Nur eine Station "sehr gut" - ADAC sieht bei vielen "Bike and Ride"-Anlagen Verbesserungsbedarf

Do 10.10.24 | 10:29 Uhr
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Archivbild: Zahlreiche Fahrräder stehen vor einer Fahrradstation am Hauptbahnhof. (Quelle: dpa/Dittrich)
dpa/Dittrich
Audio: rbb24 Inforadio | 10.10.2024 | Raphael Knop | Bild: dpa/Dittrich

300.000 Pendler gibt es in Berlin und Brandenburg, meist sind sie mit dem Auto unterwegs. "Bike and Ride"-Anlagen sollen mehr Menschen zur klimaneutralerer Mobilität bewegen - doch die Qualität der Rad-Parkplätze hat laut ADAC-Test noch Luft nach oben.

Bei sogenannten "Bike and Ride"-Anlagen im Berliner Umland sieht der ADAC noch großen Handlungsbedarf. Das geht aus einem Vergleichstest hervor, der am Donnerstag veröffentlicht wurde.

Der Automobilverband hat bundesweit 80 solcher Plätze rund um Großstädte getestet, bei denen Pendler ihre Fahrräder an Bahnhöfen abstellen und per Zug weiterfahren können.

Von neun Stationen im Berliner Umland nur eine mit Note "sehr gut"

Im Berliner Umland wurden neun "Bike and Ride"-Anlagen unter die Lupe genommen. Untersucht wurden dabei die Kategorien Lage, Ausstattung, freie Kapazität sowie Sonderausstattung (beispielsweise Schließfächer, abschließbare Fahrradboxen, Wartungsstationen).

Von den neun Stationen schnitt nur jene in Wusterhausen (Dosse) mit der Note "sehr gut" ab. Vier erreichten die Bewertung "gut" (Hoppegarten, Michendorf, Mühlenbeck-Mönchmühle und Zepernick). Die vier anderen Anlagen bekamen die Note "ausreichend" (Zeuthen, Zossen, Erkner und Brieselang).

Punktabzüge gab es bei allen neun "Bike and Ride"-Anlagen bei der Sonderausstattung. Hier wurde durchweg das Prädikat "sehr mangelhaft" vergeben.

Mit 55 Prozent sehr guter und guter Anlagen liegt die Region Berlin-Brandenburg unter dem bundesweiten Wert von 70 Prozent. "Unser Test zeigt: Da geht noch mehr!", bilanziert Martin Koller, Vorstand für Verkehr im ADAC Berlin-Brandenburg.

ADAC-Test zu "Bike+Ride" untergliedert sich in vier Hauptkategorien

Im Test berücksichtigt wurden alle dem Bahnhof zugehörigen Fahrrad-Abstellanlagen im Umkreis von 100 Metern Luftlinie. Diese wurden nach vier Hauptkategorien geprüft:

  • Lage (Gewichtung: 30%)
  • Ausstattung (40%)
  • Auslastung (20%) und
  • Sonderausstattung (10%) – inklusive zahlreicher Unterpositionen.

Das Hauptaugenmerk lag dabei zum Beispiel auf möglichst kurze Entfernungen zum Gleis, kipp- und diebstahlsichere Halter, Überdachung und eine ausreichende Anzahl an freien Stellplätzen.

Testergebnisse ADAC "Bike and Ride"

  • Brieselang

  • Erkner

  • Hoppegarten

  • Michendorf

  • Mühlenbeck-Mönchmühle

  • Wusterhausen Dosse

  • Zepernick

  • Zeuthen

  • Zossen

Sendung: rbb24 Inforadio, 10.10.2024, 8:40 Uhr

Kommentar

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13 Kommentare

  1. 13.

    Na, haben Sie Ihre Mitgliedschaft schon gekündigt?
    Vielleicht lesen Sie sich vorher die Positionen der politischen Interessenvertretung ADAC durch. „Gemeinsam zur Mobilität von morgen: Impulse für 2021-2025“ lässt sich leicht finden. Was dann Erklärung für den Test „Ride and Bike“ bietet.
    Ein Blick über jeden Tellerrand kann unter Umständen hilfreich zum Verständnis sein.

    Natürlich völlig unabhängig davon, ob man Inhalten glauben, vertrauen und vertreten mag.

  2. 10.

    In Michendorf gibt es auf beiden Seiten des Bahnhofs Fahrrad Parkplätze. Der eine ist hoffnungslos überfüllt!
    Auch auf der anderen Seite des Bahnhofs sind unter der Woche und in Schulzeiten zu wenig vorhanden! Wann wurde der Test gemacht ( bestimmt sonntags).

  3. 8.

    Es ist zum Kopfschütteln. Die Mobilitätswende ist doch gar nicht gewollt, sie wird direkt und indirekt torpediert. Im Rahmen einer länderübergreifenden Radtour lernte ich die Modernität in Tschechien kennen. In einer Kleinstadt in Böhmen stand neben einem SAUBEREN Bahnhof(iR Prag) ein ca. neun Meter hoher Glaskubus (Panzerglas). Durchmesser ca. fünf Meter. Ebenerdig befand sich ein automatisierter Zugang/eine Schiebeeinrichtung ausschließlich für Fahrräder. Als Inhaber einer Zugangskarte (3-5€ monatlich) konnte man dort sein meist hochwertiges Rad beruhigt deponieren. Man sah es reinfahren, es wurde auf eine der vier Etagen gehoben und abgestellt. DAS ist modern und kundenfreundlich. Das Ding sah sogar noch gut aus. Hier passiert diesbezüglich einfach nichts. Ein „Dankeschön“ an die ehrliche Politik.

  4. 7.

    Was bitte hat der ADAC als Automobilclub mit "Bike & Ride" zu tun? Warum werden hier die (ausschließlichen) Interessen der Fahrradfahrer durch ADAC-Migliedsbeiträge finanziert? Umgekehrt käme wohl kein Fahrradclub auf die Idee, sich auf Kosten seiner Miglieder für die Interessen der Autofahrer einzusetzen.

    Beide Vertretungen haben natürlich durchaus ihre Berechtigung - die Beitragszahler sollten indes selbst entscheiden, ob sie bei sachfremder (!) Mittelverwendung nicht lieber kündigen.

  5. 6.

    Zur Verkehrstauglichkeit: Diese ist nicht in der StVO, sondern in der StVZO geregelt!

    "Katzenaugen" dürfen ersatzweise mit einem Rundum-Reflektor am Reifen oder aber durch Speichenreflektoren an allen Speichen ersetzt werden. Gerade der Reifenreflektor ist heute eher Standardausstattung.

    Schutzbleche sind laut StVO nicht vorgeschrieben und nur persönliche Ausstattung, um nicht dreckig zu werden.

    Scheinwerfer, Leuchten und deren Energiequelle dürfen abnehmbar sein, müssen jedoch während der Dämmerung, bei Dunkelheit oder wenn die Sichtverhältnisse es sonst erfordern, angebracht werden.

    Also bitte prüfen Sie einmal, ob Ihre Beobachtung sich mit den aktuellen Anforderungen deckt. Ich selbst habe bauartbedingt keinen Dynamo und muss auf ensprechende Alternativen zurück greifen! Ebenso gibt es für meine 5 Holme keine Reflektoren, ich muss also Reifenreflektoren nutzen!



  6. 5.

    Das Ordnungsamt/ Polizei sollte sich mal die Fahrräder auf STVO- Tauglichkeit ansehen und entsprechend Bußgelder verteilen. Viele Fahrräder haben weder Licht noch Katzenaugen noch Schutzbleche und so weiter. Eine Verkehrssicherheit gegenüber den Fußgängern und Autofahrer ist oftmals sehr fragwürdig und doch im allgemeinen Straßenverkehr sehr wichtig.

  7. 4.

    Mensch hat Angst, sein Drahtesel, ein paar hundert Euro wert, am Bahnhof zu parken, aber weing Angst ein sehr viel teuerer Stehzeug zwölf Stunden am Bahnhof zu lassen.

    Stimmt da was nicht?

  8. 3.

    ADAC als Repräsentant von Radfahrer, ich glaub es nicht!

    Radfahrer werden zunehmend eine Minorität, der Lobby für €bikes treibt weiterhin sein Unwesen.

  9. 2.

    Sonderausstattung:
    ausreichend abschließbare Fahrradboxen/Fahrradgaragen für hochwertige Räder
    idealerweise E-Lademöglichkeiten, Schließfächer, Wartungsstationen sowie Abstellplätze für Lastenräder und Fahrradanhänger

  10. 1.

    Es wäre für mich interessant zu erfahren, was denn unter Sonderausstattung fällt.

    Gruß
    Navan

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