Praxistest - Welzow erprobt Postzustellung per Drohne

Fr 31.05.24 | 16:44 Uhr
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Auf dem ehemaligen Flugplatz in Welzow hebt eine Postdrohne ab. (Quelle: rbb/Anja Kabisch)
Audio: Antenne Brandenburg | 31.05.2024 | Jorg Reimann | Bild: rbb/Anja Kabisch

Wie die Zukunft der Post in ländlichen Gebieten aussehen könnte, ist am Freitagvormittag in Welzow (Spree-Neiße) präsentiert worden. Auf dem ehemaligen Flugplatzgelände wurde erstmals der Testflug einer Post-Drohne vorgeführt.

Mit Hilfe solcher Drohnen sollen in Zukunft zeitaufwändige Zustellungen mit dem Lieferwagen vermieden, Kosten gesenkt und die Umwelt geschont werden, wie es von der Stadt hieß. Dabei gehe es vor allem um besonders abgelegene Grundstücke. Sie soll der Zusteller auf seiner Tour mit der Drohne anfliegen können, während er dichter besiedelte Gebiete weiterhin mit dem Auto beliefert.

Getestet wird die Post-Drohne zunächst mit Zeitungen. Sie werden in transparenten Plastikzylindern an der Drohne befestigt, die sich nach der Landung automatisch öffnen - und die Zeitung so im Vorgarten oder auf der Veranda ablegen. Später soll die Technologie auch für Pakete oder Briefe erprobt werden.

Eine Lieferdrohne in Welzow. (Quelle: rbb)
Verpackt in Plastikzylinder hebt die Zeitung ab. | Bild: rbb

Postdrohne ist Teil der landesweiten 5G-Strategie

Die Drohnen-Testphase in Welzow ist Teil der Projektinitiative "5G-Testbed-BB" des Brandenburger Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie, einer landesweiten 5G-Strategie, um Brandenburg digital voranzubringen. Hier entwickeln und testen Kommunen, Universitäten und Unternehmen in verschiedenen Projekten gemeinsam 5G-Technologien.

Wirklich einsetzbar ist die Drohne aber noch nicht - auch, wenn die Technik eigentlich funktioniert. Denn bewohnte Gebiete dürfen laut Gesetz im Moment nicht überflogen werden.

Damit das möglich werde, müsse die Drohne als normales Fluggerät eingestuft werden, sagte der Brandenburger Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD). Auch er war beim Testflug mit dabei. "Da war offensichtlich die technologische Entwicklung schneller als die geistige Flexibilität in der Umsetzung der Regulatorik", so Steinbach.

Die Testphase für die Postdrohne läuft noch bis Ende des Jahres. Ob die entsprechenden Gesetze bis dahin geändert werden, ist aber noch offen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 31.05.2024, 13:00 Uhr

8 Kommentare

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  1. 8.

    Wenn schon die gedruckte Zeitung, dann lieber die Taz. Die gibt wenigstens Kontra... Drohnen für friedliche Zwecke sind Prima!

  2. 7.

    Also für die ,,Omis+Opis'' fände ich es gut! Allerdings müßten die Drohnen viel größer sein, damit später auch mal die ,,Omis+Opis'' zu einem AusFLUG abgeholt werden.

  3. 6.

    Seh ich anders. Ich les z. B. ,,Die Zeit“ in klassischer, gedruckter Form (Papier!). Ist viel angemehmer als digitalästhetik. Dazu Kaffe/Espresso, was will man mehr. Und da sie auch ziemlich groß und gewichtig ist, würd ich mich über den Drohnentransport zu mir freuen.

  4. 5.

    Die Zeitung ist wahrscheinlich nur ein erstes geeignetes Testobjekt, das verschiedene komplizierte Parameter gut testet (Material, ungewöhnliches Format, Gewicht, "sperrige Lieferungen") - komplizierter als bei Briefzustellungen.
    Im Artikel heißt es, dass später mit Briefen getestet wird. Ein Anfang. Überrascht wäre ich über die Zustellung einer E-Mail per Drohne. ;-)

  5. 4.

    Zeitungen als Testobjekt für Lieferdrohnen?
    Wie lange wird es diese noch in dem Format geben?
    Meine Zeitung kommt per Kabelinternet und WLAN aufs Tablet oder Handy.
    Sonntagszeitungen und Anzeigenblätter sterben auch aus.
    Klingt schon etwas eigenartig wenn die Zukunft ausgerechnet mit dem getestet wird was wahrscheinlich bald nicht mehr physisch existiert.

  6. 3.

    Also 'n guter Pilot legt ihnen das Ding glatt unters Vordach - glaube ich.

  7. 2.

    Grundsätzlich eine gute Sache und vor allem Ausbaufähig.
    Was ist bei Regen/ Schnee?
    Zeitung in Plastikmüll verpacken fällt hoffentlich aus!
    Behälter abwerfen und am nächsten Tag den leeren Behälter aufnehmen, lasst euch was einfallen.

  8. 1.

    Ausgezeichnet! Glückwunsch!
    Ich hoffe, dass entsprechende
    EU-, Bundes- u Landesgesetze rasch adäquat geändert werden.
    Immer technologie-offen:
    Rajko Peter Petrow, Berlin

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