Fürstenwalde - Steinbach sieht Verkauf der Goodyear-Reifenproduktion als Option

Mi 14.02.24 | 15:13 Uhr
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Archivbild: Beleuchtet ist am Abend die Werkszufahrt von Goodyear. Der Reifenhersteller Goodyear will die Produktion im Werk in Fürstenwalde stilllegen. (Quelle: da/P. Pleul)
Bild: dpa/P. Pleul

Für die vor dem Aus stehende Reifenproduktion von Goodyear in Fürstenwalde sollte aus Sicht von Wirtschaftsminister Jörg Steinbach ein Verkauf des Werkes als eine Option ins Auge gefasst werden. Der SPD-Politiker sprach am Mittwoch im Wirtschaftsausschuss im Landtag in Potsdam von "harten Positionen" auf der Seite des Unternehmens.

Aus der Führung sei nun aber die grundsätzliche Möglichkeit eines Verkaufs als eine Option nicht mehr kategorisch ausgeschlossen worden, sagte der Minister mit Verweis auf eine Information vom Betriebsrat. Es sei nun "ein Stückchen Bewegung" zu erkennen. Allerdings werden nach Steinbachs Einschätzung die Käufer angesichts des schwierigen Kautschukreifenmarktes nicht gerade Schlange stehen.

Gewerkschaft will sich weiter gegen Schließung einsetzen

Die Gewerkschaft IG BCE und Beschäftigte des Reifenherstellers Goodyear wollen sich weiter gegen die Schließungspläne an dem Traditionsstandort stemmen und alternative Lösungen ausloten. Auch die Landesregierung schaltete sich in Gespräche ein und setzt sich für den Erhalt ein. Goodyear will die Reifenproduktion in Fürstenwalde Ende 2027 einstellen und 750 Stellen abbauen. Ein kleiner Teil des Standorts soll erhalten bleiben. Zudem soll die Goodyear-Reifenproduktion in Fulda geschlossen werden.

Neben Goodyear auch Bonava vor Stellenbabbau

Nicht nur das geplante Aus für die Reifenproduktion trifft Fürstenwalde hart. Das Wohnungsbauunternehmen Bonava baut deutschlandweit 340 Stellen ab, davon 120 in der Stadt im Kreis Oder-Spree. Der Wohnungsbau in Deutschland steckt unter anderem wegen gestiegener Zinsen und teurer Materialien in der Krise.

Steinbach sagte, es gebe einen starken Einbruch im Baugewerbe, aber auch Anzeichen für eine Erholung ab der zweiten Jahreshälfte. Er könne nur an die Unternehmen appellieren, durch das Instrument der Kurzarbeit die Beschäftigten an Bord zu halten.

Sendung: Antenne Brandenburg, 14.2.2024, 16:30 Uhr

7 Kommentare

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  1. 7.

    Natürlich hat Putin damit nichts zu tun. Das ist ganz einfach Marktwirtschaft. Wenn es dem Reifenwerk nicht gelingt durch Innovationen wettbewerbsfähig gegen die Billigkonkurrenz zu sein, dann müssen die Arbeitsplätze abgebaut werden.
    Es ist nicht Aufgabe der Bundes- und Landesregierung nicht wettbewerbsfähige Arbeitsplätze zu subventionieren.
    Man sollte sich nach innovativen Investoren am Standort umsehen.

  2. 6.

    Was hat Putin jetzt damit zutun? Der Eigentümer ist eine amerikanische Firma, welche (leider) nur die eigenen Interessen kennt. Übrigens war eine deutsche Firma(DaimlerChrysler) vor einigen Jahrzehnten auch nicht besser. Da hat man von Jetzt auf Gleich einfach mal Werke mit bis zu 20t Arbeitsplätzen zu gemacht ohne zu fragen. Das alles nennt man Kapitalismus. Ganz einfach.

  3. 5.

    Kommune, Land, Bund, Unternehmen ...

    Bei so vielen Beteiligten mit autonomer Entscheidungsbefugnis kann man schon Mal so durcheinander geraten wie Sie.

    Die Ahnungslosigkeit muss man dann vielleicht nicht so nach außen tragen ...

  4. 4.

    Die jetzige Regierung hat nicht 1989 / 1990 nch der D-Mark usw. geschrien. Das sind harte Entscheidungen, die da gefällt werden für die ArbeitnehmerInnen und die Region, aber die muß nicht die jetzige Regierung verantworten. Das Leben im Dm-jetzt-Euro-Land ist nun mal anders. Schreiben Sie Putin, er möge den Überfall auf die Ukraine beenden.

  5. 3.

    Steuergelder solltwen denen zugute kommen die sie auch einbringen, dann gäbe es weniger von solchen Problemen

    Alles von der jetzigen Regierung so gewollt.
    Es wird vorzugsweise die Rüstungsbranche unterstützt statt dass Land zu stützen.

  6. 2.

    Alles von der jetzigen Regierung so gewollt.
    Es wird vorzugsweise die Rüstungsbranche unterstützt statt dass Land zu stützen.

  7. 1.

    Das wäre eine starke Leistung von Herrn Steinbach...
    Wenn er einen Käufer bringt.

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