. Im Vergleich zum bundesweit gültigen 49-Euro-Ticket viel zu teuer, kritisierten neben den Studierendenvertretungen auch die Linken und forderten den Senat auf, umgehend ein unterschriftsreifes Angebot vorzulegen - und zwar deutlich günstiger als das geplante 29-Euro-Ticket.

SPD: Ticketfrage nur an acht von 39 Hochschulen ungeklärt

Aber damit ist nicht zu rechnen, das machten die Verkehrspolitiker der schwarz-roten Koalition deutlich. Tino Schopf von der SPD sah keine Dringlichkeit: Von den 39 beteiligten Berliner Hochschulen hätten bereits 31 Verträge für das Wintersemester geschlossen. Einschließlich der Hochschule für Technik und Wirtschaft, die das Angebot in dieser Woche ausgeschlagen hatte, sei nur bei acht Hochschulen die Ticketfrage ungeklärt. Außerdem sei mit einer Lösung auf Bundesebene zu rechnen.

Johannes Kraft von der CDU sprach von einem "reinen Schaufensterantrag" der Linken. Selbstverständlich werde das von der Koalition geplante 29-Euro-Ticket auch für Studenten gelten - wünschenswert sei eine deutschlandweite Regelung, über die es allerdings von der Bundesebene noch keine Lösung gebe. Auch die Grünen fordern eine bundesweite Lösung - ebenso wie die AfD. Spätestens zum Wintersemester müsse der Senat den Studenten ein verbilligtes Angebot machen, sagte der AfD-Verkehrspolitiker Rolf Wiedenhaupt, etwa nach dem Vorbild Bayerns zum Preis von 29 Euro.

Der Verkehrsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses wird sich frühestens Mitte Juni wieder mit dem Thema befassen.

Sendung: Fritz, 25.05.2023, 22:30 Uhr

13 Kommentare

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  1. 13.

    Ich fühle mich mittlerweile richtig verkohlt. Als Student muss ich zwangsweise das Semesterticket kaufen. Nutze es dank Rad in Berlin quasi 0. Nun freute ich mich wenigstens über die Upgradelösung. In Dresden gibt es die zb längst. Eigentlich wollte ich somit meine Familie besuchen. Nun hat man immer noch keine Lösung gefunden und ich zahle weiterhin für ein Semesterticket ohne Upgrade, das ich nicht brauche. Dann besser Semesterticket abschaffen und wer will kauft 49 Euroticket

  2. 12.

    Ich studiere selber in Potsdam und das Semesterticket bezieht sich auf das Gesamtnetz der VBB. Ich kann also jeglichen Nahverkehr in Brandenburg sowie in Berlin nutzen. Zudem gibt es die Möglichkeit in bestimmten Abschnitten (meins Wissens nach Potsdam und Berlin) das Fahrrad mit in den Zug zu nehmen ohne Mehrkosten.

  3. 11.

    Dumm nur, dass das Semster Ticket zwingend für die Studierenden ist. Die Studentenschaft kann leider nicht entscheiden, ob sie es möchte oder nicht.

  4. 10.

    Ja, das Problem der Fahrkosten geht auch in die Gegenrichtung.
    "Und ich erinnere daran, es waren die Brandenburger, die kein gemeinsames Bundesland wollten." Nicht ganz, nur in West-Berlin gab es eine Mehrheit. Es war einfach nicht zu vermittelt, was es BRB bringt mit dem hochverschuldeten B zu fusionieren. Außerdem würde wohl Berlin dann ungern auf seinen Senat verzichten, wenn die Hauptstadt des gemeinsamen Landes Brandenburg (inkl. Berlin) wieder in Potsdam ist, wie es ja vor der Heraustrennung von Groß-Berlin aus Brandenburg unter der SPD-Ebert-Regierung war. Also Berlin Bundeshauptstadt (und dann möglichst auch alles aus Bonn nach Berlin endlich!), aber wiedereingegliedert in das Land Brandenburg mit der Landeshauptstadt Potsdam - welcher Berliner ist dafür?

  5. 9.

    "das Semesterticket zu einem Monatspreis von rund 32 Euro angeboten. Im Vergleich zum bundesweit gültigen 49-Euro-Ticket viel zu teuer, kritisierten neben den Studierendenvertretungen auch die Linken und forderten den Senat auf, umgehend ein unterschriftsreifes Angebot vorzulegen - und zwar deutlich günstiger als das geplante 29-Euro-Ticket."
    Das 49-Euro-Ticket ist halt hochsubventioniert. Wenn man noch mehr hochsubventionierte Dinge einführen will, muß man aber auch überlegen, was an anderer Stelle teurer werden muß oder nicht mehr geht, da die betriebwirtschaftlichen Kosten trotzdem anfallen.

  6. 8.

    Völlig realitätsfern, zu erwarten, dass Studierende aus ganz Berlin und Umland ihre Uni mit dem Fahrrad erreichen können.
    Das klappt vielleicht in Greifswald aber nicht in Berlin!

  7. 7.

    Hmmm...

    Gibt es in Brandenburg keine Unis und Hochschulen? Wäre da nicht die Landesregierung in Potsdam gefragt.
    Berliner Studenten haben übrigens das gleiche Problem, wenn sie in einem anderen Bundesland, wie Brandenburg, studieren.
    Und ich erinnere daran, es waren die Brandenburger, die kein gemeinsames Bundesland wollten.

  8. 6.

    Dann sollen sie sich das 49€ Ticket holen.
    Studierende mit Sozialleistung bekommen es für 9€

  9. 5.

    Was ist das denn für eine blöde Aussage? Erstens, warum sollten Studierende schlechtere Möglichkeiten haben, das Deutschlandticket zu nutzen und zweitens, sollen dann die Leute jeden Tag von Teltow, Eberswalde oder Nauen mit dem Rad bis Zoo oder Friedrichstraße fahren?

  10. 4.

    Das Fahrrad kennt der Student?

  11. 3.

    Auch toll, dass die Koalition davon ausgeht, dass ein 29-Euro-Ticket für Berlin AB den Brandenburger Studierenden an Berliner Unis irgendetwas nützen würde. Mal wieder typisch großstädtische Arroganz.

  12. 2.

    "Selbstverständlich werde das von der Koalition geplante 29-Euro-Ticket auch für Studenten gelten"

    Damit ist bis jetzt klar: die GroKo in Berlin plant ein 29 € Ticket und es soll auch für Studenten gelten. Geltungsbereich, Einführung und auch der Preis sind dagegen noch unklar. Da von "selbstverständlich zu faseln"....

  13. 1.

    Und wie schaut's aus mit der im April vorgestellten "Upgradelösung", die den Studierenden ab Juni die Möglichkeit eröffnen sollte, durch Zahlung des Differenzpreises die Vorteile des Deutschlandtickets nutzen zu können, ohne neben dem bereits gezahlten Semesterticket ein extra Deutschlandticket kaufen zu müssen? In genau einer Woche ist Juni....

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