Route durchs Berliner Regierungsviertel -
Eine Eritreer-Demonstration in Berlin-Mitte ist am Freitag ohne Zwischenfälle zu Ende gegangen. Wie die Polizei mitteilte, beteiligten sich an der Veranstaltung des Zentralrats der Eritreer in Deutschland unter der Überschrift "Der Erhalt und die Achtung unserer Grundrechte sowie der Schutz unserer kulturellen und gesellschaftlichen Zusammenkünfte" etwa 1.000 Menschen - angemeldet waren rund 1.500. Es wurden viele Flaggen Eritreas gezeigt.
Die Demonstration war vom Potsdamer Platz zum Spreebogenpark unweit des Bundestags gezogen.
Im Vorfeld hatte es Befürchtungen gegeben, dass es zu Ausschreitungen kommen könnte. Grund waren Zusammenstöße bei Veranstaltungen von Eritreern in Stuttgart und Gießen. Dort wie auch in Berlin warfen Kritiker den Organisatoren vor, das autoritäre Regime in Eritrea zu unterstützen.
Zuletzt Ausschreitungen bei ähnlichen Demonstrationen
Bei Veranstaltungen von Eritreern in Stuttgart und Gießen [tagesschau.de] war es zuletzt zu Ausschreitungen gekommen. Dabei wurden Teilnehmer und Polizisten mit Steinen, Flaschen und Holzlatten angegriffen. Die Polizei hatte Schlagstöcke und Pfefferspray gegen die Angreifer eingesetzt.
Gegendemonstranten, die ebenfalls aus Eritrea stammen, waren mit den Veranstaltungsteilnehmern und der Polizei aneinandergeraten. Hintergrund für die Ausschreitungen ist ein inner-eritreischer Konflikt: Dem Zentralrat der Eritreer in Deutschland wird vorgeworfen, das Regime in Eritrea zu unterstützen.
In Eritrea regiert Präsident Isayas Afewerki in einer Ein-Parteien-Diktatur das Land. Meinungs- und Pressefreiheit sind stark eingeschränkt. Auch Menschenrechtsorganisationen haben wiederholt von schweren Missständen berichtet. Bei Veranstaltungen in den vergangenen Monaten lieferten sich Teilnehmer von Kundgebungen des Zentralrats und Kritikern immer wieder heftige Auseinandersetzungen.
Sendung: rbb24 Abendschau, 20.10.2023, 19:30 Uhr