Cottbuser Trampolinspringer Caio Lauxtermann - Das Gefühl vom Fliegen
Vom sonnigen Kalifornien in das aktuell ziemlich graue Cottbus: Caio Lauxtermann hat sich vor einigen Jahren für diesen Schritt entschieden. Der 19-Jährige ist Trampolinspringer und bei der in dieser Woche startenden Junioren-WM dabei. Von Andreas Friebel
Wer möchte das nicht gern mal: Fliegen wie ein Vogel? Trampolinspringer kommen diesem Traum schon ziemlich nah. Denn Caio Lauxtermann zum Beispiel springt um die acht Meter in die Höhe. "Das ist ein Gefühl von Fliegen. Deshalb habe ich auch mit dem Trampolinspringen angefangen. Denn es macht mir unheimlich Spaß, so hoch zu springen."
WM in Sofia ebnet den Weg nach Cottbus
Der heute 19-Jährige wächst in einer Kleinstadt in der Nähe von Los Angeles auf. Sein Vater stammt aus Deutschland und schickt Caio und seine drei Geschwister deshalb auf eine deutsche Schule. Nach dem Unterricht geht es direkt zu einem örtlichen Turnverein. "Wir hatten zu diesem Verein gute Kontakte. Und so bin ich mit neun Jahren dorthin gekommen."
2017 ist Caio inzwischen so erfolgreich, dass er zur Nachwuchs-Weltmeisterschaft nach Bulgarien darf. Und dort trifft er auf Verantwortliche aus Cottbus, die ihm von der Lausitzer Sportschule erzählen. "So etwas wie in Cottbus, mit Schule, Internat und Trainingshalle, gibt es in Amerika nicht. Und auch nur selten in Deutschland. Deshalb bin ich hier."
Der Sunnyboy aus L.A. macht inzwischen sein Abi. Und steht im Perspektivkader des deutschen Nationalteams. Er profitiert davon, dass die Sportschule den Bereich Trampolinspringen ausbaut. So gibt es seit 2020 auch einen ehemaligen US-Auswahltrainer in Cottbus: Heath Marquiss. Seit August ist er der Cheftrainer von Caio Lauxtermann. "Caio hat einfach das gewisse Etwas. Er hat Potential und den Willen, erfolgreich zu sein. Und als Mensch ist er ebenfalls super."
Die Zukunft ist ungewiss
Die Zusammenarbeit zwischen Heath und Lauxtermann funktioniert perfekt. Der 19-Jährige hat sich beständig weiterentwickelt. Und hat es zudem erneut zur Junioren-Weltmeisterschaft geschafft. Die beginnt am 23. November und findet in Bulgarien statt. Lauxtermann nimmt an den Titelkämpfen sowohl im Einzel, als auch im Synchronspringen (mit Lars Garmann) teil. "Im Einzel hoffe ich auf das Finale. Dann kann alles passieren. Und im Synchronspringen möchten wir auch ins Finale und gern aufs Treppchen."
Nach seiner Rückkehr wird der Deutsch-Amerikaner sich dann verstärkt um sein Abitur kümmern. Als sogenannter "Strecker" befindet er sich in der 14. Klasse und legt sein Abi im kommenden Jahr ab. Wie es dann weitergeht, ist noch unklar. "Als Erwachsener kann man nicht von Trampolinspringen leben. Im Moment bin ich in der Sportfördergruppe. Da gibt es eine kleine finanzielle Unterstützung. Später braucht man einen Verein, oder es gibt Hilfe durchs Land."
Mit guten Ergebnissen bei der Weltmeisterschaft, das weiß Caio Lauxtermann auch, steigen seine Chancen, nach dem Abitur in den Nationalkader zu rutschen und so eine gewisse finanzielle Absicherung zu bekommen. Ans Aufhören denkt der Sunnyboy aus Cottbus noch lange nicht. Dafür ist das "Gefühl vom Fliegen" zu schön.
Sendung: rbb24 Inforadio, 23.11.2022, 12.15 Uhr