Wetteraussichten für Weihnachten - "Von Winter keine Spur"
Berlin und Brandenburg fühlen sich gerade an wie die Shetland-Inseln: feucht, windig, grau und halbwegs mild. So soll es vorerst bleiben - auch Heiligabend. Weiße Weihnacht werde ohnehin immer unwahrscheinlicher, sagt Meteorologe Frederik Raff.
Grau, feucht, windig und dabei teils ziemlich mild. "Man könnte derzeit durchaus das Gefühl haben, auf den Shetland-Inseln zu sein", sagt ARD-Wetterexperte Frederik Raff zu dem, was sich derzeit vor den Fenstern der Berliner und Brandenburger so abspielt.
Dabei sei das Wetter – gemessen am Niederschlagssoll – absolut im Bereich des Normalwertes. Dass es einem besonders nass vorkomme, liege auch daran, dass es immer mal wieder regne und die Straßen und Gehwege im Winter nicht so schnell trockneten, so der Meteorologe. Es ist also gar nicht sonderlich nass.
Sonnenstunden weit unter Monatssoll
Doch besonders grau ist es schon. Was die Anzahl der Sonnenstunden betrifft, hat die Region nämlich erst 15 Prozent des bisherigen Monatssolls eingefahren. Auch die Temperaturabweichung ist nicht nur ein Gefühl. Derzeit, so Raff, lägen wir bisher mit knapp 2,5 Grad deutlich über dem Klimamittel. "Von Winter keine Spur", fasst er zusammen.
Und die schlechte Nachricht kommt erst noch: Das wird wohl vorerst, laut aktueller Wettermodelle, auch so bleiben. Die Region unterliegt nach wie vor einer westlichen Höhenströmung und immer wieder treffen sie atlantische Tiefausläufer. Die Folgen: Es wird immer wieder nass sein, Wolken überwiegen und auch der Wind lebt immer wieder auf.
Bisher zieht sich diese Wetterlage auch genau so in Richtung Heiligabend. Zwar werde es am kommenden Wochenende etwas kühler, sagt Raff. Doch nur im Bergland, über das Berlin und Brandenburg bekanntermaßen nicht verfügen, werde des dann winterlich. "In Berlin gib es am Montag höchstens ein paar warme Flocken."
Heiligabend soll es dann – deutschlandweit – auch schon wieder wärmer werden. Zwar sei das, weil es noch ein paar Tage hin sei – so noch nicht in Stein gemeißelt. Aber mit weißer Weihnacht, so Frederik Raff, werde es mit großer Wahrscheinlichkeit in diesem Jahr wieder nichts.
Weiße Weihnacht werde ohnehin immer unwahrscheinlicher, sagt Raff. Früher habe man gesagt, etwa alle sieben bis zehn Jahre könne es zu weißer Weihnacht kommen. "Weiße Weihnachten werden im Zuge des Klimawandels aber immer unwahrscheinlicher. Da die Temperatur steigen", so Raff. Aber gänzlich ausschließen könne man es nicht. "Weiße Weihnachten sind an sich immer Zufall. Denn das Wetter hält sich nicht an feste Daten".
Für Allergiker könnte es schon bald schwierig werden
Das feuchtwarme Wetter macht aber nicht nur Weihnachtsfans einen Strich durch die Rechnung. Die feuchte und dabei vor allem sehr milde Phase führe dazu, so der Meteorologe, dass auch Frühblüher wie Hasel oder Erle schon zum Jahreswechsel hin wieder blühen könnten. "Das wird dann für Allergiker interessant".
Sendung: rbb24, 17.12.2024, 13:05 Uhr