Oranienburg -
Mit einer großen Mal-Aktion haben zahlreiche Menschen auf dem Oranienburger Schlossplatz gegen den AfD-Politiker Björn Höcke protestiert.
Mit dem aufgemalten Regenbogen wolle man "deutlich machen, dass wir nichts zu tun haben mit einem Menschen, den man als Faschisten und Rechtsradikalen titulieren darf", sagte der Bürgermeister der Stadt, Alexander Laesicke (parteilos), am Donnerstag.
450 Menschen bei Höcke-Rede
Nach Beobachtungen eines rbb-Reporters vor Ort versammelten sich etwa 1.200 Menschen, um gegen die Rede des AfD-Politikers Höcke am Donnerstagabend zu protestieren. Es sei zu keinen Zwischenfällen gekommen, der Protest sei friedlich verlaufen, berichtete der rbb-Reporter.
An der AfD-Veranstaltung selbst nahmen nach Schätzungen des rbb-Reporters etwa 450 Menschen teil.
Vor Höcke sprach die Brandenburger AfD-Landeschefin Birgit Bessin. Auf der Veranstaltung ließ sie weiter offen, ob sie als Spitzenkandidatin ihrer Partei bei der Landtagswahl im nächsten Jahr antreten wird.
Brandenburger AfD-Landesverband seit 2020 Verdachtsfall
Thüringens AfD-Landespartei- und Fraktionschef Björn Höcke sieht die AfD derzeit in einer "positiven Dynamik" und hofft bei den anstehenden Landtagswahlen in drei Ost-Bundesländern im kommenden Jahr auf ein "politisches Erdbeben".
Nach dem Wahlsieg des AfD-Politikers Robert Sesselmann bei der Landratswahl im Landkreis Sonneberg (Thüringen) im Juni hatte Höcke von einem "politischen Wetterleuchten" gesprochen, das von dem Kreis und dem ersten AfD-Landrat ausgehe. 2024 werden die Landtage in Sachsen, Thüringen und Brandenburg gewählt.
Der AfD-Landesverband in der Mark wird vom Verfassungsschutz Brandenburg seit 2020 als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft, die Jugendorganisation Junge Alternative seit 12. Juli als gesichert rechtsextremistische Bestrebung. Die AfD hält die Einstufungen für falsch und sieht darin eine Kampagne gegen sie.
Sendung: Antenne Brandenburg, 07.09.2023, 18:30 Uhr