Zuzug erwünscht - Guben wirbt mit kostenlosem Probewohnen um Einwohner

Mi 28.02.24 | 16:22 Uhr
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Symbolbild: Anfang der Bruecke, die Guben mit dem polnischen Gubin verbindet. (Quelle: dpa/Bastian)
Bild: dpa/Bastian

Guben (Landkreis Spree-Neiße) bietet Interessierten zwischen Juli und September ein Wohnen zur Probe an. Die Kleinstadt wolle sich mit dieser Aktion als Wohnstandort bekannt
machen, sagte eine Sprecherin der Stadt am Mittwoch. Allein oder sogar mit Familie könne man für einen Zeitraum von zwei bis vier Wochen eine voll ausgestattete Wohnung in der Stadt nutzen. Lediglich die Nebenkosten seien zu tragen, so die Sprecherin.

Voraussetzung ist laut der Stadtverwaltung ein Praktikum bei einer von mehreren Partnerunternehmen der Stadt. Das könne unter anderem die örtliche Wohnungsgesellschaft, das Sozialwerk oder ein Gerüstbau-Unternehmen sein. Auch die Arbeit in einem gemeinnützigen Verein werde anerkannt. Die Bewerbungsfrist endet demnach am 28. April.

Guben folgt mit dem Modell anderen Städten wie Eberswalde, Wittenberge, Frankfurt (Oder) und Görlitz. Auch in diesen Städten wurde bereits zum Probewohnen aufgerufen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 28.02.2024, 14.00 Uhr

20 Kommentare

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  1. 20.

    Ich habe 7 Jahre in Guben gewohnt und habe die Stadt ganz anders wahrgenommen: Ein ruhiges Landstädtchen, das sensationell viel zu bieten hat, im Vergleich zu anderen Städten mit weniger als 20000 Einwohnern.Eine schöne Natur. Ene gute Lage zwischen Cottbus und Zielona Gora. Gute Zugverbindung nach Berlin. Der Euro ist durch die unmittelbare Nachbarschaft zu einem anderen Währungsraum mindestens 1,15€ wert. Einkaufsmöglichkeiten weit über dem was andere Städte vergleichbarer Größe bieten. Vieles davon fußläufig erreichbar. Ein Krankenhaus. Kulturelle Vielfalt. Es gibt noch Schlachter und Bäcker. Sogar noch einen Stadtstorch! ( Auf dem Schornstein des ehemaligen Krankenhauses in Gubin.) Was mir an meinem jetzigen Wohnort am meisten fehlt ist der Jezioro Borek. So ein schönes Schwimmgewässer!
    Aber, Herr Manthey, Sie haben natürlich Recht, früher war alles besser und am schönsten war es als die Grenze dicht war und alle Schlote rauchten.

  2. 19.

    Guben ist nicht die einzige Kommune, die den roten Teppich ausrollt. Das Probewohnen ist allerdings kreativ. Eine echte Alternative zu Nachverdichtungen?

  3. 18.

    Finde ja toll das die gubener versuchen da Leute hinzu locken...
    Wie sind da eigentlich die Mietpreise, auch auf der anderen Seite der Grenzbrücke ?
    Wie die Chance in Guben Arbeit zu bekommen ? Auch unter dem Gesichtspunkt das die Konkurrenz bei der Jobsuche nur mal eben über die Brücke läuft. ??
    Stell ich mir nicht einfach vor..

  4. 17.

    Ich bin Gubener , in Guben werden wohl mit die meisten Wohnungen abgerissen ,Einwohneraltersdurchschnitt eines der höchsten in Deutschland, Kriminalitätsrate einer der höchsten in Deutschland, Kultur - Halb Polnisch , Zentrum verlassene Läden -sonst Versicherungen und mehrere Touristenstützpunkte (wofür weiss man nicht ) ,1 Krankenhaus mit überproportionaler Belegung polnischer Nachbarn , sowie polnischer Ärzte -Polnischkenntnisse von Vorteil (Gubener Krankenhaus geschlossen), ansonsten wie überall Ärztemangel , Verkehrsinfrastruktur wie zu DDR Zeiten (Stündlich ein Zug Richtung Frankfurt und Cottbus )bloß früher Pünklicher und billiger , Busse fahren auch (bin seit der Wende nie mehr Bus gefahren)!

  5. 16.

    Na endlich! Rom wurde nicht an einem Tag erbaut und das Elbehochwasser in Dresden 2002 hat ne Menge Dreck weggespült. Die Menschen brauchen eben eine Weile länger und ab und zu auch ne Katastrophe, um Verlässlichkeit zu prüfen und Schlüsse zu ziehen. Kein Unternehmen interessiert sich vorrangig für Gesinnung, denn es kann Regeln aufstellen und durchsetzen, auch wenn die Schulen Kopfnoten abschaffen. Irgendwann manifestiert sich auch im schwächsten Kopf, wie der Hase läuft. Ob es unbedingt ein grüner sein muss, überlasse ich den Sachsen und schätze, dass sie alle Benjamin Blümchen kennen und trotzdem keine blauen Elefanten wollen. Jeder Ort auf der Welt hat Vor- und Nachteile, die Reduzierung auf ne Farbe, noch dazu verstärkt durch mediales Geschrei, ist ganz einfach unfair gegenüber den Leuten, deren Heimat dort ist und die abgestempelt werden als trügen sie alle ne Rotzbremse und nen Seitenscheitel. Das ist nicht so, weder in Dresden, noch in Guben, Burg oder Heidesee.

  6. 15.

    Kommunalwahl Dresden 2019 größte Fraktion "Die Grünen"
    Oberbürgermeisterwahl 2022 ein liberaler vor einer grünen. AfD abgeschlagen.
    Der wirtschaftliche Erfolg Dresdens basiert noch auf Entscheidungen Ende der 90er und 2000er Jahre. Da hatten die Nazis auch in Sachsen nur in abgelegenen Kneipen Zuhörer.
    Warum sollten die Dresdner Bürger sich ihre hervorragende Position selbst versemmeln mit rechtsextremen Experimenten.

  7. 14.

    Die AfD ist bei der letzten Kommunalwahl mit 26,7 % stärkste Partei geworden, gute 11 % vor der zweitplatzierten CDU.

    (Kein zehn Pferde kriegen mich da in die Nähe.)

  8. 13.

    Selbiges wurde von Dresden auch behauptet. Angeblich verhindert rechte Wählerschaft Industrieansiedlung, so die Theorie, die am Beispiel Dresden Theorie blieb. Und übrigens verlässt der Solarmodulhersteller Sachsen nicht wegen der rechten Wählerschaft und geht in die USA, der Grund für den Weggang ist... ähm..komme grad nicht drauf.

  9. 12.

    Naja, die Wilhelm Pieck Stadt Guben war ja zu DDR Zeiten keine Stadt von Bedeutung und hatte schon in den 80er mit Bevölkerungsrückgang zu kämpfen. Hat(te) sicherlich auch viel mit der Lage im Nirgendwo und an der Grenze zu tun.

  10. 11.

    Antwort auf "Deborah " vom Mittwoch, 28.02.2024 | 17:13 Uhr
    "Werde auch um nichtarbeitender Rentner beworben?"
    Ja, wenn sie ein Praktikum machen!

  11. 10.

    Ich denke unser Ausländerfreund hatte an ständigen Wohnsitz gedacht, nicht an befristeten mit Arbeit oder Praktikum. Ende September müssen die Bewerber ja auch erst mal wieder weg.

  12. 9.

    als solcher möchte ich den Herrschaften hier nur einmal mitteilen, dass diese Stadt exemplarisch für die gescheiterte deutsche Einheit steht. Deindustriealisierung , Wohnungsabriss, eine Halbierung der Stadtbevölkerung und der Stoß in die Bedeutungslosigkeit ohne Kreisstadtfunktion waren für mich eine unerträgliche Zumutung . Ich wünsche den Gubenern alles Gute , die Hoffnung stirbt zuletzt!

  13. 8.

    Warum sollen Flüchtlinge kein Praktikum (Bedingung) machen können?

  14. 7.

    Ja , alles voll von Nazis. Kurioserweise siedelt sich da Industrie an

  15. 6.

    Das dass Probewohnen an Bedingungen geknüpft ist haben sie aber schon verstanden? Was hat das ganze dann mit Wohnraum für Flüchtlinge zu tun?

  16. 5.

    Praktikum?

    Werde auch um nichtarbeitender Rentner beworben?

  17. 4.

    Ich möchte nicht unken, aber es gab bereits einige Beispiele, da wollten die Asylbewerber ungern in solch ländlichen Regionen bleiben und sind letztlich nach Berlin weitergezogen.

  18. 3.

    Am Beispiel von Guben zeigt sich deutlich: Wir haben Platz. Bitte diese Info an die Erstaufnahmeeinrichtungen weiter geben. Es wird Zeit das leere Wohnungen mit Geflüchteten belegt werden um das diese endlich aus den unhaltbaren Zuständen der Sammelunterkunft heraus kommen.

  19. 1.

    Ist Guben eigentlich immer noch eine Hochburg der NPD?

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