Nicht mehr als 3,90 Euro - Potsdam deckelt Preis von Schulessen

Mo 24.07.23 | 17:16 Uhr
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Symbolbild: Kinder stehen mit ihrem Schulessen in einer Schlange. (Quelle: dpa)
Audio: Antenne Brandenburg | 25.07.2023 | O-Ton: Juliane Gübler | Bild: dpa

Wer sein Kind in Potsdam zur Schule schickt, wird in Zukunft nicht mehr als 3,90 Euro für ein Schulessen bezahlen. Für diejenigen, die sich die Verpflegung auch so nicht leisten können, soll es Ausnahmen davon geben.

Potsdam führt eine verbindliche Höchstgrenze von 3,90 Euro pro Mittagessen an Schulen ein. Die Deckelung gelte für allgemeinbildende Schulen in ihrer Trägerschaft, teilte die Potsdamer Stadtverwaltung am Montag mit. Die Eltern müssten nicht aktiv werden, da die Umstellung von den Essensanbietern vorgenommen werde. Nach einem offenen Brief von Sozialträgern an Oberbürgermeister Mike Schubert im März dieses Jahres betrug der Preis für ein Schulessen in Potsdam bis zu 6,23 Euro (Gesamtschule Am Schilfhof).

Im Haushalt der Stadt sind für dieses Jahr 850.000 Euro und im kommenden Jahr 1,7 Millionen Euro eingeplant, um das Mittagessen für Schülerinnen und Schüler bei 3,90 Euro Eigenanteil deckeln zu können.

Der Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) hofft, mit dem Angebot Eltern zu motivieren, ihre Kinder wieder zum Mittagessen in der Schule anzumelden. Laut der Stadt Potsdam haben bei einer Erhebung vor zwei Jahren 41 Prozent der Schülerinnen und Schüler in den Schulen gegessen. Dabei waren es in der Primarstufe 57 Prozent, in der Sekundarstufe nur noch 26 Prozent.

Familien, für die die Kosten weiterhin zu hoch sind, können demnach über städtische Angebote wie Bildung und Teilhabe oder die Härtefallregelung weitere Unterstützung erhalten. Die Landeshauptstadt Potsdam sichert den Angaben zufolge grundsätzlich allen schulpflichtigen Kindern ein warmes Mittagessen zu, wenn alle Unterlagen wie etwa Härtefallerklärung und Anmeldung beim Caterer vorliegen.

Antrag der Linken für kostenloses Schulessen in Brandenburg gescheitert

Die Linke Brandenburg hatte im März 2023 bereits einen Antrag gestellt, das Mittagessen in Schule und Kita für alle Kinder kostenlos anzubieten. Umständliche Anträge und finanzielle Vorleistungen fielen so für alle Familien in Brandenburg weg. Auch müsse sich niemand mehr dafür schämen, um Geld für das Mittagessen seiner Kinder zu bitten, argumentierte die Linke.

Vom kostenlosen Essen würden aus Sicht der Linken und der Sozialverbände auch Familien profitieren, für die das Geld trotz Erwerbsarbeit nicht reicht. Bei einem Preis von bis zu 6,23 Euro für eine warme Mahlzeit an weiterführenden Schulen in Potsdam seien das nicht wenige, heißt es im Brief der Sozialverbände an den Oberbürgermeister. Genauere Zahlen zu Betroffenen aber nannten sie nicht.

Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) verwies darauf, dass ihr Haus für die Lösung des Problems nicht zuständig sei: "Beim Schulessen haben wir eine Zuständigkeit des Schulträgers", sagte sie - also meist die Kommunen. "Wir können da gar nicht einfach eingreifen."

Der Antrag der Linken wurde am Ende mit den Stimmen der Koalition abgelehnt. Auch die AfD votierte dagegen.

Seit 2023: Mehr Brandenburger Eltern von Kita-Gebühren befreit

Um Brandenenburger Eltern zu entlasten, hatte die rot-schwarz-grüne Koalition zu Beginn des Jahres die Einkommensgrenze zur Kita-Beitragsbefreiung von netto 20.000 auf netto 35.000 Euro pro Haushalt erhöht. Als Begründung nannte die Regierung bei der Ankündigung der Maßnahme im Oktober die steigende Belastung durch die Energiekrise.

Sendung: Antenne Brandenburg, 25.7.2023, 05:31 Uhr

26 Kommentare

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  1. 26.

    Also es tut mir Leid, aber Eltern kriegen in Deutschland schon sehr viel Unterstützung , in gewissen bereichen zu viel z.B. keine Kitabeträge, Kindergeld.

    Das sage ich, sowohl ich ein Kind habe.

    Lg.

  2. 25.

    Also ich verstehe schon auf was sie hinaus wollen.
    Ich finde wir sollten eher langfristig in Infrastruktur investieren z.B. alle Schulen können für die Schüler in der Schule vorort kochen. Dadurch fallen die Transport komplett weg.

    Oder man würde festlegen das die Caterer nicht kommerziell sein dürfen, wenn sie Schulen/ Kitas beliefern.

    Ist es sinnvoll eine Salatbar und Nachtisch anzubieten, eins von beiden ist mehr als genug.
    Bio ist leider kompletter Müll und sollte überhaupt nicht unterstützt werden, auf gar keinen Fall, wenn es auch noch von Steuergeldern finanziert wird.

  3. 24.

    Ich habe nicht grundsätzlich gegen solche sozialen Subventionen, wo es sinnvoll ist. Man sollte nur nicht verstecken, daß die Kosten doch irgendwo anfallen und getragen werden müssen. Anderes wir Krankenversicherungen, Arbeitslosenversicherugen etc. wird ja auch sozial querfinanziert zum Nutzen aller, aber es ist eben nicht eine generöse Tat der öffentliche Hand, sondern die Solidarität der Steuerzahler miteinander.

  4. 23.

    Ich stimme Dir voll zu. Woanders werden Milliarden unserer Steuergelder ungefragt verschenkt und man spart bei unseren Kindern und Alten. Die Kinder sollten alle bei der Landesregierung in die Kantine gehen, da wird nicht so geknausert - auch Steuergelder

  5. 22.

    @rbb: Der Bildungsminister hat schon vor einiger Zeit gewechselt.

    Im übrigen ist ein Zuschuss für ein warmes Mittagessen an Schulkinder eine gute Investition. Nicht wenigen Eltern sind 5-6Euro zu teuer.

  6. 21.

    Das Essen kostet ja nicht mal in der BVG Kantine so viel.........

  7. 20.

    Vielleicht sollte die Landesregierung mal die hauseigene Kantine für die Kinder öffnen. Da wird mit 3,90€ nicht zu finden sein als Hauptgang

  8. 19.

    Gelddruckmaschine??? Schon einmal Schuhe kaufen gewesen mit Kindern? Diese Schuhe kosten mehr als für mich Erwachsenen. Und sie brauchen zu jeder Saison mind. 2 Paar und dann noch Sportschuhe für die Turnhalle etc.. Das ist nur ein kleines Beispiel.
    Dieser Kommentar war total daneben.

  9. 18.

    @Björn.
    Selbstverständlich ist das für Einkommesarme eine riesige Hilfe. Und wer das bezahlt? Ich unterstütze mit meinen Steuern gerne die Schulspeisung - ich bin aber stinksauer, wenn mit meinen Steuern z.B. die gigantischen Zuschüsse für den Kauf eines Autos bezahlt werden. :-(((

  10. 17.

    Ich würde mal sagen Schluss mit überteuertem Bio, hochverarbeiteten/bedenklichen veganfleischimmitaten und neben Nachtisch auch noch Salatbar auf Steuerzahlerkosten. Was wollen die Eltern noch alles auf die Allgemeinheit abwälzen. Ich könnte hier locker 20 Subventionen, Freibeträge, Steuervorteile und Geld- und Sachleistungen, Preisnachlässe und Vergünstigungen aufzählen von Krankenversicherung über Unfall, Ausbildung, Kindergeld, Ehegattensplitting, Fahr und Eintrittspreise, Baukindergeld, Erziehungsurlaub, Steuerfreibeträge und und und... Ein Kind kostet zwar einiges, ist aber auch eine Gelddruckmaschine und Versicherung gegen soziale Schwankungen. Ganz zu schweigen von Beförderungen, Sozialauswahl, Pflege etc pp
    Und jetzt ein Aufstand wegen paar Cent.

  11. 16.

    Eingerechnet werden muss:
    - mind. 2 Wahlessen
    - Bio + ausgewogen
    - Nachtisch
    - Salatbar
    - Transport
    - Löhne
    - Energie
    - ???

    Was dies so im einzelnen ausmacht, kann ich leider nicht beurteilen, jedoch "sehr" teuer ...
    Ist ja auch sicherlich unterschiedlich, ob ein Caterer oder mehrere oder in der Schule selbst kochen ect.


  12. 15.

    Ich finde über 6 Euro für ein Mittagessen, ist schon sehr teuer.

  13. 14.

    Sie haben überhaupt keine Ahnung von der Wirklichkeit.
    Der Höchstpreis des Schulessens ist von der Stadt Potsdam festgelegt.
    Und die Stadt Potsdam hat null Waffen an die Ukraine geliefert, und 0 € finanzielle Unterstützungsleistung dorthin überwiesen.

  14. 13.

    Danke!
    Jetzt wurde auch der Artikel um einige Informationen erweitert.
    6,23 Euro für ein Mittagessen - in den heutigen Zeiten - hört sich für mich auch realistischer an.

    rbb: Ein kleiner Hinweis auf die "Erweiterung" eines Artikels wäre sicherlich hilfreich, aber trotzdem Danke für die Infos!

  15. 12.

    Ich glaube, Sie haben es richtig verstanden. Eltern zahlen 3,90€ dazu, den Rest subventioniert der/die Steuerzahler:in.

  16. 9.

    >>"Potsdam führt eine verbindliche Höchstgrenze von 3,90 Euro pro Mittagessen an Schulen ein."

    Die Qualität des Essens bleibt dabei gleich gut?
    Oder wird es aus den Steuern eine Kompensationszahlung geben, damit das Essen gleich gut bleibt?

  17. 8.

    Na ist doch gut, wenn das Schulessen vom Steuerzahler bezuschusst wird.
    Dann müssen eben die Fördertöpfe für linke oder grüne Projekte etwas kleiner ausfallen.
    Da gäbe es genug Kürzungsmöglichkeiten.

  18. 7.

    Das ist für die Eltern sehr sozial. Allerdings fallen die höheren Kosten ja trotzdem an. Wer deckt den Differenzbetrag?

  19. 6.

    Und wieder eine Leistung der Allgemeinheit und Geberländer für die Aufstockung des immer größer werdenden Zusatzeinkommens privilegierter Leute mit Kinder im Haushalt. (Wenn all 3 raus sind)

  20. 5.

    Für mich nicht ganz eindeutig ...
    3,90 Euro für Eltern gedeckelt und Potsdam zahlt "Rest" dazu?
    Oder darf das Essen wirklich nur 3,90 Euro kosten - mit allem drum und dran?

  21. 4.

    Wassersuppe und Brot vom Vortag. 3,90,- sind ein Witz. Da ist der Betrieb des Herds teurer (Gas oder Strom). Bezweifle das sich Politiker ein Essen im Wert dieser Summe reinwürgen würden, und auch das zahlt der Steuerzahler

  22. 3.

    Sieht man doch auf dem Foto, Kartoffeln und als Beilage Kartoffeln mit kleiner Probierportion Gemüse.

  23. 2.

    Für 3,90€ bekommt man dann Mehlwürmer und frittierte Heuschrecken? Wie unrealistisch ist der Preis für ein Mittagessen. Milliarden € in die Ukraine schicken und den Kindern fragwürdig Nahrung anbieten die ein Preis nicht rechtfertigen kann sonst.

  24. 1.

    Und was bekommen die Kinder als Gegenwert?
    Die Politik verteuert das Leben der Bürger und Unternehmen, führt Mindestlohn ein, Nahrung wird teurer. Letztens bei Real eine Pappschachtel Stachelbeeren gesehen für 8,99€. Also - was ist der Gegenwert von 3,90 für ein Mittagsgericht?

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