Trends für Abiball-Kleider - "Ohne Beinschlitz geht dieses Jahr gar nichts"
In den nächsten Wochen feiern tausende Abiturienten in Brandenburg den Abschluss ihrer Schulzeit mit dem Abiball. Das passende Kleid bietet beispielsweise das Lausitzer Hochzeitshaus - auch, wenn hier auch manche Kleidträume platzen.
Er ist für viele ist es der wohl erste Ball überhaupt: der Abiball. In den kommenden Wochen feiern auch die Brandenburger Abiturienten das Ende ihrer Schullaufbahn, meist mit einem großen Fest.
Dem Anlass entsprechend legen sich die meisten Absolventen vor dem großen Tag eine angemessene Abendgarderobe zu - die jungen Männer einen Anzug, die Frauen ein Abendkleid. Doch die Auswahl ist schwierig - und immer neuen Trends unterworfen.
Grün statt Dunkelblau oder Weinrot
Über 400 verschiedene Abendkleider hatte beispielsweise Bianca Elena Winkler-Hacke in einem Bekleidungshaus in Schwarze Pumpe (Spree-Neiße) im Angebot - mittlerweile ist das aber schon deutlich ausgedünnt. Dennoch lassen sich nach wie vor die Trends erkennen, sagt sie.
"Ohne Beinschlitz geht dieses Jahr gar nichts, alle wollen den Beinschlitz", sagt Winkler-Hacke. Zudem werde grün als Farbe immer beliebter. "Das ist auch die Vorstellung, die die meisten Mädchen haben, wenn sie hier herkommen: dunkelblau oder ein Weinrot, aber tatsächlich wird dann sehr viel grün, türkis und petrol gekauft."
Instagram ist kein guter Ratgeber
Allerdings muss Winkler-Hacke auch immer wieder Kleidträume platzen lassen. In den letzten Jahren wahren etwa Pudertöne, also Pastellfarben beliebt. "Dann ziehen sie es an und stellen fest, dass das aussieht, als hätten sie kürzlich eine schwere Magen-Darm-Infektion hinter sich gebracht", so die Verkäuferin lachend. Pastellfarben würden die meisten Kundinnen sehr blass aussehen lassen.
Viele Käuferinnen seien dann enttäuscht, weil sie ihre Inspirationen beispielweise von Instagram haben. "Das Kleid, das auf dem Foto drauf ist, wird getragen von einem Model", so Winkler-Hacke. Der Job von einem Model sei es in allem, was es trägt gut auszusehen. "Selbst, wenn es einen Kartoffelsack trägt, sieht es gut aus darin - das ist bei uns normalen Mädels häufig nicht so", sagt die Verkäuferin.
Jedes Kleid auf jedem Abiball nur ein Mal
Meist sei die Mutter beim Kleidkauf dabei, sagt Winkler-Hacke. Seltener noch die Oma, der Papa hingegen fast nie. Der dürfe gelegentlich noch per Videocall seine Meinung äußern, wenn ein Favorit ausgewählt wurde - doch Gewicht habe die Meinung eigentlich nicht, gibt die Verkäuferin zu.
In ihrem Geschäft geht Winkler-Hacke übrigens auf Nummer sicher, damit sich ihre Kundinnen nicht den großen Ballmoment mit einer anderen teilen müssen. Sie und ihre Kolleginnen führen akribisch Liste darüber, welches Kleid an welche Schülerin für den Abiball welcher Schule verkauft worden ist. "Meist ist es ja so, dass die aus der Stufe, die man am allerwenigsten leiden kann, dann mit dem selben Kleid auftaucht. Das möchte man natürlich nicht", so Winkler-Hacke.
Sendung: Antenne Brandenburg, 12.06.2024, 14:40 Uhr