Niederlehme - Wasserturm an der A10 verfällt zunehmend

Di 14.01.25 | 12:57 Uhr
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Der Niederlehmer Wasserturm am Berliner Autobahnring A10 errichtet 1902 nach dem Vorbild des Istanbuler Galataturms, aufgenommen am 11.10.2018. (Quelle: Picture Alliance/Caro/Eckelt)
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Audio: Antenne Brandenburg | 14.01.2025 | Katharina Ennulat | Bild: Picture Alliance/Caro/Eckelt

Er ist eine markante Landmarke am südlichen Berliner Ring und sticht Reisenden auf der A10 bei Königs Wusterhausen (Dahme-Spreewald) ins Auge: der im Ortsteil Niederlehme stehende Wasserturm. Doch seit Jahren verfällt das Wahrzeichen des Ortes.

Seit 2019 gehört der Turm der Stadt. Sanierung und Umbau sind bisher an den hohen Kosten gescheitert, sagte Niederlehmes Ortsvorsteherin Katharina Ennullat dem rbb. "Die Kosten kann man bislang noch nicht konkret einschätzen, weil es noch kein beziffertes Gutachten gibt", so Ennullat im Gespräch mit dem rbb.

Sie schätzt, dass mehrere Millionen Euro notwendig sind, um den Turm zu sanieren. Je nachdem, was letztlich gemacht werde, ob zum Beispiel nur die Außenhülle erhalten oder ob der Turm auch öffentlich zugänglich gemacht werden soll.

1902 aus vor Ort produzierten Kalksandsteinen erbaut

In diesem Jahr könnte sich nun aber endlich etwas tun. Denn die Stadt ist nach einem Vorstoß in der Stadtverordnetenversammlung beauftragt worden, bis zum Jahresende 2025 ein Nutzungs- und Entwicklungskonzept zu erstellen. "Wir hoffen, dass es jetzt endlich losgeht", sagte Ortsvorsteherin Katharina Ennullat.

Ideen und Wünsche für den Turm gebe es in ihrem Ort viele. Vornan steht der Wunsch, dass der Turm für Interessierte zugänglich gemacht wird. Als weitere Möglichkeiten nennt Ennullat die Nutzung als Trauzimmer, Café und Ausstellungsraum.

Erbaut wurde der Wasserturm an der Dahme nach Angaben der Stadt im Jahr 1902 aus Kalksandstein, der in Niederlehme schon vor mehr als 100 Jahren hergestellt wurde. Der Ort ist damit einer der ältesten Produktionsstandorte von Kalksandstein in Deutschland. Der Wasserturm sollte einerseits dafür werben, andererseits diente er bis Mitte der 1960er Jahre der Wasserversorgung in der Region.

Sendung: Antenne Brandenburg, 13.01.2025, 18:30 Uhr

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7 Kommentare

  1. 7.

    Leider ist es immer wieder so, was der Stadt oder dem
    Land gehört vergammelt. Finden sich private Investoren werden ihnen alle nur erdenklichen Steine in den Weg gelegt und das Bauwerk vergammelt weiter. Wenn da nicht irgendwann endlich mal ein Umdenken passiert, werden weiter schöne Gebäude dem Verfall ausgesetzt sein.

  2. 6.

    Sollte man sich nicht Gedanken über eine Nutzung und anstehende Kosten machen, bevor man als Stadt ein Objekt kauft?
    Scheinbar ist dies nicht geschehen.

    Die Gelder sind knapp und ich bin dankbar, dass bisher kein übermäßiges Geld in den Wasserturm, sondern zum Beispiel in Hortgebäude und Schulsanierungen gesteckt wurde.

  3. 5.

    Es gab da ja mal einen Besitzer der den Turm sanieren und bewohnen wollte. Aber unser tolles Bauamt hat ihm das nicht gestattet - aus fadenscheinigen Gründen. Nun hat KW den Turm an der Backe und kein Geld zum sanieren. Super Sache wieder einmal. Danke dafür

  4. 4.

    Da haben Sie sehr Recht und es liegt wohl im Unwissen der heutigen Zeit, dass zur damaligen Zeit aus Vorbildern aus aller Welt geschöpft wurde - nicht als Kopie, sondern als Inspiration.

    Gegebenenfalls könnte das auch eine Art Brücke der Kooperation sein, zwischen Instanbul-Galata und Niederlehme bei Berlin, vielleicht auch in Verbindung mit irgendeinem Verwaltungsneubau mit dem Turm als Höhepunkt und Zierde, weil der Turm selbst nicht viel Nutzung hergibt?

  5. 3.

    Sanieren und dann wieder verfallen lassen? Es bedarf einer wirtschaftlich tragfähigen Nutzung, an dieser dürfte es im Ergebnis fehlen.

  6. 2.

    Es ist so schade so ein Bauwerk verfallen zu lassen, für viele andere Sachen ist genügend Geld da aber der Denkmalschutz wird richtig stiefmütterlich behandelt. Hier sollten sich unsere Verantwortlichen Politiker mal Gedanken machen wie man Denkmalschutz mehr und besser finanziert da Städte und Gemeinden nicht alleine finanzieren können.

  7. 1.

    Zu ergänzen wäre noch der interessante Aspekt, dass das architektonische Vorbild für den Turm in Niederlehme der mittelalterliche Galataturm in Istanbul gewesen ist.

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