Regionalliga Nordost - Cottbus meistert Pflichtaufgabe beim Berliner AK nach Startschwierigkeiten souverän
Energie Cottbus klettert weiter in der Tabelle der Regionalliga Nordost. Die Lausitzer gewannen am Ende deutlich mit 4:0 beim Berliner AK und sind nun vorerst Vierter. Dabei lief der Start stockend - in doppelter Hinsicht.
Fußball-Regionalligist Energie Cottbus hat mit 4:0 (2:0) beim Berliner AK gewonnen. Timmy Thiele (28. Minute) und Phil Halbauer (33.) trafen am Freitagabend für die Lausitzer in der ersten Hälfte, Tim Heike (60.) und Tobias Hasse (66.) legten nach der Pause nach. Es war ein Pflichtsieg für das Team von Trainer Claus-Dieter Wollitz, das vorerst auf den vierten Platz klettert. Der Berliner AK ist mit zwei Punkten aus sechs Spielen nun Schlusslicht der Regionalliga Nordost.
Berliner AK mit mutigem Start
Das Spiel begann wegen des großen Andrangs am Gästeblock mit 15 Minuten Verspätung. Belohnt wurden die vielen Lausitzer Fans für ihre abendliche Anreise von ihrem Team zunächst nicht. Im Gegenteil: Der in den ersten fünf Partien sieglose Berliner AK mischte mutig mit - und die Cottbuser Abwehr das ein ums andere Mal gefährlich auf. Irfan Brando hatte aus der Distanz die erste gute Chance für die Gastgeber, die - nach dem Ende der Präsidenten-Ära Han in Moabit - mit 22 Neuzugängen einen radikalen Umbruch erlebt hatten. Alexander Sebald im Tor der Lausitzer lenkte den Ball mit den Fingerspitzen gerade noch über die Latte (6.).
Für Cottbus war es Axel Borgmann, der nach zwölf Minuten erstmals BAK-Keeper Luis Zwick prüfte - ohne aber einem der wenigen Verbliebenen bei den Moabitern mit seinem Flachschuss Probleme zu bereiten. Auch in der Folge hatten die strauchelnden Berliner den Meisterschaftsanwärter gut im Griff. Zwar wurde das Team von Claus-Dieter Wollitz allmählich offensiver, zunächst aber ohne klare Chancen.
Cottbus trifft, BAK wackelt
Das änderte sich in der 28. Minute: Da chippte Borgmann den Ball an den Elfmeterpunkt, wo Timmy Thiele völlig alleine gelassen zum 1:0 für Cottbus einköpfte. Es war ein Tor mit direkten Auswirkungen: Plötzlich zeigten die Lausitzer die Dominanz, die sie schon von Beginn an auf den Platz bringen wollten - und der BAK den verunsichten Fehler-Fußball, der ihn nach den ersten fünf Spieltagen so tief in den Tabellenkeller gebracht hatte.
Cottbus nutzte diese Konfusion der Hausherren. Phil Halbauer kurvte weitestgehend unbedrängt in den Strafraum, nahm seinen Gegenspieler mit einem leichten Schlenker aus dem Spiel, zielte aufs lange Eck - und konnte jubeln, auch weil BAK-Torwart Zwick nicht die glücklichste Figur machte (33.). Dass Wollitz auf dem Weg in die Pause dennoch schimpfte, lag an den zehn Minuten nach dem 2:0. Denn die Lausitzer ließenden Außenseiter zurück ins Spiel kommen. Brando hatte aus spitzem Winkel die große Gelegenheit zum Anschlusstreffer, Sebald rettete (45.). Shinji Yamadas Abschluss ging in der Nachspielzeit am Tor vorbei.
(Vor-)Entscheidung nach einer Stunde
Zur Pause wechselte Wollitz: Für den angeschlagenen Torschützen Halbauer kam Alexander Prokopenko, Joshua Putze ersetzte Dominik Pelivan. Sie waren Teil eines nun souveränen, ja abgeklärten Cottbuser Auftritts. Schon in der 47. Minute hätte sich der Berliner AK nicht über einen Handelfmeter beschweren dürfen, dann forderten Maximilian Oesterhelweg und Borgmann Zwick heraus (55./58.) - ehe Tim Heike zum verdienten 3:0 traf. Wieder einmal hatte Borgmann geflankt und wieder einmal war im Abwehrzentrum der Berliner viel zu viel Platz, den Heike per Kopf für seinen bereits fünften Treffer am sechsten Spieltag nutzte (60.).
Es war die (Vor-)Entscheidung. Und für den Berliner AK wurde es nun trotz guten Starts noch bitterer. Über Dennis Slamar und den Kopf von Thiele landete der Ball bei Tobias Hasse, der - erneut frei in zentraler Position im Strafraum - volley und unhaltbar zum 4:0 traf (66.). Kento Teranuma hatte eine der ganz seltenen Gelegenheiten, zumindest das zweite Saisontor für den BAK zu erzielen, sein Schuss verfehlte das Tor jedoch knapp (69.). Größer waren die Chancen der Lausitzer auf den fünften Treffer. Die größte vereitelte Zwick, der einen starken Kopfball von Tim Campulka nach einer Ecke mit einer Flugeinlage aus dem Winkel kratzte (82.).
Hertha II kassiert erste Niederlage
Die zweite Mannschaft von Hertha BSC hat derweil nach vier Siegen und einem Remis die erste Saison-Niederlage kassiert. Ausgerechnet beim Aufstieger FC Eilenburg - vor dem Duell mit nur einem Punkt Tabellenletzter - unterlag das Team von Trainer Stephan Schmidt mit 2:3 (1:1). Vor 401 Zuschauern im Ilburg-Stadion hatte Derry Scherhant die Berliner zwar in Führung gebracht (17.), doch Benjamin Luis (20.) glich kurz darauf aus.
In der zweiten Hälfte drehten dann Michael Schlicht (52.) und Moritz Kretzer (76.) das Spiel vollends zugunsten der Gastgeber. Werthmüller mit dem zweiten Hertha-Treffer konnte die Niederlage nicht mehr verhindern (85.). Hertha II bleibt trotz der Niederlage vorerst Zweiter, kann aber am Wochenende vom Greifswalder FC und - bei hohen Siegen - auch vom BFC Dynamo und dem SV Babelsberg 03 überholt werden.
Sendung: rbb24, 01.09.2023, 21:45 Uhr