Nur eine Station "sehr gut" - ADAC sieht bei vielen "Bike and Ride"-Anlagen Verbesserungsbedarf
300.000 Pendler gibt es in Berlin und Brandenburg, meist sind sie mit dem Auto unterwegs. "Bike and Ride"-Anlagen sollen mehr Menschen zur klimaneutralerer Mobilität bewegen - doch die Qualität der Rad-Parkplätze hat laut ADAC-Test noch Luft nach oben.
Bei sogenannten "Bike and Ride"-Anlagen im Berliner Umland sieht der ADAC noch großen Handlungsbedarf. Das geht aus einem Vergleichstest hervor, der am Donnerstag veröffentlicht wurde.
Der Automobilverband hat bundesweit 80 solcher Plätze rund um Großstädte getestet, bei denen Pendler ihre Fahrräder an Bahnhöfen abstellen und per Zug weiterfahren können.
Von neun Stationen im Berliner Umland nur eine mit Note "sehr gut"
Im Berliner Umland wurden neun "Bike and Ride"-Anlagen unter die Lupe genommen. Untersucht wurden dabei die Kategorien Lage, Ausstattung, freie Kapazität sowie Sonderausstattung (beispielsweise Schließfächer, abschließbare Fahrradboxen, Wartungsstationen).
Von den neun Stationen schnitt nur jene in Wusterhausen (Dosse) mit der Note "sehr gut" ab. Vier erreichten die Bewertung "gut" (Hoppegarten, Michendorf, Mühlenbeck-Mönchmühle und Zepernick). Die vier anderen Anlagen bekamen die Note "ausreichend" (Zeuthen, Zossen, Erkner und Brieselang).
Punktabzüge gab es bei allen neun "Bike and Ride"-Anlagen bei der Sonderausstattung. Hier wurde durchweg das Prädikat "sehr mangelhaft" vergeben.
Mit 55 Prozent sehr guter und guter Anlagen liegt die Region Berlin-Brandenburg unter dem bundesweiten Wert von 70 Prozent. "Unser Test zeigt: Da geht noch mehr!", bilanziert Martin Koller, Vorstand für Verkehr im ADAC Berlin-Brandenburg.
ADAC-Test zu "Bike+Ride" untergliedert sich in vier Hauptkategorien
Im Test berücksichtigt wurden alle dem Bahnhof zugehörigen Fahrrad-Abstellanlagen im Umkreis von 100 Metern Luftlinie. Diese wurden nach vier Hauptkategorien geprüft:
- Lage (Gewichtung: 30%)
- Ausstattung (40%)
- Auslastung (20%) und
- Sonderausstattung (10%) – inklusive zahlreicher Unterpositionen.
Das Hauptaugenmerk lag dabei zum Beispiel auf möglichst kurze Entfernungen zum Gleis, kipp- und diebstahlsichere Halter, Überdachung und eine ausreichende Anzahl an freien Stellplätzen.
Sendung: rbb24 Inforadio, 10.10.2024, 8:40 Uhr