Maul-und Klauenseuche - Milchbetrieb muss täglich 30.000 Liter entsorgen

Di 14.01.25 | 19:30 Uhr
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MKS Milch wegkippen (Quelle: rbb)
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Video: rbb24 Brandenburg Aktuell | 24.01.2025 | Tim Jaeger | Bild: rbb

Zwei Standorte eines Milchviehbetriebs in Werneuchen (Barnim) müssen derzeit täglich 33.000 Liter entsorgen. Grund sei die tierseuchenrechtliche Allgemeinverfügung im Zusammenhang mit der Maul-und Klauenseuche (MKS), sagte der Geschäftsführer des Landesbauernverbands Brandenburg, Denny Tumlirsch, am Dienstag dem rbb.

Die beiden Standorte befinden sich innerhalb der sogenannten Überwachungszone, die nach dem Ausbruch der MKS in Hönow (Märkisch-Oderland) am Freitag vorsorglich vom Landkreis Märkisch-Oderland eingerichtet wurde und einen Radius von zehn Kilometern umfasst.

Schaden von rund 18.000 Euro pro Trag

Der Betrieb gehört dem Agrarunternehmer Vincent Overmars aus Bernau bei Berlin. Er kann die Milch seiner rund 1.300 Kühe vorerst nicht mehr bei den Molkereien abliefern. Damit sei ein finanzieller Schaden von rund 16.000 bis 18.000 Euro am Tag verbunden, sagte der Landwirt am Dienstag dem rbb. Er habe ein Problem damit, dass die Überwachungszone nun für minimal 30 Tage gilt. "Auch wenn jetzt kein neuer Fall mehr gefunden wird, mir ist jetzt 30 Tage verboten worden, dass ich die Milch ausliefere", so Overmars.

Das Problem sei, dass das Virus in tierischen Produkten bleibe, sagte Denny Tumlirsch vom Landesbauernverband dem rbb. "Das heißt, in Rohmilch ist dieses Virus da. Deswegen darf ich Rohmilch nicht verbringen. Wenn die Milch pasteurisiert ist, ist das völlig unerheblich. Aber solange das Rohmilch ist, ist das potentiell gefährlich. Auch wenn ich in dem Betrieb oder in dem Bestand erst mal gar keinen Nachweis davon habe", so Tumlirsch.

Auswirkungen auch in den kommenden Monaten

Turmlirsch rechnet nach eigenen Angaben damit, dass die MKS noch länger Auswirkungen auf die Arbeit von landwirtschaftlichen Betrieben in der Übergangszone haben wird. Auch wenn die Restriktionen schon bald gelockert werden könnten, bleibe die Frage nach "MKS ohne Impfung", noch für drei Monate bestehen. "Und in der Zeit ist es natürlich so, dass wir Produkte aus insbesondere Brandenburg nicht mit so einem Zertifikat versehen können", betont der Geschäftsführer des Landesbauernverbands.

Weltweite Importverbote tierischer Produkte aus Deutschland

Nachdem Mexiko und Südkorea bereits ein vorläufiges Importverbot für deutsches Schweinefleisch wegen der MKS in Brandenburg verhängt hatten, verbat am Dienstag auch Großbritannien den Import von besonders gefährdeten Tierarten aus Deutschland. Damit soll eine Ausbreitung der Krankheit verhindert werden.

Der Handel innerhalb der EU läuft derzeit mit kleineren Einschränkungen weiter, die Niederlande hatten etwa Kälber verboten. Bis Mittwoch gilt ein generelles Verbot von Tiertransporten aus Berlin und Brandenburg.

Die Maul-und Klausenseuche ist eine hochansteckende Viruserkrankung bei Klauentieren wie Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen. Für Menschen ist der Erreger der Maul- und Klauenseuche ungefährlich.

Sendung: rbb24 Antenne Brandenburg, 14.01.2025, 19:30 Uhr

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7 Kommentare

  1. 7.

    Es ist einfach nur Irrsinn. Da werden die Kühe unter Schmerzen zwangsbesamt, damit sie Kälber bekommen, damit sie Milch produzieren. Die Kälber werden dann ihren Müttern entrissen und entweder geschlachtet oder in einem "Kälberkindergarten" gesondert ernährt statt die Milch der Mütter zu erhalten. Die Milch der Mütter wird stattdessen entsorgt.
    Muss ich noch mehr schreiben?? Müssen wir wirklich Mitleid mit den Milchbetrieben haben??
    Wir sollten mal unsere Moral überdenken.

  2. 6.

    Von Rohmilch geht eine Gefahr aus. Milchprodukte werden in der Regel aus pasteurisierter Milch hergestellt. Pasteurisation tötet das Virus ab.

  3. 4.

    Weil wir Menschen selten rational handeln, wird eben der für uns vermeintlich einfachere Weg gewählt; statt impfen lieber keulen. Sind ja nur „Nutz“tiere.
    Dann ist man weiter „Tripple A“ und kann sein Zeug international vertickern. Vor dem weltweiten Tierhandel hat man die Viecher einfach durchgeimpft, so wie wir es ja auch machen (sollten).
    Impfung ist auch bei Tieren keine Raketenwissenschaft und führt zu dem gleichen Ergebnisspektrum wie beim Menschen.

  4. 3.

    Es hieß doch überall, dass durch den Verzehr von Milchprodukten keine Gefahr droht - warum wird dann trotzdem sowas gemacht?

  5. 1.

    Ich hoffe den Landwirten wird finanzielle Unterstützung angeboten, ohne viel Bürokratie.

    PS: bitte achtet in euren Artikeln mehr auf die Rechtschreibung. Es war an manchen Stellen sehr unangenehm zu lesen.

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