Berlin - Parkvignette für Anwohner wird vorerst nicht teurer

Mi 20.11.24 | 11:58 Uhr
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Symbolbild:Autos parken dicht an dicht auf dem Mittelstreifen vom Kurfürstendamm.(Quelle:picture alliance/dpa-Zentralbild/S.Stache)
Audio: rbb24 Inforadio | 20.11.2024 | Bürgermeister Wegner im Gespräch mit Angela Ulrich | Bild: picture alliance/dpa-Zentralbild/S.Stache

Die Kosten für das Anwohnerparken sollen trotz der erheblichen Sparzwänge in Berlin nicht angehoben werden. CDU-Fraktionschef Dirk Stettner verteidigte die Entscheidung der schwarz-roten Regierungskoalition, an den bisher 20,40 Euro für zwei Jahre für die Parkvignette nicht zu rütteln.

Eine moderate Erhöhung hätte nur einen niedrigen einstelligen Millionenbetrag an Mehreinnahmen gebracht, so der CDU-Politiker bei der Vorstellung der Sparbeschlüsse für den Haushalt 2025 im Abgeordnetenhaus. Vom Tisch ist das Thema höhere Parkgebühren aber nicht. Schwarz-Rot werde im nächsten Jahr ein entsprechendes Konzept abstimmen. Es soll 2026 vorliegen.

"All das werden wir in ein Konzept hineinpacken"

Stettner kündigte eine "vernünftige Regelung ohne Ausnahmetatbestände" an, die tatsächlich für Mehreinnahmen sorgen könne. Dabei soll es nicht nur um das Anwohnerparken gehen, sondern um die Parkraumbewirtschaftung generell und zum Beispiel auch um den Parkbedarf von Pendlern, die aus dem Umland nach Berlin kommen. "All das werden wir in ein Konzept hineinpacken."

Nicht nur aus der Opposition, auch aus der SPD hatte es in der Vergangenheit immer wieder Forderungen nach höheren Gebühren für Dauerparker gegeben. SPD-Fraktionschef Raed Saleh hatte im Juli kritisiert, die Höhe der Gebühr in Berlin sei nicht mehr zeitgemäß und decke nicht einmal die Verwaltungskosten für die Parkvignette ab.

Die Senatsverkehrsverwaltung sagte rbb|24 am Mittwoch auf Anfrage, in Berlin gebe es insgesamt etwa 208.000 Bewohnerparkausweise (Stand 31. September), sogenannte Betriebsvignetten und Handwerkerparkausweise für gewerbliche Fahrzeuge nicht einberechnet. Die Zahl der Parkausweise dürfte allerdings steigen, weil die Stadt mehr Flächen als bewirtschaftete Parkräume ausweist. Bei 20,40 Euro Gebühren für zwei Jahre Gültigkeit entspräche das gegenwärtig Einnahmen von 4,24 Millionen Euro für ganz Berlin.

Sendung: Fritz vom rbb, 19.10.2024, 13:30 Uhr

112 Kommentare

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  1. 112.

    Rücksichtslos abgestellte Fahrräder sind in der Tat ein Problem, da stimme ich Ihnen zu. Wenn jemand Kapazität dafür hat, wäre es sinnvoll diese einzukassieren und nur gegen Zahlung eines Ordnungsgeldes wieder herauszurücken.

    Eine Gebühr für das ordnungsgemäße Abstellen von Fahrrädern zu erheben dürfte dagegen nur schwer den Erhebungsaufwand kompensieren. Ein Fahrrad nimmt in etwa 1/10 so viel Platz ein wie ein Auto. Wenn Sie das Abstellen von Fahrrädern nun mit 5ct pro 10 Min oder für Anwohner mit 2 Euro für 2 Jahre gebührenpflichtig machen, wie um alles in der Welt sollen damit die Betriebskosten für das Abrechnungssystem gedeckt werden?

  2. 111.

    So, so.
    Kosten Anwohnerparken: 20,40 Euro für ZWEI JAHRE
    Kosten Sozialticket: 19,00 Euro für EINEN MONAT.

    Da fehlen mir ausnahmsweise mal die Worte.

  3. 110.

    Wenn die Gebühren die Kosten nicht decken, wäre es doch eine sinnvolle Sofortmaßnahme, wenigstens die Kosten zu verlangen & falls unbekannt, fährt man mit 60€ wie 5 andere Städte ok. Das wären gut 4 Mio. Euro Mehreinnahmen p. a. (ca. die Kürzungen bei Radprojekten) & 1,70€ Mehrkosten pro Ausweis im MONAT. 1,70€ gehen in den Gesamtkosten des PKW komplett unter. Dazu gehören Steuern, Versicherung, Kaufpreis, Reparaturen, Verschleiß, was viele nicht berücksichtigen. Da es sich um die Umlegung tatsächlicher Kosten auf den Verursacher handelt, ist die Aufregung über Erhöhungen unverständlich. „Leistungsträger“ können solch lächerliche Beträge stemmen & „Härtefälle“ sind in Anbetracht der Fixkosten des PKW mit Alternativen wie Carsharing oder Taxi besser beraten. Der „Parkraum“ ist auf jeden Fall viel mehr wert. Ich betreibe eine Bar in Lichtenberg & würde liebend gern die Parkbuchten vor der Bar pachten und dafür im Sommer auch einen 3-stelligen Betrag im MONAT zahlen.

  4. 109.

    Kleiner ham'ses nich?!
    "Ein Tritt ins Gesicht..."
    Ganz ehrlich: Ich gehöre auch zu den höchst Verärgerten ob des Senatsvorgehens. Entsprechende Kommentare geben das wieder.
    ABER NIEMALS TRITT man jemandem ins Gesicht! Nicht einmal gedanklich sollte man das tun oder jemand anderem unterstellen! Schon ein Schlag ins Gesicht (wie der Satz landläufig lautet) ist eine deutliche Überschreitung von Grenzen. Bei solchen Äußerungen "verschreibt" man sich nicht einfach so. Wie wär's mal mit Wartung der eigenen Relais? Nicht dass Ihnen versehentlich auch im realen Leben eine Sicherung zu viel durchbrennt!

  5. 108.

    Ist das Fahrradparken auf dem Gehweg erlaubt?

    Ja, grundsätzlich dürfen Sie sowohl auf Gehwegen als auch in Fußgängerzonen Ihr Fahrrad abstellen. Denn das Parken von Fahrrädern zählt zum sogenannten Gemeingebrauch an öffentlichen Straßen. Beachten Sie allerdings, dass Sie weder Fußgänger noch Rollstuhlfahrer behindern, wenn Sie Ihr Fahrrad auf dem Gehweg parken. Stellen Sie es deshalb möglichst an den Rand des Gehwegs, z. B. an eine Hauswand oder eine Laterne.

  6. 107.

    Ist denn der Bürgersteig kein öffentlicher Raum, der auch von Nicht-Radfahrern genutzt werden darf und den die Fahrräder kostenlos zustellen?

  7. 106.

    Hallo
    Gerne...Tolle Idee. Ich bin dabei. Doch traut sich keiner umzusetzen.
    Schade...

  8. 104.

    Hallo. Tolle Idee. Auf einen Versuch wäre ich gespannt.Ich bin dabei...
    Liebe Grüße

  9. 103.

    KFZ-STEUERN werden dafür nicht herangezogen.
    Denn... für eine Steuer bekommt man keine Gegenleistung. Steht alles in der Abgabenordnung. Für eine Gebühr, oder Abgabe usw schon.
    Aber egal...Wenn wir keine anderen Sorgen haben.

  10. 102.

    Darf ich mein Fahrrad auf einem Parkplatz abstellen?

    Ja, entgegen einer weit verbreiteten Meinung sind öffentliche Parkplätze nicht ausschließlich Kraftfahrzeugen vorbehalten, sondern dürfen auch von anderen Fahrzeugen wie z. B. Fahrrädern in Anspruch genommen werden. Ebenso dürfen Sie Ihr Fahrrad am rechten Fahrbahnrand abstellen. Beachten Sie jedoch, dass alle Fahrzeugführer verpflichtet sind, platzsparend zu parken. Blockieren Sie mit Ihrem einzelnen Fahrrad einen Pkw-Parkplatz, kann dies deshalb vorschriftswidrig sein und Ihnen 10 Euro Verwarnungsgeld einbringen.

  11. 101.

    Müsste man bei manchen Autofahrern wirklich über eine Summe diskutieren, die momentan noch bei ca. 85 Cent im Monat liegt und damit unterhalb der Verwaltungskosten? Hätten irgendein Betroffener ein Problem damit, wenn es im Monat 2-3 Euro kosten würde? Käme jemand damit irgendwo an die Grenze? Der Senat muss sparen und eine faire Verteilung wäre schon sinnvoll. Ich finde es nicht nachvollziehbar, dass dieses Thema nicht angegriffen wurde. Es hätte die Betroffenen wenig belastet, aber trotzdem geholfen und vor allem nicht für unnötigen "Zündstoff" gesorgt. Ich bin mir sicher, dass die CDU das nur nicht verändert hat, weil sie denkt, sie hätte damit besonders viele ihrer eigenen Wähler "getroffen". Ich finde nur, darum sollte es bei Sparmaßnahmen nicht gehen, sondern darum, was sinnvoll ist und was nicht. Wer wegen so etwas ernsthaft nachdenkt, eine bestimmte Partei zu wählen oder auch nicht, den kann nicht sowieso nicht verstehen und das Verhalten der CDU damit auch nicht, sorry.

  12. 100.

    Wie ist es denn bei ihrer Mietsteigerung können sie ihre Wohnung auch nur dann nutzen wenn nicht gerade jemand anderes drin ist … alles zugeparkt ist ?

  13. 99.

    Eine Erhöhung der Parkgebühren wäre gerechtfertigt. Was ich mal wieder vermisse ist dass jemand über die Höhe der Parkgebühren für Fahrräder, Lastenräder und Fahrradanhänger berichtet. Wenn ich auf Gehwegen unterwegs bin, stehen diese Dinger regelmäßig an den unmöglichsten Stellen und behindernaußer den Fußgängern im Übrigen auch die Autos beim Parken, weil sie so platziert werden dass sie in die Fahrbahn hineinragen...Und bei der Gelegenheit vielleicht auch endlich ein klares und durchsetzbares Konzept für die Abstellflächen für E-Roller beschließen.

  14. 98.

    Wie recht Sie haben. Zum Vergleich: Eine Einzelfahrt mit der BVG im Bereich AB kostet inzwischen 3,50 Euro. Eine Tageskarte kostet knapp 10 Euro. Von der Anwohnervignette kann ich mir also in zwei Jahren zwei Tageskarten kaufen, Chapeau!

  15. 97.

    "... hätte nur einen niedrigen einstelligen Millionenbetrag an Mehreinnahmen gebracht"
    Klar, und deswegen macht man es dann nicht, sind ja nur ein paar lächerliche Milliönchen.
    Und vor allem sind es nicht die eigenen Milliönchen, auf die man so großzügig verzichtet...

  16. 96.

    Wenn die Argumentation lautet, dass ein "niedriger einstelliger Millionenbetrag" als Mehreinnahme es nicht wert ist, etwas zu ändern, dann zeigt dass die Heuchelei dieses Senats. Denn auf der anderen Seite werden wegen "niedriger einstelliger Millionenbeträge" einfach mal Radwegvorplanungsprozesse fast vollständig beerdigt, Maßnahmen zur Verbesserung der Fahrrad-Infrastruktur um 60 % gekürzt, ein neues Löschboot nicht gekauft, die Förderung von Kleinwindanlagen gekürzt, beim Mischwaldprogramm in den Berliner Wäldern gestrichen und so weiter. ALLES niedrige einstellige Millionenbeträge mit großen Auswirkungen. So eine derart sinnlose Argumentation macht fassungslos.

  17. 95.

    Gerne. Schaffen wir doch einfach alle Parkplätze entlang der Straßen ab und machen Wiese draus. Parken verboten. Können Sie dann immer noch gerne das "Allgemeingut" nutzen. Sagen wir zum Sonnenbaden. Oder Fußgängerwege verbreitern. Oder Radwege draus. Oder Straße statt Parkplatz. Jedenfalls: kein Parkplatz mehr. Gerne.

  18. 94.

    Es lebt sich gut auf Kosten anderer.

  19. 93.

    Ich bin Autofahrerin und habe einen Parkausweis, weil ich in der City wohne.
    Seit Jahren ist es mir sehr peinlich, anderen davon zu erzählen - vor allem in Westdeutschland - daß ich so wenig für die Parkvignette zahle. Ich nutze Gemeinschaftsflächen, ein Angebot für die Gemeinschaft - wie eine Fahrt mit dem Bus. Die Möglichkeit wird zur Verfügung gestellt und ich zahle für die Nutzung. Eine Busfahrt für EUR 10,- im Jahr, würde auch nicht akzeptiert werden können !!!!!

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