Bericht von NDR und WDR -
In der Berliner Wohnung der früheren RAF-Terroristin Daniela Klette wurde offenbar doch keine Panzerfaust gefunden. Nach Recherchen von WDR und NDR war es nur eine Attrappe, wie diese am Samstag berichteten [ndr.de].
Die Recherchen von WDR und NDR beziehen sich auf einen vertraulichen Vermerk des Bundeskriminalamts (BKA) für das Landeskriminalamt Niedersachsen (LKA). Demnach erwies sich der in der Wohnung gefundene Sprengkopf für eine Panzerfaust aus sowjetischer Produktion "zunächst als offenbar nicht zündfähig". Noch in der Wohnung hätten die Ermittler festgestellt, dass die Geschossspitze bereits einmal gelöst und schließlich offenbar wieder eingeklebt worden sei. Auch sei das sogenannte Leitwerk offenbar entfernt und die Lackierung nachlackiert worden, heißt es weiter im gemeinsamen Bericht von WDR und NDR.
Klette werden Raubüberfälle vorgeworfen
Klette war Ende Februar in Berlin-Kreuzberg gefasst worden. Sie sitzt im niedersächsichen Vechta in Untersuchungshaft. Gemeinsam mit zwei Komplizen soll sie mehrere bewaffnete Raubüberfälle begangen haben. Ob die gefundene Attrappe dabei zum Einsatz kam, ist unklar.
Klette sowie den weiter flüchtigen Ex-RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg wird unter anderem versuchter Mord sowie eine Serie von schweren Raubüberfällen vorgeworfen. Klette wird unter anderem für einen Sprengstoffanschlag auf die JVA im hessischen Weiterstadt im Jahr 1993 verantwortlich gemacht. Sie soll laut Bundesanwaltschaft außerdem an einem RAF-Anschlag auf die US-Botschaft in der damaligen Bundeshauptstadt Bonn im Jahr 1991 beteiligt gewesen sein. Das Gebäude wurde beschossen, Verletzte gab es damals aber nicht.
Sendung: rbb24 Inforadio, 20.04.2024, 8 Uhr