Barnim - Bischof entsetzt über Schmierereien gegen Israel in Joachimsthal
Unbekannte beschmieren Kirche und Rathaus von Joachimsthal mit antisemitschen Tags. Es herrscht Entsetzen.
Der Berliner Bischof Christian Stäblein hat antisemitische Schmierereien scharf verurteilt. "Ich bin entsetzt über diese Hetze gegen Israel", erklärte er am Dienstag in Berlin: "Wir stehen fest an der Seite unserer jüdischen Geschwister, in Israel und hier bei uns. Wer sie angreift, greift uns an." Anlass waren Parolen, die in der Nacht zu Sonntag an der evangelischen Kirche in Joachimsthal (Barnim) angebracht wurden. Auch das Rathaus des Ortes war betroffen. Die Polizei ermittelt wegen Volksverhetzung.
Unerträglich für Stäblein
Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz betonte, es sei "unerträglich, dass antisemitische Schmierereien im öffentlichen Raum wieder sichtbar werden und eine Kirche dafür ausgesucht wurde". Er danke der Gemeinde, dass sie schnell reagiert und die antisemitische Hetze übermalt habe.
Kirchgemeinde reagiert betroffen
Die Kirchengemeinde Joachimsthal erklärte, die antisemitischen Schmierereien seien unerträglich und vollkommen inakzeptabel. "Wir sind traurig und es macht uns betroffen, dass die Feindseligkeit und der Hass gegen Israel auch bei uns so offen zum Ausdruck kommen", betonte die Gemeinde: "In diesen Tagen stehen wir besonders an der Seite unserer jüdischen Geschwister."
Staatsschutz ermittelt
Nach Polizeiangaben wurden in Joachimsthal an die Außenwand des Rathauses ein durchgestrichener Davidstern und an die Fassade der evangelischen Kreuzkirche ein Schriftzug mit Beleidigungen gegen den Staat Israel geschmiert. Der Staatsschutz habe die Ermittlungen übernommen, hieß es. Mögliche Zeugen würden gebeten, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen.
Auch in Strausberg antisemitische Schmiereien aufgetaucht
Auch in Strausberg (Märkisch-Oderland) hatten Unbekannte nach Angaben der Polizei am Samstag an einem Trafohäuschen und auf der Fahrbahn einer Straße antisemitische Schmierereien, Hakenkreuze und eine Nazi-Parole hinterlassen. Zudem wurden Hakenkreuze auf ein Verkehrszeichen geschmiert. In diesem Fall sucht die Polizei nach zwei Männern und einer Frau als mögliche Täter.
Sendung: Antenne Brandenburg, 16.10.2023, 13:30 Uhr