Crowdfunding, Eigenmittel, Zuschuss - Elbe-Elster-Kreis bekommt sein erstes Tierheim

Fr 09.08.24 | 09:13 Uhr
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Archivbild: Zwei Hunde sind in einem Zwinger im Tierheim am See. (Quelle: dpa/Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 09.08.2024 | Martin Schneider | Bild: dpa/Pleul

Der Bau des ersten Tierheims im Landkreis Elbe-Elster kann starten. Das hat die Tierhilfe Südbrandenburg als Träger des Heims dem rbb am Freitag mitgeteilt. Demnach soll es am 2. September 2024 in Falkenberg den ersten Spatenstich geben.

Die Planung für dieses Tierheim läuft bereits seit über vier Jahren. Die größte Herausforderung bestand darin, ein tragfähiges Konzept zu entwickeln, das die Finanzierung der Baukosten ermöglicht.

Aus Kostengründen umgeplant

In den letzten Wochen hat der Verein nach eigenen Angaben daran gearbeitet, "die Finanzierung des ersten Bauabschnittes in trockene Tücher zu bekommen", so die Tierhilfe. Das habe unter anderem geklappt, weil der Landkreis einen Investitionszuschuss bereitstelle. Hinzu kommen die Erlöse aus einem Crowdfunding und Eigenmittel.

Das Tierheim wird auf dem Vereinsgelände in Falkenberg gebaut, allerdings anders als geplant. "Von der ursprünglichen Idee, das Tierheim in Modulbauweise zu errichten, mussten wir uns aufgrund der viel zu hohen Kosten verabschieden", so die Tierhilfe weiter. Nun werde auf traditionelle Kalksandsteine zurückgegriffen. Das sei die günstigste Variante.

Das Gelände sei schon vorbereitet und vom Katasteramt vermessen worden. Wann das Tierheim eröffnet werden wird, steht noch nicht fest. Der Verein geht aber davon aus, dass es frühestens in anderthalb Jahren soweit sein wird.

Peta: Heime sind ausgelastet

Nach Angaben der Tierschutzorganisation Peta warten in ganz Deutschland aktuell rund 350.000 Tiere in Tierheimen auf ein neues Zuhause. Damit seien die Einrichtungen ausgelastet, heißt es.

In Zeiten wie aktuell den Sommerferien sind sie besonders voll. Allein das Berliner Tierheim hat nach eigenen Angaben seit Beginn der Ferien 100 neue Tiere bekommen. Die Sommermonate seien deshalb eine besondere Herausforderung. "Dann gibt es vermehrt Katzen und Katzenbabys und leider auch immer wieder Tiere, die wegen Urlaubsreisen schnell weg müssen", so eine Sprecherin des Berliner Tierheims. Wegen der Engpässe sei die Warteliste, um einen Hund ins Tierheim zu bringen, mittlerweile mehr als ein Jahr lang.

Auch der Deutsche Tierschutzbund, der unter anderem 550 Heime vertritt, beobachtet, dass einige von ihnen im Sommer mehr Tiere aufnehmen. Die Heime seien mittlerweile in der Regel das ganze Jahr über "stark oder sogar voll belegt". Die Tiere würden vor allem wegen Überforderung, Zeitmangel und gestiegener Kosten für den Tierarzt abgegeben werden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 09.08.2024, 08:30 Uhr

2 Kommentare

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  1. 2.

    Gut für die Tiere. Vllt sollten Tierheime prinzipiell mal ihr/ e Konzept/ Auflagen überdenken...mit 60 Jahren ist man zu alt, ein Tier zu adoptieren- aber lange nicht zu alt, um noch Vollzeit in Wechselschicht zu arbeiten...finde den Fehler!

  2. 1.

    Ist die dauerhafte Austattung mit finanziellen Mitteln, Räumlichkeiten und Personal auch gesichert worden?

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