Neue Regierung in Brandenburg - Koalitionsvertrag von SPD und BSW unterzeichnet

Di 10.12.24 | 11:42 Uhr
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Der Koalitionsvertrag zwischen der SPD und dem BSW wird unterschrieben am 10.12.2024. (Quelle: rbb)
Video: rbb24 | 10.12.2024 | Bild: rbb

Der Koalitionsvertrag unter der Überschrift: "Brandenburg voranbringen - Bewährtes sichern. Neues schaffen" ist unter Dach und Fach. In Potsdam unterzeichneten die Parteispitzen das 67 Seiten starke Papier.

Knapp drei Monate nach der Landtagswahl in Brandenburg ist am Dienstag der Koalitionsvertrag für die nächste Regierung unterzeichnet worden. Die Vorsitzenden von SPD und BSW, Dietmar Woidke und Robert Crumbach, setzten im Landtag in Potsdam ihre Unterschriften unter das Dokument. Es bildet die Grundlage für die politische Arbeit der künftigen Koalition in den kommenden fünf Jahren.

Präambel zur diplomatischen Lösung des Ukraine-Kriegs

Der 67 Seiten umfassende Koalitionsvertrag trägt den Titel "Brandenburg voranbringen - Bewährtes sichern. Neues schaffen". Neben einer Anhebung des Vergabemindestlohns, einer Aufstockung der Stellen bei der Polizei oder dem Erhalt der Krankenhausstandorte enthält die Präambel auch eine umstrittene Formulierung zu einer diplomatischen Lösung des Kriegs in der Ukraine.

Diese wird dem BSW zugeschrieben. Allerdings enthält der Abschnitt auch ein Bekenntnis zur Bundeswehr, für das die SPD eintrat.

Knappe Mehrheit für Woidke

Am Mittwoch soll Woidke dann bei einer Landtagssitzung als Ministerpräsident wiedergewählt werden. Auch die neuen Ministerinnen und Minister sollen vereidigt werden.

Möglich ist, dass Woidke nicht alle 46 Stimmen der Abgeordneten der beiden Koalitionsfraktionen von SPD und BSW im ersten Wahlgang bekommt. Nötig sind 45 Stimmen - auch in einem möglichen zweiten Wahlgang.

Die Abstimmung im Landesparlament mit 88 Sitzen erfolgt geheim. Die AfD hat 30 Abgeordnete, die CDU 12. Fragen mit Blick auf seine Wiederwahl ließ Woidke kurz nach der Unterzeichnung des Koalitionsvertrages zunächst nicht zu.

Einen Wackelkandidaten bei der Abstimmung gibt es bereits: Der BSW-Landtagsabgeordnete Sven Hornauf hatte erklärt, wegen Kritik an einer Stationierung des Raketenabwehrsystems Arrow 3 am Fliegerhorst Holzdorf bei der Ministerpräsidenten-Wahl nicht für Woidke zu stimmen.

Die Landtagswahl vom 22. September hatte die SPD knapp vor der AfD gewonnen. Eine Koalition mit der AfD lehnt die SPD ab, für ein Bündnis mit der CDU reichte es nicht. Einzige Option für eine Regierungskoalition war daher das BSW. Gemeinsam kommen SPD und BSW auf 46 von 88 Landtagssitze.

Sendung: rbb24, 10.12.2024, 13 Uhr

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37 Kommentare

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  1. 37.

    Durchlässe? Das sind kleine Brücken.

    Gemeint sind vielleicht Ausweichgleisen wo Güterzüge warten können sodass ICEs & REs überholen können.

    Aber ich meine:
    Lieber weniger KfZ-Verkehr als mehr Bahnverkehr!

  2. 36.

    Diese Bahnstrecke wird keinesfalls „extrem ausgebaut“. Es werden nur zusätzlich 6 neue Durchlässe geschaffen, um mehr Zugüberholungen möglich zu machen. Zu Gunsten des ÖPNV. An den Lärmschutz wird wohl hoffentlich gedacht.
    Ansonsten handelt es sich um Sanierungsmaßnahmen und die Herstellung notwendiger digitaler Infrastruktur.

    Was hat bitte die Landesregierung damit zu tun?

  3. 35.

    Wer schürt nach Kräften die Kriegsängste der Bürger und erinnert ständig daran, dass Russland Atommacht sei? Zig roten Linien, die Wagenknecht gezogen hat, sind folgenlos überschritten worden. London steht z.B. noch, obwohl Marschflugkörper ähnlich dem Taurus in Russland Kommandozentralen zerstört haben. Dass sie damit oft nur die Zustimmung zu einer starken NATO stärkt, ist ein willkommener Nebeneffekt.

    Mit Blick nach MeckPom besteht aber Hoffnung. Der NDR berichtet, dass sich erste BSW-Fraktion in Kreistagen nach Parteiaustritten bereits wieder auflösen. "Noch-BSW-Fraktionschef in Vorpommern-Greifswald warf der Parteizentrale in Berlin ein Handeln wie eine "SED 2.0" vor. Jede Form der Kritik werde von oben aus der Parteizentrale im Keim erstickt, es gebe keine Auseinandersetzung mit Themen. Die Gründung des Landesverbandes sei zentral und intransparent gesteuert", schreibt der NDR.

  4. 33.

    Ich mag ob meiner "Naivität" gescholten werden, weil die Beteiligten selbstverständlich etwas ganz anderes meinen, als sie im Koalitionsvertrag niedergeschrieben haben:

    "Bedrohungen von Frieden, Wohlstand und Zusammenhalt nehmen zu. Der völkerrechtswidrige Krieg Russlands gegen die Ukraine erschüttert Europa. Brandenburg ist durch Artikel 2 Absatz 1 seiner Verfassung dem Frieden verpflichtet und strebt die Zusammenarbeit mit anderen Völkern an. Dazu gehört, aktiv zur Sicherung des Friedens beizutragen und ein Bekenntnis zur internationalen Zusammenarbeit. Dieses politische Ziel besteht losgelöst von der Zuständigkeit des Bundes für die Außen- und Verteidigungspolitik.

    Wir nehmen die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger ernst, dass sich der Krieg ausweitet (… ) Wir setzen uns für eine breit angelegte gesellschaftliche Debatte zu diesen Themen ein."

    Mir geht es um eine Entgiftung der Debatte, die ich beidseitig empfinde.

  5. 32.

    Vielleicht gewöhnen Sie sich an den Gedanken, dass bei der Landtagswahl es um die Polarisierung SPD versus AfD ging und dass andere Parteien dabei hinten runter fielen. Das hat dann nichts mit einer Abwendung gegenüber den anderen Parteien zu tun - schon gar keiner eindeutigen Abwendung, die Sie hier behaupten - sondern mit einem taktischen Wahlverhalten.

    Mit anderen Worten: Die Überzeugungen derjenigen Menschen, die wählen gingen, dürften in etwa gleichgeblieben sein. Nur haben bei dieser Wahl eben andere Aspekte eine Rolle gespielt als bei der vorherigen Wahl und wie es vermutlich bei der nächsten Wahl der Fall sein wird.

    Kurzum: Es gibt immer eine recht große Breite an Motiven, die eine Rolle spielen und es gibt eine Grundüberzeugung. Eindeutig in Bezug auf zwei Kreuzchen ist da nichts.

  6. 31.

    Interessant ist doch , was in Brandenburg aus dem grottenschlechten Bahn- ÖPNV Verkehr wird. Die Bahnstrecke zwischen Berlin und Hamburg direkt durch zahlreiche Brandenburger Orte wird extrem ausgebaut, auch um den Güterverkehr nach Polen da durch zu jagen.Was haben die Brandenburger davon? 1. Abbau des Regionalverkehrs=längere Fahrtzeiten, durch voraussichtlich geringem Lärmschutz extreme Lärm -Mehrbelastung ... Schön wenn die Berliner dann schneller in Hamburg sind als im Umland!
    Übrigens sind diese Züge im Halbstunden- Takt erstaunlich oft leer.

  7. 30.

    Mann Hölderlin (oder wie auch immer Sie ab morgen wieder heißen!),
    finden Sie sich endlich damit ab, das es mindestens drei Bundesländer in D. gibt, die nicht mehr auf die Versprechen von den GRÜNEN hereinfallen und sich nicht mehr täuschen lassen!
    Sie wurden EINDEUTIG abgewählt und das ist nur in einer Demokratie möglich (die Sie ja sonst auch immer so hoch halten!).
    Sie vergessen auch eins, das BSW kann es gar nicht schlechter machen als die GRÜNEN - das ist nämlich schlicht unmöglich - NIEMAND kann es schlechter machen als die GRÜNEN!
    Die haben sich ausnahmslos nur um ihre eigene Klientel gekümmert, nämlich Sorgenfreie, Besserverdienende- und wissende, Gendernde, Realitätsverleugnenden ursprünglich aus der Provinz stammende Großstadt(Mitte)Bewohner!
    Die Quittung haben sie bekommen und das ist gut so. - nennt man Demokratie!!!

  8. 28.

    Es ist entsetzlich dass die SPD mit der Wagenknecht-Partei eine Regierungskoalition gebildet hat. Wie kann die SPD sich mit einer Partei verbünden, die das Vorgehen des Kreml-Herrschers verteidigt, selbst mehrere Neuwahlen wären besser gewesen als dieses grauenhafte Bündnis und das hat nichts mit Nörglei und Gezeter zu tun wie Detlef schreibt...die SPD sollte sich schämen für diese schauerliche Zusammenkettung.

  9. 27.

    Na wenn die angeblich so "abstrus" sind müßte es ihnen doch sehr leicht fallen die zu entkräften.

    So hört sich das eher an wie der "Fuchs und die Trauben".

    Auch "Der Saure-Trauben-Effekt" genannt. Sie haben keine Argumente.

  10. 26.

    Leider konnte ich ihren abstrusen Thesen immer noch keine Fakten entnehmen. Schade um die Zeit .

  11. 25.

    Hab ich den Bruderkuss verpasst?

  12. 24.

    Das schreiben ausgerechnet SIE? Na dann, Butter bei der Fische und Fakten auf den Tisch.

    Wagenknecht ist ein lupenreiner Anhähnger der Massenmörder Stalin und Putin.

    Deren "Parteiprogramm" liest sich wie Elsässers Querfront "Compact Magazin", nämlich nationalistisch und laut Eigenaussage sozialistisch, ergibt nationalsozialistisch.

    Und zu guter Letzt: Was bewegt denn ihre Frau Wagenknecht? Putins Zwerchfell, wenn der vor Lachen nicht mehr kann?

    Die AfDler muß er für die Schwächung der Demokratie bezahlen, von Wagenknecht gibt es die kostenlos.

  13. 22.

    Da sind vier Herren im Bild, sind auch Damen dabei, überhaupt!!?

  14. 21.

    Erinnert mich an das Bündniss in Hessen oder BWB ,eine Partei hat das Sagen und die anderen müssen kuschen.
    Bei der nächsten Wahl wird die BSE hoffentlich für diese Duckmäusrei die Quittung erhalten.

  15. 19.
    Antwort auf [Dödel] vom 10.12.2024 um 13:50

    Mal vom whataboutism abgesehen kann ich beim besten Willen keinen Sinn in ihren Worten erkennen, was genau wollen sie mir mitteilen?

  16. 18.

    Was sie "Pragmatismus " nennen ist in Wirklichkeit "das Fähnchen nach dem Wind ausrichten".

    Die Frau weiß nicht was sie will, von ihrer Schwämerei für zwei Massenmörder mal abgesehen.

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