Jahrelanger Verfall, Straße seit 2017 gesperrt - Bezirk Mitte will Geisterhaus in Wedding abreißen lassen

Mi 29.01.25 | 15:36 Uhr
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Burgsdorfstraße in Wedding (Quelle: rbb|24 / Nolte)
Video: rbb|24 | 29.01.2024 | Mara Nolte | Bild: rbb|24 / Nolte

Der Bezirk Mitte will im Ortsteil Wedding ein Haus abreißen lassen, das seit Jahrzehnten leer steht. Das bestätigte der Bezirk auf rbb|24-Anfrage. Zuvor hatte "Der Tagesspiegel" [tagesspiegel.de] berichtet.

Die Burgsdorfstraße ist seit 2017 für den Autoverkehr gesperrt, weil das Haus als einsturzgefährdet gilt. Nur ein Fußgängerweg auf der gegenüberliegenden Seite ist freigegeben. Der Bezirk und die Eigentümerin befinden sich seit Jahren in einem Rechtsstreit über Sanierungsmaßnahmen.

Nun will der Bezirk das Haus mit einer sogenannten Ersatzvornahme abreißen lassen. Die Abbrucharbeiten sollen noch im ersten Quartal 2025 öffentlich ausgeschrieben werden.

Straße könnte Ende des Jahres freigegeben werden

Laut Bezirk soll "zeitnah" der abgesperrte Straßenbereich vor dem Haus geräumt werden. Dort hat sich hinter Bauzäunen und -gittern Schutt und Müll angesammelt. Anschließend sollen laut Bezirk dann "die im Gebäude anliegenden Versorgungsleitungen" und auch mindestens eine Gasleitung und gegebenenfalls die "Stromleitung und Wasserversorgung im Straßenraum" stillgelegt werden.

Die Abrissarbeiten sollen etwa zwei Monate dauern. Laut Bezirk könnte die Straßensperrung im besten Fall gegen Ende des Jahres aufgehoben werden.

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25 Kommentare

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  1. 25.

    Der Grundsatz "Eigentum verpflichtet" wird sehr gerne missverstanden, wenn man einen Vorteil erlangen will. Dabei wird ignoriert, dass das Grundgesetz eben das gar nicht hergibt, wie Sie bereits ausgeführt haben.
    Im konkreten Fall führt der Absatz lediglich dazu, dass der Bezirk die Abrisskosten dem Eigentümer in Rechnung stellen kann, da dieser der Verkehrssicherheit der Allgemeinheit durch Unterlassen nicht nachgekommen ist.

  2. 24.

    Ja genau, das bedeutet in Deutsch, dass bis 2017 gar keine Rechtsgrundlage existiert hat, mit der der Bezirk hätte handeln dürfen. Dass aber nunmehr 8 Jahre lang nichts passiert ist, obwohl eine Gefahr für Dritte bestand, ist ein absolutes Versäumnis.

  3. 23.

    Was stimmt denn mit Ihnen nicht? "das seit Jahrzehnten leer steht. Das bestätigte der Bezirk auf rbb|24-Anfrage". Wie kann man dann behaupten, es ist erst seit 2017 bekannt, wenn das Bezirksamt bestätigt, es steht seit Jahrzehnten leer? Bereits am 29.10.2017 berichtete übrigens der Tagesspiegel, dass das Haus seit 20 Jahren leer steht und Teile des Gehwegs bereits 2007 gesperrt wurden, die ganze Straße dann 2017. https://www.tagesspiegel.de/berlin/strasse-gesperrt-weil-ein-haus-vergammelt-4547824.html

  4. 22.

    Wie kommen Sie denn darauf? Im Artikel steht doch eindeutig , dass der Bezirk dem RBB den jahrzehntelangen Leerstand bestätigt und die Straße seit 2017 gesperrt ist. Das ist doch klar verständlich.
    "Der Bezirk Mitte will im Ortsteil Wedding ein Haus abreißen lassen, das seit Jahrzehnten leer steht. Das bestätigte der Bezirk auf rbb|24-Anfrage. Zuvor hatte "Der Tagesspiegel" [tagesspiegel.de] berichtet.
    Die Burgsdorfstraße ist seit 2017 für den Autoverkehr gesperrt, weil das Haus als einsturzgefährdet gilt.

  5. 21.

    Aber erst seit 2017 ist dies richtig bekannt, also lesen lernen !!!!

  6. 20.

    Der Grundsatz, dass Eigentum verpflichtet, ist Theorie. In Deutschland gilt der Grundsatz Lex Specialis.

    Das GG ist keine Anspruchsgrundlage.

    Es ist nicht verboten, sein Eigentum verfallen zu lassen.

    Bei den aktuellen Baupreisen ist Sanierung oft nicht wirtschaftlich.

  7. 19.

    So einfach ist das nicht. Letztlich kann jeder mit seinem Eigentum nach eigenen Vorstellungen verfahren. Letztlich lohnt sich bei diesen Preisen eine Sanierung nicht. Daher ist der Abriss die wirtschaftlichste Lösung

  8. 18.

    Endlich, das wurde auch Zeit! Ich freue mich, wenn hierüber mehr berichtet wird. Z.B.: wer kommt für die Kosten auf? Wie ist die rechtliche Begründung?

  9. 17.

    Genau, Lesen bildet. Gleich im ersten Absatz steht zum Haus "das seit Jahrzehnten leer steht". Seit 2017 ist die Straße gesperrt.

  10. 16.

    Sie wissen aber schon das die CDU in diesem Zeitraum überhaupt nicht regiert hat ?!

    Und außerdem geht es nicht um Jahrzehnte, sondern seit 2017, lesen bildet !

  11. 15.

    Nach den vielen Jahren Leerstand ist natürlich nichts mehr dran zu retten. In solchen Fällen muss viel zügiger was passieren. Wenn ein Haus nicht mehr zu retten ist, kann es in einer Stadt nicht die Lösung sein, es weiter verrotten zu lassen und eine öffentliche Straße zu sperren. Das ist doch absurd.

  12. 14.

    Genau! ich hab mir damals auch ne kleine Bude selbst zurecht gemacht! 2 Zimmer mit Außenklo, war aber meine und sie war schön! Und erst die Miete: 39 Mark! Den Rest vom Lohn habe ich in Bier umgesetzt!

  13. 13.

    Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal davon gehört habe. Aber totaler Zufall, gerade wird in "Der Tag" im RBB darüber und weitere Häuser berichtet, kurz vor Ende der Sendung. Bestimmt später in der Mediathek.

  14. 11.

    Abgesehen vom Verfall ist jedefalls seit vielen Jahren keine Änderung zu sehen und ich habe auch schon lange nichts mehr darüber gehört.

  15. 9.

    Wäre vielleicht ne Lösung gewesen. Im Osten gab es das Modell Ausbauwohnung. Da sanierten die Mieter verfallene Wohnungen selbst.

  16. 8.

    Ich weiß, um welches Haus es geht. Da wird seit vielen Jahren immer wieder drüber berichtet. Ich dachte, inzwischen wäre es zu einer Lösung gekommen. Immer noch nicht?

  17. 7.

    Das Haus hätte man schon längst enteignen müssen und dann sanieren oder abreißen.

  18. 6.

    In Pankow an der Grabbeallee / Homeyerstrasse , ein nicht fertig gestellter schimmeliger Neubau , seit meiner Wahrnehmung zu Folge, mindestens 10 Jahre Jahren unbewohnt. Verfallend.
    Bitte Enteignen, dann Verkaufen und mit Auflagen ein neues Wohnhaus errichten lassen.