Berlin - Parkvignette für Anwohner wird vorerst nicht teurer

Di 19.11.24 | 14:15 Uhr
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Symbolbild:Autos parken dicht an dicht auf dem Mittelstreifen vom Kurfürstendamm.(Quelle:picture alliance/dpa-Zentralbild/S.Stache)
Bild: picture alliance/dpa-Zentralbild/S.Stache

Die Kosten für das Anwohnerparken sollen trotz der erheblichen Sparzwänge in Berlin nicht angehoben werden. CDU-Fraktionschef Dirk Stettner verteidigte die Entscheidung der schwarz-roten Regierungskoalition, an den bisher 20,40 Euro für zwei Jahre für die Parkvignette nicht zu rütteln.

Eine moderate Erhöhung hätte nur einen niedrigen einstelligen Millionenbetrag an Mehreinnahmen gebracht, so der CDU-Politiker bei der Vorstellung der Sparbeschlüsse für den Haushalt 2025 im Abgeordnetenhaus. Vom Tisch ist das Thema höhere Parkgebühren aber nicht. Schwarz-Rot werde im nächsten Jahr ein entsprechendes Konzept abstimmen. Es soll 2026 vorliegen.

"All das werden wir in ein Konzept hineinpacken."

Stettner kündigte eine "vernünftige Regelung ohne Ausnahmetatbestände" an, die tatsächlich für Mehreinnahmen sorgen könne. Dabei soll es nicht nur um das Anwohnerparken gehen, sondern um die Parkraumbewirtschaftung generell und zum Beispiel auch um den Parkbedarf von Pendlern, die aus dem Umland nach Berlin kommen. "All das werden wir in ein Konzept hineinpacken."

Nicht nur aus der Opposition, auch aus der SPD hatte es in der Vergangenheit immer wieder Forderungen nach höheren Gebühren für Dauerparker gegeben. SPD-Fraktionschef Raed Saleh hatte im Juli kritisiert, die Höhe der Gebühr in Berlin sei nicht mehr zeitgemäß und decke nicht einmal die Verwaltungskosten für die Parkvignette ab.

Sendung: Fritz vom rbb, 19.10.2024, 13:30 Uhr

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54 Kommentare

  1. 54.

    Man muss sich das wirklich mal reinziehen. Schlappe 20 Euro für 2 Jahre aber das 29 Euro Ticket streichen. So sieht moderne Verkehrspolitik aus. Ein Hunni für 2 Jahre wäre wohl mehr als gerechtfertigt.

  2. 53.

    Danke für diese deutlichen Zeilen.
    In Zeiten des Klimawandels darf dieser Aspekt von niemandem mehr außer Acht gelassen werden. Es sollte sich langsam rumgesprochen haben, dass uns ein "weiter so" auf schnellstem Wege in den Abgrund führt.
    Wie lange wird es wohl noch dauern, bis z.B. die Spanier bei uns anklopfen und um Asyl bitten? Und wir? Wieviel Landfläche haben wir dann noch, wenn der Meeresspiegel um 7 Meter steigt.
    Und ja, bevor jemand fragt, auch ich hatte einmal ein Auto. Zu einer Zeit, die heute fast schon unglaublich klingt. Am Ku'damm arbeiten und fußläufig immer einen kostenlosen Parkplatz kriegen. Heute gibt es die vielen unbebauten Flächen gar nicht mehr. Wobei am Savignyplatz war auch damals schon Park & Ride die bessere Idee.

  3. 52.

    Nichts wirklich zahlen KFZ Besitzer mit der Steuer. Allein die Parkplatz Reinigungskosten in der Stadt kostet 360 €. Ganz zu schweigen von all den anderen Koszr

  4. 51.

    Dieses Argument wurde als Begründung geliefert um die Pendler abzuzocken. Um Pendler aus dem Umland für den ÖPNV zu begeistern, sollte dieser im Umland auch erst einmal funktionieren. Berlin, besonders innerhalb des S-Bahn-Rings, ist hier überprivilegiert. Letztendlich sollte die Nutzung des Nahverkehrs auch andersherum funktionieren. Man könnte darüber nachdenken eine Zufahrtsvignette für Brandenburg ins Leben zurufen, für alle nicht Brandenburger. Ich denke dabei an eine zehn Euro Pauschale pro Tag. Das entspräche dann dem einfachen S-Bahn Ticket für eine Person. Die Brandenburger müsst natürlich auch zehn Euro pro Jahr bezahlen.

  5. 50.

    Ich selber zahle diese absolut lächerlichen 20 EUR/Jahr. Man hätte das locker verfünfachen können! 100 EUR/Jahr ist kein Beinbruch im Vergleich zum Kahlschlag im Bildungs- und Kulturbereich und dann bitte gleich digital und nicht ständig diesen Wiederantragswut wie anno tuck, da gehen die 20 EUR doch sowieso schon hops. Aber schön die A100 für lustvolle Milliarden weiter bauen wollen, anstatt mal Züge zu kaufen, damit die U-Bahn auch mal wieder fährt (ja ich weiß Bund vs. Land). Danke an Lobbyisten aus dem konservativen autoverliebten CDU-Milieu.

  6. 49.

    Und was ist mit den Leistungsträgrr die aus Umweltgründen kein Auto haben und jetzt mehr für ihr Ticket bezahlen müssen. Sind die weniger Wert oder was?

  7. 48.

    Die großflächige Erweiterung der Parkzonen hier In Schöneberg erfolgte chaotisch. Die Ausweise waren ausgegeben, die Automaten aufgestellt, aber man hatte vergessen, genügend Schilder zu ordern. Ohne diese keine Bewirtschaftung und in der App waren die Gebiete wieder gelöscht und erschienenen dort noch ewig lange nicht als buchbare Standorte.
    Aber sei es drum. Ein Anwohnerparkausweis soll die Anwohner in belasteten Gebieten vor Fremdparkern schützen und keine Erziehungsmaßnahme gegenüber Autofahrern darstellen. Das ist die eigentliche Grundlage. Von mir aus könnte der Ausweis 100 € im Jahr kosten - wenn denn auch tatsächlich durch das Ordnungsamt dafür gesorgt würde, dass Fremdparker sich nicht tagelang ungestraft ohne Ticket oder Ausweis in meiner Parkzone hinstellen. Denn das ist weiterhin der Fall.

  8. 47.

    Der eigentliche Irrsinn ist doch der, dass alle zwei die Vignette erneuert werden muss. Einer der Gründe, warum die Bürgerämter so überlastet sind. Vorschlag: Einführung einer Dauervignette mit jährlicher Abbuchung vom Konto. Und erst, wenn man umzieht, hört die Abbuchung auf.
    Ich wohne seit 34 Jahren in Friedenau und habe mittlerweile meine 15. Vignette. 14 Termine beim Bürgeramt hätte also ein anderer wahrnehmen können. Willkommen in Schilda.

  9. 46.

    Es ist wirklich ein Witz. Anwohnerparkausweise kosten 10,20€/ Jahr = 0,85€/ Monat.
    Besucher oder Carsharingnutzer werden mit bis zu 2€/ Stunde zur Kasse gebeten, obwohl die von ihnen genutzten Fahrzeuge weniger stehen. Selbst 120 € / Jahr wären für Anwohner mit 10€ / Monat peanuts.
    In welchem Gesetz steht, dass man als Anwohner ein Anrecht auf einen derartig subventionierten Parkplatz hat?
    Ich war übrigens selbst bis letztes Jahr Halter eines PKW und habe diese Preispolitik nie verstanden.

  10. 45.

    In New York wird die City-Maut, wenn ich mich recht erinnere, 9 Dollar/Tag eingeführt, London hattse schon seit Jahren.
    Und hier bricht mal wieder die Welt zusammen, wenn evtl. uU in ferner Zukunft einmal vllt. man weiß es nicht so genau der Preis fürs parken steigen soll.

  11. 44.

    Ganz und gar nicht, schon alleine weil ÖPNV-Tickets massiv teurer werden, ob Einzel-, Vier-Fahrten-Ticket und der sonderbarer Weise noch existierenden Umweltticket.
    Das mit dem 29-Euro-Ticket war eh nur ne Luftnummer, selbst wenn die GRÜNEN es auf den Weg gebracht hätten.
    Was bezahle ich mit einem ÖPNV-Ticket und was zahle ich via meinem KFZ (KFZ-Steuer, Parkgebühren, Mineralöl- und/oder CO2-Steuer und Mehrwertsteuer), egal ob Verbrenner oder Vollelektrisch.

  12. 43.

    Hey, Autofans von der CDU, ihr habe die TVO auf der Streichliste vergessen!

  13. 42.

    Irrsinn.
    Es ist zwar schon fast ein Jahrzehnt her, dass ich für einige Jahre einen PKW besaß und einen Anwohnerparkausweis beantragen musste, aber schon damals fand ich die Kosten dafür LÄCHERLICH gering.
    Wenn man bedenkt, dass Parken in Oslo im Vergleich 800€ per annum kostet, ist Berlin echt ein Witz.

    Da verlangt man Klimafreundlcihkeit und besseren ÖPNV, aber der Senat zeigt mal wieder wie autofreundlich er ist. ...

  14. 41.

    Aha,es gibt also keinen Anspruch.....
    Auch nicht für Lastenräder,oder dürfen die kostenlos überall stehen?

  15. 40.

    Das ist ein Witz. Das muß man/frau sich ja auf der Zunge zergehen lassen: 20,40 Euro für 2 Jahre. Also 85 Cent pro Monat. Meine Miete steigt nun um 41,85 Euro pro Monat. Aber die armen Autofahrer können nicht 5 Euro oder 10,00 Euro pro Monat für Ihr Auto bezahlen. Und das soll eine solide Politik sein. Übrigens das SozialTicket wird dann locker um 10 Euro erhöht.

  16. 39.

    So ist es. Insofern ist dieser Anwohnergebühr eher symbolisch zu sehen. Trotzdem, da beißt die Maus keinen Faden ab, ist der Betrag schon ziemlich lächerlich niedrig. Ich glaube nicht, dass sich viele beschweren würde, wenn sie, sagen wir, 100 €/Jahr betragen würde. Oder anders: es gab da durchaus Spielraum in Zeiten knapper Kassen...(doch, ich bin auch Autofahrer mit Vignette)

  17. 38.

    Zweck dieser ganzen Parkregelung war und IST es, Berufspendler aus den Wohnvierteln heraus (und damit in den ÖPNV) zu lenken, aber die Bewohner der Wohnviertel darunter nicht leiden zu lassen … Deshalb heißt das auch ANWOHNER-Parkausweis … Und deshalb ist das Preis-Niveau auf Bearbeitungskosten-Ebene ... Dies an Alle, die die Einführung bzw. Begründung dieses Systems damals nicht miterlebt haben, oder hier unter „Gesetz-Alzheimer“ leiden und dahingehend nur zu gerne vergesslich sind … Zweck ist es jedenfalls NICHT, hier (KFZ-)Steuerzahler abzumelken, oder sonst wie zur Abschaffung des bürger-eigenen PKW beizutragen !

  18. 37.
    Antwort auf [Rene] vom 19.11.2024 um 18:14

    Nicht die Parkraumbewirtschaftung sorgt dafür, dass der Einzelhandel stirbt, sondern die Menschen, die der Meinung sind, dass es super ist, alles online zu bestellen. Wenn überhaupt, dann wird das Problem dadurch nur noch verstärkt. Ich denke, es ist eher eine weniger wichtige Ursache dafür. Viel schlimmer für den Einzelhandel ist meiner Meinung nach die Konkurrenz des Internets.

  19. 36.

    "Was soll ich sagen: mehrere Strafzettel (Zeitüberschreitung)"

    Inzwischen gibt es apps, mit denen man sowas per Knopfdruck verhindern kann.
    Ansonsten: Es ist doch logisch, dass die Anwohnerzonen eher klein gehalten sind, da man ja nicht ewig weg parken will/kann...ist natürlich manchmal Pech, wenn man an einem Zonenrand wohnt. Aber was willste machen...?

  20. 35.

    Natürlich nicht. Trotzdem gibt es zum Glück unterschiedliche Ansichten zu den Kosten des Anwohners Parken. Die einen finden es gut wenn die Preise steigen und andere halt nicht. Aus diesem Grunde wählen wir ja auch alle nicht die gleichen Parteien wenn Wahlen sind. Wir leben ( noch) in einer Demokratie und haben (noch) Meinungsfreiheit.

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