Kommentar | Landratswahl in Oder-Spree - Wenn etwas nicht funktioniert, sind "die da oben" schuld

Mo 15.05.23 | 15:30 Uhr | Von Andreas Oppermann
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Archivbild: Einige Anhänger und Parteimitglieder der AfD Oder-Spree stehen auf dem Marktplatz der brandenburgischen Gemeinde Grünheide und protestieren gegen den geplanten Bau der Tesla-Fabrik. (Quelle: dpa/Paul Zinken)
Audio: Antenne Brandenburg | 15.05.2023 | Andreas Oppermann | Bild: dpa/Paul Zinken

Bei der Landrats-Stichwahl in Oder-Spree lag für gut eine Stunde der AfD-Kandidat vorn, erst die Briefwahlstimmen drehten das Ergebnis noch. Warum sind so viele Brandenburger bereit, rechtsradikal zu wählen? Ein Kommentar von Andreas Oppermann

Mit Politik und politischen Leistungen hat das knappe Ergebnis wenig zu tun. Der bislang von der SPD geführte Landkreis Oder-Spree ist schuldenfrei. Die Arbeitslosigkeit liegt bei circa sechs Prozent. Die Region zwischen dem Flughafen Berlin-Brandenburg und der neuen Tesla-Fabrik zählt zu den wirtschaftlich dynamischsten in ganz Europa - und Tesla hat schon jetzt mehr als 10.000 Arbeitsplätze geschaffen. Auch im ländlichen Raum des Landkreises ist die Lage deutlich besser als noch vor fünf Jahren: vielerorts Zu- statt Wegzug, Verbesserung der Infrastruktur und ein reges kulturelles Leben.

Keine Personenwahl

Mit Persönlichkeit hat das knappe Ergebnis auch nichts zu tun. Der AfD-Mann Rainer Galla ist in der Region unbekannt. Vor vier Jahren aus dem Westen in die Region gezogen, hat er sich um kommunale Belange nicht gekümmert. Anders als Frank Steffen, der letztlich erfolgreiche Kandidat der SPD - oder die von CDU, Grünen und Freien Wählern im ersten Wahlgang. Sie kommen von hier, sind verwurzelt und schon lange politisch engagiert.

Wenn es also nicht um Fakten und Personen geht, dann müssen es Stimmung und Einstellungen sein. Der deutliche Frust über die Krisen, die uns alle plagen. Und der unbedingte Wille, jede Veränderung abzulehnen. Aber auch eine Verachtung von Institutionen, die vor allem in den Corona-Jahren stark gewachsen ist. Wenn etwas nicht funktioniert, sind "die da oben" schuld, auch wenn sie vielleicht schon an einer Lösung arbeiten. Sicher ist nicht alles optimal, sicher gibt es auch gerade rund ums Tesla-Gelände zum Beispiel Verkehrsprobleme. Aber die Verächter der Ämter, Ministerien und Politik glauben nicht, dass Probleme auch gelöst werden können.

AfD ist rechtsradikale Partei, die Ressentiments bedient

Und dann gibt es natürlich noch einen Grund, warum die AfD fast gewonnen hat: Sie ist eine rechtsradikale Partei und kann auch gerade deshalb punkten. Denn sie spricht Ressentiments an, die in der Bevölkerung vorhanden sind. Nicht nur die Verachtung von Institutionen, sondern auch die Sympathie für den russischen Faschisten Wladimir Putin. Auch latente Ausländerfeindlichkeit wird adressiert. Ein Gemisch, das im Kern demokratiefeindlich ist, weil zu viele unseren Staat und unsere Demokratie ablehnen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 15.05.2023, 16:10 Uhr

Beitrag von Andreas Oppermann

65 Kommentare

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  1. 65.

    Weil ja auch alle, die sich heute Sorgen um Rentenpunkte machen zu den *Organen* von damals gehörten....

  2. 64.

    Der Artikel will untersuchen warum es so ist wie es ist. Sie stehen ganz alleine da. Sagt das Wahlverhalten.
    Wer will dauerhaft zu den Erfolglosen gehören?
    Wer will immer auf den letzten Plätzen belächelt werden, da wo es wichtig ist?
    Wer will dauerhaft benachteiligt sein?
    Wer will endlich gleiche Chancen und Wertschätzung? Auch bei Stellenausschreibungen für Spitzenposten.

  3. 63.

    https://fragdenstaat.de/blog/2022/01/12/oststudie-rechtsextremismus-sachsen/

    Gibt es viele Untersuchungen zu. Gilt auch für Demokratiefeindliche Einstellungen.

    In dem anderen Artikel zur Wahl geht's sowieso mal wieder nur um "die illegale Masseneinwanderung" und das Geld was das kostet....

  4. 62.

    Wossi:

    Ist Ihnen bekannt, dass man kündigen kann. Bei Beamten nennt sich das um Entlassung aus dem Beamtenverhältnis bitten.

    Man ist kein Leibeigener.

    Dann kann man dahin gehen, wo Bedingungen oder Bezahlung besser ist. Wenn man dafür zu faul ist, bitte aufhören zu meckern!

  5. 61.

    Kennen Sie den TV-L?

    Oder TV-SuE, oder, oder, oder, gibt auch einen für städtische Krankhäuser, oder die in Landkreis Trägerschaft.

    Und das Geheimnis ist, dass die öffentlichen Arbeitgeber durchaus attraktiver bezahlen als die privaten, ist bei Schulen auch so...

  6. 60.

    Dominik, laut einem Zeitungsbericht ist jeder/*de 5 von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht, noch Fragen. Man wird nicht als Nazi oder Rechtsextrem geboren es spielen viele Faktoren eine Rolle unteranderem auch die Politikverdrossenheit /Unzufriedenheit. Alle gleich immer in diese Schublade zu stecken ist zu einfach und heutzutage ein Mittel von eigenen Fehlern abzulenken.
    Wenn die Politik an einem Teil der Bevölkerung vorbei regiert, haben ebend andere leichtes Spiel.

  7. 59.

    "[...] Vom RBB gab es nur eine pauschale Berichterstattung über die Kandidaten. Aber was die Aufgaben eines Landrates sind wurde hier nicht berichtet. Und viele Menschen konsumieren diese Medien auch nicht mehr, die Gründe sind allseits bekannt."

    "Diese Medien"? Plural? Also nicht nur den RBB? Was sind denn "diese Medien"? Und was sind denn diese "allseits bekannten" Gründe? Klären Sie doch bitte auf. Ihr Informationsdefizit haben Sie doch auch transparent gemacht. Weiter so. Oder wollen Sie lediglich einen schwurbeligen Eindruck hinterlassen...?

  8. 58.
    Antwort auf [Wossi] vom 16.05.2023 um 13:25

    >>Und ich rede noch nicht einmal von Flugrouten und Wasserrationierungen, die nicht nötig wären, wenn man den Sachverstand benutzt hätte.<<
    Welche Wasserrationierungen? Wasser wird einfach nur etwas teuerer, wenn die durchschnittliche Verbrauchsmenge überschritten wird. Und das noch nicht mal für Bestandskunden, sondern nur für Neuzugänge.
    Das sollte aber in einer Gegend, die zu denen mit den niedrigsten Frischwasserpreisen Deutschlands gehört, nicht das Problem sein.

  9. 57.

    Nochmal, gegen einen Rechtsruck können Politiker etwas tun (Herr Woidke: „Ich werde nicht zulassen...usw. usf.“), wenn sie Chancen ermöglichen statt zu benachteiligen. Viel größer ist da der Einfluss als der rbb, mit der bloßen Anzahl von Moralartikeln, jemals erzielen könnte. Deren Wirksamkeit gesondert betrachtet werden müsste.
    Je erfolgreicher die Politiker sind, desto schwerer haben es die „Rattenfänger“. Je erfolgloser die sind, desto leichter sitzt man anderem Gedankengut auf. Auf welchen Plätzen ist unsere Region zu finden? Wessen „Verdienst“ ist das?

    P.S. „Jeder ist seines Glückes Schmied“ ist nicht Gegenstand eines Artikels, der den Ursachen eines Rechtsrucks auf der Spur ist. Aber gerne ein andermal mehr dazu... Ich bleibe beim Thema.

  10. 56.

    >>Entsprechend wählen sie diejenigen, von denen sie am ehesten glauben, sie vor dem Absturz zu bewahren.
    Wer ein paar Stichworte braucht: "Einzelfall", "Heizwende", "Klimakleber" usw. usf.<<

    Was kann denn ein Landrat gegen Entscheidungen der Bundesregierung machen? Gerade Ihre Stichworte haben in keiner Weise mit der Arbeit der gewählten Person zu tun.

  11. 55.

    Es ist schon makaber:
    Wer uns damals erzählt hätte, als wir regelmäßig von den "Organen" an den Grenzübergängen und Transitstrecken aufs übelste schikaniert und kujoniert wurden, das deren größte Sorgen heute die Rentenpunkte sind-wir wären aus dem Lachen nicht mehr herausgekommen.

  12. 54.

    Nochmal, für die Lösung meiner Probleme bin ich und nicht der Staat verantwortlich!

    Die genannten Berufsgruppen können sich in Gewerkschaften und in Standesvertretungen usw. zusammenschließen. Dass diese starke Interessenvertreter sind haben wir doch in den letzten Monaten gesehen.

    Welche Problemlösungen hat denn die AFD anzubieten außer tollen Feindbildern?

  13. 53.

    Ich rede nicht von Gleichmacherei. Ich rede davon dass das Land als Arbeitgeber ständig Prozesse verliert. Unterbezahlung bei Lehrern, Feuerwehr, Ärzten und Pflegern im Vergleich zu andernorts sollte Ihnen nach 34 Jahren zu denken geben. Von den Pensionen ganz zu schweigen.
    Lesen Sie mal „Helmut Krüger“ in #18 zum Arztberuf. Der hat es sofort verstanden was gemeint ist. Soll ich noch von Lehrern berichten, die jahrelang unterbezahlt waren, bis sie eine jahrelange Scheinfortbildung als Rechtfertigung für weniger Gehalt selbst bezahlen durften? Bis man das abgeschafft hat wurde kräftig eingespart. Pensionswirksam!
    Wer einen Rechtsruck vermeiden will muss Gejammer von echter Benachteiligung unterscheiden können. Sind Sie dazu bereit? Wollen Sie dem Diskussionsverlauf folgen oder wieder von vorne anfangen? Die Argumente siehe weiter unten!

  14. 52.

    Rassistische Einstemlungen in der Bevölkerung treiben die Wähler zur AFD. Man wird doch wohl noch ***** sagen dürfen!. Machen Sie sich nix vor. Aber ein "ich hab nix gegen ....., aber..." ist ja auch ein Klassiker ;)

    Wenn 70% unserer Ackerflächen für Energie- und Futterpflanzen verwendet werden, glauben Sie doch selbst nicht im Ernst, dass bei 1-2 % für PV unsere regionale Lebensmittelversorgung gefährdet wäre.

    Selbstständiges systematisches Denken Fehlanzeige...

  15. 50.

    Sie fordern mehr regionale Produkte, wie jetzt sonst fordern Sie doch immer mehr Solarparks und WKA . Letztens haben Sie glaube ich ,noch behauptet das unsere Äcker nichts mehr taugen und sie bestenfalls noch als Fläche für Solarparks dienen. Wir müssen uns jetzt schon mal entscheiden entweder Landwirtschaft oder Stromgewinnung. Zum Thema Wahlverhalten eines Teiles der Bevölkerung, ist ihnen schon mal aufgefallen das seit dem die Regierung am Ruder ist,geht es nur noch Verbot hier Verbot dort, am besten gleich alles verbieten. Viele Menschen in diesem Land fühlen sich hintergangen und in vieler Hinsicht überfordert. Die Afd braucht gar nichts weiter zu tun als sich zurück zu lehnen und auf die nächste Wahl zu warten,denn die Regierung und ihre derzeitige Politik treibt die Wähler/*innen in ihre Arme.
    Die Regierenden sollten Politik für alle machen und nicht nur für einen Teil der Menschen in diesem Land.

  16. 49.
    Antwort auf [Wossi] vom 16.05.2023 um 13:25

    Geld, Geld, Geld....

    Und mir hält man vor ich solle das nicht auf Geld beziehen.

    Das es lieber Wossi schon immer Gehaltsunterschiede gab, finde ich nicht verwerflich. In den 70zigern war Bayern das Armenhaus Deutschlands.

    Gibt im übrigen was dagegen: Gewerkschaften. Dann bekommen alle nach Qualifikation bzw. Position das gleiche.

    Geben Sie mal Beispiele für Bildungsabschlüsse? Ich kenne jede Menge DDR Ing und Naturwissenschaftler, die keinerlei Probleme hatten. Akademische Titel, die im BRD System aber schlicht keine Übereinstimmung hatten, hatten eben ein Problem. Dass gilt aber heute zb. auch für studierte niederländische Physiotherapeuten.

  17. 48.
    Antwort auf [Wossi] vom 16.05.2023 um 13:25

    Nochmal, es gibt keine Gleichheit! Wer als junger Mensch mit dem Geld seiner Eltern bereits um die halbe Welt gereist ist, hat schon ein anderes Auftreten, einen anderen Bildungshorizont und kann auch entspannter studieren. Natürlich waren wir Ossis in den 90ern da im Nachteil. Trotzdem hatten wir in den letzten 30 Jahren viele Chancen etwas aus unserm Leben zu machen oder in den Westen zu gehen.
    Ich habe in der Erwachsenenbildung täglich mit Migranten zu tun, die ihre Möglichkeiten hier weiterzukommen täglich nutzen.
    Warum erlebe ich das bei den typischen AFD-Wählern nicht, die immer nur auf die da oben und ihre Benachteiligung schimpfen. Die DDR ist seit 33 Jahren tot!

  18. 47.

    Ich wohne tatsächlich auf dem Land. 25 km aus der Stadt raus. Hatte früher 400m weiter südlich WKA (120m Narbenhöhe, 7 Stück),haben mich nicht gestört. Über die Umwelt Auswirkungen von WKA gibt es genug seriöse Informationen, aber wenn man natürlich auf Vernunftkraft (bezahlt von der Öllobby) oder Eike hören will....

    Ich hab jetzt keine WKA mehr, aber 110kV Leitungen 25m vom Haus entfernt stehen und 50 m entfernt eine Landstraße. Mich nervt die Landstraße und dort vor allem Motorräder und einige besonders coole Verbrennerfahrer am meisten.

  19. 46.
    Antwort auf [Wossi] vom 16.05.2023 um 13:25

    Und was ist mit der Erbschaftsteuer, der Vermögensteuer und der Erhöhung des Spitzensteuersatzes die verwehrt wurden?
    Was könnte man damit nicht alles ermöglichen?
    Was ist mit der nicht vorhandenen Rentenversicherungspflicht für Selbstständige und den Rentenpunkten die diese darum nicht bekommen?
    Was ist mit den Bemessungsgrenzen in der GRV? Kevin Einkommensmillionär könnte, wenn er in die GRV einzahlen würde, jedes Jahr einen Sack voll Rentenpunkten einfahren.
    Und das Beste: Das gilt auch östlich der Elbe.

  20. 45.

    Wunderbare Polemik, aber nicht mit mir...
    Gegenfrage : Haben Sie schon mal gesehen, wieviel für die WKAs weggeholzt wird ? Wieviel Mutterboden für die geschotterten Zufahrten vernichet wird ? Es gibt auch Planungen, das Schlaubetal mit den Dingern vollzustellen. Ich nehme mal an, Sie wohnen innerhalb des S-Bahn-Rings. Wie viele Windräder betreibt eigentlich Berlin ?
    Vor 15 Jahren wollte man das Kohlendioxid bei uns verpressen, selbstverständlich nur mir den Nachteilen für die Bürger, das Geld hätte dann Vattenfall allein verdient. Noch Fragen ?

  21. 44.

    Herr Oppermann,

    sie liegen soweit daneben wie die Sonne von der Erde entfernt ist!

    Das jahrelange Bemühen, wie sie meinen, hat - so der Schluss vieler Wähler - nicht immer der Allgemeinheit gegolten (um es Mal vorsichtig zu umschreiben). Wie kann man als Partei der Mitte (SPD) mit derartigen Vorwürfen so unreflektiert Frank Steffen zum Landrat machen?

    Nein Danke. Das ist nur noch zum kotzen!

    Daher kamen viele dazu: ,Dann muss es eben die AfD machen.'
    Aus Mangel an Alternativen... (Ha, ha, ha). Erschreckend wie weit es das polit. Establishment geschafft hat 20% Stammwähler für Rechtsextreme aufzubauen!

    Schade, dass bei so vielen Parteien keine mehrheitsfähige Angebote für uns auf dem Land macht.

    Der CDU und FW daraus einen Vorwurf zu machen, begreife ich bei hiesigen Verhältnissen als Idiotie. Sind wir aber gewöhnt... siehe die Grünen. Nur weiter so...


  22. 43.

    Wer zwingt Sie zu gendern?

    Ist Ihnen ein AKW lieber als eine WKA? Atommüllendlager gleich dazu? Wurden Sie schon weggebaggert mit Hinweis aufs Allgemeinwohl?

    Mal konkret, nicht immer nur Geraune gegen die da oben.

  23. 42.

    Ich frage mich immer, wie man misst.

    Ich geb doch bei Bewerbungen schon lange keinen Geburtsort etc. mehr an.

    Zählen nur vor 1990 gebotene als Ossis? Oder nur vor 1980? Oder auch danach noch?

    Dazu: Ostdeutschland macht von der Bevölkerung eben "nur" 1/4 aus (was ich gut für die politische Stabilität der BRD finde). Selbst 9% in Führungsetagen von Konzernen fände ich da schon recht gut.

    PS: Die AFD ist doch so sehr gegen Studium. Ohne wird man eher nicht Vorstand eines DAX Konzerns ;).

  24. 41.

    Ich bin für CO2 Bepreisung. Kann gar nicht schnell genug hochgesetzt werden. Das wirksamste Mittel für Klimaschutz geht eben nur über den Geldbeutel. Arme verhalten sich zwangsweise eh Klimafreundlicher, können daher nur profitieren.

    LKW Maut. Transport ist viel zu günstig, wenn ich mir anschaue wie Waren Kreuz und quer durch Europa transportiert werden. Teurerer Transport, mehr regionalität. Angeblich will das doch jeder? Sie nicht? Sie wollen nur billigbilligbillig?

    Pflegekräfte sollen doch angeblich gut bezahlt werden?, Problem: keiner will es bezahlen, wie man bei Ihnen in Bezug auf Pflegeversicherung lesen kann...

  25. 40.

    Zitat Wossi:
    "Unterbezahlung für mehr Stunden, ..., von fehlenden Rentenpunkten auf Grund kleinerer Gehälter, von viel kleineren Pensionen..."

    Ich beziehe gar nichts. Ich reagiere nur auf das Gejammer.

  26. 39.

    Ungleichheit ist eine Grundeigenschaft dieser Gesellschaft im Vergleich zur DDR, wo alle nahezu gleich waren und sich Verantwortung und Kreativität nicht ausgezahlt haben.
    Das Einkommen hängt nun mal von der Leistungsfähigkeit der Unternehmen ab. Technische Abschlüsse sind anerkannt worden, ökonomische und gesellschaftspolitische Abschlüsse natürlich nicht. Die konnte jeder in Fortbildung nachholen. Rentenpunkte hängen von der Dauer der Einzahlung ab. Das heute in den Verwaltungen, Hochschulen, Medien und Konzernen überwiegend Wessis das Sagen haben, hängt damit zusammen dass man in den 90ern die DDR-Elite komplett ausgegrenzt hat und meine Generation in den Westen gegangen ist.
    Man kann rumjammern oder sein Leben in die Hand nehmen!

  27. 38.

    Herr Oppermann, ihre Analyse ist einfach nur falsch. Die Stichwahl ist unglaublich vielen Leuten hier in der Region um Beeskow schwer gefallen, weil man weder Frank Steffen noch Rainer Galla wollte. Die Diskussionen liefen lang hier, so etwas bekommt der rbb natürlich nicht mit. Fragen Sie doch mal die Wahlhelfer, wie die Stimmung in den Lokalen war.
    Die schlechte Stimmung aufgrund der Bundesrepublik (Stichwort Heizungstausch, Verbrenner-aus, Windanlagen, Genderei, ) trägt ebenfalls ihren Teil bei. Die Leute fürchten um ihren bescheidenen Wohlstand. Mit den Leuten sind aber nicht die Bewohner neuen Eigenheime gemeint, die haben vermutlich alle brav SPD gewählt. Ich meine die Einheimischen, die teilweise seit über hundert Jahren in ihren Häusern leben und die mit Mühe und Not instand halten und auf die eien Kostenlawine zukommt, die keiner einschätzen kann ! Das flache Land sind doch die Kolonien des 21. Jahrhunderts, wo die neureichen Städter missionieren wollen...

  28. 37.

    Vielen Dank für Ihren Kommentar. Im Vorfeld der Landratswahl haben wir einen Beitrag veröffentlich, der genau diese Fragen beantwortet: https:
    //www.rbb24.de/studiofrankfurt/politik/2023/05/landrat-oderspree-rolflindemann-taetigkeiten-interview.html

  29. 36.

    Was ist mit den Chancen, die verwehrt wurden, von Unterbezahlung für mehr Stunden, von der Nichtanerkennung von guten Bildungsabschlüssen, von fehlenden Rentenpunkten auf Grund kleinerer Gehälter, von viel kleineren Pensionen und weniger Beförderungsmöglichkeiten trotz der dafür geleisteten Arbeit usw. usf.
    Das sind keine Kleinigkeiten. Und ich rede noch nicht einmal von Flugrouten und Wasserrationierungen, die nicht nötig wären, wenn man den Sachverstand benutzt hätte.
    Ursachen für Rechtsruck muss man auch sehen wollen, sonst geht es schief. Und man muss dienen wollen!

  30. 35.

    Warum bringen Sie sich dann nicht in Verbänden und Parteien ein, statt sich hier im Forum auszutoben?

  31. 33.

    Den Menschen geht es doch vergleichsweise gut, was wollen die denn?
    Kaum zu verstehen, dass sich Leute diese Frage stellen, wo die Antwort doch sonnenklar ist: Dass es (vergleichsweise) gut bleibt.
    Die Leute sind doch nicht blöd. Sie gucken über ihren Tellerrand und sind entsetzt. Das, was die Leute, die heute großflächig regieren, gerade so anrühren, wollen sie NICHT. Entsprechend wählen sie diejenigen, von denen sie am ehesten glauben, sie vor dem Absturz zu bewahren.
    Wer ein paar Stichworte braucht: "Einzelfall", "Heizwende", "Klimakleber" usw. usf.

  32. 32.

    Die Hypothesen sind mir ein bischen zu rosarot. Beispielsweise stimmt so nicht, bzw. die Schlussfolgerung so nicht schlüssig, nur weil keiner Galla persönlich kennt heißt es ja nicht, dass die Bürger mit der Arbeit Steffens zufrieden sind, insbesondere bei Kenntnis seiner privaten Aktivitäten in Beeskow. Das eine schließt ja das andere nicht aus. Und das für viele LOS-ler die AfD keine Alternative darstellt, kann man an der niedrigen Wahlbeteiligung bzw. ungültigen Stimmen ablesen.
    Nur sind die Zeiten enbdgültig vorbei, wo Wähler ihr Anstandskreuz machen und so etablierten Parteien zu ewigen Wahlsiegen verhelfen. Aber hey Steffen ist nun für acht Jahre gewählter Landrat, dass ist eine Menge Zeit um Wähler zu gewinnen.

  33. 30.

    Also wer gerade unter 65 ist hat keinen Grund sich als Ostdeutscher über Benachteiligungen zu beklagen. Die Freunde, mit denen ich in der DDR studiert habe, sind zum Teil in den Westen gegangen, dort im mittleren Management tätig und für Millionenprojekte verantwortlich. Ich habe in den 90ern die Arroganz meiner Westchefs zu spüren bekommen und gesehen, wie die dann das Unternehmen in den Sand gesetzt haben. Ich habe festgestellt, das ich das mindestens genauso gut kann und mich vor 20 Jahren selbständig gemacht.
    Als entscheidenden Unterschied zur DDR haben wir heute die Wahl. Wir können ein Studium in der Regelstudienzeit durchziehen oder alles mögliche probieren um dann als Studienabbrecher dazustehen. Wir können uns ständig weiterbilden, andere Kulturen kennenlernen oder am Ballermann abfeiern. Da gibt es keinen Unterschied zum Durchschnittswestdeutschen.

  34. 29.

    Wenn der Bürger blühende Landschaften will, muss er was dafür tun und sich einbringen. Dafür gibt es in Deutschland Planfeststellungsverfahren mit Bürgerbeteiligung, welche dann zu B-Plänen werden auf die sich dann jeder Investor verlassen kann. Wenn dann 20 Jahre später die Konsequenzen eintreten, weil ein Investor das Grundstück kauft und umgestaltet, der Politik böse Machenschaften zu unterstellen - das nenne ich Zuschauer-Demokratie

  35. 28.

    Man hat die Schnauzte voll von der Politik links grün greifen ein nur in die Tasche.
    Grüner Filz in Berlin geprägt von Verboten, Vorschriften, und Gängelungen.
    Alles wird teuren durch sinnlose Steuern z.B. CO2 Bepreisung hilft sicher dem Klima.
    Neue Einnahmequellen werden gesucht z.B. Erhöhung der LKW Maut bezahlt natürlich der Verbraucher
    und Beitragserhöhung in der Pflegeversicherung eine Frechheit .
    Das spiegelt sich auch auf Landratswahlen nieder,

  36. 25.

    Das sehe ich anders. Der Wahlkampf fand weitestgehend auf Plakaten statt. Nur von den Kandidaten Grüne, Freie Wähler, ÖDP habe ich Wahlkampftermine erfahren, obwohl ich extra bei alle Kandidaten gesucht habe (wobei ich auch kein Twitter & Co habe). Vom RBB gab es nur eine pauschale Berichterstattung über die Kandidaten. Aber was die Aufgaben eines Landrates sind wurde hier nicht berichtet. Und viele Menschen konsumieren diese Medien auch nicht mehr, die Gründe sind allseits bekannt.

  37. 24.

    Ich lade Herrn Oppermann gerne nach LOS ein. Klar gibt es viel positives, aber auch viel negatives. Nur, ich habe das Gefühl, in LOS ist Stillstand eingetreten. Dann aber Personen die Veränderung wollen pauschal als Verächter zu bezeichnen halte ich für falsch . Ich habe weder Galla noch Steffen gewählt. Für mich ist es eben auch ein No go die SPD zu wählen, eine Partei welche die kleinen Arbeiter und Angestellten nicht mehr vertritt. Und wie radikal war die SPD während der C-Zeit nochmal?

  38. 23.

    >>Der Bürger möchte blühende Landschaften und keine wasserlosen Steinbaeche.<<

    Achso, deshalb wollen die alle mit Ihrem Verbrenner mit Höchstgeschwindigkeit über die Autobahn ballern, weiter mit Öl und Gas heizen und ohne Ende billiges Fleisch verzehren...

  39. 22.

    >>Was ist eigentlich wenn z.B. nur noch 20 oder 30 % der wahlberechtigen wählen ???<<

    Jeder hat das Recht sein Wahlrecht zu nutzen oder auch nicht. D.h. auch bei einer Wahlbeteiligung von 20-30% ist eine Wahl immer noch fair und demokratisch.

  40. 21.

    Sie beziehen wiedermal primitiv alles aufs finanzielle.

    Ich habe wenig Vermögen, bin aber nicht arm.
    Mein Reichtum ist ein anderer als der Ihre.
    Ich bin reich an Liebe, Gerechtigkeit, Hilfe, Achtsamkeit und vieles menschlich Gute mehr.

  41. 20.

    Ich könnte das erklären, aber es wird wieder nicht gehört werden wollen.
    Dann denkt mal selber nach.

  42. 19.

    Ja, ja genau richtig.

    Politik für die Bürger machen und nicht am Bürger vorbei geheimverhandeln.
    Der Bürger möchte blühende Landschaften und keine wasserlosen Steinbaeche.
    Politik muss sich mal endlich Gedanken machen und das Richtige entscheiden und nicht nur eine bestimmte Klientel bedienen.
    Basta!!!

  43. 18.

    Es geht nicht darum, dass Ostdeutsche auf exakt gleichen Stellen geringer bezahlt werden oder wurden; vielmehr sind die neugeschaffenen Stellen - die so vorher nicht da waren - auf ein Profil hin zugeschnitten, bei denen Ostdeutsche mit ihrer gesammelten Erfahrung herausfallen. Es ist nicht zu widerlegen, dass gerade mittlere und höhere Stellen, gleich wo, überproportional mit Menschen aus dem vorherigen Bundesgebiet besetzt wurden und immer noch werden.

    Das lässt sich als strukturelle Diskriminierung bezeichnen. Auch, dass vorhandene Abschlüsse bspw. im Gesundheitswesen nicht i. S. von Äquivalenten anerkannt werden, wie dies bspw. zwischen verschiedenen Bundesländern im vorherigen Bundesgebiet immer schon gang und gäbe war, sondern ggü. Ostdeutschen gerade NICHT praktiziert wurde. Die mussten die Schulbank drücken.

    Genau das nutzen die Völkischen von der AfD aus.

  44. 17.

    Ich rede von Chancen, die verwehrt wurden, von Unterbezahlung für mehr Stunden, von der Nichtanerkennung von guten Bildungsabschlüssen, von fehlenden Rentenpunkten auf Grund kleinerer Gehälter, von viel kleineren Pensionen und weniger Beförderungsmöglichkeiten trotz der dafür geleisteten Arbeit usw. usf.
    Das sind keine Kleinigkeiten. Begreifen Sie das...

  45. 16.

    Und wieder das Geheule...

    Wacht endlich auf, es gibt keine "richtige" Chancengleichheit, wie auch. Gabs auch in der DDR nicht.

    Klar gibt es in Westdeutschland eine viel größeren "Wohnstand", der wird eben vererbt und reichert sich an. Im Osten waren eben fast alle gleich arm. Das ist aber keine "Benachteiligung", sondern systemimmanent im Kapitalismus.

    Sie, lieber Wossi, sind doch sonst so GEGEN Umverteilung? Ich wäre ja dafür und heule auch nicht wegen meiner Steuerlast rum und bin freiwillig gesetzlich krankenversichert.

  46. 15.

    Woher kommt dieses unendliche Jammertum eigentlich?

    Klar der eigene Staat war faktisch pleite, da war der Anschluss an die BRD noch der beste Deal. Wer mal in anderen "Oststaaten" war, konnte ja vergleichen.

    Ich kann jedem Elektrotechniker, der was drauf hat und mit einigen Zusatzqualis hier sofort mindestens 3 Jobs vermitteln. Wenn die gut verhandeln gibt's 60000 aufwärts...einziger Nachteil Schichtarbeit ODER im Schnitt alle 3 Wochen Dienstreise.

    Warum dann noch meckern?

  47. 14.

    Glauben Sie wirklich, dass eine 34 jährige Benachteiligung und Chancenungleichheit, für eine 28 Jahre lang geschlossene Grenze, ohne Konsequenzen bleibt?

  48. 13.

    Es ist die westdeutsche AFD-Führung, die das Gefühl des nicht wertgeschätzt seins, des nicht verstanden seins kultiviert. Bei diesen Gefühlen tut es gut sich an Menschen abzuarbeiten, die noch weiter unten stehen( Ausländer, Migranten).
    Da wo Menschen zusammenkommen, die anpacken und stolz auf das sind, was sie erreicht haben, gibt es diese Denke nicht.
    Ich bin stolz auf das, was ich als Ossi vor und nach der Wende erreicht habe. Diese Protestwählerdenke stößt mich ab.

  49. 12.

    Also wenn man den Politikern etwas vorwerfen kann, dann das sie zu wenig das Gespräch mit den Bürgern suchen, also in Veranstaltungen oder Vereinen ihre Position darlegen. Das setzt allerdings auch Respekt und Wertschätzung auf der anderen Seite voraus. Ein Politiker, der gewählt werden will muss präsent sein, sich profilieren, seine Entscheidungen verteidigen und die Sprache der Menschen sprechen. Gute Politik in LOS allein reicht nicht, man muss auch darüber reden.
    Und ist der RBB24 besonders bei Kommunalwahlen hier eine Plattform, oder kommen hier eher die Verschwörungstheoretiker und Bedenkenträger zu Wort.

  50. 11.

    Dann überlegen Sie aber bitte mal, warum diese Leute Leute ausgerechnet in den Osten gegangen sind. Weil hier das Potenzial für rechtsextreme Saat besonders hoch ist. Die abgeschottete Denkweise "wir hier im Osten" und "die da drüben im Westen" ist ohnehin ziemlich überholt und lässt tief blicken. Da sieht man ja direkt noch die Mauer im Kopf der Leute, die so denken. "Wessis" sind für das Klientel wahrscheinlich sowas ähnliches wie "Ausländer"?! Aber sobald sie rechtspopulistisch reden, ist plötzlich alles wieder gut. Weil die Saat .... siehe oben.

  51. 10.

    " Das heißt, die fruchtbare Saat kommt von Euch." Quatsch. Auch in der DDR gab es rechtsextreme Strukturen, besonders in Südbrandenburg.

    Das kam nach der Wende weder aus dem Nichts, noch aus dem Westen. Gerade weil der menschenverachtende Rechtsextremismus hier auf so fruchtbaren Boden fällt sind viele Rechtsextreme in die neuen Bundesländer gezogen.

  52. 9.

    Die Grenze zwischen rechts und rechtsradikal ist aber fließend. Sicherlich sind die 48 Prozent nicht alle knallharte Neonazis. Aber bei ziemlich allen aus dieser Gruppe gibt es in dem einen oder anderen Punkt direkte Schnittmengen mit dem Rechtsextremismus. Dazu zählt Ausländerhass, Rassismus, Ablehnung unserer Demokratie oder des Wirtschaftssystems, Chauvinismus, Homophobie, usw. Irgendeinen dieser Punkte wird jeder auf diesem Millieu ansprechen.

    Vieles davon ist verfassungsfeindlich und richtet sich gegen das Grundgesetz. Solche Einstellungen können in letzter Konsequenz auch zu üblen Straftaten führen, sprich Kriminalität. Siehe z.B. die Vorfälle mit den Schülern im Spreewald.

  53. 8.

    Soziologische Untersuchungen? Wirklich? Dann gibt es sicher auch Begründungen oder? Fakt ist, dass fast die komplette Führung der AfD aus dem Westen kommt, auch die Reichsbürger haben ihren Ursprung in Westdeutschland. Das heißt, die fruchtbare Saat kommt von Euch.

  54. 7.

    Warum?

    Alle soziologischen Untersuchungen zeigen doch z.B. die erheblichen ausländerfeindlichen Einstellungen im Osten. Klar haben nicht alle ein geschlossenes rechtsextremistisches Gedankengut, aber man befürwortet mindestens stramm rechtspopulistische Inhalte. Das vermischt mit kn sozialen Medien propagierten Verschwörungstheorien....

    Hört doch endlich auf mit dem "AFD Wähler sind nur enttäuscht"-blablabla!

  55. 6.

    Ich stimme Ihnen in vollem Umfang zu. Solange man nicht erkennt, daß beispielsweise die AfD und ihr Erfolg, die Wirkung aus politischen Fehlleistungen, Fehlentscheidungen oder überheblicher Ignoranz sind. Ignoranz gegenüber von Menschen , die von den Auswirkungen der Fehler alltäglich betroffen und direkt damit konfrontiert werden.

  56. 5.

    Ein Bekannter von mir wird wohl demnächst auch den Nichtwählern angehören.Er ist pensonierter Beamter darf auch die höheren Kosten für Inflation,Lebensmittel, Energie bezahlen.Bei den Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst ist bisher wohl kein Wort von der übernahme für Pensionistem. Viele Verhandlungsführer sind wohl von der SPD. Er meint sein Leben lang habe er Spd gewählt aber wahrscheinlich ist er demnächst Nichtwähler weil er nicht feststellen kann das die SPD nichts für die einfachen Leute macht. Ob das jetzt so stimmt sei mal dahin gestellt, ich erschreckt das es immer mehr Nichtwähler gibt. Was ist eigentlich wenn z.B. nur noch 20 oder 30 % der wahlberechtigen wählen ???

  57. 4.

    ... und ich glaube, dass Vieles, was im politischen Bereich ansonsten aus eigener Überzeugung getan werden würde, aus Gründen rechtlicher Absicherung bis zum Letzten und Allerletzten nicht getan wird. Wo ein Gesetz, da mindestens ein Kläger. Wo ein Kläger, da oft genug ein versierter Rechtsanwalt. Da, wo ein versierter Rechtsanwalt ist, kann die öffentliche Hand all zu oft das Nachsehen haben.

    Deshalb sind Gesetze, Verordnungen und Bescheide so unendlich kompliziert: Es geht darum, auch noch die letzte Eventualität der Eventualität der Eventualität auszuschließen.

    Die einen reden direkt, wühlen auf, heizen Stimmungen bis zur Weißglut an, die anderen reden in abwägenden Worten, dass dieses zwar theoretisch ginge, praktisch aber nicht, weil ...

    Da fällt dann schon die Klappe. Gefühlsmäßig ist das nachvollziehbar, für eine Demokratie ist das fatal.

  58. 3.

    Erschreckend sind nicht die 48%, sondern die geringe Wahlbeteiligung. Hier stellt sich die Frage, warum unsere Demokratie zu einer reiner Zuschauer-Demokratie verkommen ist.
    Warum gelingt es den etablierten Parteien und Verbänden nicht, die Bürger für eine aktive politische Teilhabe zu begeistern und einzubinden. Das heißt mit den Menschen in Dialog zu treten, die eigenen Positionen darzulegen und zu verteidigen.
    Auch die Medien sind zu kritisieren. Gehen wir fair mit den Menschen um, die Verantwortung übernehmen und etwas bewegen wollen, oder sind wir auf der Suche nach Skandalen, um Auflage und Klickrate zu steigern.
    Gerade in den Foren und sozialen Netzwerken ist es einfach aus der Anonymität heraus mit Halbwissen auf die Pauke zu hauen. Wenn die Verantwortlichen dann anders entscheiden, leben wir angeblich in einer Diktatur.
    Nein, mitmachen und Verantwortung übernehmen!

  59. 2.

    Der Kommentar spricht mir aus dem Herzen. Ich kann die Stimmung in manchen Regionen auch nicht verstehen. Vielen Menschen geht es gut, trotzdem herrscht in manchen Orten eine negative Grundstimmung. Natürlich ist nicht für jeden alles optimal und man kann es nicht allen Recht machen. Bevor man auf Andere zeigt, sollte man sich selbst einbringen und nicht irgend welchen Rattenfängern nachzulaufen.

  60. 1.

    Das Fazit liest sich erschreckend. Sehr wahrscheinlich aber etwa 48% der WählerInnen im Landkreis Oder-Spree nicht rechtsradikal. Insoweit leistet dieser Kommentar dem demokratischen Verständnis allenfalls einen Bärendienst. Auch ohne irgendwelche Sympathien für die AfD zu hegen, kann man mit vielem, was unsere Institutionen veranstalten, nicht einverstanden sein; und das, auch ohne diese zu verachten. Vielmehr sollte endlich hinterfragt werden, warum immer mehr Menschen den Simplifizierungen rechter und linker Populisten auf den Leim gehen.

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