Millionen Sendungen verspätet - Postmitarbeiter streiken nun auch in Brandenburg

Mi 29.01.25 | 16:16 Uhr
  38
Symbolbild:Eine streikende Mitarbeiterin von hinten vor einem Schild mit der Aufschrift: "Dieser Betrieb wird bestreikt".(Quelle:imago images/Nikito)
Audio: rbb24 Inforadio | 29.01.2025 | Tilman Büttenbender | Bild: imago images/Nikito

Warnstreiks bei der Deutschen Post haben dazu geführt, dass bundesweit Millionen Briefe und Hunderttausende Pakete mit Verspätung beim Empfänger ankommen.

Von den Ausständen seien am Mittwoch rund fünf Prozent der durchschnittlichen Tagesmenge an Paket- und Briefsendungen betroffen, teilte die Deutsche Post mit, die zum Logistikkonzern DHL gehört. Dabei handele es sich um einen Durchschnittswert. Dort, wo es Arbeitsausstände gab, blieben deutlich mehr als fünf Prozent der Sendungen vorerst liegen, hieß es.

In Brandenburg betraf der Aufruf rund 1.000 Beschäftigte, laut Verdi sollen sich bundesweit 5.000 Menschen an den Warnstreiks beteiligt haben. "Die Botschaft ist klar: Wir meinen es ernst, und wir sind bereit, für unsere Forderungen zu kämpfen", bekräftigte Verdi-Verhandlungsleiterin Andrea Kocsis.

Bereits am Dienstag war die Post bestreikt worden, allerdings nicht auf dem Land, sondern in größeren Städten. Insgesamt 8.000 Postmitarbeiter hatten sich laut Gewerkschaft Verdi daran beteiligt, davon etwa 800 in Berlin.

Wegen des Streiks kommt es zu Ausfällen und Verzögerungen bei der Zustellung von Paketen und Briefen. Die Post kritisierte die Warnstreiks als "unnötig, da sie letztlich zu Lasten unserer Kundinnen und Kunden gehen".

Jeden Tag mehrere Millionen Briefe und Pakete

2023 hatte die Post pro Werktag im Schnitt 46 Millionen Briefe und 6,3 Millionen Pakete befördert, die Zahlen für 2024 liegen bislang nicht vor - mit Blick auf diese Zahlen dürften am Mittwoch grob gesagt zwei Millionen Briefe und einige Hunderttausend Pakete liegengeblieben sein.

Nach den Arbeitsniederlegungen am Dienstag hatte Verdi auch am Mittwoch zu Warnstreiks aufgerufen, diesmal mit Schwerpunkt auf dem Land. Rückstände - also vorerst liegengebliebene Sendungen - sollen nach den Worten eines Post-Sprechers zügig bearbeitet werden und je nach Ende der Streikaktivität am Donnerstag beziehungsweise in den nächsten Tagen zugestellt werden.

Verdi fordert im Tarifkonflikt sieben Prozent mehr Lohn für die rund 170.000 Tarifbeschäftigten der DHL-Tochter. Zudem will die Gewerkschaft mit Hinweis auf die steigende Arbeitsbelastung der Beschäftigten drei Tage mehr Urlaub durchsetzen. Verdi-Mitglieder sollen noch einen zusätzlichen Tag Urlaub erhalten. Die Post klagt dagegen über zu hohe Kosten im deutschen Brief- und Paketgeschäft und pocht auf "wirtschaftlich vertretbare Lohnsteigerungen".

Der Konzern hat nach Angaben von Verdi angekündigt, in der dritten Verhandlungsrunde am 12. und 13. Februar ein Angebot an die Gewerkschaft auf den Tisch zu legen. Weitere Streiks seien bis dahin nicht ausgeschlossen, so Verdi.

Sendung: rbb24 Inforadio, 29.01.2025, 08:00 Uhr

Nächster Artikel

38 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 38.

    EWers glaubt wird seelig. Da haben Sie wohl sebst Phantasiezahlen zusammen gestellt! Haben Sie Beweise? Nein? Wußte ich es doch.

  2. 37.

    Dafür das die die Päckchen spazieren fahren und untereinander hin und her reichen ohne sie beim Kunden abzugeben? Vor den Türen stehen eine rauchen und weiter fahren? Dafür das viele nicht wissen wie eine Klingel funktioniert?

  3. 36.

    Ums mal mit dem Häschen zu sage: Muttu lesen.
    "Warnstreiks bei der Deutschen Post haben dazu geführt, dass bundesweit Millionen Briefe ... Paket- und Briefsendungen betroffen ... grob gesagt zwei Millionen Briefe ... liegengeblieben sein."

  4. 35.

    Das ist so nicht richtig und Sie beteiligen sich an der Märchenerzählung! Es kämen viele Miilliarden zusammen, ausreichend für …..

  5. 34.

    Warum erzählen Sie das? Stimmt doch nicht, es betrifft doch nicht die Briefe, nur Pakete!
    Stimmung machen?

  6. 33.

    Und wieder dieser Unsinn mit der Vermögenssteuer. Es ist lange bekannt, dass dies kaum zusätzliche Mittel einbringt, aber gravierende Folgen hat. Vermögende Personen schieben ihr Kapital ins Ausland und somit ist es der Steuer entzogen.

    Fleiß und Engagement werden bestraft.

    Das die Einkommensteuer sowie die Sozialabgaben für Arbeitnehmer in den kommenden Jahren massiv steigen werden, ist alternativlos und vom Bürger auch so gewollt. Reformen in den Sozialsystemen sind nicht gewollt, obwohl wir uns unseren Lebensstandard schon lange nicht mehr leisten können.

  7. 32.

    Sie ziehen völlig grundlos und ohne jeden Zusammenhang über Aktionäre her. Natürlich muss ein Aktionär für die Investition seines Geldes eine gute Rendite erhalten. Warum auch nicht?

    Sie bekommen auf Ihr Sparguthaben bestimmt auch Zinsen?

    Stellen Sie sich mal vor, was passiert, wenn die Aktionäre ihr Kapital abziehen?

  8. 31.

    Niedrige Löhne? Nun übertreiben Sie mal nicht so schamlos. Welche Voraussetzungen braucht ein Zusteller? Studium?

    Immer höhere Löhne führen zu höheren Preisen. Ganz gefährliche Entwicklung.

    Übrigens kann ein Zusteller bei der Post von einem Vollzeitgehalt gut leben.

    Hier kommt die Gier der Gewerkschaft durch. Übrigens verdient ein leitender Mitarbeiter bei Verdi fast genauso viel wie ein Manager.

  9. 30.

    Finden Sie es nicht ein wenig frech hart arbeitende Menschen als dreist zu bezeichnen??? Die Briefträger, Schaffner, Lokführer............ uvm. Die ich kenne arbeiten hart und haben ein Recht darauf ordentlich und vor allem Existenzsichernd bezahlt zu werden. Auch ihre Arbeit verdient den allergrößten Respekt, aber auch ihnen steht das Recht zu für ihre Interessen einzutreten. Ich frage mich gerade in der Pflege, wohin denn das ganze Geld verschwindet, was für die Pflege berappt werden muss. Dass ihnen keine Inflationsprämie gezahlt wurde, liegt einzig und allein an ihrem Arbeitgeber und sie sollten mal darüber nachdenken was sie ihrem Arbeitgeber eigentlich wert sind. Pflegepersonal wird Händeringend überall gesucht und sie haben die freie Entscheidung ob sie bei einem Arbeitgeber arbeiten möchten der sie auch finanziell wert schätzt oder sich weiter ausbeuten lassen wollen

  10. 29.

    Auf der Seite der Wähler. Nach der Bundestagswahl können die meinetwegen wochenlang streiken. Da schmiere ich sogar noch Brötchen.

  11. 28.

    Sie haben wohl noch ie was von der Vermögenssteuer gehört? Da kommt in Zukunft das fehlende Geld her, dort liegt es im Überfluß!

  12. 27.

    Warum denn? Das dauert doch nicht Wochen, die niedrigen Löhne erfordern das. Stehn sie auf der Seite der Arbeitgeber und Aktionäre?

  13. 26.

    Noch 25 Tage bis zur Bundestagswahl und Verdi rührt die Streiktrommel. Mit Verlaub, haben die ein Ei am Kragen? Bei allem Verständnis für die Situation der Postler, gerade der Zusteller, es ist eine absolute Unzeit.

  14. 25.

    Alle Arbeitnehmer,die organisiert sind haben das Recht zum Streik,Graben sich damit aber selbst das Wasser ab weil die Preisspierale sich daher noch schneller dreht,denn der höhere Lohn muss ja erwirtschaftet werden.
    Noch zur Zustellung,es wäre angebracht im ländlichen Raum wieder Gemeischaftsbriefkästen zu installieren.
    War bis vor 35 Jahren eine gute Sache.

  15. 24.

    Das erklären Sie mir mal genauer, ich verstehe Ihren Kommentar nicht.

  16. 23.

    Bei uns jwd parken Zusteller völlig ohne Not auf Radwege und Fußwege, obwohl tagsüber viele Autoparkplätze frei sind, auch auf die Straße ist Platz.

    Ich denke auch an Kinder, Blinde, Gehbehinderte.

    Auch hier jwd agieren Polizei und Ordnungskräfte nach der Motto "tu nichts, und rede drüber".
    ..
    "Falschparken" von Rettungssanitäter, Feuerwehr usw ist wohl eine andere Sache.

  17. 22.

    Na haben Sie denn überhaupt Belege für Ihre Behauptung? Ich kann Ihren Pessimismus nicht teilen!

  18. 21.

    Die Mitarbeiter befinden sich nach meinem Empfinden schon länger im Streik(in der Servicewüste) , wie meine Erfahrungen der letzten vier Wochen gezeigt haben: Postlagerauftrag für €15,- erteilt : ignoriert, gesamte Post wurde in überquellenden Briefkasten eingeworfen (gequetscht),...Einschreiben mit Rückschein : Eingangsbestätigung nach acht Tagen bei mir, erst gestern Post bei Nachbarn abgegeben, obwohl ich zu Hause war.
    Mehr Geld, Freizeit usw. wo für?

  19. 20.

    Dieses ist die Auszeichnung für die Preiserhöhung zum 1 Januar, die Preise werden immer höher und der Service immer schlechter.

  20. 19.

    Egal ob Post,Bahn oder im Flugverkehr. Die Beschäftigten als dreist zu betiteln würde passend treffen. Ich arbeite schon seit über 8 Jahren im Gesundheitssystem und gestreikt wurde bei uns noch nie, weil es immer zulasten der Patienten ist. Also sollen die Mitarbeiter der Post,DHl usw. mal nicht herumheulen, bekommen schon angemessenes Gehalt und Urlaub für ihren Job. Hab nicht mal einen Inflationsausgleich bekommen also „Ball flach halten!“ und macht mal was für euer Geld!!!

  21. 18.

    Nein, wieso? Amazon ist oft alternativlos. Der stationäre Einzelhandel ist preislich oft nicht konkurrenzfähig.

  22. 17.

    Hatte eigentlich im Vorfeld jemand darüber berichtet, dass durch das neue Postgesetz die Post auch auf den tollen Einfall gekommen ist, so gut wie sämtliche Leerungen von Briefkästen nach 18 Uhr abzuschaffen und auch generell nur noch eine Leerung pro Tag anzubieten? Besonders sinnvoll, wenn diese dann um 9 Uhr stattfindet, so dass man dann einen weiteren Tag bei der Laufzeit aufschlagen darf, wenn man tagsüber einen Brief einsteckt...Aber schon mal vorsichtshalber bei der Bundesnetzagentur klagen und rummeckern, dass die Erhhung nicht ausreicht. Erhöhung wofür???

  23. 16.

    "Weltmeister in Falschparken"...

    Genauso wie Rettungsfahrzeuge, Feuerwehr, Polizei, Müllabfuhr...

    Sie sind bestimmt der/die Erste, der/die kräht, wenn niemand mehr kommt.

  24. 14.

    Der Streik bringt ja auch nix. Am Ende müssen sie Überstunden machen. Die Brief und Pakete müssen ja doch ausgetragen werden. Sowie 2015 als die Post 4 Wochen bestreikt wurde. Am Ende durften sie jedes Werbeblatt auch wenn es veraltet war austragen. Schließlich hatten die Kunden ja dafür bezahlt. Man gut das es digitale Postfächer gibt.

  25. 13.

    Hier muss ich leider gegen halten. Es gibt zuverlässige Briefträger. Ich kenne aber auch andere, die die sehr oft krank sind wegen Unlust. Sich ständig über die Arbeitsbedingungen beschweren und mit ihrem Elektrorad die Fußwege unsicher machen. Keiner ist dazu verpflichtet die Arbeit zu machen. Jeder kann sich einen anderen Job suchen. Traf letzte Woche einen DPD-Fahrer. Der meinte noch eine Woche. Dann ist er raus und macht was anderes.

  26. 12.

    Die Post könnte auch maßgeblich an der Entscheidung über den Wahlausgang beteiligt sein, wenn sie streikt und dadurch weder an den Briefwähler noch ans Rathaus die Wahlstimmen zustellt.

  27. 11.

    Ich bestelle nur über Amazon. Die liefern immer!!
    Bei Hermes und UPS gab es noch keine Streiks und die sind billiger als DHL!
    Wer versendet heute noch Briefe?

  28. 10.

    "Die Post kritisierte die Warnstreiks als "unnötig, da sie letztlich zu Lasten unserer Kundinnen und Kunden gehen"."

    Ach? Streiks gehen zu Lasten der Kunden?

    Nein! Doch! Oh!

  29. 9.

    Sie können ja mal als Zusteller arbeiten.
    Dann werden Sie sehen das die Forderung nach mehr gerechtfertigt ist.

  30. 7.

    Kann ich voll verstehen. Über die Post kann ich mich persönlich nicht beschweren. Ist pünktlich und freundliche Zusteller-/-innen. Mag ein Glücksfall sein. Ist aber so.

  31. 6.

    Es wundert mich nicht, dass nach der BVG, IG Metall u.v.a.m. jetzt auch die Mitarbeiter der Post streiken.
    Aber es sind nur Mitarbeiter die streiken dürfen, Beamte gab es bei der Post früher.

    Nun werden viele meinen, "die Post hat gerade die Gebühren erhöht...", aber in dem Moment kommt noch nichts bei den Beschäftigten an.

    Ein Streik ist eigentlich das letzte Mittel, um vernünftige Arbeitsbedingungen und - entgelder zu bekommen. Niemand streikt aus Langeweile, da selbst die gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten nur Streikausfallgeld bekommen.

    Ich möchte auch einmal die Kritiker sehen, wenn sie selbst als Postbote bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit draußen arbeiten müssten und das bei der heutigen Tourengröße.

    So hoffe ich, dass die Streikphase bald vorbei ist und eine Einigung bald erzielt wird.

  32. 5.

    Man stelle sich vor: es wird gestreikt und niemand bekommt davon was mit ;)..


    Also montags bekomme ich schon eh keine Post mehr, ansonsten sehr sporadisch.

  33. 4.

    750€ mehr plus Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, 14. Gehalt, 40 Tage Urlaub, 30h?

  34. 3.

    Nein -- so wie ich das verstanden habe, streiken *nicht* der Konzernvorstand und die Aktionäre, also diejenigen, die die massiven Preissteigerungen bei gleichzeitig deutlicher Verschlechterung der angebotenen Qualität zu verantworten haben. Sondern es streiken diejenigen, auf den Rücken das jahrelange Mismanagement abgeladen wird, und die ein Interesse daran haben, für ihr tägliches Ackern fair entlohnt zu werden.

  35. 2.

    Von mir aus können die Weltmeister in Falschparken öfters streiken!

  36. 1.

    Die Deutsche Post wird immer unzuverlässiger und teurer. Und für diese mangelnde Arbeit wollen die noch mehr Geld ??? Frechheit !,,