Landgericht Neuruppin - Anschlagsplan auf Weihnachtsmarkt - 17-Jähriger aus Wittstock verurteilt

Fr 02.08.24 | 17:31 Uhr
Landgericht Neuruppin (Quelle: IMAGO / Manja Elsässer)
Video: rbb24 | 02.08.2024 | Nachrichten | Bild: IMAGO / Manja Elsässer

Für den Plan, mit einem LKW einen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt von Leverkusen zu verüben, ist ein 17-Jähriger aus Brandenburg jetzt verurteilt worden. Er muss mehrere Jahre in Haft.

Wegen Planung eines islamistisch motivierten Anschlags auf einen Weihnachtsmarkt ist ein 17-Jähriger aus Brandenburg zu vier Jahren Jugendhaft verurteilt worden.

Das Landgericht Neuruppin sprach den Jugendlichen aus Wittstock an der Dosse am Freitag wegen Verabredung zum Mord schuldigt, wie eine Sprecherin mitteilte. Verurteilt wurde er zudem wegen öffentlichen Verwendens des Kennzeichens eines von einem Betätigungsverbot betroffenen Vereins.

Der Jugendliche hatte sich demnach 2023 mit einen mittlerweile rechtskräftig verurteilten Mittäter dazu verabredet, einen LKW-Fahrer zu töten und dann mit dessen LKW über den Weihnachtsmarkt in Leverkusen-Opladen zu fahren, um möglichst viele Menschen zu töten. Überlebende hätten sie mit Messern erstechen wollen, hieß es.

Zudem sah es das Gericht als erwiesen an, dass der Angeklagte in zwei Fällen Erkennungszeichen des sogenannten Islamischen Staates (IS) in den sozialen Medien postete. Der Beschuldigte war zur Tatzeit 16 Jahre alt. Gegen ihn wurde in einem Jugendverfahren vor einer Jugendkammer verhandelt.

15-Jähriger zuvor in Köln verurteilt

Wegen der Anschlagspläne hatte das Landgericht Köln am 28. Juni bereits einen 15-Jährigen zu einer Jugendstrafe von vier Jahren Haft verurteilt. Er wurde wegen Verabredung zum Mord und Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten schuldig gesprochen. Der nicht-öffentliche Prozess in Neuruppin hatte am 17. Juli begonnen.

Bei der Verhandlung in Neuruppin hätten sich die Vorwürfe der brandenburgischen Generalstaatsanwaltschaft aus der Anklage vom 22. März im Wesentlichen bestätigt, hieß es. Die Kammer habe als erwiesen angesehen, dass sich der Jugendliche zunehmend radikalisiert hatte.

Der junge Tschetschene aus Wittstock bleibt nach Angaben von Freitag weiter in Untersuchungshaft. Die Entscheidung sei noch nicht rechtskräftig.

Sendung: Antenne Brandenburg, 02.08.2024, 15:30 Uhr

Nächster Artikel