Unsachgemäße Lagerung - Experten sehen Erhalt von Stasi-Akten gefährdet

Mi 17.01.24 | 19:26 Uhr
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Stasi-Unterlagen im Magazin des Chemnitzer Standorts des Bundesarchivs (Quelle: DPA/Kristin Schmidt)
Bild: DPA/Kristin Schmidt

Experten sorgen sich um den Erhalt der Unterlagen der ehemaligen DDR-Staatssicherheit. An allen Standorten in den ostdeutschen Bundesländern seien die Akten in ihrem Bestand bedroht, weil eine sachgemäße Lagerung dort nicht mehr möglich sei. Das sagten der Präsident des Bundesarchivs, Michael Hollmann, und die Beauftragte des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Birgit Neumann-Becker, am Mittwoch vor dem Kulturausschuss des Bundestags.

30.000 Anträge auf Akteneinsicht pro Jahr

Machbarkeitsstudien der zuständigen Bundesanstalt für Immobilienaufgaben für die Errichtung der künftigen zentralen Archivstandorte in Frankfurt (Oder), Erfurt, Halle, Leipzig und Rostock lägen seit Ende März 2023 vor, fügten Hollmann und Neumann-Becker hinzu. Diese müssten nun zügig realisiert werden.

2021 wurden die Stasi-Akten in das Bundesarchiv überführt. Zuvor wurden die Akten von der Stasi-Unterlagen-Behörde verwaltet. Immer noch sei das Interesse an den Dokumenten groß, hieß es jetzt im Kulturausschuss. Etwa 30.000 Anträge von Bürgern auf Akteneinsicht würden jährlich gestellt. Rund 70 Prozent davon seien Erstanträge.

Sendung: rbb24, 17.01.2024, 21:45 Uhr

8 Kommentare

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  1. 8.

    Es wird nie eine echte Aufklärung geben. Die Geschichte wird von den Siegern geschrieben und je weiter sich das Geschehene in der Vergangenheit befindet, desto mehr verschwimmt Realität und Fiktion.

  2. 7.

    Niemals dürfen diese Dokumente vernichtet werden. CI sollte sich mal die Filme Das Leben der anderen oder Berlin Weißensee ansehen. Ich glaube sie wollen hier provozieren oder haben null Ahnung. Was sich da in der DDR abgespielt hat, sogar innerhalb von Familien, ist unvorstellbar. Lesen sie mal ein Buch von Jürgen Fuchs , vielleicht kommt dann eine Erleuchtung bei ihnen. Ich kannte ihn persönlich. Der hat am T-Damm gewohnt nachdem er ausgebürgert wurde.
    Man hat seine ganze Wohnung verwanzt !

  3. 6.

    Der Erhalt der Stasi-Akten und die Wahrung ihrer Zugänglichkeit ist unbedingt zu gewährleisten. Nicht nur hat heute eine Verklärung der SED-Diktatur (vor allem in den alten Bundesländern) um sich gegriffen, sondern - gerade die Recherchen des MDR zu Vorbeugekomplex und Tripperburgen - machen deutlich, dass wir von einer Aufarbeitung immer noch sehr weit entfernt sind.

  4. 5.

    Das könnte Ihnen so passen. 30000 Anträge auf Akteneinsicht pro Jahr.

  5. 4.

    Das hätten Sie gerne. Die Akten sind Beweis für tausendfache Demütigungen, ideologisch motivierte Familientragödien und Machtmissbrauch eines Staates, der sich für was Besseres hielt. Sie aufzuarbeiten und zugänglich zu halten, ist unumgänglich.

  6. 2.

    Die Zahlen im Bericht widerlegen ihre These. Die Vergangenheit ist nur für diejenigen vorbei, die sie nicht anerkennen (wollen).

  7. 1.

    Dann schreddert diese Dinger endlich! Was drinsteht interessiert kaum noch jemanden ist so lange her....

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