Probleme mit Odeg-Zügen Typ "Desiro HC" - Sitze in neuen Zügen der Linie RE1 können Handys "schlucken"

Mi 04.01.23 | 17:48 Uhr
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Archivbild: Ein neuer Zug der Ostdeutschen Eisenbahn GmbH (ODEG) vom Typ "Desiro HC" steht auf Gleis 4 des Hauptbahnhofs. (Quelle: dpa/S. Stache)
Audio: rbb 88.8 | 05.01.2023 | Natascha Gutschmidt | Bild: dpa/S. Stache

Manche Sitze in neuen Regionalzügen der Ostdeutschen Eisenbahngesellschaft Odeg können zur "Handyfalle" für Fahrgäste werden. Betroffen ist die Linie des RE1 etwa von Brandenburg an der Havel über Berlin nach Frankfurt (Oder).

Das Unternehmen Siemens Mobility teilte am Mittwoch mit, es könne derzeit vorkommen, dass flache Gegenstände, die auf der Sitzfläche liegen, beim Hochklappen in eine Box rutschten. Fahrgäste kommen dann nicht mehr an die in dem Kasten verschwundenen Dinge heran. Zuvor berichtete die "Märkische Oderzeitung" darüber. Fahrgäste beklagten, dass sie so ihr Handy eingebüßt hätten.

Es handelt sich ausschließlich um drei Klappsitze, die in den Desiro HC Zügen von Siemens jeweils an die behindertengerechten Universaltoiletten angrenzten, wie Siemens Mobility mitteilte. Die Sitze seien am Boden des Waggons befestigt, die Box beherberge die Befestigung.

Das Unternehmen arbeite intensiv an einer schnellen Lösung, hieß es. Dies könne beispielsweise bedeuten, ein Stück Stoff zwischen Sitz und Rückenlehne anzubringen, sagte eine Sprecherin.

Der Berliner Fahrgastverband riet auch dazu, etwa Aufkleber zur Warnung der Fahrgäste anzubringen. Zudem müsse die Box an den Sitzen zeitnah aufgeschraubt werden, um darin versunkene Gegenstände rasch wieder herauszugeben, sagte ein Verbandssprecher.

Die Odeg setzt den neuen Zug Desiro HC von Siemens auf der Linie RE1 ein. Das Modell soll unter anderem den Ein- und Ausstieg für Rollstuhlfahrer erleichtern.

Sendung: rbb24 Inforadio, 05.01.2023, 10:00 Uhr

27 Kommentare

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  1. 27.

    Genau das gleiche sind diese "Problem Sitze" Sitze, man hat versucht an allen möglichen Stellen sitze in die Wagen zu stopfen. Auch so das Menschen sich gegenseitig behindern. Hauptsache die Ausschreibung wurde erfüllt, ob man alle Sitze auch nutzen kann und wo man Gepäck verstaut war dann egal. Die viel zu kleinen Tische oder die Gepäckanlagen über den Fahrradplätzen sind ein weiteres Ärgernis. An der Gepäckablage kann man sich herrlich den Kopf ein rammeln, auf dieser sowie so kein Koffer passt.

    Immerhin die ODEG hat versprochen Mobile Teams auf die Reise zu schicken die diese Kästen öffnen.

  2. 26.

    Ein Plädoyer gegen 120 km/h? Denn da steigen die Unfallzahlen kräftig an....
    Gut das Sie auch an die Folgen und mögliche Opfer denken.

  3. 25.

    So geht Handy-Nahverkehr statt Pesonen-Nahverkehr.

  4. 24.

    Ja, kann man machen und die ODEG wird sicherlich in geeigneter Zeit eine Lösung finden und einbauen. Ob dieses Umstands aber ein "Problem mit den Zügen" zu konstruieren, ist wieder einmal nicht mehr als die heute oft übliche Schuldumkehr. Es gibt kein Problem mit dem Zug sondern mit den Nutzern desselben, die einfach ohne nachzudenken ihr Zeug rumliegen lassen. Dass die Folgen gleich gravierend sind, ist unschön, aber nicht Schuld der Konstruktion. Das ist nur die Folge, nicht die Ursache.

  5. 23.

    Formal bestellen immer noch die Aufgabenträger (also das brandenburgische MIL und die Berliner SenUMVK), allerdings gestaltet der VBB die Ausschreibung.

    Darin kommt keine Sitzaufteilung oder ähnliches vor, nur die reine Sitzplatzanzahl.

    Kann man schön an der BR632 der NEB sehen: Da wurden 8 Klappsitze direkt in die Eingangsbereiche gebaut, damit man die Mindestanzahl der in der Ausschreibung geforderten Sitzplätze erreicht. Im Betrieb stellte sich dann heraus, dass, wenn man schon viel zu kleine Kapazitäten für die Strecke (RB26, Hauptaufgabe der BR632) bestellt, es tatsächlich den Fahrgastwechsel stört, wenn da auf jeder Seite 4 Leute direkt vor der Tür sitzen. Also wurden die vier Sitze durch eine Metallsperre unbrauchbar gemacht, wodurch die Fahrzeuge nicht mehr den Vorgaben der Ausschreibung entsprechen. Aber das interessiert ja nach der Ausschreibung niemanden mehr. ;-)

  6. 22.

    Die sollten einfach den Sitz und die Lehne mit einem flexiblen Stoff o.ä. verbinden, damit da keine Lücke mehr ist.

  7. 21.

    "Natürlich kann es passieren, dass man z.B. beim Aufstehen u.a. auch das Handy kurz auf den Sitz legt und nicht daran denkt, dass es ein Klappsitz ist."

    Natürlich passiert es tagein tagaus oft genug, dass Menschen bei Tempo 100 km/h auf der Landstraße "nur mal so für zwei oder drei Sekunden nicht daran denken, was passieren kann" und dann ...

    Das ist bei Weitem die Ursache aller Unfälle, die so auf diese Weise jeweils zum ersten Mal passiert sind. Gedanken zusammenhalten liegt in der Verantwortung jedes einzelnen Menschen; wer den Sitz heruntergeklappt hat, muss auch darauf gefasst sein, dass dieser wieder hochklappt. Ganz sachlich und nüchtern.

  8. 20.

    Die langen und (gut) klappbaren Tische bei den RE-Zügen der DB hatten in der Tat ihren Sinn. Da muss in der Tat nachgebessert werden, soll die Bahn dem Auto gegenüber komfortmäßig im Vorteil sein. Mir kommt die Ausstattung der Siemens Desiro HC-Züge im mehrdeutigen Sinne etwas "billig" vor. Kopfschonend für Zerstreute wäre es wohl: Wer vorher gedankenlos gegen die Verkleidung stieß, merkte den Zusammenprall am Kopf, wenn auch nicht verletzend. Heute droht die Verkleidung Schaden zu nehmen.

    Zwar nicht vordergründig, doch "hintergründig" im Zuge eines Gesamteindrucks hat so etwas schon seine Bedeutung.


  9. 19.

    Solange ihre Brotbüchse oder die Flasche Bier dabei zu ist, kann ja außer Runterfallen nix passieren.
    Denn merke: In den Beförderungsbedingungen ist es ausdrücklich untersagt, offene Speisen und Getränke mitzunehmen und / oder zu verzehren. Außerdem noch in den Beförderungsbedingungen untersagt: Handy-Freisprechen - sprich den halben Wagon mit seinen belanglosen Alltäglichkeiten oder Probleme mit der Feundin zu blästigen. Von da aus können die Handys allesamt im Nirvana der Sitzhaltung verschwinden. Ich nutzen mein Smartphone zwar auch im Alltag, aber still und leise und immer bei mir.

  10. 18.

    Genau, Züge gehören so gestaltet, dass alle Vorteile des Zugfahrens gegenüber dem Autofahren nicht möglich sind (Arbeiten, am Handy schreiben, in Ruhe essen etc.).

    'Rutschige' Oberflächen betrachte ich als nicht so problematisch, aber was bitte ist denn so schwierig daran, Tische ausreichend groß für Laptops zu planen?
    Im Gegensatz etwa zum Wegfall von Leselampen und Abteilen in den neueren DB-Fernzügen haben kleinere Tische wahrscheinlich noch nicht mal einen Kostenvorteil im Alltagsbetrieb. Oder werden die Kosten inzwischen schon so knapp kalkuliert, dass bei der Zugreinigung jeder eingesparte Sekundenbruchteil beim Abwischen der Tische zählt?

  11. 17.

    Bald noch Sitze, die unangenehme, nervige Menschen verschlucken.
    Top!

  12. 16.

    Ja es geht dem Ende entgegen mit uns Menschen! *grins* anderes Thema gestern in einem Rewe in Pankow vor der Kasse. Beim zurücklegen der Körbe versuchen alle den ersten schief liegen Korb ja nicht umzustürzen um ihren Korb da rein zu manövrieren! Anstatt diesen ersten Korb einfach gerade reinzulegen. Es war ein Schauspiel und lässt mich ähnlich an der Menschheit zweifeln!

  13. 15.

    Das bestellt aber nun mal der vbb nicht die odeg! Sitzaufteilung Tische usw sind alles Vorgaben des Verkehrsverbundes

  14. 14.

    Früher gab es keine Handys.
    Und etwas mehr Ruhe und Demut tut uns allen gut.
    Sollten wir nicht froh sein, dass es überhaupt neue, größere Züge gibt.
    Wenn jeder ein bißchen mehr aud sich und seine Sachen achtet, dann ist allen geholfen.

  15. 13.

    Auf den Klappsitzen der übrigen Züge verschwinden Gegenstände nicht unzurückholbar in einer Box, sondern bleiben zwischen Sitzfläche und Rückenlehne, wenn der Sitz hochklappt. Niemand kann damit rechnen, daß Gegenstände in eine Box fallen und von dort nicht heraus geholt werden können.

  16. 12.

    Ein Segen für alle Handysüchtigen. Und ihre Umgebung.

  17. 11.

    Schon die Überschrift ist falsch, es gibt keine
    Probleme mit den Zügen. Sondern mit
    Menschen die leider nicht wissen wie man mit einem Handy umgeht. Da brauche ich keine Sitze umzubauen. Ich z.B. bin zu korpulent da können sie für mich auch gleich breitere Sitze
    Einbauen. Mit solchen Schwachsinn längst
    Man gut Vordenker Hauptsachen im Land ab.

  18. 10.

    Außer von Tom Tammer sind die Kommentare unsachlich. Natürlich kann es passieren, dass man z.B. beim Aufstehen u.a. auch das Handy kurz auf den Sitz legt und nicht daran denkt, dass es ein Klappsitz ist. Hier ist eindeutig Error by Design. Es ist bekloppt, wenn beim Hochklappen etwas in der Verkleidung verschwindet.

  19. 9.

    Sonst haben Sie keine Probleme? Essen können Sie außerhalb des Zuges, das Smartphone gehört nicht auf den Tisch sondern in die Tasche oder in den Händen haltend.
    Ich habe selten Tische gehabt, die rutschfest waren.

    Fahren Sie halt mit dem Auto bei Ihren persönlichen Empfinden von Standard und Bequemlichkeit in Zügen.

  20. 8.

    Was ist eigentlich auf dem Klo?
    Wenn da das Telefon reinfällt, ist es auch blos weg. Warum legt jemand sein Telefon auf einen Klappsitz? Daß es runter fällt ist doch zu erwarten …
    Keine Ahnung, wovor man manche Leute noch schützen muss.

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