Friedhof am Mehringdamm - Historische Grabanlagen in Berlin-Kreuzberg vor Verfall gerettet

Di 29.10.24 | 20:41 Uhr
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Archivbild: Friedhof Jerusalem und Neue Kirche III in Berlin Kreuzberg am 26.06.2021. (Quelle: IMAGO/Rolf Kremming)
Video: rbb|24 | 29.10.2024 | Holger Trzeczak | Bild: IMAGO/Rolf Kremming

Auf den Berliner Friedhöfen am Halleschen Tor sind 48 denkmalgeschützte Grabanlagen vor dem Verfall gerettet worden. Sie wurden acht Jahre lang aufwändig saniert, gekostet hat das rund 1,57 Millionen Euro, wie der Geschäftsführer des Evangelischen Friedhofsverbandes Berlin Stadtmitte, Tillmann Wagner, am Dienstag zum Abschluss des Projekts erklärte.

Unter den elf Mausoleen und 37 Wandgräbern sind historisch wertvolle Grabbauten wie das Mausoleum der Familie Alfons Fischer aus den Jahren 1892/93 und das von 1906 bis 1909 errichtete Mausoleum der Familie Carl Krause. Berlins Landesdenkmalkonservator Christoph Rauhut sprach von einer "Erfolgsgeschichte" zum Erhalt wichtigen Kulturerbes. Dabei verwies er auf die ökologische und kulturelle Bedeutung der historischen Innenstadtfriedhöfe.

Mehrere prominente Ehrengräber

Die restaurierten Grabanlagen befinden sich auf dem Friedhof Jerusalem III in Berlin-Kreuzberg am Mehringdamm. Insgesamt gibt es dort sechs nebeneinander liegende Friedhöfe. Der älteste, der Dreifaltigkeitsfriedhof I, wurde bereits 1735 angelegt. Sie gehören zu den prominentesten Friedhöfen Berlins. Auf ihnen befinden sich mehr als 30 Ehrengräber des Landes, unter anderem von dem Schriftsteller E.T.A. Hoffmann (1776-1822), dem Komponisten Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847) und dem Deutsche-Bank-Mitgründer Adelbert Delbrück (1822-1890).

Das Landesdenkmalamt beteiligte sich an der Restaurierung mit rund einem Drittel der Kosten. Rund 622.000 Euro kamen vom Friedhofsverband, weitere 440.000 Euro von der Bundesregierung.

Sendung: rbb|24 , 29.10.2024, 16 Uhr

3 Kommentare

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  1. 3.

    Meine Studenten-Altbauwohnung lag direkt südlich der Friedhofsmauer. Zahllose Spaziergänge und Entdeckungen innerhalb dieser Friedhöfe gehören zu meinen liebsten Erinnerungen an "Kreuzberg 61": Alte Bäume, kunstvolle historische Grabmale und Mausoleen, Ruhestätten berühmter Persönlichkeiten - Romantik pur. Und über allem eine himmlische kontemplative Ruhe. Vielen Dank an alle, die tatkräftig zum Erhalt dieses Ensembles bzw. Gesamtkunstwerks beigetragen haben, für ihre Mühe und Wertschätzung!

  2. 2.

    sehr gut-
    Erhaltung unseres Kulturgutes ist wichtig…
    dazu gehört aber auch, dass die aktuellen Abrißorgien von Gräbern der letzten Jahrzehnte endlich aufhören,
    die Nachkriegsgeschichte der Berliner Bevölkerung auf den Friedhöfen ist schon fast völlig ausgelöscht-
    Grabstellen nach 20 Jahren sofort abräumen ?
    Paris, London, Wien, Rom etc räumen erst verfallene Gräber bei Bedarf ab-
    leider werden bei uns die Friedhöfe noch viel zu wenig als Kulturraum begriffen !

  3. 1.

    sehr erfreulich, dass die historischen Grabanlagen in Berlin-Kreuzberg vor Verfall gerettet wurden, was vorherige Generationen
    mit Ernst und Andacht errichtet haben sollte man würdigen

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