Neue Erkenntnisse - Vermeintlicher Wolf in Berlin-Spandau soll doch ein Hund sein

So 22.01.23 | 18:36 Uhr
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Symbolbild: Die Pfoten eines Wolfes (Quelle: dpa/Bernd Wüstneck)
Audio: rbb24 Inforadio | 22.01.2023 | Nachrichten | Bild: dpa/Bernd Wüstneck

Anwohner aus Spandau meldeten sich am Samstagabend und Sonntag bei der Polizei, sie hätten einen Wolf gesichtet. Ein Senatsexperte bestätigte zunächst. Die Einschätzung wurde nun jedoch zurückgenommen: Es soll sich doch um einen Hund handeln.

  • Aufregung in Berlin-Spandau, weil Anwohner einen vermeindlichen Wolf gesehen haben wollen
  • Erste Behördeneinschätzung wurde revidiert - offenbar handelt es sich um einen Hund
  • 2020 wurde eine Jungwölfin in Adlershof ausgemacht

Der in Berlin-Spandau gesichtete Wolf soll nun doch kein Wolf gewesen sein: Nach neuen Angaben der Berliner Senatsumweltverwaltung vom Sonntagmittag handelt es sich lediglich um einen wolfsähnlichen Hund.

Die Polizei hatte am Morgen mitgeteilt, mehrere Menschen hätten sich am Samstag und Sonntag gemeldet und gesagt, dass sie in Berlin-Spandau mutmaßlich einen Wolf beobachtet hätten. Auch Kollegen hätten das Tier gesichtet und Fotos sowie Videos gemacht, sagte ein Sprecher. Zuvor hatte die "Berliner Zeitung" berichtet.

Tier wohl eher ein vermisster Hund

Ein Experte der Senatsumweltverwaltung habe die Aufnahmen der Polizei dann begutachtet, hieß es zunächst. Seine erste Einschätzung war, dass es sich wahrscheinlich um einen einzelnen jungen Wolfsrüden handelt, der vermutlich aus der Döberitzer Heide gekommen sei. Die Polizei schätzte das Tier zwar als "nicht konfrontativ" ein, Passanten sollten sich ihm dennoch nicht nähern, riet ein Polizeisprecher.

Ein Behördensprecher korrigierte Sonntagmittag diese Angaben, wonach es sich vermutlich um einen jungen Wolf handele. Ein von der Senatsumweltverwaltung beauftragter Experte habe weitere Bilder begutachtet und sei zu einer anderen Einschätzung gekommen. "Wir haben das am Ort von unserem beauftragten Experten überprüfen lassen: Es handelt sich um einen entlaufenen wolfsähnlichen Hund. Die Halterin hat sich bereits gemeldet", schrieb Jan Thomsen, Sprecher der Umweltverwaltung, auf Twitter.

Viele Wölfe in Brandenburg

Um die Jahrtausendwende hatten sich Wölfe in deutschland wiederangesiedelt und vermehrt. Wie das Bundesamt für Naturschutz sowie die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf im November vergangenen Jahres mitteilten, wurden 2021/2022 in Deutschland 161 Wolfsrudel registriert, die meisten in Brandenburg, gefolgt von Niedersachsen und Sachsen.

In dem Naturschutzgebiet Döberitzer Heide westlich von Berlin hatte sich 2021 ein Wolfsrudel niedergelassen. Zunächst waren zwei Elterntiere und vier Welpen auf dem Areal gesichtet worden, im Mai 2022 ging die Heinz-Sielmannn-Stiftung von insgesamt acht Wölfen auf dem Gelände aus.

Im Januar 2020 war eine Jungwölfin aus Sachsen, die einen Sender trug, bis nach Berlin-Adlershof gekommen. Außer den Senderdaten hinterließ sie nach Angaben der Berliner Umweltverwaltung jedoch keine Spur. Nach kurzer Zeit wanderte das Tier nach Mecklenburg weiter.

Sendung: rbb24 Inforadio, 22.01.2023, 12:00 Uhr

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44 Kommentare

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  1. 44.

    Oh Mann, die Spandauer du...

  2. 42.

    Um die überhand nehmenden Wolfsbestände in einem erträglichen Rahmen zu halten,"
    Der war gut. Die überhand nehmend Wolfsbestände.
    Nach allem was man so hören kann, benötigt ein Wolfsrudel ein Revier von 60 + x qkm. In diesem Revier dulden sie keine weiteren Wölfe.
    Nun, wie sollen dabei "überhand nehmende Wolfsbestände" zustande kommen?

  3. 41.

    "In Berlin kann man so viel erleben, in Spandau soll es wieder Wölfe geben..."

    Aber keinen Achim Mentzel!

  4. 40.

    Jetzt ist's Zeit für unsere Wolfsexperten.

  5. 38.

    @ Herr St., die Polizei ist intelligenter als Sie denken. Und als Sie selber wahrscheinlich auch.

  6. 37.

    „ Es soll sich doch um einen Hund handeln.“
    Naja, aber ein Paar Klicks hat es gebracht ….

  7. 36.

    Zitat: "Der Wolf ist nur dann menschenscheu, wenn er scharf bejagt wird."

    Ach, und ich dachte bisher, der Wolf ist an sich von Natur aus menschenscheu. Aber kann ja sein, dass der gemeine Wolf erst in eine geladene Wumme blicken muss, um sich von Menschen fernzuhalten. Sie kennen sich dahingehend bestimmt sehr gut aus, ne Verwaltungsfreund.

  8. 34.

    Na entweder die oder völlig Paranoide, die in jedem Vierbeiner gefährliche Kreaturen sehen...

  9. 33.

    "Ein Wolf in Berlin??" Nein, in Spandau! "Na sowas,hoffentlich kommen jetzt nicht wieder alle Angsthasen und Märchenerzähler aus ihren Höhlen gekrochen..." kamen sie, und die schlauen Füchse und .... eine ENTE! :~)

  10. 32.

    Ein Wolf, ein Wolf, ne doch ein Hund.

  11. 31.

    Wer hat denn deswegen gleich die Polizei alarmiert? Rotkäppchen?

  12. 30.

    Oh mein Gott, es gibt wirklich Leute die wegen einem Wolf die Polizei anrufen? ich meine, rufen die auch die Polizei, wenn sie ein Eichhörnchen sehen? Da kommt man echt aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus. Wieviele Wichtigtuer es doch auf der Welt gibt, unglaublich.

  13. 29.

    In Berlin kann man so viel erleben, in Spandau soll es wieder Wölfe geben...

  14. 28.

    Der Wolf ist nur dann menschenscheu, wenn er scharf bejagt wird. Entfällt der Jagddruck, wird der Wolf seine Scheu verlieren. Bei Füchse in der Stadt ist dies ja klar zu beobachten, und der Wolf ist nicht dümmer als ein Fuchs. Um die überhand nehmenden Wolfsbestände in einem erträglichen Rahmen zu halten, ist eine nachhaltige Regulierung durch Überführung ins Jagdrecht geboten.

  15. 27.

    Brunsbüttelerdam 22..01 08:10 Uhr Richtung Berlin. Im leichten Wolfsgalopp. Kein Halsband aber ein schönes Grau. Der wußte was er tut und war nicht am streunen.

  16. 26.

    Der Wolf sollte mehr Angst vor den Menschen haben,egal wo er sich zeigt als anders herum. Schließlich wurde er von diesen gefährlichen Zweibeinern schon mal fast ausgerottet, ungekehrt wohl nicht. Aber nun war's ja wohl sowieso falscher Alarm. Schönen restlichen Sonntag.

  17. 25.

    @Grünen-Allergiker: habe ich mich auch gefragt. "Senat" und "Experte", das ist schon irgendwie ein Antagonismus.

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