Neue Saison - Mehr Onlinetickets und Auslastungsampeln für Berliner Freibäder

Mo 06.05.24 | 15:47 Uhr
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Symbolbild: Besucher schwimmen an einem heißen Tag im Schwimmerbecken im Sommerbad Kreuzberg - Prinzenbad am 11.06.2023.(Quelle: dpa/Fabian Sommer)
Video: rbb|24 Abendschau | 06.05.2024 | Leonie Schwarzer | Bild: dpa/Fabian Sommer

Die Ausweispflicht aus dem vergangenen Sommer bleibt bestehen, aber ansonsten ändert sich manches in den Berliner Sommerbädern: Nun kann man alle Tickets online bekommen, damit etwas billiger - und wenn die Belegungs-Ampel Rot zeigt, ist Schluss.

  • Berliner Freibäder behalten Ausweispflicht ab 14 Jahren bei
  • höhere Zäune, mehr Überwachung in vier Bädern und mehr Security sind geplant
  • Überfüllung soll vorrangig mit digitalem Ticket-System vermieden werden
  • neue Hilferuf-App wird in zwei Bädern getestet

Für die Berliner Freibäder sind in dieser Saison mehr Onlinetickets und Auslastungsampeln vorgesehen. Die Ausweispflicht für Besucherinnen und Besucher bleibe bestehen, sagte Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) am Montag zu dem Sicherheitskonzept für die Bäder.

Badegäste ab 14 Jahren müssen dann Schülerausweis, Personalausweis, Führerschein oder anderen gültigen Ausweis vorweisen. Für mehr Sicherheit in den Bädern sollen an mehreren Sommerbad-Standorten Zäune erhöht werden, wie die Sportsenatorin sagte. Das soll das Überklettern verhindern. An bestimmten Stellen sollen Zäune auch mit Kameras überwacht werden.

Höhere Zäune und mehr Security in Berliner Freibädern

An den Eingängen von vier Sommerbädern bleibt außerdem die Videoüberwachung bestehen: in Pankow, Kreuzberg, Neukölln und am Insulaner. Damit sollen Störer unter Umständen auch im Nachhinein identifiziert werden können. Es gebe eine verstärkte Zusammenarbeit mit der Polizei, betonte der Chef der Berliner Bäder-Betriebe, Johannes Kleinsorg. So sind gemeinsame wöchentliche Lagebesprechung geplant. An heißen Tagen sollen vor Bädern mit Zwischenfällen die Polizei postiert sein, um schnell eingreifen zu können.

An heißen Tagen sollen bis zu 20 Wachleute in den großen Freibädern eingesetzt werden. Insgesamt waren es in allen Bädern an vollen Wochenenden bis zu 170 Mitarbeiter privater Wachunternehmen. Für das Sicherheitspersonal habe es zusätzliche Schulungen unter anderem mit der Polizei und psychologische Beratungen gegeben. Gut 2,5 Millionen Euro sollen für das Sicherheitspersonal ausgegeben werden, so Spranger und Kleinsorg.

Auch die Taschenkontrollen an den Eingängen bleiben bestehen. Pro Jahr gab es zuletzt meist etwa 150 Hausverbote wegen kleinerer Zwischenfälle. Straftaten waren aber eher selten der Grund, meistens ging es um Verstöße gegen die Hausordnung und kleinere Diebstähle. Allerdings sind Hausverbote bei großem Andrang schwer zu kontrollieren.

Neue Kassenregelung und Ampelsystem für Überfüllung

Die Bäder-Betriebe verlegen nun so viel wie möglich aufs Digitale, um eine bessere Kontrolle über die Auslastung ihrer Bäder zu bekommen. Zum ersten Mal kann man alle Tickets auch online kaufen, zehn Prozent günstiger. An heißen Wochenenden sollen auch Mitarbeiter mit Handscannern zusätzlich Badegäste mit Digitaltickets einlassen. Damit sollen besonders die Kassen entlastet und die zum Teil langen Warteschlangen am Eingang vermieden werden.

Die Online-Buchungen sollen den Bädern helfen, die Auslastung besser zu steuern, verknüpft mit einem Ampelsystem von Grün, Gelb, Orange und Rot. Das soll ausschließlich auf der Webseite der Bäder-Betriebe zu sehen sein. Orange etwa bedeutet, dass der Online-Ticketverkauf eingestellt wird. Bei Rot ist kein Einlass mehr möglich - auch nicht mit schon gekauften Tickets. Diese bleiben laut den Berliner Bäder-Betrieben aber sieben Tage lang gültig. Eine ähnliche Ampel-Regelung gab es schon während der Corona-Zeit, als die Zahl der Gäste streng begrenzt war.

An fünf Standorten sollen die Kassen von Juni bis August testweise nur bis 10 Uhr geöffnet sein. Danach ist der Ticket-Kauf für die Sommerbäder in Pankow, Neukölln, Insulaner, Humboldthain und Kreuzberg nur noch online möglich.

Der Vorstandsvorsitzende der Bäder-Betriebe empfiehlt Besucherinnen und Besuchern auf das Online-Ticket zu setzen. Der Kauf sei "ohne Warteschlangen vor den Kassen möglich", sagte Kleinsorg. Der Super-Ferien-Pass ist teildigitalisiert. Er muss einmal an den Kassen freigeschaltet werden. Ansonsten wird er am Eingang gescannt, so dass kein Anstehen an Kassen mehr nötig sein soll.

In zwei Bädern, Pankow und Neukölln, wird Kleinsorg zufolge eine neue Hilferuf-App getestet. Ein Knopfdruck in der App soll bei Gefahr das Sicherheitspersomal alarmieren und den genauen Standort übermitteln. Details dazu wollen die Berliner Bäder-Betriebe noch vorstellen.

Karte: Saisonstart Sommerbäder in Berlin (Stand 26.04.2024)(Quelle: rbb)

Wann beginnt die Saison in den Bädern der Berliner Bäder-Betriebe?

Bereits offen:

  • Sommerbad Olympiastadion
  • Sommerbad Kreuzberg / Prinzenbad
  • Strandband Wannsee
  • Sommerbad am Insulaner
  • Sommerbad Wilmersdorf

Öffnet im Mai:

  • Sommerbad Gropiusstadt: Samstag, 11. Mai
  • Sommerbad Neukölln / Columbiabad: Samstag, 11. Mai
  • Sommerbad Seestraße: Montag, 13. Mai
  • Sommerbad Pankow, Kindersommerbad Platsch: Samstag, 25. Mai
  • Sommerbad Humboldthain: Montag, 27. Mai

Öffnet im Juni:

  • Kindersommerbad Monbijou: Samstag, 1. Juni
  • Sommerbad Staaken West: Samstag, 1. Juni
  • Sommerbad Mariendorf (Rixdorfer Straße): Samstag, 1. Juni
  • Sommerbad Wuhlheide: Sonntag, 9. Juni

Strandbäder privater Betreiber - alle seit 1. Mai geöffnet

  • Seebad Friedrichshagen
  • Strandbad Grünau
  • Strandbad Jungfernheide
  • Strandbad Lübars
  • Strandbad Orankesee
  • Strandbad Plötzensee
  • Strandbad Tegelsee
  • Strandbad Weißensee
  • Strandbad Wendenschloss

Drei Sommerbäder bleiben in diesem Jahr wegen Sanierung oder Sanierungsbedarf geschlossen: Kombibad Spandau, Kombibad Mariendorf und Lichterfelde.

Sendung: rbb|24 Abendschau, 06.05.2024, 19:35 Uhr

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29 Kommentare

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  1. 29.

    Antwort auf "DoktorS " vom Montag, 06.05.2024 | 20:00 Uhr
    "Komme ich als Inhaber einer Jahrekarte bei oranger Anpel und bei roter Ampel auch nicht mehr ins Freibad?" Nein, wenn voll dann voll, da nützt Ihnen auch die goldene ADAC-Karte nix!

  2. 28.

    Komme ich als Inhaber einer Jahrekarte bei oranger Anpel und bei roter Ampel auch nicht mehr ins Freibad?

  3. 26.

    Ich wusste es irgendwie, dass diese Pandemieka..e mit "nur online Ticket" und nur mit Smartphone und PayPal bestehen bleibt! Und da wundern sich immer noch welche, warum sie nicht mehr gewählt werden....

  4. 25.

    Wie schon mal an anderer Stelle vorgeschlagen: FKK und das Problem ist gelöst.

  5. 24.

    Wenn ich ein Ticket schon für einen bestimmten Tag buchen muss ,dann für den an dem ich Zeit habe.Normal wäre einfach hin und Fertig,aber so ,eine Verschiebung,zumal wenn ich schon vor der Tür stehe,wäre dann das letzte mal für mich.Erstattung des Eintritts nebst Fahrkahrten erwarte ich selbstverständlich auch.

  6. 23.

    Es sollte zum Privileg werden in öffentlichen Steuern zu baden.
    Eintritt für Menschen mit sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis in Vollzeit und deren Kinder.

  7. 22.

    Da haben wir ihn wieder den Grund warum ich niemals nach Berlin ziehen werde. Mal evtl. ein Kurzbesuch, gibt ja auch Sehenswertes dort, und damit ist es aber auch genug.
    Was mache ich in der sogenannten Provinz?
    Ich nehme meine Badesachen, gehe an de See und gehe dort für 0 Euronen baden oder lasse es,
    Nix Belästigung, nix Schlägerei, nix Gaffer und Punkt.

  8. 21.

    Bei einem schon bezahltem Onlineticket ,aber roter Ampel kein Einlass.
    Also umsonst Anfahrtskosteb,Hin und Zurück,was ist mit der Rückerstattung??
    Prima durchdacht,Ärger vorprogrammiert auch mit normalen Leuten,die aber ihr Geld nicht zum Fenster hinaus werfen wollen.

  9. 20.

    Früher ging man einfach schwimmen und heute ist es wie eine Reise in ein Krisengebiet.

  10. 19.

    Junge Männer mit Tagesfreizeit haben ein Smartphone, einen Ausweis und offenbar Geld für alles. Ich bin für getrenntgeschlechtliche Bäder. Mütter, Söhne bis 12, Frauen. Ende.

  11. 18.

    Wie soll dann verhindert werden, daß diese Schläger ins Schwimmbad kommen? Ausweise sind fälschbar. Bin skeptisch.

  12. 17.

    Ich besuche schon seit Mitte der 90ziger Jahre das Sommerbad am Insulaner nicht mehr. Es war schon damals ätzend, zu sehen, wie eine Gruppe von Jugendlichen und Kindern den Bademeister zuerst umzingelt und dann in den Allerwertesten getreten hat. Von Aussehen her die Klientel, die an solchen Aktionen den meisten Spaß hat, weil eben nichts passiert.
    Nun sind schon über 30 Jahre vergangen, und die Entwicklung ist nicht stehen geblieben. Leider ist die Politik bislang den Weg des geringsten Widerstandes gegangen und ist nicht gegen diese Missstande resolut vor gegangen. Deshalb muss man sich auch nicht wundern !

  13. 16.

    Für Kinder geht es eben nicht mehr. Nur noch für Erwachsene. Und ganz Alte. Macht keinen Spaß mehr dort zu baden.

  14. 15.

    Gleiche Meinung
    Wie kommen Kinder dann i s Bad.
    Mein Sohn bald 9 hat kein Handy und ich keinen Drucker.
    Will sich mit Freunden im.Bad treffen mit Eltern die Eltern sind schon drinnen. Wie kommt er rein farnicht

  15. 14.

    Im Notfall die Versicherten Karte fa ist auch ein Foto drauf

  16. 12.

    Wenn es Probleme mit Rowdytum gibt, können doch ein Handvoll der 5 000 Berliner Polizisten dir am 1. Mai in Einsatz waren, auch am Wasser für Ordnung sorgen.

    Oder?

  17. 11.

    2.Versuch. Wie kann man den ruhigen Gewissens in ein Freibad gehen? Das war mal schön. Ist aber sehr lange her. Jetzt muß man mit dem Schlimmsten rechnen, was einen passieren kann. Alle Delikte und schwere Verbrechen der letzten Jahre in Freibädern können nachgelesen werden. Deshalb kämpfe ich nicht um die Rutsche und bade zu Hause.

  18. 10.

    Schöne neue Welt. Nicht.

  19. 9.

    Ich finde es ganz prima. Warum gibt es nicht nur noch Onlinetickets für alle Berliner Bäder? Selbst ich mit über 70 Jahren mache alles online. Man muss mit der Zeit gehen und schon mit dem Verzicht auf das Papierticket auch noch die Umwelt.

  20. 8.

    Gut so, welch schreckliche Zeit hatte ich als Kind, da bin ich mit meinem Eltern oder Freunden einfach so ins Freibad Pankow gefahren bei schönem Wetter
    War aber in den Siebzigern
    Man zahlte einfach ein paar Pfennige und kam rein und hatte neb schönen Tag

  21. 7.

    Ich war schon lange nicht im Freibad und bei den Regeln zieht mich da auch nicht hin. Wertsachen wie Perso oder Handy nehme ich an solche Orte ungern mit, wenn ich nicht weiß, ob Schließfächer vorhanden sind. Wird eine Kopie des Persos akzeptiert? Bei Verlust kostet ein neuer fast 40 Euro.

  22. 5.

    Günstigere Onlinetickets sind eine sehr gute Idee. Aber das man mit diesen keine Einlassgarantie hat und diese dann auch noch an anderen Tagen Gültigkeit haben sollen, macht das System der Auslastung (fadt) unmöglich... Es wäre besser, wenn man diese online gehen ein Ticlet des Folgetages tauschen könnte.

  23. 4.

    Dass Tickets in 5 Bädern ab 10 Uhr nur noch online erworben werden können, halte ich für problematisch, weil es Menschen ausgrenzt, es hat nicht jeder Smartphone oder Internet. Wie soll das in der Praxis ablaufen? Macht um 10 Uhr die Kasse zu und alle, die in der Schlange stehen, müssen mit dem Handy buchen oder nach Hause gehen, auch wenn noch Kapazitäten im Bad frei sind?
    Wir hatten auch während der Corona-Zeit gesehen, dass reiner Online-Ticket-Verkauf nicht mit Barrierefreiheit zusammengeht, auch wenn das die Berliner Bäderbetriebe empfehlen.

  24. 3.

    Soll die ältere Bevölkerung oder Menschen mit Behinderungen, die vielleicht keine Digitalzahlmöglichkeit haben, jetzt komplett ausgeschlossen werden? Wer abends zum Spätschwimmen geht, rennt bestimmt nicht morgens bis 10 Uhr an die Kasse, um sich ein Ticket zu kaufen.
    Für mich bedeutet diese Regel Diskriminierung.

  25. 2.

    Berliner Freibäder sehen mich nicht mehr. Der Badbesuch wird zur Wissenschaft - und dann ist noch nicht mal garantiert, dass ich nach der Anfahrt auch hineinkomme!!
    Und der ganze Stuss nur wegen der Idioten, die die Bäder als ihren Privatbesitz ansehen und sich auch so benehmen...

  26. 1.

    ich zahle nix online, nehme mein Handy nicht mit ins Bad, und meinen Ausweis auch nicht - wer soll das beaufsichtigen, wenn ich schwimme? Ist doch eh blöd, die Typen, die hauen, haben auch ein Onlineticket.... und jeden Tag ein neues Handy, im Ernstfall meines. Und nen Ausweis hat irgendwie auch jeder. Steht ja nicht Perso aus Deutschland da... also ehrlich. Der Mob verlagert sich bei Druck doch auf andere Bäder. Danke für nichts. Gehe See, ist ohne alles.

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