Start-up-Labor -
Mit einem sogenannten Start-up-Labor soll der Industriestandort Schwedt (Uckermark) nach dem Öl-Embargo gegen Russland attraktiver für Gründer und Unternehmer gemacht werden. Dafür hat das Bundeswirtschaftsministerium am Montag einen Fördermittel-Bescheid in Höhe von sechs Millionen Euro übergeben.
Mit Innovation zur Transformation
Entwickelt wird das Projekt von der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (Barnim) gemeinsam mit dem Bund und Unternehmen wie der PCK-Raffinerie und der Leipa-Papierfabrik.
Das Start-up-Labor Schwedt soll einen Beitrag bei der Transformation der Mineralölindustrie leisten. Ziel ist demnach eine möglichst hohe Unabhängigkeit von fossilen Ressourcen, hin zu klimafreundlichen Produktionsprozessen, sagte Hochschul-Präsident Matthias Barth dem rbb. "Wir sehen uns tatsächlich als Knotenpunkt, der ein Netzwerk aufbauen kann, mit kompetenten Partnern aus der Praxis und Wissenschaft, um das nötige Knowhow in die Region zu bringen." Barth zufolge hat der Standort Schwedt dabei keine Zeit zu verschenken.
Mit der Förderung des Bundes soll so vor allem die Transformation des PCK zu einem Wasserstoff-Standort beschleunigen werden, erklärt der Staatssekretär des Bundeswirtschaftsministeriums, Michael Kellner (Grüne). So könnte die Zukunft in Schwedt in synthetischen Kraftstoffen liegen.
Bestehende Arbeitsplätze sollen gesichert und Nachwuchs gewonnen werden
Zudem hofft Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe (SPD) nach eigenen Angaben, dass auch jüngere Menschen nach Schwedt gelockt werden können. "Da ist dieses Start-up-Lab der richtige Weg, dass wir wieder eine junge, lebendige Stadt werden."
Dem Geschäftsführer der Raffinerie Harry Gnorski zufolge könnten junge Start-ups auf dem PCK-Gelände eigene Büros beziehen und Ideen für die Zukunft entwickeln. "Start-ups könnten Teilbereiche bearbeiten, zusätzliche Innovationen in bestimmte Projekte bringen oder Projekte verfeinern."
Das Start-up-Labor Schwedt wird im Rahmen des Zukunftspakets "Sicherung der PCK und Transformation in den ostdeutschen Raffineriestandorten und Häfen" gefördert. Es startet Anfang Januar und läuft über fünf Jahre.
Taskforce tagt in Potsdam
Ebenfalls am Montag ist die sogenannte PCK-Taskforce zum zweiten Mal in der Potsdamer Staatskanzlei zusammengetreten, um über die geplante Neuausrichtung der Ölraffinerie zu beraten. Dort verwies Staatssekretär Kellner erneut auf Erfolge zum Weiterbetrieb durch Ersatzlieferungen.
Sendung: Antenne Brandenburg, 19.12.2022, 15:40 Uhr
Mit Material von Robert Schwaß