Berlin-Lichtenberg - Neuer Marktplatz in Karlshorst heißt künftig "Odesaplatz"

Mo 16.01.23 | 17:27 Uhr
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Berlin-Lichtenberg benennt Platz nach der ukrainischen Stadt Odesa(Quelle: Stephan Ozsváth)
Video: rbb|24 | 16.01.2023 | Material: rbb24 | Bild: Stephan Ozsváth

In Berlin-Karlshorst trägt ein Marktplatz ab sofort den Namen der ukrainischen Hafenstadt Odessa. Der neugestaltete "Odesaplatz" an der Treskowallee zwischen Rheinsteinstraße und Ehrenfelsstraße wurde am Montag eröffnet.

Die Umbenennung war laut Bezirk eine Initiative des Bezirksbürgermeisters Michael Grunst (Linke) sowie des Bezirksstadtrats Martin Schaefer (CDU). Im August 2022 wurde die Benennung beschlossen. "Diese Namensgebung steht für den Respekt vor dem Kampf der Ukraine für ein friedliches, freies und demokratisches Europa", teilte Grunst mit.

Ungewohnte Schreibweise mit nur einem "s" bewusst gewählt

Das Bezirksamt Lichtenberg entschied eigenen Angaben zufolge bewusst für die Schreibweise "Odesaplatz", weil sie die korrekte Transkription aus dem Ukrainischen darstelle. Wer Odesa mit doppeltem "s" schreibe, transkribiere den Stadtnamen aus dem Russischen. Das sei zwar durchaus üblich, aber es wäre exakt das Gegenteil des Zeichens, das der Bezirk mit der Benennung setzen möchte, hieß es.

Sendung: rbb24, 16.01.2023, 18:00Uhr

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6 Kommentare

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  1. 6.

    Hallo Björn,
    der Platz hatte vorher keinen spezifischen Namen und wird als Marktplatz genutzt.
    Im Übrigen stimme ich Ihren Anmerkungen bzgl. der Schreibweise zu.
    Alle Redner auf der Veranstaltung incl. des Vertreters der ukrainischen Botschaft haben den Namen der Stadt so ausgesprochen, wie man es halt gewohnt ist. (Kurzes "e", scharfes "s")
    Und in einem früheren Presseartikel hieß es, man habe mit der Schreibweise "die Anregungen aus der ukrainischen Community" aufgegriffen.
    Ich hasse jegliche Deutschtümelei - aber das meine Sprache zugunsten einer überzogenen  Symbolpolitik "verhunepipelt" wird, ist inakzeptabel.

    Übrigens: Bürgermeister Grunst leistete sich in seiner Rede einen (Freudschen?) Versprecher, als er vom ukrainischen "Verteidigungskrampf" sprach.
    Deutsche Sprache - schwere Sprache!

  2. 5.

    Wird jetzt auch noch unsere Sprache "aufgeweicht"? Was kommt nun noch? Vor wem soll man sich noch in den Sand werfen?

  3. 4.

    Sehr gute Antwort! Bin Dolmetscherin/Übersetzerin und kann über "Odesa" nur den Kopf schütteln. Wie so oft: (vielleicht) gut gedacht, aber schlecht gemacht!

  4. 2.

    Linke und CDU Hand in Hand wo soll das hinführen?
    Herr Grundt steht mit seiner Beurteilung des Ukrainekrieges im deutlichen Widerspruch zu vielen seiner Genossen!

  5. 1.

    "Wer Odesa mit doppeltem "s" schreibe, transkribiere den Stadtnamen aus dem Russischen." Nur weil im Russischen Odessa mit zwei scharfen s geschrieben wird? Die Transkription sollte auch zur richtigen und eindeutigen Aussprache führen und im Ukrainischen wird ein scharfes s verwendet und kein weiches s - wenn man in der Transkription aber nur ein s schreibt kann das zur falschen Aussprache führen, da man dann intuitiv zu einem weiches s im Deutschen neigen würde, was mit der Schreibweise mit ss nicht passiert. Außerdem entspicht ss der transkribierten Schreibweise in diversen deutschen Lexika und Atlanten. Tarnskription ist nicht nur eine 1:1 Umsetzung der Buchstaben, sondern sollte auch die Aussprache berücksichtigen (man transkribiert ja auch das ukrainische g als h, da das mehr der Aussprache entspricht und nicht einfach buchstabengetreu). Wo gibt es eine offiziell vorgeschriebe Transkription UK>Dzum Nachlesen? Wie hieß der Platz eigentlich vorher?

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