Viele Kirchenaustritte - Wie die Kirche probiert, junge Menschen zu werben

So 26.11.23 | 08:14 Uhr | Von Helena Daehler, Christina Rubarth und Julian von Bülow
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Kreuz in der Kirche.(Quelle:rbb)
rbb
Video: rbb24 Abendschau | 21.11.2023 | Helena Daehler | Bild: rbb

Angesichts vieler Austritte versucht die Kirche, für junge Menschen attraktiver zu werden. Moderne Gottesdienste und unkonventionelle Aktionen in Kirchenräumen sollen dabei helfen. Ob das Erfolg hat, ist ungewiss. Von H. Daehler, C. Rubarth und J. von Bülow

In einem Gemeindehaus der Evangelisch-freikirchlichen Gemeinde von Bad Belzig trifft sich die 17-jährige Alexia Scholz jeden Samstag mit anderen christlichen Jugendlichen. Sie kochen, singen, sprechen über ihre Erlebnisse mit Gott und beten. "Die Kirche hat mir einfach nochmal ein anderes Zuhause gegeben. Hier lerne ich Leute kennen, die genauso denken wie ich."

Alexia Scholz.(Quelle:rbb)
Alexia Scholz | Bild: rbb

Alexias Eltern sind nicht besonders religiös, sagt sie. Der Religionsunterricht in der Schule habe ihre Neugier geweckt, so sei sie dann auch zur freikirchlichen Gemeinde gekommen. Laut einer Studie der evangelischen Kirche Deutschlands sind das Elternhaus und der Religionsunterricht zwei der am häufigsten genannten Gründe, warum sich Menschen als religiös bezeichnen und sich der Kirche zuwenden.

Viele Kirchenmitglieder erwägen Austritt

Der allgemeine Trend geht allerdings weit weg von der Kirche. Die Studie zeigt: 65 Prozent der evangelischen und 73 Prozent der katholischen Kirchenmitglieder erwägen einen Kirchenaustritt. Dabei spielen Gleichgültigkeit gegenüber den Themen Religion und Kirche bei den Protestant:innen eine große Rolle. Katholik:innen geben als mögliche Austrittsgründe vor allem Wut und Enttäuschung über die Kirche an.

Der Religionssoziologe Detlef Pollack sieht große Unterschiede zwischen dem Austrittsverhalten in Großstädten und in ländlicheren Gegenden. “In einer großen Stadt wie Berlin fehlt die soziale Kontrolle komplett, und die Kirche erreicht die Menschen schlechter.“ Dabei mache die Kirche eigentlich vieles richtig und versuche unter anderem, nah bei den Menschen zu sein: "Trotzdem kommen nicht mehr Menschen zur Kirche. Das hat auch damit zu tun, dass die meisten in unserer Gesellschaft gar nicht wissen, was in der Kirche abläuft." Ein Angebot für junge Menschen könnte beispielsweise die Nutzung von kirchlichen Gebäuden sein. "Es gibt ganz großartige Räume mit der Möglichkeit, Musik oder Lichteffekte anzumachen."

Cosplay-Shootings und Elektrogottesdienste

Solche neuen Wege probiert Pfarrerin Ulrike Wohlrab in der evangelischen Golgatha Kirche in Berlin-Mitte aus. Sie öffnet an einem kühlen Novembersonntag die Kirche für Cosplay-Fans. "Allein dass Menschen in die Kirche kommen, ist für mich ein sehr schönes Zeichen und ich freue mich sehr, diesen Raum dafür offenhalten zu können." Rund zwei Dutzend junge Menschen, verkleidet als japanische Comic-Charaktere, nutzen an diesem Tag die Kirche als Foto-Location. Dass viele von ihnen gar nicht gläubig sind, spielt für Wohlrab keine Rolle.

Cosplayer Ronja.(Quelle:rbb)Cosplayer Ronja

Eine der Jugendlichen ist Ronja. Sie posiert als Engel vor einem Kirchenfenster. Ihr Kostüm mit den riesigen weißen Flügeln hat sie selbst gemacht. In Ronjas Alltag spielen Kirche und Religion keine Rolle. "Bei Kirche denke ich an eine geschlossene Gesellschaft. Dass hier sowas ermöglicht wird, finde ich unheimlich toll, fortschrittlich und modern."

Ulrike Wohlrab.(Quelle:rbb)
Ulrike Wohlrab | Bild: rbb

Für Pfarrerin Wohlrab ist der Sonntagnachmittag mit den Cosplayer:innen auch eine Gelegenheit, Werbung zu machen für eine Kirche, die ein attraktiver "Safespace" für junge Menschen sein kann: "Hier ist ein Ort für Euch und hier seid Ihr geliebt, angenommen, so wie Ihr seid, verkleidet oder nicht verkleidet, vor Gott. Das ist meine eigentliche Botschaft: Gott liebt alle Menschen." In der Golgatha-Kirche gab es bereits mehrere unkonventionelle Angebote wie einen Gottesdienst zu elektronischer Musik oder ein Tauffest im Schwimmbad.

Punkten kann die Kirche laut der Studie vor allem mit sozialen Projekten. Rund die Hälfte aller Katholik:innen und Protestant:innen geben an, dass das soziale Engagement der Kirche ein Grund ist für ihre Mitgliedschaft. Gleichzeitig sind Hilfsbereitschaft, Solidarität und Nächstenliebe auch längst säkulare Werte geworden, gibt der Religionssoziologe Pollack zu bedenken - damit allein seien Jugendliche kaum für die Kirche zu gewinnen. "Andere Dinge sind wichtiger als die Fragen des Glaubens und der Kirche. Da noch einmal den Zugang zu finden, nachdem man sich davon abgewandt hat, ist im Grunde fast unmöglich."

Aufgeschlossener gegenüber Homosexuellen

Alexia und die anderen jugendlichen Gemeindemitglieder der evangelischen Freikirche in Bad Belzig erleben beim Ausleben ihrer Religion auch Konfliktpotenzial mit traditionelleren Kirchgänger:innen, da sie beispielsweise aufgeschlossener gegenüber homosexuellen Beziehungen sind oder lieber englischsprachige Liedern singen würden in der Kirche.

Daniel Schmid.(Quelle:rbb)
Daniel Schmid | Bild: rbb

Daniel Schmid spielt bei den Jugendtreffen am Samstag oft Gitarre. Die anderen singen dazu. "Wir finden es einfach spannender, unsere Gottesdienste selbst zu organisieren, (…) Es ist nicht nur einfach 'jemand hält eine Predigt und redet dann für eine Stunde', sondern wir haben wirklich offenen Austausch, Diskussionen, die dann wirklich auch über den ganzen Abend gehen." Religiöse Themen spielen dabei genauso eine Rolle wie private. An einem Abend wird diskutiert, welche Rolle der Reformationstag hat und an einem anderen, wie man persönlich am besten mit Trauer umgeht. Für ihn werde die Kirche auf diese Weise von einem langweiligen zu einem lebendigen Ort.

Sendung: rbb24 Abendschau, 21.11.2023, 19:30 Uhr

Beitrag von Helena Daehler, Christina Rubarth und Julian von Bülow

69 Kommentare

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  1. 69.

    Naja so alt ist der Glaube an einen Gott nicht. Christen kennen wir ja …. 2000 Jahre… Jundentum schon etwas länger 3500 Jahre. Was man sich nicht erklären konnte wurde bzw. Wird dann einfach Gott oder Göttern zu geschrieben und fertig.
    Die Wickinger haben bei einer Sonnenfinsternis auf ihre Schilder geschlagen um den bösen Wolf zu vertreiben der die Sonne fressen wollte…. hat geklappt und es waren alle Wickinger die das glaubte also hatten sie recht ?
    Und wie war das noch mit der Erde als Scheibe ? Oder das sie das Zentrum des Universums bildet ? Das haben so viele geglaubt… die Masse scheint wohl nicht per se richtig zu liegen.
    Und je mehr die Wissenschaft erklären kann umso kleiner wird der Raum für das, was Gott zugeschrieben werden kann.
    Und Hawking ist sogar schon so weit gekommen und hat nachgewiesen, für die Existenz des Universums braucht es keinen Gott. Aber es ist halt einfacher zu behaupten gibt es beweis mir das Gegenteil… und der eigene Beweis ist Unwissen.

  2. 68.

    Auch wenn die Kirche es nicht gerne offen anspricht: Die Kirche leidet massiv unter geistlicher Dürre und Fruchtlosigkeit, sie leidet selbst am mangelnden Glauben an Jesus Christus. Schon jetzt gibt es ganze Landstriche in Deutschland, die weitgehend entkirchlicht sind. Die Kirche wird diesen Abwärtstrend nicht umkehren können. Kann sie also gar nichts tun? Doch: Sie kann selbst umkehren! Sie muss selbst umkehren und zu dem Fundament JESUS CHRISTUS zurückfinden.
    Das sind die Fundamente der Kirche: Sola Scriptura! Allein die Heilige Schrift! Solus Christus! Christus allein! Sola fide! Allein aus Glauben! Es reicht nicht, gut oder religiös zu leben. Allein das Vertrauen auf Jesus rettet! Sola gratia! Allein aus Gnade!
    Wer davon abweicht, kann sich nicht mehr Kirche nennen. Ich bin sauer und wütend über diese Evangelische Kirche und deshalb werde ich als evangelischer Christ und als Prediger aus dieser Kirche austreten.

  3. 66.

    Natürlich kann man über die Existenz von Göttlichem diskutieren. Aber hier sind einige in einen niveau- und respektlosen Streit geraten. Das hat nichts mehr mit Meinungsfreiheit zu tun.

    Die Institution Kirche hat viele üble Dinge getan, die keineswegs durch die Religion gedeckt sind. Das betrifft so ziemlich alle Kirchen dieser Welt. Am schlimmsten ist es in den Staaten, in denen Religion und Politik miteinander eng verbunden sind. Wir haben zum Glück keine Herrscher von Gottes Gnaden mehr. Aber die Kirche selbst hat Strukturen entwickelt, die politischen Strukturen gleichen. Ich denke schon, dass sich die Kirche mehr auf ihre religiösen Aufgaben und vor allem den Bereich Nächstenliebe konzentrieren sollte. Aber als Atheistin steht es mir nicht zu, hier Vorschriften zu machen. Die Anhänger müssen untereinander ausmachen, wie sie sich organisieren wollen. Wenn das dann zu Cosplay in der Kirche führt, zeigt mir das nur, dass diese alte Institution noch nicht veraltet ist.

  4. 64.

    Zuerst sollte die Antwort auf die Frage zur Existenz von etwas Göttlichen von der Meinungsfreiheit abgedeckt sein und somit eine Diskussion darüber auch legitim sein.

    Zum Zweiten gehe ich mit, man sollte niemanden wegen seines Glaubens geringschätzen. Wengen verschiedener Handlungen die mit dem Glauber gerechtfertigt wurden aber schon.

    Danke

  5. 63.

    So ein Tinneff! Man kann nicht beweisen, dass es das nicht gibt, was es ncht gibt!
    Die Kirchensteuereinzugsstelle (glaube, war vom Finanzamt) wollte von mir einen Beweis, dass ich in keiner Kirche war. Wie hätte ich das denn beweisen sollen? Die haben erst Ruhe gegeben, als ich den Spieß umgedreht habe, dass sie mir beweisen müssen, in welcher Kirche/Religionsgemeinschaft gewesen sein soll.
    Und Glauben muss ma auch nicht beweisen, weshalb Sie auch nicht beweisen können, dass es Ihren lieben Herrgott gibt.

  6. 62.

    Die Kirche hat sich so lange gehalten, weil sie ihre Gläubigen, im wahrsten Sinne des Wortes, in Abhängigkeit gebracht und gehalten haben und finanziell beschissen haben. Schauen wir doch einfach auf die hohen Protzbauten, die die Menschen darin extrem klein gemacht haben, das war genauso gewollt. Gläubige klein halten und denen vermitteln, dass Kiche die Allmacht des Wissens hat. Ist wie bei den Grünen. Leben in der eigenen Blase.

  7. 61.

    Stimmt, der Glauben braucht keine Religion und keine Kirche. Aber hier diskutieren einige sehr lebhaft über das Existieren eines Gottes. Und das ist zunächst mal nur ein Glaubensobjekt und noch keine Religion. Man muss schon unterscheiden zwischen dem Glauben, der Religion, die sich um den Glauben rankt, und der Institution Kirche, die die Religion umsetzt. Ich denke, es ist nicht relevant, ob es einen Gott gibt, und man sollte Menschen, die an ihn glauben, nicht abschätzig runterputzen. Aber kann durchaus darüber diskutieren, ob die 10 Gebote noch heute gelten und für wen, oder, ob sich die Institution Kirche selbst immer an ihre Gebote gehalten hat.

  8. 60.

    Bildung kann auch mit analytischem Denken einhergehen, es fördern. Es ist in Krisensituationen allemale besser in die Hände zu spucken, als diese zu falten.

  9. 59.

    Ich kann in den Beiträgen zu meist Kritik an der Religion erkennen, nicht am Glauben. Zum glauben braucht man keine Religion.

    Danke

  10. 58.

    Die evangelische Kirche sollte sich wieder mehr ihren kirchlichen Aufgaben widmen und nicht versuchen LinksGrüne Politik den Gläubigen Christen vorzuschreiben. Lasst das, sonst werden weiterhin viele Mitglieder die evangelische Kirche verlassen. Kapiert es endlich!!!

  11. 57.

    Bildung hilft selbstverständlich. Zu lernen, dass Ängste bewältigt werden können, eigenes Leid ertragbar sein kann, fremdes Leid nie gänzlich vermeidbar ist und dass der Tod nur ein weiterer Weg ist, den wir alle gehen müssen. Letzteres ist von Gandalf geklaut. :)

    Von Mutter zu Mutti: Das kann man Kindern ganz vernünftig und plausibel erklären, ohne dass deren kleine Welt zusammenbricht. Gott als erleichternde Option kann man anbieten, entscheiden sollte das Kind für sich.

  12. 56.

    Ich bin ehrlich gesagt entsetzt darüber, wie manche Kommentatoren mit dem Glauben anderer Menschen umgehen. Es ist eine allgemeine Eigenschaft der Menschen zu glauben, egal ob an Gott, den rosa Elefanten oder den Wetterbericht. Jeder Mensch hat das Recht zu glauben, woran er will, denn der Glaube gibt uns Hoffnung. Glauben und Hoffen sind einfach untrennbar miteinander verbunden. Wenn man anderen den Glauben nimmt, nimmt man ihnen auch die Hoffnung. Das heißt aber nicht, dass wir fatalistisch blind durchs Leben laufen sollen. Denn natürlich ist der Glauben immer wieder für Machtspiele missbraucht worden. Und natürlich steht es jedem zu, seinen Glauben frei zu wählen.

    Ich selbst bin Atheistin. Ich bin in letzter Zeit häufiger den jungen Leuten von Sant’Egidio begegnet, einer christlichen Laienorganisation, die sich in sozialen Projekten engagiert. Wenn die Institution Kirche junge Menschen zum Engagement für die Gesellschaft bewegt, kann ich nichts Schlechtes daran sehen.

  13. 55.

    Religion ist Zuflucht für jene, die ängstlich sind, vollkommen verständlich, nicht jeder neigt dazu, der Realität mutig ins Auge zu sehen und benötigt etwas, woran er sich klammern kann. Sei es eine nicht greifbare Illusion, durch Religion nicht allein zu sein. Wer es benötigt, der soll glauben.
    Ich glaube auch, an mich und meine mentale Kraft und meinen Menschenverstand, mich allem realistisch stellen zu können.

  14. 54.

    Ob es das Göttliche gibt, wer weiß, aber das menschengemachte Ideologien Gottes Wort wiedergeben, ich bezweifle das zutiefst. Der 30jährige Krieg, ein Krieg auch aus religiösen Gründen, Katholiken gegen Protestanten, die Vertreibung der Hugenotten, Protestanten wurden von Katholiken vertrieben und die Einstellung meiner Oma, Katholiken wären alle falsch, ließen mich früh erahnen, dass die Religion nur dazu führt, Menschen anhand dieser Gruppenzugehörigkeit zu werten und sich von anderen abzugrenzen. Wer früher nicht getauft war, wurde hinter der Friedhofsmauer verscharrt. Homosexuelle vermissen oft in der menschengemachten Religion die göttliche Liebe aller Menschen, die angeblich glauben und lieben, ganz ohne Vorurteil.
    Fazit: Humanismus kommt wohl Gott sehr nah und das menschliche Gewissen. Wer seinem Gewissen folgt, ist Gott näher als jede religiöse Zugehörigkeit.

  15. 51.

    Hilft Bildung Ihren Kindern auch, wenn sie mit Angst, Leid und Tod zu kämpfen haben?

  16. 50.

    Das denke ich auch. Wenn Kirche nicht mehr Gott sucht, nimmmt sie sich ihre Kraftquelle und schafft sich selber ab. Für Politik, Kultur, Skat etc. gibt es andere Vereine.

  17. 48.

    So gut wie jeder Krieg in der Vergangenheit wurde durch Religionen ausgelöst.
    Deshalb sollte man die Kirchen abschaffen und die Religionen direkt mit.
    Das der Mensch vom Affen abstammt und nicht von "Gottes"Hand, ist ja nun wissenschaftlich eindeutig erwiesen.
    Früher waren die Menschen nicht so gebildet wie heute und deshalb leicht beeinflussbar. Was man nicht erklären konnte, wurde direkt als Wunder tituliert.
    Heute ist der überwiegende Teil der Menschheit intelligent genug, um zu wissen, wie was entstanden ist oder entsteht.

  18. 47.

    Soll jeder Glauben woran er mag, aber Anderen damit nicht auf den Zünder gehen.
    Glaubensgemeinschaften sollten sich weder der Wissenschaft noch der Medizin gegenüber verschließen.
    Jeder Verein möge seine Mitgliedsbeiträge bitte selbst einziehen, aber erst wenn der Kunde auch selbst dafür gezeichnet hat.

  19. 46.

    Für mich wäre wichtig, daß Staat und Kirche komplett getrennt sind. Das ist bei uns nicht der Fall. Die Verflechtungen sind sehr vielfältig und in einer Zeit, wo die Mehrheit ohne Kirche lebt, nicht gerechtfertigt. So lange die Kirche weitgehend von alten Männern, mit versteinerten Vorstellungen vom Leben geführt wird, werden ihr weiter die Menschen weglaufen. Ein paar kleine Reförmchen ändern nicht die Grundeinstellung.

  20. 44.

    Was warn los an der Brücke damals? Ich hab das nicht so verfolgt...

  21. 43.

    Unsere Vorfahren lebten in einer Welt ohne TV, Smartphone, Internet und hatten maximal eine Zeitung. Die WhatsApp waren die Bekanntmachungen am Schwarzen Brett, wann Gottesdienst oder Beerdigung ist. Im Dorf gab es 3 Institutionen- den Dorfladen, die Gastwirtschaft und die Kirche, nicht anders als bei " Unsere kleine Farm". Das waren die Treffpunkte und wer schon morgens vor Durst nicht singen konnte, ging gleich an der Kirche vorbei, dorthin wo die Gesangsbücher Henkel hatten.
    Es war eine andere Zeit und falls die Kirchen sich erneuern wollen, müssen sie mitkommen, denn Pfarrer sind auch Seelsorger und da gibt's genug zu tun in einer neuen Zeit.

  22. 42.

    Ich frage mich bei solchen Beiträgen immer was wohl passiert wäre, wenn 312 nicht Konstantin sonder Maxentius die Schlacht an der Milvischen Brücke gewonnen hätte. Ich glaube, Europa wäre sehr viel Not, Elend, Grausamkeit, Tod und Verderben erspart geblieben.

  23. 40.

    Was ist die Bibel? Das Wort Gottes.
    Wir können eigentlich heilfroh sein, gesamtgesellschaftlich nicht (mehr) danach zu leben bzw. leben zu müssen wie noch vor nur wenigen Jahrhunderten. Der Wälzer ist eine phänomenale Anleitung für Lynchjustiz. Was würden wir steinigen, erwürgen, verbrennen und wider jeglicher Menschenrechte handeln.

    Da glaube ich lieber an Karma. Dessen Existenz ist genauso zweifelhaft, was für einen Glauben daran dennoch völlig unerheblich ist. Wie hier jemand bereits schrieb: Glauben ist nicht Wissen. Gottgläubige meinen jedoch, im Besitz des Wissens um seine Existenz zu sein, allen Wissenschaften zum Trotz. Urknall, Dinosaurier, Evolution, Geologie, Astronomie - alles heidnische Erfindungen?

  24. 38.

    Raushalten aus jeglicher politischen Betätigung wäre ein Punkt. Und Hilfen für Obdachlose wären auch ein großer Fortschritt. Von warmen Worten und Gebeten wird es leider nicht warm und man leider nicht satt!

  25. 37.

    Und Glauben bleibt Glauben, sonst würde es Wissen heißen. Wenn es den Menschen hilft daran zu glauben: wo ist das Problem? Vielleicht bedeutet es für manche einfach nur Hoffnung? Ich kann keinen Fehler darin erkennen.

  26. 36.

    Eine alte Illusion bleibt eine Illusion. Masse an Menschen die es annehmen und die lange Zeit die sie das schon tun, macht es nicht wahrer.

  27. 35.

    Und genau da sind wir bei dem Problem. Ihr „rosa elephant“ ist nur lächerlich, der Glaube an Gott hingegen alt und wird von Milliarden Menschen geteilt. Er hat Menschen Moral und Kraft gegeben. Daher ist hier ein ein Widerspruchsbeweis erforderlich, anders als bei Ihrem albernen Elefanten.

  28. 34.

    Wie war es 1990?

    Sind millionen DDR-Buerger ungewollt bei der Zusammenschluss Kirchenmitglieder geworden? Um dann gleich auszutreten?

  29. 32.

    Man muss kein Huhn sein um zu wissen ob das Ei schlecht ist.
    Außerdem heißt glauben nicht wissen.
    Da ich mal getauft wurde und zeitweise die Christenlehre besuchte und mich auch im späteren Leben mit Religionen beschäftigte, denke ich dass ich mitreden kann.
    Die Märchenphase im Leben sollte irgendwann einmal vorbei sein.
    Atheist kann man nur sein wenn man die Religionen kennt.

  30. 31.

    Religionen wurden erfunden um die Menschen besser beherrschen zu können. Ich wurde getauft, dennoch konnte ich meinen Weg selbst entscheiden. Als Kind habe ich ein paar mal an der Christenlehre teilgenommen und recht schnell entdeckt das dies nur ein weiterer Verein ist, der mich in eine Richtung schieben will. Da bin ich dann nicht mehr hingegangen. Ich denke das System Religion ist am abklingen, man bracht es einfach nicht mehr in der westlichen Welt. Frei nach den Onkels „ich brauche keine Krücke, ich kann alleine leben“

    Danke

  31. 28.

    Früher gab es für Kinder Christenlehre, die fand einmal pro Woche statt und es war neben dem Singen langweiliger Lieder und dem Lernen von Psalmen eher ein Bastel- und Spielenachmittag, es gab Heiligenbildchen, Bonbons und Schokolade, zu Weihnachten wurde ein Krippenspiel einstudiert und an Heiligabend in der Kirche aufgeführt. Das war in vielen kleinen Dörfern so und Abwechslung für Kinder. Wenn sich die Kirchen in die Kinder- und Jugendarbeit einbringen wollen, bitteschön. Wir haben ja christliche Feiertage, die eher auf Daten der Astronomie beruhen, man kann ein wenig über Geografie und Völkerkunde lernen. In vielen Familien fehlen einfach Gespräche und Zuhörer. Wenn Kirche da einspringt...ok! Amen.

  32. 27.

    Wie soll man beweisen, dass es Phantasiegebilde nicht gibt? Jeder kann sich irgendein Quatsch ausdenken und sagen: "Beweisen Sie, dass es mein Phantasiegebilde nicht gibt". Ich persönlich glaube, das Universum ist von einem rosa Elefanten erschaffen worden. Können Sie das Gegenteil beweisen?

  33. 26.

    "Unkonventionell" ist grundsätzlich gut, und dass soviele Kirchenherren neuerdings (oft mehrheitlich)Damen sind: auch sehr gut!

  34. 25.

    Die Kirche ist nichts anderes als eine Firma. Sie will Geld verdienen.
    Ich finde es eine Verschwendung von Steuergeldern, an solch eine Firma zu zahlen.

  35. 24.

    Weil die Leute massiv eingeschüchtert wurden, die Meisten konnten damals nicht mal Lesen und Schreiben. Und weil Ungläubige und Zweifler ein kurzes Leben hatten, die letzte Hexenverbrennung in D ist nur 250 Jahre her.

  36. 23.

    Vielleicht sollte sich die Kirche wieder auf ihre Grundlage, die Bibel als das von Gott gegebene Wort an uns Menschen, zurückbegeben. So hat sich zumindest fast 2.000 Jahre bestehen können. Wenn sie weiterhin die Existenz Gottes und seines Sohnes Jesus negiert, sich dem Zeitgeist anbiedert etc., wird sie m.E. weiterhin schrumpfen - und zwar vollkommen zu Recht.

  37. 22.

    Können Sie beweisen, dass es Gott nicht gibt? Etwas mehr Demut wäre angemessen.

  38. 21.

    Diese Aktion in der Kirche finde ich persönlich lächerlich und auch ein bisschen respektlos. Aus meiner Sicht der falsche Weg. Kirche hat in den vergangenen Jahren viele Fehler gemacht und keine ernsthafte Aufarbeitung der Missbrauchsskandale betrieben. Ich bin nicht religiös geprägt und verstehe die Schöpfungsgeschichte eher als Metapher. Ich schätze aber Kirchen als Orte, an denen Menschen friedlich zusammenkommen, sich besinnen, reflektieren können und ein Wir-Gefühl finden. Das brauchen wir!

  39. 20.

    Werfen Sie mal ein Blick in die Geschichte und fragen Sie mal Richtung Südamerika, wie die Kirche dort hinkam...

  40. 19.

    "Gott" ist ein Produkt menschlicher Phantasie. Wer das Gegenteil BEWEISEN kann, sei herzlich dazu eingeladen...

  41. 18.

    Ein anderer Grund ist, dass die Leute es satt haben die Kirchensteuer zu bezahlen. 0.9% ist halt nicht gerade wenig, zumindest ist es die Hälfte der monatlichen Stromrechnung. Ist ja nicht so, dass wir hier all wohlhabend sind und die Inflation nicht existiert. Für einige ist dieser eingesparte Betrag notwendig, die anderen stecken es woanders hin - ob Fitnessabo oder sonst was. Um an Gott glauben zu können, muss man keinen monatlichen Betrag bezahlen.

  42. 17.

    Kirche und Jugendarbeit im Jahre Zweitausend Nullhundert Zwanzig und Drei ?
    Wenn Sie Ihre Mitglieder*Innen
    nicht binden kann,
    sucht Sie sich Neue ! ! !

  43. 16.

    Dem stimme ich zu. Ich wurde katholisch erzogen, stellte aber schon als Kind fest, dass die Knieerei auf Holzplanken schlicht zu schmerzhaft ist. Erste richtige Zweifel kamen mit dem Geschichtsunterricht auf - Kreuzzüge, Folter, Inquisition, alles im Namen Gottes. Spätestens mit dem Semesterthema Evolution in der 12. Klasse hatte sich Religion und Kirche für mich dann vollständig erledigt. Meinen Kindern stellte ich frei, Religionsunterricht zu besuchen. Taten sie auch, jeder zwei Jahre. Sie konnten mit dem Thema dann nichts mehr anfangen. Unsere Familie neigt eben dazu, eher realistisch zu sein.

  44. 15.

    In der muslimischen Welt ist es jedenfalls kein Problem, die von Koran vorgegebenen Regeln einzuhalten. Auch die Sunna wird vom größten Teil der Muslimen beachtet. Es scheint mir daher ein Zeichen moralischen Zerfalls der westlichen Welt, dass ihre eigenen Werte missachtet werden.

  45. 14.

    Wer es so braucht, ok.
    Ein Gott und eine Kirche stehen für mich dafür, dass jemand ein Problem hat, Hilfe braucht und mit jemanden reden möchte.
    Von dieser Warte ist dieses „Probieren“ eigentlich sehr gut!

  46. 13.

    Das ist ganz meine Meinung, dass ist genauso, als wenn junge Menschen im Namen von Allah glauben, ihre Taten zu rechtfertigen.
    Wer an einen Gott glaubt, macht es von innen heraus, entspannt und friedlich.

  47. 12.

    Die Kunst besteht eigentlich darin, den Gottesdienst so zu gestalten, dass konservativ Gläubige sich darin wiederfinden wie auch Neulinge sich angesprochen fühlen. Dass die Kirche ihre eigenen Überzeugungen und Riten über Bord wirft, nur um eine neue Klientel anzusprechen, wird dem Glauben und der Kirche als Institution nicht gerecht.

  48. 11.

    GOTT ist Geist (man kann IHN nicht sehen / aber, die Schöpfung, ALLES , was Gott tut, das sehen wir / Mensch schreibt sich das Gute und Schöne aber gern selbst zu / für das Schlechte und die Katastrophen der Welt, möchte Mensch nicht verantwortlich sein / Stichwort: freier Wille). GOTT ist Liebe & Gerechtigkeit. GOTT hat sich in Jesus offenbart. Wenn Jesus nicht in unsere Welt gekommen wäre, wüssten wir nicht viel von GOTT. Die Kirche der Menschen kann man verlassen. Ich gehöre zu Kirche Jesu.

  49. 10.

    Warum wohl hat sich die Kirche über zwei Jahrtausende gehalten? Weil sie Werte vermittelt hat, die ihren Anhängern wichtig waren? Oder weil sie immer neuen woken Klamauk veranstaltet wie in der Dorfdisco?

  50. 9.

    Da frage ich mich ernsthaft, wie diese Bildung ausgesehen haben soll . Haben Sie ihren Kindern denn mal einen Besuch in einer Moschee, Synagoge ermöglicht oder haben Sie evangelische, katholische oder freikirchliche Gottesdienste mal besucht? Es ist immer eine Einzelentscheidung ob man sich abgeholt und mitgenommen fühlt oder nicht.

  51. 8.

    " dann kann sich die Kirche auch gleich abschaffen. Dazu braucht man keine Kirche. "
    Eine gute Idee. (?) Kann man gleich auf Religionen aller Art ausweitern. All das Leid, das im Namen von Gott und Glauben in die Welt gebracht wurde und wird, ist mehr als verzichtbar.
    Moral und Ethik geht auch ohne Gott.

  52. 7.

    "Sie sprechen über ihre Erlebnisse mit Gott"?? Sie "erleben" etwas mit einem Phantom? Man kann mit "Gott" nichts erleben. "Gott" lebt nicht, es ist ein Konstrukt, etwas, was sich in der Phantasie mancher Menschen abspielt.

  53. 6.

    Wenn man junge Leute nur in die Kirche bekommt, indem man die Kirche zum Theater mit Clubfeeling umfunktioniert, dann kann sich die Kirche auch gleich abschaffen. Dazu braucht man keine Kirche.

  54. 5.

    Ein schöner Artikel der zeigt das auch die Kirche langsam im Heute angekommen ist und man den Pfad auch verlassen darf. Endlich wird dieses "Altbackene" aufgebrochen. Ich muss aus einem Gottesdienst rausgehen und sagen können "er war schön und erlebniswert". Für die meisten Jugendlichen bedeutet Kirche und Glauben gestohlene Zeit und Langeweile. Man sitzt auf unbequemen Bänken und muss dem Geschwafel von irgendwem zu hören zu Themen die mich Null interessieren. Kein Wunder, das man nach 2 min abschaltet. Wenn man aber Möglichkeiten findet und anbietet die Kirche als Gebäude und Treffpunkt von Gleichgesinnten zu schaffen, ist das ein Weg in die richtige Richtung. Aber dazu braucht es auch viel Zeit und Engagement und Geduld. Ich wünsche allen Beteiligten viel Erfolg und macht weiter so.

  55. 4.

    Meinen Kindern habe ich so etwas wie Bildung zukommen lassen. Im Nachhinein hat sich das mit der Religion erledigt.

  56. 3.

    Wenn ich ab und zu mal einen Blick auf Berichte zu Kirchentagen etc. besonders bei der evangelischen Kirche, werfe, erinnert mich das meist eher an einen Parteitag der Grünen als an eine kirchliche Veranstaltung. Das missfällt auch vielen meiner Freunde, die noch in der Kirche sind. Wenn ich Politik machen will, trete ich in eine Partei ein, diese Art der Politisierung empfinde ich als absolut unangemessen und war letztendlich auch der Austrittsgrund.

  57. 2.

    Ich denke auch, es ist das "märchenhafte", was rational denkende Menschen von der Kirche fernhält. Die Erde in 6 Tagen erschaffen? Wer soll das glauben?

  58. 1.

    Vielleicht sollte die Kirche erklären, wo in der Unendlichkeit des Universums eigentlich seit Millionen Jahren ein Gott sein soll. Junge Menschen bei uns sind realistisch und merken , dass das unmöglich ist. Gilt übrigens für alle Religionen, aber ungebildeten Menschen in anderen Ländern kann man alles erzählen!

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