Millionen Sendungen verspätet -
![Symbolbild:Eine streikende Mitarbeiterin von hinten vor einem Schild mit der Aufschrift: "Dieser Betrieb wird bestreikt".(Quelle:imago images/Nikito) Symbolbild:Eine streikende Mitarbeiterin von hinten vor einem Schild mit der Aufschrift: "Dieser Betrieb wird bestreikt".(Quelle:imago images/Nikito)](/content/dam/rbb/rbb/rbb24/2025/2025_01/imago-images/post-streik.jpg.jpg/size=708x398.jpg)
Warnstreiks bei der Deutschen Post haben dazu geführt, dass bundesweit Millionen Briefe und Hunderttausende Pakete mit Verspätung beim Empfänger ankommen.
Von den Ausständen seien am Mittwoch rund fünf Prozent der durchschnittlichen Tagesmenge an Paket- und Briefsendungen betroffen, teilte die Deutsche Post mit, die zum Logistikkonzern DHL gehört. Dabei handele es sich um einen Durchschnittswert. Dort, wo es Arbeitsausstände gab, blieben deutlich mehr als fünf Prozent der Sendungen vorerst liegen, hieß es.
In Brandenburg betraf der Aufruf rund 1.000 Beschäftigte, laut Verdi sollen sich bundesweit 5.000 Menschen an den Warnstreiks beteiligt haben. "Die Botschaft ist klar: Wir meinen es ernst, und wir sind bereit, für unsere Forderungen zu kämpfen", bekräftigte Verdi-Verhandlungsleiterin Andrea Kocsis.
Bereits am Dienstag war die Post bestreikt worden, allerdings nicht auf dem Land, sondern in größeren Städten. Insgesamt 8.000 Postmitarbeiter hatten sich laut Gewerkschaft Verdi daran beteiligt, davon etwa 800 in Berlin.
Wegen des Streiks kommt es zu Ausfällen und Verzögerungen bei der Zustellung von Paketen und Briefen. Die Post kritisierte die Warnstreiks als "unnötig, da sie letztlich zu Lasten unserer Kundinnen und Kunden gehen".
Jeden Tag mehrere Millionen Briefe und Pakete
2023 hatte die Post pro Werktag im Schnitt 46 Millionen Briefe und 6,3 Millionen Pakete befördert, die Zahlen für 2024 liegen bislang nicht vor - mit Blick auf diese Zahlen dürften am Mittwoch grob gesagt zwei Millionen Briefe und einige Hunderttausend Pakete liegengeblieben sein.
Nach den Arbeitsniederlegungen am Dienstag hatte Verdi auch am Mittwoch zu Warnstreiks aufgerufen, diesmal mit Schwerpunkt auf dem Land. Rückstände - also vorerst liegengebliebene Sendungen - sollen nach den Worten eines Post-Sprechers zügig bearbeitet werden und je nach Ende der Streikaktivität am Donnerstag beziehungsweise in den nächsten Tagen zugestellt werden.
Verdi fordert im Tarifkonflikt sieben Prozent mehr Lohn für die rund 170.000 Tarifbeschäftigten der DHL-Tochter. Zudem will die Gewerkschaft mit Hinweis auf die steigende Arbeitsbelastung der Beschäftigten drei Tage mehr Urlaub durchsetzen. Verdi-Mitglieder sollen noch einen zusätzlichen Tag Urlaub erhalten. Die Post klagt dagegen über zu hohe Kosten im deutschen Brief- und Paketgeschäft und pocht auf "wirtschaftlich vertretbare Lohnsteigerungen".
Der Konzern hat nach Angaben von Verdi angekündigt, in der dritten Verhandlungsrunde am 12. und 13. Februar ein Angebot an die Gewerkschaft auf den Tisch zu legen. Weitere Streiks seien bis dahin nicht ausgeschlossen, so Verdi.
Sendung: rbb24 Inforadio, 29.01.2025, 08:00 Uhr