Zehn Millionen Euro Beute - Online-Uhrenhändler Watchmaster nach Einbruch in Tresorraum insolvent

Mi 30.11.22 | 16:13 Uhr
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Symbolbild: Ein Schluessel steckt in einem offenen Kundentresorfach, aufgenommen im Tresorraum einer Bank. (Quelle: dpa/Keystone)
Bild: dpa/Keystone

Zehn Tage nach dem Diebstahl von rund 1.000 Luxusuhren aus einem Tresorraum in Berlin-Charlottenburg ist das betroffene Unternehmen insolvent.

Am Mittwoch teilte der Uhren-Onlinehändler Watchmaster mit, dass er einen entsprechenden Insolvenzantrag gestellt habe. Von den 1.000 gestohlenen Uhren habe ein kleiner Teil Watchmaster gehört und ein Großteil Kunden, die ihre Uhren über die Firma verkaufen wollten, hieß es.

Zwar habe das Unternehmen einen Versicherungsschutz, allerdings erhalte es für die Uhren nur den Einkaufswert zurück - "was aber bei Weitem nicht das abdeckt, was bereits in Aufbereitung und Zertifizierung sowie Marketing investiert wurde".

Es sei dem Unternehmen nun nicht mehr möglich, "eine positive Fortführungsprognose" abzugeben. "Der Vorfall zwingt uns in die Insolvenz", heißt es in der MItteilung. Watchmaster wurde 2015 gegründet. Sämtliche Pläne für die Zukunft seien nun über Nacht zunichte gemacht worden.

Fotos und Video sollen bei der Fahndung helfen

Zehn Tage nach dem Einbruch in Berlin-Charlottenburg sucht die Polizei mittlerweile mit Fotos und einem Video nach den Tätern. Die Bilder zeigen, wie zwei Männer in Uniformen einer Wachfirma und mit Corona-Masken im Gesicht die Videokameras im Tresorraum mit Farbe besprühen. Für Hinweise zu den Tätern setzte die Staatsanwaltschaft eine Belohnung von 5.000 Euro aus.

Die verkleideten und maskierten Einbrecher hätten bereits am Vormittag des 19. Novembers die Kameras besprüht, teilte die Polizei mit. Am Abend hätten sie sowohl das Depot der Firma für Luxusuhren als auch zahlreiche privat gemietete Schließfächer aufgebrochen. Sie entkamen mit Armbanduhren, Gold, Geld, Schmuck und anderen Wertgegenständen. Um ihre Spuren zu verwischen, legten sie ein Feuer.

Die Polizei geht davon aus, dass der Einbruch in die Räume mit rund 1.200 Schließfächern geplant und weitere Täter beteiligt waren. Die Einbrecher hätten sich offenbar gut mit den Räumen und Sicherheitsvorkehrungen ausgekannt, hieß es.

Sendung: rbb24 Abendschau, 30.11.22, 19:30 Uhr

12 Kommentare

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  1. 11.

    Der Hauptmann von Köpenick läßt grüßen ! Eine simple Warnweste hat u.U. eine größere Wirkung als eine Polizeiuniform. Dazu noch die Geringschätzung durch und mit Unterstützung einiger Parteien und Medien : Fertig ist die neue Respekts-
    Person 2.0 ! Da spielt dann auch die Gesinnung keine Rolle mehr, weil es nur noch um den Ertrag geht.

  2. 10.

    Gib dem Menschen eine Warnweste oder noch besser eine Uniform und er kommt überall unbehelligt durch. Alter Trick, klappt aber immer und fast überall. Zackiges Auftreten schüchtert dann die letzten Skeptiker ein!

  3. 9.

    Einige Kommentare hier widern mich richtig an, manchmal waren auch historische wertvolle Uhren von eben nicht mehr vermögenden Menschen dabei. Es steckt auch in vielen Uhren eine Menge Vorarbeit dort drinnen, hier sind auch viele Arbeitsplätze auf dem Spiel und eine Vielzahl der Mitarbeiter bei Watchmaster, die nach der Corona-Krise dort noch bleiben konnten, haben jetzt Angst um Ihren Arbeitsplatz. Eine neue Stelle in einem seltenen Beruf in Berlin zu finden,
    ist ein echtes Problem. Die Empathielosigkeit einiger Schreiber hier, ist der Blick in den Abgrund dieser Gesellschaft!

  4. 8.

    Es tut mir in der Seele weh, wenn ich an meine Uhren denke, die ich mit viel Liebe gebaut habe und die nun mit gestohlen wurden. Das waren kleine Herzensprojekte ich mich kreativ als Handwerker ausleben konnte und die ich dort mit im Onlineshop anbieten durfte. Ich hab über 5 Jahre bei Watchmaster gearbeitet und bin schockiert, wie das so alles funktionieren konnte.

  5. 7.

    Niedriges Stammkapital, Gesellschaft mit BESCHRÄNKTER Haftung, Uhren im Millionenwert einsammeln, klauen lassen (so zumindest liest man), dann Insolvenz anmelden und abtauchen. Man darf gespannt sein, ob, wann und wo die Uhren wieder auftauchen.

  6. 6.

    Schade, dass Ihre Meinung keine größere Beachtung findet. Das bestätigt aber die Feststellung mit dem deutschen Michel.
    Falls er einmal aufwachen sollte, wird er sich verwundert die Augen reiben, und dem Innenminster Reul aus NRW zustimmen, der emotionslos von 40 Jahren "wegschauen" gesprochen hat. Nur warum weggeschaut wurde hat er nicht erklärt.

  7. 5.

    Es wird echt immer verrückter, nicht zu vergessen, dass ein paar "Helden" sogar ins Tierheim eingebrochen sind, und sich nicht nur mit dem Rausreißen des Safes begnügt haben, sondern noch mal ordentlich randaliert haben. Wie schäbig bitteschön ist das?

  8. 4.

    Ganz klar ein Insiderjob, aber Respekt gut gemacht. Wundere mich immer wieder bei den technischen Möglichkeiten heute, wie sowas noch immer klappt. Zum Glück ohne verletzte ! Nicht alles muss immer 24 Std persönlich bewacht werden. Keine Bank wurde das. Man sollte jedoch in die modernste Technik und Material investieren.

  9. 3.
    Antwort auf [Rainerharald ] vom 30.11.2022 um 19:19

    Deutschland ist zum Plündern freigeben, besonders in Berlin...Museen, Kirchen, Banken und der deutsche Michel wählt weiter die Politiker, die nichts dagegen machen.

  10. 2.

    Das gesparte Geld für ein paar Sicherheitsleute rund um die Uhr rächt sich jetzt bitter. Unverständlich, bei Werten in Millionenhöhe nur Kameras und andere technische Dinge einzusetzen, statt Menschen!

  11. 1.

    Ist ja super so kommt man auch um Ersatzzahlungen rum.

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