Öffentliche Fördermittel aufgebraucht - Kastration von Streunerkatzen gerät in Brandenburg ins Stocken

Sa 01.07.23 | 11:15 Uhr
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Eine verwilderte Hauskatze auf einer Wiese (Quelle: dpa/H. Duty)
Bild: dpa/H. Duty

In Brandenburg reichen die Fördermittel des Landes zur Kastration von streunenden Katzen nicht aus. Jedes Jahr würden mehr Anträge gestellt als derzeit bewilligt werden könnten, sagte ein Sprecher des Brandenburger Ministeriums für Verbraucherschutz.

Brandenburg stellt jährlich 51.100 Euro für die Förderung der Kastration zur Verfügung. Vor allem Tierschutzvereine rufen die Mittel ab und organisieren die Kastration halterloser Katzen. "Für das Jahr 2023 wurde bereits die gesamte Fördersumme bewilligt", teilte der Sprecher mit. Für das kommende Jahr könnten nun bereits Anträge gestellt werden.

Unkontrollierte Vermehrung soll verhindert werden

Wie viele Katzen von den Mitteln bereits kastriert worden seien, könne man schwer sagen. Die Kastration eines Katers koste gemäß Gebührenordnung für Tierärzte circa 30 bis 90 Euro. Die Kastration einer Katze sei etwas teurer und koste zwischen 56 und 169 Euro. Daraus ergebe sich, dass pro Förderjahr die Kastration von 879 bis 2.550 Katzen bezuschusst werden könne, so der Sprecher des Ministeriums.

Mit der Kastration der Tiere soll laut Ministerium deren unkontrollierte Vermehrung verhindert werden. Dies führe "langfristig zur Verminderung der bei diesen Katzen oft in erheblichem Ausmaß auftretenden Schmerzen, Leiden oder gesundheitlichen Schäden", erklärte der Sprecher.

Streunende Katzen laut Nabu Problem für heimische Vögel

Laut Naturschutzbund (Nabu) sind die Streunerkatzen auch ein Problem für die heimische Vogelwelt. "Die Katzen sind gezwungen, ihren Nahrungsbedarf außer über menschliche Abfälle praktisch komplett durch die Jagd auf Kleintiere zu decken", sagte Nabu-Vogelexperte Lars Lachmann. Wenn es gelinge, die Bestände verwilderter Hauskatzen zu reduzieren, könne man das Problem aus seiner Sicht auf ein erträgliches Maß verringern.

"Ein optimales Ergebnis würde man mit umfassenden Programmen zur Kastration beziehungsweise Sterilisation aller verwilderten Hauskatzen kombiniert mit einer entsprechenden Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für Hauskatzen mit Freigang erzielen."

Sendung: Antenne Brandenburg, 01.07.2023, 8:00 Uhr

8 Kommentare

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  1. 8.

    ASP bei Wildschweinen ist völlig übertrieben gehändelt worden und der Bestand durfte nicht so stark reduziert werden.Im Wald leben die Wildschweine hauptsächlich,dort sind echte Wildkatzen anzutreffen die unter strengen Artenschutz stehen und nicht „entnommen“werden dürfen auch nicht unbewusst und irrtümlich.Katzen in menschlichen Strukturen jagen dort Mäuse ...was dagegen?

  2. 7.

    totaler Unsinn.Katzen interessieren sich nicht mal für gesunde Singvögel.Gesunde Vögel verlieren Federn bei Stress und haben so gut wie kein Fleisch für Katzen.Windräder ,Fensterscheiben an Bushaltestellen und Pestizide oder RASER an Windschutzscheiben töten tatsächlich die vielen Singvögel,hinzu kommt der Klimawandel und die Zerstörung der Lebensräume der Wildvögel oder auch streunende Hunde .Ob Katzen sterilisiert werden oder nicht muss nicht sein

  3. 6.

    das ist Tierquälerei und man weiß schon wie viele echte Wildkatzen bei solchen Handlungen ermordet wurden .Katzen jagen Mäuse manche sogar kleine bis große Ratten oder Rattenböcke die nicht mit dem Luftgewehr bejagt werden können.Bauern haben sich Katzen in den letzten Jahrhunderten zur Bekämpfung von Mäusen auf ihren Höfen gehalten wie Hunde gegen Wölfe oder Füchse.Die Katze als Individuum verdient mehr Respekt

  4. 5.

    Das passt aber nicht dazu:
    "Ein optimales Ergebnis würde man mit umfassenden Programmen zur Kastration beziehungsweise Sterilisation aller verwilderten Hauskatzen kombiniert mit einer entsprechenden Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für Hauskatzen mit Freigang erzielen."
    Wenn alle kastriert würden, wäre die Fortpflanzung gestoppt. Nützt aber den Singvögeln erst wenn alle natürlich oder unterm Auto gestorben sind. Das dauert möglicherweise für die eine oder andere Sinvogelart zu lange.
    Ehrlich die Singvögel klingen besser als das Gejaule der Katzen in der Nacht.

  5. 4.

    Das ist halt keine nachhaltige Lösung. Ein kastrierter Kater verteidigt weiterhin, leicht eingeschränkt, sein Revier für viele Jahre und vermindert dadurch die Fortpflanzung eventuell nicht kastrierter Konkurrenz.

  6. 3.

    Systematische Entnahmen wären natürlich eine preisgünstige Lösung. Nur möchte ich dann nicht das Geschrei der Tierfreunde hören…

  7. 2.

    Bei Wildschweinen hat man in den ASP Gebieten innerhalb kurzer Zeit den Bestand auf 20% gedrückt, ohne Kastration.
    Geht das bei Katzen nicht auch? Vielleicht reicht ja halbieren.

  8. 1.

    30 bis 90 Euro (Kater) sind nach der neuen Gebührenordnung ein Wunschtraum, den dies sind nur die Kosten für den reinen Eingriff, hinzukommen Untersuchung, Narkose, etc. macht zusammen 250-300 Euro.

    Bei diesen Kosten werde wohl verstärkt viele Ihre Katzen nicht mehr kastrieren lassen, insbesondere auf dem Land,

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