Pendelverkehr ab Klosterstraße - U2 am Alexanderplatz bleibt bis Ende August unterbrochen
Passagiere der U2 brauchen noch mehr als ein halbes Jahr Geduld: Aus der Verkehrsverwaltung heißt es jetzt, erst mit dem Ende der Sommerferien könne auf den zeitaufwendigen Pendelverkehr im Bezirk Mitte verzichtet werden.
Die Berliner U-Bahnlinie 2 bleibt am Alexanderplatz voraussichtlich bis zum Ende der Sommerferien unterbrochen. Das sagte Verkehrsstaatssekretärin Meike Niedbal am Mittwoch dem rbb. Zuvor hatte sie zu dem Thema mit dem Immobilienunternehmen Covivio, den Berliner Verkehrsbetrieben und dem Bezirk Mitte beraten.
Der Verkehr auf der U2 ist am Alexanderplatz seit rund drei Monaten unterbrochen, weil der Tunnel bei Bauarbeiten für ein neues Hochhaus beschädigt worden war. Seitdem verkehrt die U-Bahn zwischen Klosterstraße und Senefelderplatz nur per eingleisigem Pendelverkehr im 15-Minuten-Takt.
Bauherr will bald alle Unterlagen einreichen
Laut Staatssekretärin Niedbal hat Covivio als Bauherr des Hochhauses in dem Gespräch zugesagt, in Kürze alle Unterlagen bei den zuständigen Behörden einzureichen. Diese würden dann umgehend geprüft und genehmigt, sobald sie vollständig seien. Danach könnten die Bauarbeiten im Tunnel beginnen.
"Covivio hat Schätzungen zur Bauzeit vorgelegt. Demnach kann eine Wiederinbetriebnahme des Tunnels nach jetzigem Stand zum Ende der Sommerferien erreicht werden", so die Staatssekretärin. Die Sommerferien in Berlin enden in diesem Jahr am 25. August.
Reparaturen werden kompliziert und teuer
Grund für die Einschränkungen auf der U2 ist die unbeabsichtigte Absenkung des Tunnels am Alexanderplatz um 3,5 Zentimeter. Ursache dafür sind dem Senat zufolge Bauarbeiten. Die Baugrube für das dort geplantes Hochhaus wurde in direkter Nähe zu den Gleisen der U2 ausgehoben.
Die BVG überwachte den Bereich und stellte den Schaden bereits vergangenes Jahr fest. Aus Sicherheitsgründen entschied sie im Oktober, die U2 nur noch auf einem Gleis fahren zu lassen. Es ist davon auszugehen, dass die Instandsetzung teuer wird und vor allem auch komplex in der Planung ist. Die Stützwand an der Baugrube muss stabilisiert werden. Außerdem ist die Anhebung der abgesackten Tunnelröhre im Gespräch, was mit Hilfe von eingespritztem Beton gelingen soll. Um diese ingenieurstechnische Herausforderung zu meistern, ist ein Konzept notwendig, das der Berliner Senat nun von Covivio fordert.
Sendung: rbb24 Abendschau, 25.01.2023, 19:30 Uhr