Mittlerer Schulabschluss durch Versetzung - Berlin schafft MSA-Prüfungen an Gymnasien ab

Di 29.08.23 | 14:41 Uhr
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Symbolbild: Vorbereitung für eine MSA-Prüfung (Quelle: IMAGO/Petra Nowack)
Video: rbb24 | 29.08.2023 | Nachrichten | Bild: IMAGO/Petra Nowack

Berlin schafft an Gymnasien die schriftlichen Prüfungen für den Mittleren Schulabschluss (MSA) in diesem Schuljahr ab. Einen entsprechenden Gesetzentwurf beschloss der Senat am Dienstag.

Nach den Worten von Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) sollen so Lehrkräfte entlastet werden, damit sie sich stärker auf ihre eigentlichen pädagogischen Aufgaben konzentrieren können. Das verbessere am Ende auch die Bildungsqualität. Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 wiederum könnten sich verstärkt auf den Übergang zur gymnasialen Oberstufe vorbereiten.

Neue Regelung soll ab Oktober gelten

Künftig erwerben Schüler den Mittleren Schulabschluss durch die Versetzung von der zehnten in die elfte Klasse. Die Prüfungen in den Fächern Deutsch, Mathematik und in der ersten Fremdsprache fallen ebenso weg wie die sogenannte Präsentationsprüfung. Ab dem Schuljahr 2024/2025 müssen Gymnasiasten dann in der Jahrgangsstufe 9 oder 10 eine Präsentationsleistung in Form einer "mediengestützten Projektarbeit" erbringen, wie es hieß. Sie sollen so für den Präsentationsteil der späteren Abiturprüfungen trainieren.

Nach Angaben der Senatorin sollen die neuen Regelungen nun zügig im Abgeordnetenhaus beraten und beschlossen werden. Ziel ist, dass sie im Oktober in Kraft treten.

Das gilt auch für eine weitere Neuerung: Gesetzlich vorgesehene Schulgremien können in Zukunft auch per Videokonferenz tagen. Lehrkräfte und Eltern müssen also nicht mehr zwingend jede Sitzung in Präsenz abhalten.

Sendung: rbb24 Abendschau, 29.08.2023, 19:30 Uhr

35 Kommentare

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  1. 35.

    Nicht Schüler sind schwach ...
    Sondern Schulleitungen, die Schüler so brandmarken...
    Aber ein Schulsystem, das weder die Basis wie geeignete Räume, hervorragend ausgebildete und motivierte Lehrkräfte noch Konzepte, die den Herausforderungen des 21. Jhts. gerecht werden, FEHLEN.
    NOTE 6

  2. 34.

    Es wird nicht jegliche Prüfung erspart, sondern nur eine zentrale Abschlussprüfung. Trotzdem müssen sie noch den Jahrgang bestehen und dafür mehrere Klausuren schreiben.
    Ich kann mich auch nicht an viele Situationen in meinem Leben erinnern, in denen ich zentrale Abschlussprüfungen schreiben musste. Lediglich beim Abschluss des ersten Staatsexamens und hier wurden schriftliche mit mündlichen Prüfungen verrechnet.

  3. 33.

    Wem ist mit Wegfall der Prüfungen geholfen? Den überforderten Lehrern! Prüfungssituation üben, das kann den Kindern nur helfen, Erfahrungen für das Leben zu sammeln, das noch viele Prüfungen bereithält.

  4. 32.

    Das ist in Bayern schon lange so der Fall. Berlin gleicht sich damit nur an andere Bundesländer an.

  5. 31.

    "Gesetzlich vorgesehene Schulgremien können in Zukunft auch per Videokonferenz tagen" – bitte datenschutzkonform! Es werden streng zu schützende Daten besprochen. Zoom, Google, Alexas etc. in Hörweite o. Apps in der Tasche im Smartphone und andere Datenkraken haben da nichts verloren!

    Je nachdem, welche weiteren Programme/Apps die TN auf ihren Geräten o. in Reichweite haben und "zugestimmt" haben, werden – für andere ungefragt/ohne Zustimmung – Daten abgesaugt, mitgehört, kopiert, gespeichert, verwertet. Also bitte: Zuallererst eine verpflichtende umfassende Medienbildung aller TN mit Geräte-Check!!!

  6. 29.

    Junge Menschen werden in ihrem Leben noch viele Prüfungen bestehen müssen. Ihnen die Erfahrung dieses kurzzeitigen Leistungsdruckes abzunehmen, halte ich für keine gute Idee. Schulen haben die Aufgabe, Wissen zu vermitteln und Kinder und Jugendliche auf das Leben vorzubereiten. Beides wird nicht funktionieren, wenn man ihnen jegliche Belastung erspart und ihnen damit Erfahrungswerte verweigert.

  7. 28.

    Was für ein sinnfreier Satz "... auf das Leben vorbereiten ...":
    Meine Kinder haben alle bereits vor dem Schulabschluss gelebt und lagen damit absolut im Trend.

  8. 27.

    Ich habe auch ausgebildet und habe gelernt das es vor allem auf die Ausbilder ankommt wie die Resultate von Azubis aussehen. Motivation und Respekt sind keine Einbahnstraße!

  9. 26.

    Nein! Lehrinhalte werden dadurch nicht eingeschränkt, aber Lehrkräfte werden entlastet und können sich so auf andere Aufgaben konzentrieren.

  10. 25.

    >"...Realschulabschluss..."
    Realschule??? Gibts diese Abschlüsse heute noch? Hat in der heutigen Zeit nen Touch von 8 Klassen-Abitur. Gibts in Niedersachsen keine Hauptschule 10 Klassen mit zumindest Zugang zum nem Oberstufenzentrum mit Weiterbildung zu einer Fachabiturklasse? Mal so gefragt aus nem anderen Bundesland... Schlimm, dass unsereins aus Brandenburg überhaupt in andere Länder frangen muss, wo doch Bildung fürs ganze Volk auch ganze Volkspolitik im Sinne der gesamten Bundesrepublik sein sollte und nicht 16-fach andere Bildungspolitik, die nicht kompatibel ist.

  11. 24.

    Diese Regelung gab es im Westteil Berlins auch mal, zu "meiner Zeit", die schon ein paar Jahre her ist.
    Keiner hat über die ach so dummen Schüler gejammert.
    Damals saßen wir mit über 30 Schülern in der Klasse. Nach meinem subjektiven Empfinden haben wir damals mehr gelernt als die Schüler in kleineren Gruppen heutzutage.
    Weichgespülte Schule war das nicht.
    Warum nicht den Stress mit den MSA-Prüfungen abschaffen?

  12. 23.

    In Niedersachsen galt immer schon die Regelung, dass bei Versetzung in die 11. Klasse der mittlere Schulabschluss gegeben ist. Jeder, der nach der 10. klasse abgeht, kann, wenn er denn in die 11. versetzt worden wäre, den Realschulabschluss für sich beanspruchen.

  13. 22.

    Immer noch mehr Weichspüler für Kinder. Sie werden immer besser auf das Leben vorbereitet.

  14. 21.

    Vermutlich kennt niemand von uns Dreien den genauen Wortlaut der neuen Regelung. Die Regelung, dass die Versetzung in die 11. Klasse mir den Mittleren Schulabschluss bringt, bei haltet für mich, dass es dann die Wahl geben muss, entweder meine Schulausbildung fortzusetzen oder aber einen anderen Weg einzuschlagen. Versetzungen/Sitzenbleiben fallen ja nicht vom Himmel, sondern stehen deutlich vor der Zeugnisvergabe fest.

  15. 20.

    Vielleicht sollten alle den Schaum vom Mund wischen und erst einmal auf die Gesetzesvorlage warten. Diese wird sicher die offenen Fragen beantworten. In der Luft hing diese Entscheidung schon lange, nicht zuletzt auf Grund der Forderungen aus dem Kreis der Gymnasialschulleiter*innen im Namen ihrer Kollegien.

  16. 19.

    "Wer die Versetzung schafft bzw. schaffen würde, also erfolgreicher Abschluss der 10.Klasse, hat den MSA."
    SIE haben es verstanden - genau so ist es. War früher übrigens nicht anders. Ich bin auch nach der 10. Klasse aus dem Gymnasium abgegangen und hatte meine Mittlere Reife in der Tasche und habe dann meine Ausbildung begonnen (das war 1980).

  17. 18.

    Kenne ich auch. Firmen beklagen sich bitter über Abbrecher im 1. Lehrjahr, weil Realschüler keine Ausbildungsreife haben. Konkret war das Metallbau, Theorie Berufsschule, Mathematik, Physik, Chemie.

  18. 17.

    Antwort auf Gymnasiallehrer: Kenne mich mit dem Thema „MSA an Gymnasien sinnvoll oder nicht“ nicht aus. Als Erzieherin stimme ich Ihrem Schlusssatz allerdings vollkommen zu. Aber wann hatten wir in den letzten Jahren überhaupt mal fachlich kompetente Bildungssenator*innen?

  19. 16.

    Wer die Versetzung schafft bzw schaffen würde, also erfolgreicherAbschluss der 10.Klasse, hat den MSA.
    Bei nicht erfolgreichem Abschluss (keine Versetzung und damit Wiederholung) und Abgang hat man keinen MSA Abschluss.
    Aber auch fraglich, wenn man die 10.Klasse so nicht besteht, wären die MSA Prüfungen wahrscheinlich auch nicht bestanden worden- von daher egal

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