Berlin, Brandenburg und Sachsen - Neun Personen bei Razzia gegen mutmaßliche Rechtsextremisten festgenommen

Do 18.07.24 | 12:33 Uhr
Symbolbild:Polizeibeamte bei einem Einsatz.(Quelle:picture alliance/dpa/P.Zinken)
Video: rbb24 Abendschau | 18.07.2024 | Uwe Wichert | Bild: picture alliance/dpa/P.Zinken

Polizisten haben in Berlin, Brandenburg und Sachsen zehn Wohnungen durchsucht. Grund war ein Angriff mehrerer mutmaßlicher Rechtsextremisten in Berlin. Neun Verdächtige wurden festgenommen.

Bei Razzien gegen mutmaßliche Gewalttäter und Unterstützer der rechtsextremistischen Partei Dritter Weg sind in Berlin, Brandenburg und Sachsen neun Personen festgenommen worden. Die Verdächtigen im Alter von 17 bis 21 Jahren sollen der sogenannten Nationalrevolutionären Jugend (NRJ) angehören, der Jugendorganisation des Dritten Wegs. Sie sollen an brutalen Angriffen auf politische Gegner im Januar und Juli beteiligt gewesen sein, wie Polizei und Staatsanwaltschaft in Berlin mitteilten.

Sie sollen im Juli am Berliner S-Bahnhof Ostkreuz mehrere Menschen angegriffen haben. Die Angegriffenen waren übereinstimmenden Medienberichten zufolge auf dem Weg zu einer antifaschistischen Demonstration. Der "Tagesspiegel" und "nd aktuell" berichteten.

Als die Bundespolizei einschritt, sollen die Verdächtigen die Beamten den Angaben zufolge ebenfalls attackiert haben. Sowohl die zuerst Angegriffenen als auch Polizisten seien verletzt worden und hätten teils stationär im Krankenhaus behandelt werden müssen, hieß es.

Mutmaßliche Täter flüchteten

Die mutmaßlichen Täter seien zunächst unerkannt geflüchtet. Nach einer Fahndung und Ermittlungen von Bundespolizei und Staatsschutz seien sie aber identifiziert worden. Ihnen wird auch die Beteiligung an einem Überfall im Januar vorgeworfen. Dabei sollen sie einen 20-Jährigen aus politischen Motiven heraus angegriffen und sein Eigentum gestohlen haben.

Bei der Razzia am Donnerstag seien die Tatverdächtigen angetroffen worden, erklärten die Ermittler weiter. Unter anderem seien Handys, bei der Tat getragene Kleidung, gefährliche Gegenstände wie etwa Schreckschusswaffen, Schlagwerkzeuge, Elektroschocker sowie Propagandamaterial beschlagnahmt worden.

Der Verdacht lautet auf gemeinschaftlichen Raub, schweren Landfriedensbruch und tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte. Die Verdächtigen kamen den Angaben zufolge nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder auf freiem Fuß.

Der Staatsschutz des Landeskriminalamts und die Staatsanwaltschaft ermittelten weiter, die beschlagnahmten Gegenstände würden ausgewertet. An den Durchsuchungen in den drei Bundesländern waren insgesamt 130 Einsatzkräfte der Polizei beteiligt.

Sendung: rbb24 Abendschau, 18.07.2024, 19:30 Uhr

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