Bis zur 6. Klasse maximal 300 Euro - Berliner Bildungsverwaltung deckelt Kosten für Klassenfahrten

Mo 27.03.23 | 14:36 Uhr
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Schüler auf einer Klassenfahrt (Quelle: dpa)
Audio: rbb24 Inforadio | 27.03.2023 | Kirsten Buchmann | Bild: dpa

300 Euro für Grundschüler, bis zu 850 Euro Euro für Oberschüler: Bei Klassenfahrten müssen Berliner Schulen jetzt bestimmte Preis-Obergrenzen einhalten. Ausnahmen soll es nur geben, wenn es pädagogisch sinnvoll ist, heißt es.

Für Klassenfahrten von Schülerinnen und Schüler in Berlin ist eine Obergrenze bei den Kosten eingezogen worden. Ein entsprechendes Schreiben der Bildungsverwaltung an die Schulen liegt dem rbb vor.

Höchstens 300 Euro soll demnach eine Klassenfahrt bis zur Jahrgangsstufe sechs je Kind kosten. Maximal 650 Euro pro Person dürfen bis zur zehnten Klasse anfallen, danach bis zu 850 Euro. Für den Schüleraustausch außerhalb Europas liegt die Grenze bei 1.350 Euro.

Ausnahmen nur, wenn es pädagogisch nötig ist

Teurere Fahrten können in der Regel nicht genehmigt werden, heißt es von der Bildungsverwaltung. Ausnahmen seien nur möglich, wenn das pädagogische Ziel der Fahrt nur dann zu erreichen sei. Bis Februar gebuchte Fahrten fallen laut der Bildungsverwaltung noch nicht unter die neuen Regeln.

Hinter der Obergrenze steckt laut Bildungsverwaltung der Gedanke, Familien nicht über Gebühr zu belasten. Klassenfahrten müssen von den Eltern bezahlt werden. Familien mit geringem Einkommen wie zum Beispiel Sozialhilfe- oder Wohngeldempfänger können beantragen - beziehungsweise sind dazu gezwungen -, dass ihr zuständiges Amt die Kosten übernimmt.

Sendung: rbb24 Inforadio, 27.03.2023, 15:00 Uhr

60 Kommentare

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  1. 60.
    Antwort auf [rbb24] vom 28.03.2023 um 13:32

    "Die auf Klassenfahrten entstehenden Betreuungsstunden werden den Lehrer:innen nicht angerechnet; sie machen das auf freiwilliger Basis."

    Jein. Wenn die Lehrkraft teilzeitbeschäftigt ist, so wird sie (auf Antrag) für die Zeit der Fahrt vollzeitbeschäftigt.

    @Blüte: Es wird keine Lehrkraft gezwungen mitzufahren.

  2. 59.
    Antwort auf [Blüte] vom 28.03.2023 um 11:06

    Die Kosten werden den Lehrer:innen erstattet, ebenso die Spesen. Beides ist gedeckelt. Die auf Klassenfahrten entstehenden Betreuungsstunden werden den Lehrer:innen nicht angerechnet; sie machen das auf freiwilliger Basis.

  3. 58.
    Antwort auf [Ulrike Hagspihl ] vom 27.03.2023 um 16:10

    Ich war über viele Jahre als Klassenlehrerin mit meiner 5. oder 6. Klasse ( im übrigen an einer Brennpunktschule) jedes Mal im Schullandheim des Berliner Schullandheimverbandes, in Kronach und sehr oft als Projektfahrt zum erdkundlichen Unterrichtsthema "Nord-und Ostsee" in Wyk auf Föhr. Die Erfahrung hat gezeigt, dass so eine Fahrt von Montag bis Freitag, 4 Übernachtungen, einfach zu kurz ist, um pädagogisch sinnvoll zu sein, dazu sind die Anfahrten zu weit. Als guter Zeitraum haben sich 8 Tage herausgestellt. So eine Fahrt mit Anfahrt/Unterkunft/Verpflegung/Eintrittsgelder etc. war abe schon 2019 nicht mehr für 300 € zu haben, und wir mieteten keinen Bus, wir fuhren mit dem Zug. Aber wir haben es immer geschafft, alle Kinder, die mit durften, auch mitzunehmen, wegen finanzieller Probleme musste kein Kind zurück bleiben, es gab immer Lösungen. Der Berliner Schullandheimverband wird, fürchte ich, Probleme bekommen, da vermutlich in Zukunft weniger Klassenfahrten stattfinden werden.

  4. 57.

    #rbb24: Werden den Lehrern die Kosten erstattet, Spesen gezahlt und die vielen Betreuungsstunden angerechnet? Wenn ja, müssen die dann Klassenfahrten machen? Wenn nein, was dann? Sollen dann die Eltern die Betreuungskosten tragen?

  5. 56.

    Was spricht gegen Zeltlager in Brandenburg? Heute muss es immer Paris, London, Barcelona sein. Man redet bei den FFF-Kids von Umweltbewusstsein und dann kommt der eigene Egoismus wieder hoch. Bäume pflanzen schafft gemeinschaftssinn, nicht das shoppen in der EU

  6. 55.
    Antwort auf [Robinson] vom 27.03.2023 um 23:29

    "9. Klasse ist man alt genug um in den Ferien arbeiten gehen zu können. Wir sind damals mit der gesamten Klasse zu Arbeitseinsätzen gefahren um uns die Kosten für die Klassenfahrt zu erarbeiten."

    Sie haben Recht, in den 1950ern war einfach alles besser.

  7. 54.

    Ganz ehrlich, ich finde die Preise oder Vorgaben noch immer viel zu hoch. Zumal das oft reine Spaßfahrten sind, die so gut wie Null Mehrwert hat. Zu meiner Zeit hatten wir eine Studienfahrt. Diese zog aber von jedem von uns ein Referat hinterher, das bewertet wurde und als Nachweis auch an das Schulamt ging. Studienfahrt JA - Spaßfahrten definitiv NEIN!!!

    Und mal so nebenbei, selbst die Mittelschicht kann sich solche Ausgaben nur seehr schwer leisten. Nur ist das ja soo normal.

  8. 53.
    Antwort auf [Norbert ] vom 27.03.2023 um 22:03

    Kostenübernahme klappte dank der zuvor geführten Klagen und Urteile, denn wo immer es geht, legen die Ämter im SGB-Gebiet verweigernd aus. Es ist tragisch. Danke an alle, die diese Strapazen auch für andere nach ihnen auf sich genommen haben!!

  9. 52.
    Antwort auf [Dagmar] vom 27.03.2023 um 18:43

    "Arbeitnehmer mit ihren paar Euro mehr" haben genau deshalb zumeist Anrecht auf die gleichen Zuschüsse, natürlich nur gegen Antrag, Durchleuchtung und Entblößung wie beim sog. Bürgergeld.

    Auch Wohngeld u. a. m. gibt es, wenn man nur ein paar Euro mehr bekommt, weil die Einnahmen durch ungenügende Besteuerung der Oberklasse fehlt. Danken Sie Herrn Schröder & Co für diesen Sektor, in dem Arbeit mit Ach und Krach und Widerstand denMindest"lohn" wert ist.

    Niccht nach unten treten, rundum schauen und erkennen.

  10. 51.
    Antwort auf [Norbert ] vom 27.03.2023 um 22:04

    9. Klasse ist man alt genug um in den Ferien arbeiten gehen zu können. Wir sind damals mit der gesamten Klasse zu Arbeitseinsätzen gefahren um uns die Kosten für die Klassenfahrt zu erarbeiten. Wenn die Jugendlichen ihr eigenes Geld verdient haben, können Sie davon auch im Hotel übernachten. Aber Luxusurlaub per Klassenfahrt sollte nicht über das Elternhaus finanziert werden. Das kann in den Ferien passieren. Die Kinder einfach mal im Leben ankommen lassen.
    Übrigens werden sie nicht glauben wie gut es der Gruppendynamik tut, wenn man auf Luxus verzichten muss.

  11. 50.
    Antwort auf [Uiuiui] vom 27.03.2023 um 18:31

    Die Milliarden werden nicht nur in Verkehrsentwicklung versenkt zum Nachteil von Bildung. Schaut nur auf Entwicklung der Rüstungsindustrie........+ etc in diesem Bereich


  12. 49.
    Antwort auf [Andreas Witt ] vom 27.03.2023 um 21:54

    Und Sie haben ihre Kosten selbst gezahlt?

    Die Klasse meiner Tochter legt die Kosten für die Lehrer auf Eltern und ggf Jobcenter um

  13. 48.
    Antwort auf [Mama] vom 27.03.2023 um 22:12

    JH im Stadtzentrum?

    In diesem Jahr fährt die Klasse meiner Tochter nach Wien. Mittelklassehotel in Schönbrunn. 6 Tage mit Zug, hotel, HP 600 Eur. Eintrittsgelder, ÖPNV und Mittagessen exklusive.

    Ich bin erstaunt, dass der Klassenlehrer so rege ist und die Mehrarbeit und den Stress auf sich nimmt.

    Mich würde interessieren, wie in anderen Schulen mit dem Anteil an den Kosten für die Lehrer umgegangen wird.

  14. 47.
    Antwort auf [Dagmar] vom 27.03.2023 um 15:05

    Unterschätzen Sie die Preise nicht. Mein Sohn war letztes Jahr in Freiburg auf Klassenfahrt, Anreise mit der Bahn, 4 Nächte, Jugendherberge, Kosten lagen bei knapp 500€. Meine Tochter war in Brandenburg, 4 Nächte im Bungalow, Anreise mit S-Bahn und Bus, 450€..Heute gibt es nichts mehr für umsonst…

  15. 46.

    Das ist gut so, auch wenn ich 650€ ganz schön heftig finde. Die letzten Fahrten meiner Kinder haben knapp 450€ gekostet für 4 Nächte in Brandenburg, ich frage mich schon manchmal wie lange manche Eltern dafür sparen müssen. Für 3 Kinder zahle ich mittlerweile für die Klassenfahrten mehr als für unseren Jahresurlaub. Aber Klassenfahrten sind enorm wichtig für den sozialen Zusammenhalt, ganz egal wohin es geht.

  16. 45.
    Antwort auf [Norbert ] vom 27.03.2023 um 20:58

    Das ist nicht richtig: JH liegen manchmal sogar sehr zentral. Wir haben schon als Familie einige Urlaubstage in JH verbracht, auch wenn wir uns es auch woanders leisten hätten können. Es war nicht schlecht, wohl kein Hotel. Aber das müssen Kinder schätzen lernen.

  17. 44.
    Antwort auf [Robinson] vom 27.03.2023 um 21:11

    Naja, mit Schülern der 9. Klasse Fahrt man nicht in Jugendherbergen

    Spaß machen muss es ja auch

  18. 43.
    Antwort auf [Heike] vom 27.03.2023 um 21:13

    Eine Klassenfahrt hat den gleichen Stellenwert wie der Unterricht

    In der Klasse meiner Tochter sind auch 2 Schüler, die einen Anspruch auf Kostenübernahme durch das Jobcenter haben. Klappte auch alles

  19. 42.

    Ich war früher Lehrer in Berlin. Meine Schüler haben zu einem großen Teil die Kosten komplett vom Sozialamt erstattet bekommen. Oft waren es nur die pädagogischen Begleiter die für ihre Kosten aufkommen mussten. Trotzdem macht eine Klassenfahrt unter 6Nächten wenig Sinn,wenn man vor Ort auch pädagogischen.Ziele erfüllen möchte.

  20. 41.
    Antwort auf [Dagmar] vom 27.03.2023 um 20:27

    Nicht ganz. Die Regelsätze wurden nur um 5 Euro angehoben, jedoch nicht auf das Existenzminimum.

    Die damalige Erhöhung um 5 Eur war nur Schein. Stellte übrigens auch das BVerfG im 2. Urteil zum Regelsatz fest

    Auch heute ist der Regelsatz viel zu niedrig und absichtlich falsch berechnet

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