Sportevent in Berlin - Wissenswertes zu den Special Olympics World Games

Fr 16.06.23 | 21:54 Uhr
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Eine Schauspielerin zündet die Special Olympics Fackel am 7.Juni 2023 in Athen, Griechenland an. (Quelle: dpa/ZUMA Press Wire/Nikolas Georgiou)
Bild: dpa/ZUMA Press Wire/Nikolas Georgiou

Erstmals in Berlin werden am Samstagabend die Special Olympics World Games eröffnet. rbb|24 fasst die wichtigsten Fragen und Antworten rund um das Sport-Highlight zusammen.

Mit der großen Eröffnungsfeier am Samstagabend (20:15 Uhr/live im rbb Fernsehen und im rbb|24-Stream) starten die Special Olympics World Games in Berlin. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird gegen Ende der zweieinhalbstündigen Veranstaltung im Olympiastadion die Weltspiele der geistig und mehrfach Beeinträchtigten offiziell eröffnen.

Neben der Athletenparade wird vor allem das Entzünden der Special-Olympics-Flamme zu den Höhepunkten zählen. 50.000 Zuschauerinnen und Zuschauern werden erwartet.

Bis zum 25. Juni werden rund 7.000 Athleten aus 190 Nationen in 26 Sportarten bei der größten Multisport-Veranstaltung in Deutschland seit den Olympischen Spielen 1972 in München antreten. Bereits vor der offiziellen Eröffnung werden die ersten Wettbewerbe in der Rhythmischen Sportgymnastik ausgetragen.

Die wichtigsten Informationen zu diesem Sport-Großereignis:

Was sind die Special Olympics World Games?

Die Special Olympics bezeichnen eine weltweite Sportbewegung, die allen voran Menschen mit geistiger Behinderung Zugang zum Sport bietet. Ihren Ursprung hatten die Special Olympics in den 1960er Jahren in den USA. Dort fanden im Juli 1968 in Chicago auch die ersten sogenannten Special Olympics International Summer Games statt, eine Sportveranstaltung mit rund 1.000 Athletinnen und Athleten mit geistiger Behinderung.

Mittlerweile haben die Special Olympics zahlreiche regionale Tochterorganisationen, die mit unterschiedlichen Vereinen, Verbänden, Institutionen und Organisationen zusammenarbeiten, um inklusiven Sport zu fördern. Die Special Olympics World Games, die nun erstmals in Berlin ausgetragen werden, finden alle zwei Jahre statt.

Wer macht bei den Special Olympics mit?

Während die Paralympischen Spiele alle vier Jahre, im Anschluss an die Olympischen Spiele, Wettkämpfe für Menschen mit körperlichen Behinderungen bieten, messen sich bei den Special Olympics World Games ausschließlich Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Die Special Olympics selbst sprechen auf ihrer Webseite von "Personen mit Einschränkungen in ihren kognitiven Fähigkeiten", die oft genetisch bedingt und durch das Down-Syndrom ausgelöst werden.

Da es auch unterschiedlichste Ausprägungen gibt, absolvieren die Athletinnen und Athleten bei den Special Olympics World Games zunächst sogenannte Klassifizierungswettkämpfe. Anders als bei den Paralympischen Spielen werden die Sportlerinnen und Sportler hierbei jedoch nicht nach Art und Schwere ihrer Beeinträchtigungen unterteilt, sondern allein anhand ihres Leistungsvermögens.

In welchen Sportarten treten die Athletinnen und Athleten bei den Special Olympics an?

Zahlreiche Sportarten, die ab dem kommenden Wochenende in Berlin auf dem Programm stehen, sind dieselben wie bei Olympischen Spielen. Dazu zählen Leichtathletik und Fußball genauso wie Kanu, Radsport oder Judo. Hinzu kommen etwas außergewöhnlichere Sportarten wie Boccia, Futsal oder die Disziplin Kraft-Dreikampf. Außerdem gibt es auch Sportarten – wie beispielsweise Basketball – in denen Athletinnen und Athleten mit geistiger Behinderung mit Menschen ohne Einschränkungen zusammen in einer Mannschaft antreten: in sogenannten 'Unified Teams'.

Wann finden die Wettkämpfe statt?

Nachdem es am Samstag (17. Juni) mit Rhythmischer Sport-Gymnastik losgeht, starten in den darauffolgenden Tagen sukzessive auch die Wettbewerbe der anderen Sportarten. Die ersten Final-Entscheidungen gibt es am Sonntag (18. Juni) in der Gymnastik sowie am Montag (19. Juni) im Freiwasser-Schwimmen, Kraft-Dreikampf und in der Leichtathletik.

Während sich die Wettkämpfe in vielen Sportarten über die gesamte Dauer der Special Olympics World Games ziehen, starten die der Kanuten erst am Dienstag (20. Juni). Die Tage mit den meisten Entscheidungen sind Freitag (23. Juni) und Samstag (24. Juni): In 23 der 26 Sportarten werden dann Medaillen verteilt. Hier finden Sie weitere Informationen zum zeitlichen Ablauf [berlin2023.org].

Wo in Berlin finden die Wettkämpfe statt?

Die Wettkampfstätten strecken sich über das gesamte Stadtbild und darüber hinaus – vom Olympiapark über den Wannsee bis hin zum Golfclub Bad Saarow. Die zwei zentralen Wettkampfstätten sind das Olympiagelände, wo beispielsweise die Leichtathletik-, Hockey- und Fußball-Wettbewerbe ausgetragen werden, sowie die Messe Berlin, wo unter anderem beim Basketball, Badminton und Tischtennis zugeguckt werden kann.

Hinzu kommen Wettbewerbe in der Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark an der Landsberger Allee, Kanu in Grünau, Segeln auf dem Wannsee, Bowling an der Warschauer Straße sowie 3x3-Basketball, Beach-Volleyball und Radfahren rund um das Brandenburger Tor und den Alexanderplatz. Eine detaillierte Übersicht mit den Adressen aller Wettkampfstätten finden Sie hier [berlin2023.org].

Gibt es Eröffnungs- und Abschlussfeiern?

Ja. Die Eröffnungsfeier findet am Samstag (17. Juni) von 20:15 Uhr bis 22:45 Uhr im Olympiastadion statt (live im rbb Fernsehen; mit fünfzehnminütiger Unterbrechung durch die Nachrichten). Dann wird unter anderem auch die Fackel der Special Olympics World Games, die 'Flame of Hope' - nach einem Fackellauf durch die 16 Host-Towns in Berlin und Brandenburg – feierlich entzündet. Abgerundet werden die Special Olympics am 25. Juni (19 bis 22 Uhr) im Rahmen einer Abschlussfeier am Brandenburger Tor.

Braucht man Tickets, um die Wettkämpfe zu verfolgen?

Jein. Wer alle Wettkämpfe der Special Olympics World Games in Berlin live, in Farbe und so hautnah wie möglich verfolgen möchte, kommt um einen Ticketkauf nicht herum. Die gute Nachricht: Sowohl für die Eröffnungsfeier am Samstag im Olympiastadion als auch für einzelne Wettbewerbstage gibt es unter diesem Link [berlin2023.org] noch Tickets. Besonders sportbegeisterte Menschen haben darüber hinaus die Option, für 23,00 Euro (ermäßigt) bzw. 31,00 Euro eine 'Dauerkarte' zu erwerben, die Zutritt zu allen Wettkämpfen ermöglicht.

In einigen Sportarten ist der Zugang zu den Wettkämpfen für Zuschauerinnen und Zuschauer sogar kostenlos: 3x3-Basketball, Beachvolleyball, Freiwasserschwimmen, Golf, Kanu, Radsport und Segeln. Zu den Bowling-Wettkämpfen sind nur akkreditierte Personen zugelassen. Auf dieser Seite finden Sie eine entsprechende Übersicht [berlin2023.org].

Sind die Special Olympics im TV zu sehen?

Ja. Das rbb Fernsehen überträgt die Eröffnungsfeier am Samstag (17. Juni) von 20:15 Uhr bis 22:45 Uhr - mit einer kurzen, fünfzehnminütigen rbb24-Nachrichten-Unterbrechung. Darüber hinaus läuft am selben Abend von 23:40 Uhr bis 00:40 Uhr eine Zusammenfassung in der ARD Sportschau. Außerdem laufen am Sonntag (18. Juni), Dienstag (20. Juni) und Donnerstag (22. Juni) Sendungen im ARD-Programm.

Von den übrigen Tagen berichtet das ZDF mit "sportstudio live" [zdf.de]. Die Abschlussfeier wird am Sonntag (25. Juni) ab 19:30 Uhr im Livestream in der ZDFmediathek und auf sportstudio.de übertragen.

Sendung: rbb UM6, 17.06.2023, 18 Uhr

10 Kommentare

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  1. 10.

    Grundsätzlich schreibe ich hier ja schon gerne, aber bevor ich ausgerechnet deswegen so einen Text verfasst hätte (bringt ja nun sowieso nichts), hätte ich an Ihrer Stelle ja schon längst einfach mal die Fenster geschlossen oder mir was in die Ohren gesteckt …

  2. 9.

    Über Kabel sollten alle Interessierten die Übertragung aber schon auch überregional im rbb verfolgen können …

  3. 8.

    Ich finde es nicht diskriminierend, wenn es etwas zutreffend beschrieben wird. Vielmehr empfinde ich es als lästig, dass kaum schreibt einer zutreffend, schreit schon jemand „Diskrimierung!“ Dieser ganze Hype darum geht mit schlichtweg auf die Nerven! „Die Lehrenden und die Lernenden…. Und vieles mehr!

  4. 7.

    Nur gibt es für die Special Olympics World Games keinen Mehrheitshype, warum sollte das breit übertragen werden?

  5. 6.

    Ich schließe mich dem an, finde allerdings die Entscheidung der Organisatoren/Stadt, das dazugehörige Festival am Alexanderplatz im dicht besiedelten Wohngebiet zu veranstalten, etwas suboptimal. Als Anwohner und im Homeoffice Beschäftigter hat man am Nachmittag und nach dem Feierabend zusätzliche Dauerbeschallung, obwohl man seine Ruhe möchte/bräuchte. Geht sowas nicht am Brandenburger Tor?

  6. 5.

    Leider wird die Eröffnungsfeier "nur" im RBB regional übertragen. Im überregionalen TV von ARD und ZDF gibt es nur Krimi Wiederholungen und eine Quizshow. Soweit der Stellenwert im Öffentlich rechtlichen TV. Ich wünsche allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen trotzdem viel Spaß, Erfolg, Anerkennung und Aufmerksamkeit.

  7. 4.

    Danke für den Beitrag. Ich wünsche allen Athlet*innen viel Erfolg und Spaß bei den Wettkämpfen. Ich würde mir wünschen, dass in Artikeln über Menschen mit Beeinträchtigungen aber besonders auf die Sprache geachtet wird. Zuallererst wird hier über Menschen berichtet und nicht über Beeinträchtigte oder Behinderte. Auch der Begriff „geistig Behinderte“ ist diskriminierend. Eine Behinderung ist eine erlebte Beeinträchtigung der Teilhabe eines Menschen und kein persönliches Merkmal.

  8. 3.

    Ich habe das Glück, 5 Minuten von den Regattatribühnen zu wohnen. Die eine oder andere Veranstaltung werde ich sicher mitnehmen; folgende Parties sowieso…

  9. 2.

    Ich wünsche allen Athletinnen und Athleten viel Erfolg und ein schönes Erlebnis. Als Berlinerin freut es mich sehr, dass wir so ein tolles Event austragen dürfen und werde ab und an live und ansonsten im TV mitfiebern:)

  10. 1.

    Das ist großartig, dass der rbb/ÖR dieser Veranstaltung Raum gibt. Eine Wertschätzung der Leistungen der Sportlerinnen und Sportler, die es verdient haben. Danke!

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