Fußball-Bundesliga - Union Berlin gibt Heimsieg gegen Heidenheim aus der Hand
Im Stadion An der Alten Försterei hat der 1. FC Union gegen Heidenheim nicht gewonnen. Im entscheidenden Moment standen die Köpenicker defensiv nicht gut und kassierten den Ausgleich.
- Union hat den Vereinsrekord von fünf Heimsiegen in Serie verpasst
- Trainer Nenad Bjelica ist zuhause weiter ungeschlagen
- Jan-Niklas Beste erzielte wie im Hinspiel einen wichtigen Treffer für die Gäste
- Robin Gosens traf zum ersten Mal in der Alten Försterei
- Mit 125,5 Kilometern lief Union erneut überdurchschnittlich viel
Der 1. FC Union Berlin hat sein Heimspiel gegen Heidenheim am Samstagnachmittag nicht gewonnen. Das umkämpfte Duell endete mit einem 2:2 (2:1). Damit bleiben die Eisernen unter Trainer Nenad Bjelica zuhause ungeschlagen.
Schlechter Start für Union
Im Duell der beiden laufstärksten Mannschaften der Liga zeichnete sich bereits in den ersten 30 Sekunden ab, welches Spiel die Zuschauer in der Alten Försterei erwarten würde. Der Ball war selten auf dem Boden und viel in der Luft. Beide Teams gingen mit vollem Einsatz in die Zweikämpfe. Seine Mannschaft solle versuchen, den Ballbesitz zu übernehmen, hatte Nenad Bjelica auf der Spieltagspressekonferenz angekündigt.
Damit taten sich seine Unioner anfangs schwer. Die Konsequenz war der frühe Rückstand nach drei Minuten. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld versuchte Innenverteidiger Kevin Vogt per Kopf einen hohen Ball klären, legte ihn damit aber in den Lauf des Heidenheimers Nikola Dovedan, der vor Frederik Rönnow eiskalt blieb und zur Führung einschob. Ein schlechter Start für Union, die danach automatisch den Ballbesitz hatten: Heidenheim setzte nun auf Konter.
Union spielt viele Fehlpässe
Im Ballbesitz offenbarten sich bei Union in der Folge altbekannte Probleme. Heidenheims tiefstehende Abwehr verhinderte Tiefenläufe und Pässe hinter die Kette. Im Kurzpassspiel in der gegnerischen Hälfte blieben die Eisernen zu ungenau und erlaubten sich zu viele Fehlpässe.
In der 19. Minute stand Robin Gosens bei seinem Abschluss neben das Tor zwar knapp im Abseits, in der Entstehung zeigten die Unioner aber, wie es gehen könnte. Benedict Hollerbach verlagerte das Spiel mit einem scharfen Ball auf die rechte Seite, von wo Josip Juranovic flach vor das Tor flankte. Zu selten gelang es den Berlinern, ihre Angriffe so schnörkellos auszuspielen wie die diesen. Bis zur 30. Minute ergaben sich mehrfach vielversprechende Situationen, in denen Spieler wie Gosens und Rani Khedira den Moment für den Pass vergehen ließen (25./27.) oder wie Brenden Aaronson nach gutem Dribbling verpassten zu schießen (30.).
Union dreht das Spiel in zwei Minuten
Die beste Union-Gelegenheit entstand dann folgerichtig nach einem ruhenden Ball. Danilho Doekhi köpfte in der 32. Minute nach einer scharfen Juranovic-Ecke nur Zentimeter neben das Tor. Für gute Gelegenheiten aus dem Spiel trafen die Eisernen weiterhin zu oft die falschen Entscheidungen. In der 43. Minute war es dann ein eigentlich missglückter Freistoß von Juranovic, der Gosens vor die Füße fiel. Der Nationalspieler nutzte die Gelegenheit und schoss den Ball mit der linken Pike ins linke untere Eck. Das 1:1 war zu diesem Zeitpunkt trotz der spielerischen Probleme im letzten Drittel verdient.
Vor der Pause sollte es für Heidenheim noch schlimmer kommen: Der aufmerksame Gosens gewann im Mittelfeld den Ball und spielte Andras Schäfer an. Sein Distanzschuss prallte von Aaronsons Rücken ins Heidenheimer Tor. Zwei Minuten und sechs Sekunden nach dem Ausgleich erzielten die Unioner die Führung.
Union überlässt Heidenheim den Ball
Mit der Führung im Rücken zogen sich die Köpenicker nach der Pause etwas zurück. Die schnellen Hollerbach und Aaronson hatten so mehr Platz für ihre Tiefenläufe. Angetrieben vom unermüdlichen Andras Schäfer kam Union immer wieder gefährlich in die Heidenheimer Hälfte. Klare Chancen ergaben sich dabei aber nicht.
So konnte Heidenheim mit Körperlichkeit und Härte zurück ins Spiel finden und war spätestens ab der 55. Minute die etwas bessere Mannschaft. Ein Kopfball des gebürtigen Jüterbogers Tim Kleindienst in der 62. Minute hätte den Gästen von der Ostalb um ein Haar den Ausgleich beschert.
Besser machte es dann Jan-Niklas Beste in der 70. Minute. Nach einem Standard stand Union zu offensiv und mit schlechter Restverteidigung. Ein langer Ball in die Spitze reichte, um die gesamte Abwehr auszuhebeln. Beste lupfte den Ball am Ende des Angriffs mühelos über Rönnow zum Ausgleich.
Union gelingt keine Schlussoffensive
In der 73. Minute läutete dann Lucas Tousart die Schlussoffensive ein. Nach einer Flanke des eingewechselten Christopher Trimmel köpfte er nur knapp über das Heidenheimer Tor. Heidenheim versuchte durch eine harte Gangart Unions Anläufe, noch ein Tor zu erzielen, frühzeitig zu unterbinden. Insbesondere der ehemalige Unioner Lennard Maloney warf sich mit vollem Einsatz in die Zweikämpfe.
Selbst fünf Minuten Nachspielzeit reichten den Eisernen nicht mehr aus, um sich noch klare Chancen zu erspielen.
Stimmen zum Spiel
Nenad Bjelica (1. FC Union Berlin): "Das war ein sehr ausgeglichenes Spiel, in dem beide Mannschaften gute Chancen hatten. Das war ein gerechtes Remis, wenn man die 90 Minuten sieht. Aber wie wir die beiden Gegentore kassieren, ist schon sehr bitter."
Robin Knoche (1. FC Union Berlin): "Fehler gehören zum Sport dazu, die passieren und dann gilt es das im Kollektiv aufzufangen. Gerade in der ersten Halbzeit haben wir gut reagiert und zwei Tore gemacht."
Rani Khedira (1. FC Union Berlin): "Packend und intensiv trifft es gut. In der zweiten Halbzeit haben wir uns zu sehr auf das Spiel von Heidenheim eingelassen. Da haben wir zu viele Konter zugelassen und das Spiel zu wenig kontrolliert."
Das Spiel im Liveticker
Sendung: rbb24 Inforadio, 24.02.2024, 15:30 Uhr