Erste Fall in Südbrandenburg seit Sommer 2021 -
In Cottbus ist die Afrikanische Schweinepest (ASP) bei einem Tier in einem Hausschweinbestand festgestellt worden. Dabei handelt es sich um eine Haltung mit elf Tieren, teilte das Brandenburger Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz am Dienstag mit. Zunächst hatte das Ministerium von einem Hausschweinbestand im Spree-Neiße-Kreis gesprochen, die Angabe aber am Dienstagnachmittag korrigiert.
Das Tier sei am Sonntag verstorben. Der Bestand sei sofort durch das zuständige Veterinäramt gesperrt worden. Das Virus wurde laut Ministerium zunächst vom Landeslabor Berlin-Brandenburg nachgewiesen - und am Dienstag schließlich auch durch das nationale Referenzlabor Friedrich-Loeffler-Institut (FLI).
Schweine wurden getötet
Wie das Virus in den Schweinebestand gekommen ist, ist noch unklar und wird jetzt ermittelt. Das Krisenzentrum des Landes und das zuständige Veterinäramt arbeiten dabei zusammen, heißt es. Am Dienstag sind alle Schweine des Bestandes getötet worden.
Die Tierseuche wurde deutschlandweit zum ersten Mal im September 2020 bei Wildschweinen in Schenkendöbern (Spree-Neiße) nachgewiesen. Im Juli 2021 wurden die bundesweit ersten ASP-Fälle in Hausschweinbeständen - ebenfalls in Brandenburg, in den Landkreisen Spree-Neiße und Märkisch-Oderland - festgestellt. Im Juli 2022 gab es einen weiteren ASP-Ausbruch in einem Schweinemastbestand im Landkreis Uckermark.
Für Tiere tödlich
Um weitere Ausbrüche bei Hausschweinen zu verhindern, sollen "schweinehaltende Betriebe und insbesondere auch alle Kleinsthaltungen die vorgeschriebenen Biosicherheitsmaßnahmen strikt" einhalten, so Verbraucherschutzstaatssekretärin Antje Töpfer (Bündnis 90/Die Grünen) laut dem Ministerium.
Insgesamt wurden bisher in Brandenburg 3.007 ASP-Fälle bei Wildschweinen gezählt (Stand: 28.02.2023) [msgiv.randenburg.de]. Die Viruskrankheit ist nicht heilbar und verläuft für die Tiere meist tödlich. Für den Menschen ist die ASP ungefährlich.
Erst kürzlich erste ASP-Fall in Cottbus
Mitte Februar wurde bekannt, dass sich die Afrikanische Schweinepest vom Spree-Neiße-Kreis aus in schnellem Tempo in Richtung Cottbus ausbreitet. Besonders viele Kadaver wurden am Spremberger Stausee gefunden - einem Feuchtgebiet, in dem sich die Wildschweine länger aufhalten. Wenn ein Tier infiziert ist, steckt sich in der Regel die ganze Rotte an.
Vor einer Woche wurde schließlich der erste ASP-Fall im Stadtgebiet von Cottbus entdeckt. Das Virus war bei einem frisch verendeten Wildschwein südlich des Ortsteils Gallinchen nachgewiesen worden. Der Fundort befindet sich südlich der Autobahn 15, innerhalb des bereits bestehenden Kerngebietes.
Sendung: Antenne Brandenburg, 28.02.2023, 14:30 Uhr