Appell an den Senat - Initiativen fordern weiterhin kostenloses Schulessen in Berlin

Mo 02.09.24 | 14:21 Uhr
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Schüler sitzen beim Mittagessen in der Mensa einer Grundschule. (Quelle: picture alliance/dpa-Zentralbild/Jens Kalaene)
Video: rbb24 um 16:00 Uhr | 02.09.2024 | Dilek Üşük | Bild: picture alliance/dpa-Zentralbild/Jens Kalaene

Mehrere Organisationen und Initiativen fordern, dass das Land Berlin auch weiterhin das Mittagessen an Grundschulen zahlt. Das verlangen u.a. der Ernährungsrat Berlin, der Landesschülerausschuss, der Kinderschutzbund Berlin und die Verbraucherzentrale Berlin in einem offenen Brief an den Senat.

Dass Politiker der Regierungsparteien CDU und SPD das kostenlose Essen infrage stellen würden, sei kurzsichtig und unangemessen. "Eine vollwertige Ernährung, insbesondere in den frühen Entwicklungsphasen der Kinder, ist die Grundlage einer gesunden Entwicklung und für Chancengleichheit in Bildung und Teilhabe."

Regierender Bürgermeister stellt Schulessen auf den Prüfstand

Im Juli war die Debatte über das Schulessen in Berlin neu entbrannt. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) will mit Blick auf notwendige Einsparungen auch den kostenfreien Kita-Besuch und das kostenlose Mittagessen auf den Prüfstand stellen. "Es gibt ein paar soziale Geschenke auch im Bildungsbereich, über die wir reden müssen", sagte Wegner vor wenigen Wochen in dem Podcast "Table.Briefings" [table.media]. "Ist es der richtige Weg, dass die Kinder des Regierenden Bürgermeisters kostenlos Schulessen bekommen?"

Zuvor hatten bereits die Berliner SPD-Chefs Nicola Böcker-Giannini und Martin Hikel das kostenlose Schulmittagessen für alle in Frage gestellt. Sie sprachen sich stattdessen dafür aus, die Kostenfreiheit an die soziale Lage von Familien zu koppeln und verwiesen auf das Hamburger Modell.

In Brandenburg ist das Essen kostenpflichtig

Seit 2019 ist das Schulmittagessen für Grundschüler von der 1. bis zur 6. Klasse in Berlin kostenlos. Ein Mittagessen an Grundschulen kostet derzeit laut Angaben des Verbands deutscher Schul- und Kitacaterer durchschnittlich 4,20 Euro. Bei etwa 190 Schultagen im Jahr enspricht das monatlichen Kosten von etwa 66 Euro pro Kind im Monat.

In Brandenburg ist das Mittagessen für Grundschüler hingegen kostenpflichtig. Im März 2023 forderte die Linken-Fraktion im Landtag, dass das Land die Kosten für das Mittagessen in Hort, Kita und Schule übernehmen sollte. Die Abgeordneten der regierenden Koalition aus SPD, CDU und Grünen lehnte den Antrag der Linken ab. Die damalige Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) verwies dabei auf die Zuständigkeit der Schulträger.

Sendung: rbb24 um 16:00 Uhr, 02.09.2024, 16:00 Uhr

56 Kommentare

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  1. 56.

    ... und ich war stolz drauf. War somit schon ein "Großer".

  2. 55.

    Süß, sie schmieren noch Stullen für ihre Kinder? Ich schmierte mir meine Stullen ab Klasse 3 allein.

  3. 54.

    Weil unsere Einzugsschule Inklusion ablehnt! Das machen wir sicherlich nicht freiwillig. Und hatte mit der Frage zu tun, wofür Eltern denn das Kindergeld ausgeben. Die Natürlich können wir zahlen! Aber ist das sinnvoll? Bei der ineffizienten Verwaltung bleiben ja keine Einnahmen übrig.

  4. 53.

    Tja, leider musste "die anstehende Rentnerwelle" schon die aktuellen Rentner "bezahlen".
    Also was soll ihre dumme Meinung aussagen? Das Rentensystem muss geändert werden.

  5. 52.

    Sie bezahlen Schulgeld? Warum schicken Sie Ihre Kinder nicht auf eine öffentliche Schule? Wenn Sie sich eine Privatschule leisten können geht es Ihnen finanziell so gut, dass Sie nicht über Essensgeld meckern sollten.

  6. 51.

    Nee? Weil ich mit mehreren Kindern in einer billigeren Zweizimmerwohnung leben kann?

  7. 50.

    Danke für Ihren Kommentar. Der Pleitegeier kreist über Berlin, aber die 1949 eingeführte Mentalität "Alles umsonst " ist immer noch vorhanden.

  8. 49.

    Keine Sorge, wird auch heutzutage so gemacht, jedenfalls bekommen meine Kinder ihre Brotboxen mit..täglich morgens frisch gepackt und dazu ein Getränk. Ja, sie könnten essen gehen aber . Der neue Caterer meines jüngsten Kindes liefert gar kein Essen.. den Namen nenn ich jetzt nicht..er hat bei der Ausschreibung die meisten Schulen "gewonnen". Mein anderes Kind möchte sich nicht von starren Essenszeiten abhängig machen.

  9. 48.

    M.E. dürfte es keinerlei Unterschiede beim Bezahlen des Schulessens geben, sonst ,frisst' die Bürokratie das ,Eingenommene' auf.
    Für alle z.B. 50 Cent pro Essen/Tag und gut ist ...

  10. 47.

    Mensch wie haben später meine Kids und früher ich das bloß alles überlebt? Muß man sich mal vorstellen, kein Gemeinschaftsfutter, nur Klappstulle, 'n bisschen Obst und 'ne Art "Feldflasche" mit was zu trinken, ab und an auch mal 'n bisschen Süßkram. Gefuttert wurde meist in den "großen Pausen" - draussen, in der Wildnis des Schulhofes. Der Schulranzen wurde abends gepackt und neben dem Kühlschrank gestellt, oft zusammen mit dem Turnbeutel. Logo, im "Kühli" war das Futter drin. Erschreckende Zustände waren das.

  11. 46.

    Dafür gibt es ja das Cook&Chill System der Caterer. Es wird schockgekühlt und dann zur benötigten Essenszeit im Konvektomat vorbereitet und erst dann in den Wärmewagen (Bainmarie) gestellt.. dann ist weitaus frischer und ja,manchmal auch ansehnlicher .
    Leider ist dieses System nicht an jeder Schule möglich.. Platzmangel für den Konvektomat, nicht die Stromleistung vorhanden etc.. und manchmal will auch die Schule dieses System nicht.

  12. 45.

    Schulgeld? Dann ja sicherlich für eine Privat Schule. Und anteilig für Miete und NK das Kindergeld? Dafür ist das Kindergeld aber nicht gedacht.

  13. 44.

    Dieses andauernde fordern : "Für die Berliner alles umsonst, aus dem Haushalt finanziert", ist angesichts der Haushaltslage und des Investitionsstaus in die Kategorie "unbelehrbar Dumm" einordnen.
    Ergo, der Senat sollte nicht nachgeben, und sich auf das Notwendige beschränken.

  14. 43.

    Schon eigenartig wieviel verlangt wird. Ich heb3 mein Schulbrot samt Obst von meinen Eltern bekommen. Nach der Schule eine warme Mahlzeit. Auch dann, wenn sie arbeiten waren. Es stand e8nfach da, weil es gemacht wurde. Mir scheint, dass es heute gar nicht mehr gewollt wird.

  15. 42.

    Ich bin immer wieder schockiert über diese Desinformationen und diffarmierenden Behauptungen in diesem Forum. Es geht hier um Kinder, die sind weder "Sozialschmarotzer", noch Millionäre. Nicht alles was Kommentierenden früher nicht geschadet hat ist nachweislich gut. Wenn uns Kinder so wenig wert sind, brauchen wir uns nicht wundern, wenn sie nichts wertschätzen. Ob intakte Schulegebäude, Unterrichtsmaterial oder Essen, es gehört alles dazu und sollte uns das Geld wert sein, dann wird's auch was mit den zukünftigen Renteneinzahlern. Das scheint ja das wichtigste zu sein

  16. 41.

    Das kostenlose Schulessen sollte sofort abgeschafft werden!
    Meine Kinder sind seit Jahren abgemeldet - es schmeckt einfach nicht!
    Viel sinnvoller wäre es, im Unterricht das Thema Ernährung ordentlich zu behandeln, anstatt Essen anzubieten, das nicht gegessen wird.
    @RBB: Wäre mal interessant, wie viel von dem Essen im Müll landet (Stichworte Lebensmittelverschwendung,Steuerverschwendung).
    Ich bin es leid, von meinen Steuern immer mehr für die zahlen zu müssen, die zu faul sind ihren Kindern z.B. Essen zu kochen (und arbeiten zu gehen...).
    Würde das Essen für jeden(!) etwas kosten, würde es auch entsprechend mehr wertgeschätzt! Kann ja günstiger für ärmere sein, aber kosten muss es etwas!!! Die Kinder müssten ja zu Hause auch was essen.

  17. 40.

    Genau! Wie lange abgestandenes Essen zu einer gesunden Entwicklung der Kinder beitragen soll, erschließt sich mir nicht.
    Unter Chancengleichheit verstehe ich etwas anderes.
    Bitte nicht falsch verstehen, das nicht die Schuld der Caterer!

  18. 39.

    Kostenloses Schulessen für jedes Kind darf es nicht geben. Selbst Familien mit geringem Einkommen können einen symbolischen Betrag zahlen

    Fakt ist, dass der Steuerzahler nur Kinder aus nachweislich bedürftigen Familien unterstützen sollte

    Die ganzen Sozialromantiker haben garantiert vergessen, dass in den kommenden Jahren die Arbeitnehmer die Mindereinnahmen der anstehenden Rentnerwelle bezahlen müssen.
    Letztlich bekommen Eltern Kindergeld.

  19. 38.

    Also bei uns geht das Kindergeld für anteilig Wohnraum und NK, Schulgeld, Kleidung, Essen drauf. Hinzu kommt, dass ab 14:30 Uhr ich nicht mehr arbeite, um für sie am Nachmittag da zu sein. Das hat noch lange nichts mit 250 EUR zu tun.

  20. 37.

    Wie war das mit „starke Schultern können und sollen mehr Schultern“? Andere BL nehmen Geld von Eltern, zumindest von den einkommensstarken. Soziale Gerechtigkeit im kleinen könnte man hier praktizieren. Im Grunde ist ein kostenlosen Mittagessen eine Subvention. Und die muss nicht für jeden sein.

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