Umbau in Berlin-Mitte - Letzte Bauphase am Molkenmarkt - "weiträumige Umfahrung" wird empfohlen

Mi 12.06.24 | 12:05 Uhr
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Archivbild:23.02.2024, Berlin: Blick auf die Baustelle am Molkenmarkt im Osten der Hauptstadt, aufgenommen vom Fernsehturm.(Quelle:dpa/M.Skolimowska)
Bild: dpa/M.Skolimowska

Beim Umbau des Berliner Molkenmarkts hat die letzte Bauphase begonnen. Dafür wurde die Verkehrsführung in Richtung Mühlendammbrücke geändert - seit Mittwoch gibt es nur eine Fahrspur in Richtung Brücke, wie die Berliner Verkehrsverwaltung mitteilte. Diese Verkehrsführung halte voraussichtlich bis September 2024 an, wie die Verkehrsverwaltung auf dem Kurznachrichtendienst "X" mitteilte.

Außerdem startete demnach die Vorbereitungsphase zum Ersatzneubau der Mühlendammbrücke. "Es wird empfohlen, den Bereich weiträumig zu umfahren", teilte die Verkehrsverwaltung mit. Eine Variante sei die Umfahrung über die Alexanderstraße und die Jannowitzbrücke, eine andere Option führt über die Rathausstraße und die Breite Straße.

In Fahrtrichtung Ost bleibt der Mühlendamm ab Höhe Breite Straße/Fischerinsel weiterhin zweispurig über die Mühlendammbrücke befahrbar.

Historischer Molkenmarkt soll umgebaut werden

Der Molkenmarkt ist der älteste Platz Berlins und blickt auf rund 800 Jahre Siedlungsgeschichte zurück. Die aus dem 18. Jahrhundert stammende Bebauung mit Steinhäusern versank gegen Ende des Zweiten Weltkriegs in Trümmern. Anschließend wurden weite Teile des zwei Hektar großen Areals zugeschüttet, unter anderem entstand zwischen Rathaus und Stadthaus die heutige Grunerstraße als breite Magistrale.

Innerhalb eines Jahrzehnts soll auf dem Molkenmarkt nach dem Willen des Berliner Senats ein neues Stadtquartier mit Wohnungen, Gewerbe, Kultur und Erholungsmöglichkeiten entstehen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 12.06.2024, 11:29 Uhr

8 Kommentare

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  1. 8.

    Im Namen eines erklärten und vermeintlichen Fortschritts sind die abstrusesten Dinge passiert - vom unverantwortlichen Umgang mit der Atomkraft, verheißen als Fortentwicklung der Produktivkräfte, über Asbest bis hin zur sichtbaren Entstellung historischer Stadtzentren, weil es im Auto befindlichen Menschen nicht "zugemutet" werden sollte, das Lenkrad mal in diese Richtung, mal in jene zu bewegen. Genau das hat zur Unwirtlichkeit von Städten geführt.

    Die Stadt als urbaner Raum, mit dienlichem Verkehr in ihm oder umgekehrt, die Stadt als bloße Begleitkulisse für den Verkehr, austauschbar und gesichtslos, weil nur im Vorbeifahren wahrgenommen, das sind die wirklichen Optionen.

  2. 7.

    Zugunsten von...?
    Steht doch im Artikel.
    "...ein neues Stadtquartier mit Wohnungen, Gewerbe, Kultur und Erholungsmöglichkeiten..."
    Dir Prioritäten wurden so gesetzt. Klingt eigentlich nicht so schlecht. Die meiste Lebenszeit verbringt Mensch schließlich mit diesen Dingen und nicht mit Autofahren, mal von Berufskraftfahrern abgesehen.
    100%ige Zustimmung gibt es bei Stadtplanung nicht. In Berlin schon gar nicht.
    Am historischen Ursprung dieser Stadt eine riesige Straßenkreuzung zu betreiben ist doch irgendwie dem Ort unwürdig.

  3. 6.

    Es wird doch sicherlich ein verkehrsberuhigte Gegend.
    Die Poller sind bestimmt schon in den Plänen markiert.

  4. 5.

    Es hängt davon ab ob sie sich dort aufhalten oder nur möglichst schnell vorbei fahren wollen.
    Niemand möchte an einer "Autobahn" wohnen, arbeiten oder entlang gehen.

    In der Hinsicht ist auch die Europacity hinter dem Hauptbahnhof eine Fehlplanung. Durch die stark befahrene Bundesstraße in der Mitte ist das Quartier sehr laut und unattraktiv geworden. Die Architektur ist ebenfalls nicht schön.

  5. 4.

    Das muss jede für sich selbst entscheiden. Für manche ist es ein Fortschritt, für andere wiederum ein Rückschritt...

  6. 3.

    Wird doch toll wenn man die Enge Verschachtelte Stadtstruktur wie um 1900 da wieder Aufbauen bzw. Rekonstruieren will.
    Wird bestimmt spannend für die Touristen.
    Hoffentlich fühlen sich dann die künftigen Anreiner/-lieger bzw. Bewohner wie im Zoo.
    Aber vielleicht wird auch das pure Betreten des "Stadtquartiers" dann kurz dannach markiert mit "nur für Anlieger".

  7. 2.

    Die Grunerstraße war die beste Ost-West-Verbindungsstraße in der Berliner City.
    Leider ist damit nun wohl für immer Schluss. Zugunsten von...???
    Fortschritt oder Rückschritt?

  8. 1.

    Die Grunerstraße war die beste Ost-West-Verbindungsstraßen in der Berliner City.
    Leider ist damit nun wohl für immer Schluss.
    Zugunsten von...???
    Fortschritt oder Rückschritt?

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