Neue Verbindung im Berliner Osten - Bund stellt Finanzierung von Straßenbauprojekt TVO in Frage

Di 23.07.24 | 17:12 Uhr | Von Sebastian Schöbel
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Visualisierung der Tangentialverbindung Ost. (Quelle: KRP Architektur)
Video: rbb24 Abendschau | 23.07.2024 | Dorit Knieling und Christian Titze | Bild: KRP Architektur

Die Tangentialverbindung Ost ist das zentrale Straßenbauprojekt des Berliner Senats. Für die geplante Verbindung zwischen Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick sollten neue Fördermittel beantragt werden. Doch nun stellt sich der Bund quer. Von Sebastian Schöbel

Dem Berliner Senat droht eine entscheidende Finanzierungssäule für die Tangentialverbindung Ost (TVO) wegzubrechen.

Wie das Bundeswirtschaftsministerium auf Nachfrage des Fahrgastverbandes Pro Bahn mitteilte, ist lediglich der erste Bauabschnitt des Straßenbauprojektes aus Mitteln der Regionalförderung GRW (Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur") finanzierbar. "Die weiteren sieben Bauabschnitte der TVO werden komplett aus Mitteln des Landes Berlin - ohne jegliche Beteiligung der GRW - finanziert", heißt es in einem Brief des Ministeriums, der dem rbb vorliegt. Grund sei, dass mit GRW-Mitteln nur der Verkehrsanschluss von Gewerbegebieten finanziert werde, aber keine "reinen Straßenbaumaßnahmen".

Verkehrsverwaltung wollte weitere GRW-Mittel beantragen

Damit droht der seit Jahren geplanten 7,5 Kilometer langen Querverbindung zwischen Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick eine enorme Finanzierungslücke. Denn die Verkehrsverwaltung hatte zuletzt auf Anfrage der Grünen bestätigt, weitere GRW-Mittel für das Großprojekt beantragen zu wollen. Das Bundeswirtschaftsministerium macht nun allerdings klar, dass es die Anträge nicht bewilligen würde.

"Angesichts der aktuellen Haushaltslage ist vollkommen schleierhaft, wie das Land Berlin den Bau der Straße finanzieren will", teilte das Bündnis "Schiene vor TVO" mit. Die Kosten wurden zuletzt auf mindestens 400 Millionen Euro geschätzt, weitere Steigerungen werden aber nicht ausgeschlossen. Die Bauarbeiten sollen eigentlich 2027 beginnen. Ursprünglich wurden die Kosten für den Bau der Straße auf 80 Millionen Euro geschätzt.

Grüne fordern Aufgabe der TVO - CDU spricht von normalem Vorgang

"Der Senat steht damit - dank seines überhasteten und unausgegorenen Verfahrens - vor einem Scherbenhaufen", sagte die verkehrspolitische Sprecherin der Grünen Antje Kapek. Das sei "der nächste Hammer", so Kapek, nachdem zuvor bereits das Eisenbahnbundesamt (EBA) die Freigabe von Flächen für die TVO verweigert hatte. Laut den aktuellen Plänen soll die vierspurige Straße zu weiten Teilen auf einer bislang freigehaltenen Bahntrasse gebaut werden, die eigentlich für einen Teil des äußeren S-Bahn-Rings gedacht war. Da nun auch die Finanzierung unklar sei, müsse die TVO-Planung aufgegeben werden, forderte Kapek. "Ansonsten droht hier ein zweites Stuttgart 21."

Widerspruch kommt vom wirtschaftspolitischen Sprecher der CDU, Christian Gräff. Der Abgeordnete aus Marzahn-Hellersdorf verweist auf den Start des Planfeststellungsverfahrens zur TVO. Bisher habe es dabei keine Schwierigkeiten gegeben, "die nicht absehbar gewesen sind". Das gelte auch für die Einwände des EBA. "Dass die Finanzierung des Projekts noch nicht in Jahresscheiben aufgeteilt werden konnte, ist ein völlig normaler Vorgang." Gräff warf den Grünen vor, das Projekt "seit Jahren verzögert" zu haben. "Ich bin mir nach wie vor sicher, dass die TVO gebaut werden wird. Dafür steht die Koalition aus CDU und SPD", so Gräff.

Video: rbb|24 | 24.07.2024 | Material: Colourbox

Senat: Förderquote des Bundes könnte sinken

Die Senatsverwaltung für Mobilität verweist auf Nachfrage des rbb darauf, dass man "immer noch in der Planungsphase" sei. "Die uns vorliegenden Förderbescheide umfassen also als erste Maßnahme die derzeit laufenden Planungsleistungen und wurden über das gesamte Bauvorhaben TVO mit Förderbescheiden von 90 Prozent erteilt", so ein Sprecher. Weitere Förderbescheide würde man erst nach dem Vorliegen geprüfter Bauplanungsunterlagen beantragen. "Dies kann frühestens nach Auswertung des Erörterungstermins (voraussichtlich 2025) erfolgen." Es sei aber nicht auszuschließen, dass es dann deutlich weniger Förderung geben könnte. Darauf habe man allerdings schon 2023 hingewiesen. "Konkretere Aussagen und Kosteneinschätzungen können erst nach Abschluss der Planungen und der damit verbundenen gesicherten baulichen Maßnahmen erfolgen", so der Sprecher.

Grafik: Die Tangentialverbindung Ost (Quelle: rbb)

Sendung: rbb24 Abendschau, 23.07.2024, 19:45 Uhr

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Beitrag von Sebastian Schöbel

79 Kommentare

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  1. 79.

    "Die ständig zugestauten Strassen werden auch von Bussen, LKWs, Handwerkern und sonstigen Gewerblichen genutzt."

    Wenn man möchte und vor allem wenn Sie möchten, dass die Straßen auch für Sie als Autofahrer leerer werden, muss man definitiv dem ÖPNV bei der Planung den Vorrang geben. Sonst verbessert sich auch für Sie als Autofahrer nichts. Nur wenn mehr Menschen in den ÖPNV wechseln, werden die Straßen auch für Sie leerer.

  2. 78.

    "Die ständig zugestauten Strassen werden auch von Bussen, LKWs, Handwerkern und sonstigen Gewerblichen genutzt."

    Immer wieder solche Anmerkungen. Wie viele Menschen sitzen in den Bussen und wieviel Platz würden diese einnehmen, wenn sie auch noch alle Autofahren würden? Und wie viele Menschen sitzen in der Regel in einem Auto? Steht ein Bus z.B. eher wegen den von Ihnen erwähnten Verkehrsteilnehmern im Stau oder doch eher wegen der sonstigen Autofahrer?

  3. 77.

    * TVO - NOW *

    es wird zeit !

    die entlastung für die umwelt , wird messbar sein.
    die entlastung für die meisten anwohner, wird hörbar sein.
    die entlastung, für die pendler, wird spürbar sein.
    die entlastung für den bezirk wird fühlbar sein.
    die entlastung für die politik, wird entlastend sein.
    den stress für die DUH (deutsche umwelt hilfe) ,,, interessiert keinen nutzer oder nutzenden der TVO - NOW !



  4. 76.

    e-Autos amortisieren sich je nach Akkugrösse erst ab 150.000km. Die Verschrottung ist schlimmer, der Strom kommt dann aus Kohle-AKW-Kraftwerken aus der EU zum teuren Preis, sofern man eine Infrastruktur in der gesamten EU hätte - das wird wohl Nix mehr außer Populismus und Wunschdenken. Wer kauft außerdem alte Akku-Autos?

  5. 75.

    Habe von 1990-95 in der Cranachstrasse in Friedenau gewohnt. Da war Tempelhof noch in Betrieb und Berlin Industriestandort. Dagegen leben wir heute im Luftkurort. Allerdings konnte man noch sicher nachts durch die Straßen laufen. Da waren auch noch Ofenheizung Normalität und Autos ohne Kat. Das Leben war sogar noch bezahlbar und freier.

  6. 74.

    Ach ja - die dummen bösen Autofahrer. Die ständig zugestauten Strassen werden auch von Bussen, LKWs, Handwerkern und sonstigen Gewerblichen genutzt. Also bitte mal die Autohassmentalität ablegen und über den Tellerrand schauen. Besonders der SüdOsten Berlins ist verkehrstechnisch stark vernachlässigt - bis auf die BER - Flieger über unseren Köpfen.

  7. 73.

    E- Autos sind aber die Zukunft, und im Vergleich zu Verbrennern leise.
    Kann man nicht die TVO as 2 spurige Autobahn definieren, dann zahlt eben der Staat.

  8. 72.

    @Hans.
    Nach der Lektüre Ihres Kommentars kann ich nur resümieren: Die Grünen sind für SIE definitiv ein Hassobjekt.
    In Berlin sind die Grünen gar nicht an der Regierung. Deswegen kann Rot/Grün niemals "zigmillionen Steuergelder für Ihre Lieblingsprojekte" raushauen. Und im übrigen find ich 400 Mios durchaus eine Summe, die einmal eingespart, schon eine Menge Kohle sind. Ich bin kein Wähler der Grünen, aber mit Ihrem Grünenbushing finde ich Ihren Beitrag nur noch peinlich. MfG Zopf

  9. 71.
    Antwort auf [Jens] vom 23.07.2024 um 19:28

    Würden S- und Regionalbahn hinreichend ausgebaut, insbesondere auch die Tangrnten-S-Bahn, dazu als Ergänzung weitere Strassenbahnstrecken, sollte das auch ohne TVÖD gut funktionieren.

  10. 70.

    Wenn das Geld in überdimensionierte Straßenbauprojekte gesteckt wird, ist die dringend benötigte Bahn tot. Es wird aber niemand eine vom Land Berlin finanzierte Bahnstrecke ablehnen. Eine solche wäre mit den für die TVÖD verplanten Mitteln problemlos finanzierbar.

  11. 68.

    Was endlich eingedämmt gehört, ist der ausufernde motorisierte Individualverkehr. Dann braucht‘s auch keine TVO sondern nur eine umweltfreundliche Schienenverbindung.

  12. 67.

    Sie meinen mit den Mikrobenintelligenten wohl die Befürworter der TVO, denn die Gegner machen sich ernsthafte Gedanken, wie es dauerhaft auf dem Planeten weiter gehen soll.

  13. 66.

    Warum stellen Sie mir mit Ihrem letzten Satz solch eine zynische, mich für dumm verkaufende Frage?

    Es geht nicht darum, den MIV komplett durch ÖPNV zu ersetzen. Letzterer trägt aber dazu bei, dass unsere Städte lebenswerter werden, indem der MIV reduziert wird. Die katastrophalen Zustände des ÖPNV in Berlin, vor allem der Dreck und die Bettelei, sind politisch hausgemacht.

  14. 65.

    Dann beschleunigen sie doch den Bau einer S-Bahn oder U-Bahn auf der Strecke. Radverkehr ist nicht die Zukunft, um eine größere Strecke zu fahren, bei Regen oder Schnee benutzen Radfahrer auch eher andere Verkehrsmittel. Solanzda kein guter und schneller ÖPNV existiert, bleibt nur das Auto.

  15. 64.

    Es bleibt also alles wie bisher, katastrophal.
    Stau auf den zu engen Straßen und der ÖPNV steht entweder auch im Stau (Bus, Tram) oder ist nicht vorhanden (S-Bahn, U-Bahn).
    Da kann die Politik doch endlich einmal ehrlich sein und sagen, dass ihnen die Leute da egal sind.

  16. 63.

    Wie immmer stimmt bei ihnen nicht mal die Hälfte.

    GEMEINSAME PRESSEMITTEILUNG der Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf

    Die Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen aus Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg lehnen die einseitige Fokussierung auf den Ausbau der Tangentialverbindung Ost (TVO) im Osten von Berlin ab. Stattdessen fordern sie die Erarbeitung eines umfassenden Verkehrskonzepts für den östlichen Ballungsraum von Berlin/Brandenburg. Darin sollen die Möglichkeiten des Öffentlichen Personennahverkehrs, insbesondere der Regional- und S-Bahn untersucht sowie Abwägungen zwischen allen Verkehrsträgern vorgenommen werden.

    Die grünen Fraktionen aus Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg treten seit Jahren dafür ein, dass ein solches Verkehrskonzept erarbeitet wird. Diese Forderung wurde bislang mit dem Argument unterschiedlicher Kompetenzen abgeschmettert.

    5. Februar 2016 • Biesdorf, Mobilität / Verkehr, TVO (BVV-Fraktion)

  17. 62.

    Wird erst recht nicht kommen, weil die DB das Geld dafür gar nicht hat! ICE Strecken haben oberste Priorität! Der Bund wird auch nicht zahlen. Damit ist die Bahn tot!

  18. 61.

    die TVO für Radfahrer gibts bereits mit 3 verschiedenen Routen (ich verstehe nicht, warum man Radwege komplett asphaltieren sollte und das auf 3 Meter Breite, was ist an so nem Flächenfraß/Versiegelung denn bitteschön grün?)... da fehlen hier und dort ggf. nen paar Schilder, hier und dort mal ne Radbrücke, aber ansonsten ist das bereits top dort)

    die TVO für den ÖPNV gibts auch schon ! Nennt sich M17 und ist ne Tram, die aufwändig ausgebaut wurde, und derzeit leider noch durch unsinnige Ampelschaltungen und Fehlplanungen (zB am S-Karlshorst) ausgebremst wird.

    Wenn man das erstmal behebt, und dann auch nutzt, dann brauchts auch keine TVO für Autos !

  19. 60.

    Es wird nie eine Verkehrswende geben weil nie finanzierbar und die Mehrheit weiter Auto fahren will/wird. ÖPNV kann in Berlin das nie leisten. EAutos sind übrigens auch Autos die auf der Straße fahren. Wussten Sie das schon?

  20. 59.

    Sie scheinen in der Ecke nicht zu wohnen.
    Die Anwohner da beten jeden Tag, das die Umfahrung fertig wird.

  21. 58.

    Diese Grünen und Frau Kapek! Die haben seit 2016 regiert und alles dafür getan, dass nichts klappt! Was geht die die TVO an, wo es keine Grünen Wähler gibt.

  22. 57.

    "Millionen Berliner sehen das anders. Sind sie überhaupt Einwohner?"

    Eher sind es Autofahrer aus dem Umland, weniger Berliner. Und Einwohner ist man immer... irgendwo.

  23. 55.

    Vor dem Hintergrund der Verkehrswende ist es doch ein politischer Offenbarungseid, wenn dort parallel keine Bahntrasse mit gebaut wird. Es kann gar keine Diskussionen darüber geben, ob dort eine Bahntrasse gebaut wird oder nicht.

  24. 54.

    Die Grünen haben sich 2018 darüber gefreut, dass die Variantenuntersuchung ohne eine S-Bahn endlich beendet worden ist. 2023 haben die sich sogar noch Sorgen um den Radschnellweg gemacht - unbegründet, wie man an den ausgelegten Unterlagen leicht erkennen kann.

  25. 53.

    Vielen Dank für den passenden und zutreffenden Kommentar.
    Ich bin 20 Jahre die Frankfurter Allee hin und zurück mit den Rad zu Arbeit gefahren. Morgens ein Grauen , abends ein Grauen.
    Der Luftqualitätsmesser an der Straße von der UBA beweist !!! es.
    Es sind zuviele Autos unterwegs !!!

  26. 52.

    Einfach nur geil. Hoffe die TVO wird nicht in dieser Form kommen. Bitte zuerst die Bahn ausbauen.

  27. 51.

    Der wohnt in Spandau, deswegen interessiert ihn, als ausgewiesenen Autohasser (der bei Bedarf aber selber Auto oder Transporter fährt, das tägliche Chaos im Ostteil nicht. Einfach ignorieren. Die TVO ist mehr als dringend nötig und wird von den Anwohnern sehnsüchtig erwartet. Wenn die TVO irgendwann mal kommen sollte, darf man dann auch gerne die Kiezstraßen umbauen und wieder lebenswerter machen.

  28. 50.

    Wenn Sie sich mal mit den wirklichen Stauursachen von LA beschäftigen würden, dann müssten Sie nicht immer das selbe wiederholen. Es wird nämlich nicht richtiger.
    Die Ursachen für wachsenden Verkehr allgemein liegen in der zunehmenden Zentralisierung, sowohl von Einwohnern, vor allem aber von Arbeitsplätzen, die die Menschen dazu zwingt, zu pendeln. Niemand stellt sich in den Stau, weil es da so schön ist, sondern nimmt das als kleineres Übel hin, wenn es keine besseren Alternativen gibt. Wir haben hier in Deutschland mit seinem guten ÖPNV ganz andere Voraussetzungen. Wer Autoverkehr reduzieren will, muss daher den ÖPNV besser machen, nicht Autos im Stau stehen lassen. Der Stau im Osten der Stadt bringt niemanden in den ÖPNV sondern geht nur zu Lasten der Anwohner.

  29. 49.

    "Beschäftigen sie sich bitte mit dem Begriff Verkehrswegebündelung."

    Das ist Unsinn, da hier nichts gebündelt wird, sondern noch mehr (Auto-) Verkehr generiert wird.

    "Mehr Straßen helfen nicht gegen Staus, sie führen zu noch mehr Verkehr, sagt der Forscher Stefan Bratzel. Deutschland solle nicht dieselben Fehler wie Los Angeles machen."

    https://www.zeit.de/mobilitaet/2024-04/verkehrspolitik-stefan-bratzel-bahnnetz-strassenbau-stau-verkehrsforschung

  30. 48.

    2018 wollte der Verkehrssenat möglichst schnell seine Rad-TVO haben. Jetzt fällt den Berlinern die Hektik vor die Füße.

  31. 47.

    Wird ihnen nicht langweilig die immer gleichen Phrasen zu dreschen? Umfragen von INSA sind mit allergrößter Vorsicht zu genießen, das deren Inhaber der rechtsextremen AfD nahesteht. Und Springers Kampfblatt gilt auch nicht als seriös, besonders wenn es um die Grünen geht.

    Die TVO wäre nicht nur für die betroffenen Wohngebiete eine Katastrophe. Das wird ein weiteres Milliardengrab.

  32. 46.

    was reden sie? das ist eine entscheidung zwischen öpnv ring (NVT) ODER 4 spurige autobahn wegen der brunnengalerie. ist die cdu gegen die NVT? scheint mir nicht so eindeutig.

  33. 45.

    "Nein, ein überflüssiges weil aus der Zeit gefallenes weiteres Milliardengrab."

    Millionen Berliner sehen das anders. Sind sie überhaupt Einwohner?

  34. 43.

    "Rotgrün haut die Steuerkohle zigmilliardenfach für ihre Lieblingsprojekte raus. Da machen die paar hundert Millionen Euro gar nichts."

    Momentan ist es eher schwarz/rot die "Steuerkohle zigmilliardenfach für ihre Lieblingsprojekte" raushauen. Magnetschwebebahn, eine Luxusbibliothek, Planungen für die Bebauuung des Tempelhofer Felds, trotz gegenteiliger Abstimmung... usw.

    "Aber TVO ist für die eben ein Hassobjekt." Nein, ein überflüssiges weil aus der Zeit gefallenes weiteres Milliardengrab. Da sind die finanziellen BER Desaster Peanuts gegen.

  35. 42.

    Die Grünen, und hier Frau Kapek, kämpfen gegen die drohende politische Bedeutungslosigkeit. In der Berliner Stadtregierung sind sie nicht mehr vertreten und beim Bund gehts auf die Einstelligkeit zu, Die Grünen sind in der von Insa gemessenen Wählergunst auf ihren tiefsten Wert seit sechs Jahren gefallen. Im aktuellen “Meinungstrend” für die “Bild” verlieren die Grünen einen Prozentpunkt und kommen nur noch auf 10,5 Prozent. Natürlich wird die TVO bis Biesdorf gebaut, alles andere wäre ja auch für die betroffenen Wohngebiete eine Katastrophe. Ob weiter darüber hinaus der Lückenschluss erfolgt, den Planungen schon in den Dreißiger Jahren erwähnt haben, wird die Zukunft zeigen.

  36. 41.

    das problem ist dass die tvo keinen verkehr aus den wohngebieten rausholt. im gegenteil wenn die märkische allee dicht ist suchen sich noch mehr menschen schleichwege .

  37. 40.

    nein . im generalsverkehrsplan war die strecke blumbergerdamm entlang u5 und dann biesenhorster sand also tvo vorgesehn. steht sogar in den unterlagen zum planfeststellungsverfahren.
    4 spurige strasse plus öpnv geht nicht wegen der brunnengalerie siehe kommentar unten . bitte informieren sie sich besser.

  38. 39.

    Lese ich da "äußerer S-Bahn-Ring"? - her damit! Viel besser als TVO.

  39. 38.

    Sie sind sehr herzlich eingeladen, einmal das Wohngebiet in der Köpenicker Straße in Biesdorf-Süd zu besuchen. Vergessen Sie dabei nicht Ihre Ohrenschützer, auch, wenn es sich bei der Straße nicht um eine Autobahn handelt.
    Was wäre denn Ihrer Meinung so schlimm daran, Autoverkehr aus Wohngebieten herauszuführen? Noch dazu, wenn die neue Strecke weitestgehend an Wohngebieten vorbei geführt wird.

  40. 37.

    Die schon zu DDR-Zeiten angedachte Nahverkehrstangente sollte Vorrang bekommen. Man würde diverse neue, deutlich schnellere Umstiege ermöglichen (z.B. zur U5 in Biesdorf Süd, S3 in Wuhlheide, S47 in Spindlerfeld), könnte das Ostkreuz entlasten und die Pünktlichkeit auf der Stadtbahn verbessern (S75 würde dort entfallen) und eine zeitsparende Umfahrung um Osten schaffen. Von Oranienburg oder Bernau zum BER oder nach KW müsste man nicht mehr durch die Innenstadt.

    Für die Trasse gibt es auch diverse Vorleistungen. Von Trassenfreihaltungen südlich von Sprungpfuhl bis zu Brückenpfeilern über die Spree.

  41. 36.

    Erlauben Sie mir eine kleine Ergänzung:

    es wird nicht erst bereits seit 12 Jahren drüber gestritten, sondern der grundsätzliche Verlauf der TVO wurde bereits 1969 im Generalverkehrsplan Berlins geplant. Allerdings wurde von seinerzeit von der Trasse nur das nördliche Teilstück (heutige Märkische Allee) errichtet. --> 55 Jahre Planung.

    Damals übrigens in Kombination der Trasse für Regionalbahn [ok, war 1969 'DR'] sowie S-Bahn-Verbindung. Dieser 3-Klang an Planung und Umsetzung täte jetzt ebenfalls gut. Und alles verbunden mit entsprechend durchgehenden Lärmschutzmaßnahmen. Dann hätten Mensch und Natur etwas davon.

  42. 35.

    die märkische allee ist seit ca 2015 bestandteil der tvo. die ist sicher nicht unbewohnt. durch das geplante stück wird die gesamt tvo zu einer art transitautobahn.

  43. 34.

    Da klafft keine gewaltige Finanzierungslücke. Rotgrün haut die Steuerkohle zigmilliardenfach für ihre Lieblingsprojekte raus. Da machen die paar hundert Millionen Euro gar nichts. Aber TVO ist für die eben ein Hassobjekt.

  44. 33.

    Nun ja, mit dem einzigen Unterschied, dass die Köpenicker Str. durch bewohntes Gebiet führt, an welchem zahlreiche Anwohner seit Jahr(zehnten) dem Dauerstau und Lärm ausgesetzt sind, während die TVO weitestgehend durch unbewohntes Gebiet führt sowie an den überwiegenden Abschnitten dann Lärmschutzwände vorhanden wären, welche zu gleich auch den Bahn-Lärm des BAR abschotten würde.

    Ja, ich gebe Ihnen recht, durchgängige Lärmschutzwände wären natürlich noch sinnvoller. Zumindest genauso sinnvoll, die TVO endlich umzusetzen.

  45. 32.

    Tja, der 'Außenring' verläuft ja direkt neben der geplanten TVO-Trasse. Ihr Vorschlag spricht folglich für den TVO-Bahnausbau.

    Es ist leider unfassbar, dass die zur Verfügung stehenden Bahn-Flächen nicht zugleich sowohl für eine RE-Bahn sowie eine S-Bahn-Verbindung genutzt werden. Für den diesen kompletten Bahn-Lückenschluss des BAR [s. mal Wikipedia)
    fehlt eben lediglich dieser Abschnitt zwischen Springpfuhl und Abzweig Grünau. Und das auf vorhandener Bahnfläche. - Es wären somit sowohl die Anbindung an den BER möglich, ohne durch den Innenring fahren zu müssen sowie auch div. Umsteigepunkte (Wuhlheide, Biesdorf-Süd) zum bestehenden U-/S-Bahn-Netz.

    Und wer die Geschichte der Berliner S-Bahn kennt, weiß, dass mit einem vorhandenen Bahn-Angebot auch die Ansiedlungen an der Strecke zunehmen. Ein zweiter Ring wäre perspektivisch möglich, wenn man/frau denn wollen würde.

  46. 31.

    "...Die Kosten wurden zuletzt auf mindestens 400 Millionen Euro geschätzt, weitere Steigerungen werden aber nicht ausgeschlossen. ..."
    "...Ursprünglich wurden die Kosten für den Bau der Straße auf 80 Millionen Euro geschätzt...."

    Tja, da klafft eine gewaltige Finanzierungslücke. Wenn man bedenkt, dass bereits seit 12 Jahren darüber gestritten wird...ja, nee, vielleicht... sollte es der aktuelle Senat gut sein lassen und lieber in den ÖPNV investieren, um diesen auf Vordermann bringen. Bei DEM klammen Haushalt kann das Berlin ohne Mittel vom Bund allein nicht stemmen, ohne irgendwoanders Mittel zu kürzen. Letztendlich geht´s hier ja nicht um eine neue Autobahn, für die der Bund zuständig wäre.

  47. 30.

    "Mit dieser Entscheidung bleiben die Ostberliner Neubaubezirke auf Jahrzehnte von moderner Verkehrsinfrastruktur abgeschnitten. Die Industrie im Osten wurde abgewickelt, der Arbeitsweg in den Westen bleibt eine Tortur. Und die Grünen feiern das. Es ist nicht zu fassen."

    Es ist in der Tat nicht zu fassen dass es noch immer Leute gibt die meinen der MIV hätte etwas mit "moderner Verkehrsinfrastruktur" zu tun. Das ist Verkehrspolitik der autogerechten Stadt der 1950 und 60er Jahre.

  48. 29.

    "Falls Entlastungsstraßen nicht existieren, fahren die Leute durch die Wohnsiedlungen. Auch lustig! "

    Weniger lustig ist dass "Entlastungsstraßen" weiteren Verkehr anziehen werden. Wissenschaftlich bewiesen.

  49. 28.

    Ach, jetzt noch einmal?

  50. 27.

    Genau, ich werde sofort ein Auto kaufen, sobald die Straße fertig sein wird und mich dort hinstellen! ;-)(Jemand, der gar kein Auto sein Eigentum nennen könnte)

  51. 26.

    Ja, historisch betrachtet. In wenigen Jahren gibt es keine lokalen Abgase mehr. Dann fahren wir Elektrisch.

  52. 25.

    Falls Entlastungsstraßen nicht existieren, fahren die Leute durch die Wohnsiedlungen. Auch lustig! (Nicht)

  53. 24.

    Mit dieser Entscheidung bleiben die Ostberliner Neubaubezirke auf Jahrzehnte von moderner Verkehrsinfrastruktur abgeschnitten. Die Industrie im Osten wurde abgewickelt, der Arbeitsweg in den Westen bleibt eine Tortur. Und die Grünen feiern das. Es ist nicht zu fassen.

  54. 23.

    Straßenausbau führt unweigerlich zu noch mehr Autoverkehr, weil die Leute dann nicht umsteigen. Wissenschaftlich bewiesen.

    Die Kalauer überlassen ich ihnen und ihren Sockenpuppen.

  55. 22.

    Wenn irgendjemand schneller von A nach B will, sind es die „Grün:innen“ die dagegen sind. Außer man ist selbst betroffen...(aus Termingründen :-(.

  56. 21.

    Ein sehr guter Gedanke!
    Überhaupt mal jene Orte aufsuchen, die seinerzeit durch Stadtautobahnen behelligt werden sollten und auf denen heute das pralle, urbane Leben tobt. Die Finger an beiden Händen reichen dazu bei weitem nicht aus.

    Dazu dann Menschen Ohrenschützer aufsetzen und die Augen verbinden und von einer Sekunde auf die andere Beides abnehmen - an der Messekreuzung, am besagten Bundesplatz ...

    Sie würden schreiend davonrennen ...

  57. 20.

    Nee, da haben Sie Recht - dafür ist auch kein Geld vorhanden.
    Ich glaube ja, dass da nie irgendwas fahren wird - weder Autos noch Bahnen - muss es auch nicht, denn die Flugtaxis kommen :-)!

  58. 19.

    "Die TVO wird zu noch mehr Dauerstaus führen."

    Kalauer des Tages. Der Verkehr wird endlich gebündelt und Treskowallee, neue Waldowallee, Blumberger Damm, Köpenicker Strasse werden entlastet.

  59. 18.

    Schon mal in Friedenau gewesen? So die Luft am S- Bahnhof Bundesplatz oder Feuerbachstraße inhaliert? Sind direkt neben der Autobahn! Wie kaputt die Stadt dort nur ist! Und dann am Gleisdreieck Park und an der Luxusbebauung südlich Potsdamer Platz? Warum ist es da viel schöner? Warum ist die Luft dort nicht gelblich und die Bäume nicht vertrocknet und kaputt?
    Weil damals die Proteste den Weiterbau der Autobahn verhindert haben. Und damit die Stadt unendlich aufgewertet haben!! Einfach mal im Westen dahin gehen , wo es echt weh tut, z.B. auch vor dem ICC. Zu Fuß und schön tief einatmen und die Geräusche aufnehmen...

  60. 17.

    Na wunderbar: ohne die TVO gibt’s auf der Nord-Süd-Achse auch weiterhin keine Radwege, keine S-Bahn keine sicheren Schulwege…
    Ich würde gerne mit dem Rad zur Arbeit fahren oder meine Kinder mit dem Rad zu Schile schicken, aber die Köpenicker Str und die Rudolf-Rühl-Allee sind für Radfahrer lebensgefährlich!

  61. 16.

    Tatsache bleibt, daß es am dortigen Standort ein absolutes Verkehrschaos gibt. Immer mehr Autos quetschen sich durch ein Straßennetz, was schon vor 30 Jahren zu klein war. Fahren Sie morgens im Berufsverkehr mal hin und schauen sich das an. Welche Perspektive haben die Leute dort, mit dem Bus fahren, steht auch im Stau, die Straßenbahn ebenfalls und die s bahn schafft es auch nicht?

  62. 15.

    ... Das BMWk stellt sich nicht quer, sondern verweisst lediglich auf die bestehenden Regel. Die sollte man eigentlcih bei der CDU kennen, nur da scheint man das eher aus der Sicht zu sehen - "Regeln und Gesetze egal! Wir wollen Straße". ... Diese Planfeststellung zur TVO ist stümperhaft und voller Fehler. Die Grundlagen sind wie sich nun nachdem die Planungen seit Mai öffentlich sind Zug um Zug zeigt sind einfach nicht vorhanden. Aber die CDU hat sich selbst in diese Lage gebracht. Du musste einfach liedern, weil sie's den Leuten für ihr Kreuz an der Wahlurne so verkauft hat. ... Und am Ende schieben Sies dann wieder auf andre - nach dem Motto Spielverderber! ... Ne Leute. Mal an die eigne Nase fassen!

  63. 14.

    Was ist so schlimm daran, es erstmal zu verschieben? Oder hat man da schon Verträge im Vorfeld geschlossen, wie Scheuer damals???

  64. 13.

    Die TVO wird zu noch mehr Dauerstaus führen. Das Ding ist eine Planung aus den 1960ern der autogerechten Stadt!

    "Widerspruch kommt vom wirtschaftspolitischen Sprecher der CDU, Christian Gräff."

    Welch Überraschung! Der Lobbyist ist Landesvorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsunion der CDU/CSU in Berlin. Er macht also wofür er bezahlt wird. Nur hat das nichts mit dem Wählerwillen oder zum Vorteil der Stadt Berlin zu tun.

  65. 12.

    ...und ich bin gespannt woher das Geld für den Bau der S-Bahn-Trasse kommen soll. Sind sie allen Ernstes der Meinung das in nächster Zeit dort eine S-Bahn fahren wird.

  66. 11.

    Intelligenz einer Mikrobe wäre ein Anfang. Mikroben(einer Art) bringen sich nicht gegenseitig um und zerstören dazu auch noch die gemeinsamen Lebensgrundlagen. Dies schafft nur der Mensch.

  67. 10.

    Man könnte ja auch den ÖPNV verbessern. Zum Beispiel gibt es da wohl ungenutzte Bahnflächen für einen Aussenring.

  68. 9.
    Antwort auf [Sebastian] vom 23.07.2024 um 14:41

    das problem ist eine minilücke in der also eine der haupttrinkwasserversorgungen berlins - da passt einfach keine 4 spurige strasse plus bahntrasse durch - da können sie noch so gewieft planen . das hat alles nix mit grün oder schwarz zu tun, auch wenn christian gräf das so hinstellt.

  69. 8.

    Wirklich nur die Grünen dran schuld?
    Ein Projekt, welches seit Jahrzehnten nicht zu Potte kommt, da sind doch mehr beteiligt. Herr Dr. Wissing von der FDP, nun, er wird vermutlich weder wissen, wo die TVO gebaut werden soll, noch wird er die Bedarfe der Bevölkerung kennen. Ergo, braucht er auch nicht reagieren.

  70. 7.

    Hier noch ein weiteres aktuelles Beispiel. Die Liste könnte problemlos verlängert werden:

    https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/windkraft-buerokratie-100.html

    Gruß
    Navan

  71. 6.

    Bitte TVO bauen - der Osten ist verkehrstechnisch noch weit abgehängt von Stadtautobahn und ähnliche Schnellverbindungen. Man steht hier in Dauerstaus in den Randgebieten mit schlechterem ÖPNV

  72. 5.

    Wat solls, dann quälen wir uns halt weiter durch Treskowallee, Blumberger Damm und Köpenicker Strasse!

  73. 4.

    Wie sagt Moira aus Overwatch:
    "Der wahre Kampf findet zwischen verschiedenen Ideen statt."

  74. 3.

    Ich hoffe doch das die TVO NICHT gebaut wird.Die TVO wird genauso voll sein wie die Köpenicker Str. oder die B1/B5.Mehr Straßen mehr Verkehr

  75. 2.

    Ich hoffe das Eisenbahnbundesamt bleibt bei seiner Haltung. Ansonsten wird die S-Bahnsstrecke unmöglich oder viel teurer. Das wäre dann für die CDU der ideale Vorwand das schon aus DDR Zeiten stammende Projekt zu beerdigen. Ich bin auch gespannt woher das Geld für die TVO kommen soll wenn Berlin das im wesentlichen allein finanzieren soll. Herr Gräff von der CDU kann es sicher erklären.

  76. 1.

    Ich stelle mir vor, ein Besucher vom Mars, der bislang den Menschen für halbwegs intelligent hielt, kommt vorbei und liest sich das Kaperletheater seit 40 Jahren um die TVO durch. Der stellt und intelligenzmäßig auf eine Ebene mit der Mikrobe. Was für ein Beispiel für Deutschland und seine Hemmungen statt Kraft!

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