Hochansteckende Viruserkrankung - Maul- und Klauenseuche in Märkisch-Oderland ausgebrochen

Fr 10.01.25 | 14:43 Uhr
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Symbolbild: Ein Wasserbüffel steht in einem Teich auf einer Feuchtwiese. (Quelle: dpa/Michael Bahlo)
dpa/Michael Bahlo
Audio: Antenne Brandenburg | 10.01.2025 | Martina Rolke | Bild: dpa/Michael Bahlo

In Märkisch-Oderland ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Die hochansteckende Viruserkrankung für Rinder und Schweine trat in einem Hönower Tierbetrieb auf. Nun müssen elf Wasserbüffel getötet werden.

In einem Tierhalterbetrieb mit Wasserbüffeln in Hönow in Märkisch-Oderland ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Das bestätigte die Kreisverwaltung dem rbb-Studio Frankfurt am Freitagmorgen.

Drei Wasserbüffel sind am Donnerstag verendet, wie Landesagrarministerin Hanka Mittelstädt (SPD) am Vormittag in Potsdam sagte. Daraufhin wurde nach rbb-Informationen ein totes Tier im Landeslabor Brandenburg und von den Tierseuchen-Experten des Friedrich-Löffler-Instituts untersucht.

Elf weitere Büffel getötet

Als erste Maßnahme ist um den Tierhalterbetrieb ein etwa drei Kilometer großer Sperrkreises sowie eine zehn Kilometer große Überwachungszone eingerichtet worden. Damit überschreiten die Sperr- und Überwachungszone auch die Kreisgrenzen - somit ist auch der Landkreis Barnim und Berlin betroffen.

Alle weiteren elf Wasserbüffel des Hönower Bestandes müssen nun getötet werden. Das hat am Mittag eine Fachfirma übernommen. Da der betroffene Betrieb eine weitere Herde in Schöneiche im Landkreis Oder-Spree hat, werde derzeit dem Verdacht nachgegangen, ob diese Tiere ebenfalls mit der Seuche infiziert worden sind.

Bis Donnerstagabend bestand lediglich der Verdacht. Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine hochansteckende Viruserkrankung bei Klauentieren wie Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen. Auch viele Zoo- und Wildtiere können daran erkranken. Für Menschen ist das Virus ungefährlich.

Deutschland und die EU galten dem Friedrich-Löffler-Institut zufolge in den vergangenen Jahrzehnten als frei von MKS. Die letzten Fälle traten demnach 1988 auf. Daher müssten jetzt die Maßnahmen der Seuchenbekämpfug gut koordiniert werden.

Drei Tierärzte und zwei Spezialisten des Friedrich-Löffler-Instituts seien vor Ort und bilden eine Taskforce, sagte Mittelstädt der dpa am Freitag. "Die Untersuchungen werden hoffentlich herausfinden, wie der Eintrag passiert ist und wie jetzt gegebenfalls Übertragungen stattgefunden haben oder nicht", so Mittelstädt.

Die MKS kommt demnach allerdings in der Türkei, im Nahen Osten und in Afrika, in vielen Ländern Asiens und in Teilen Südamerikas vor. Illegal eingeführte tierische Produkte aus diesen Ländern stellten eine ständige Bedrohung für die europäische Landwirtschaft dar, erklärte das Institut.

Sendung: Antenne Brandenburg, 10.01.2025, 10:30 Uhr

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9 Kommentare

  1. 9.

    Die Tiere die infiziert sind sterben über kurz oder lang an der Krankheit. Primäres Ziel ist es die Ausbreitung der Seuche zu verhindern. Es gibt weniger Tierreich, wenn dies vom Virus verschont bleiben. Die Art der Infektion sowie die Inkubationszeit sprechen für schnelle und durchgreifen Maßnahmen. Wollen wir hoffen, daß es wenige betroffenen Gemeinden gibt.

  2. 8.

    Und ja, es kann sicherlich auch aufs Milchvieh überspringen.
    Ich bin kein Prophet aber ich habe da ein recht ungutes Gefühl was die Milch und Butterpreise angeht.

  3. 7.

    Es ist wie immer, es geht um das Geld. Ich hätte damals Ziegen und hätte mich mit allen Mitteln gewehrt, hätte sie jemand töten wollen.

  4. 6.

    Bitte auch mal beachten: Es ist der erste Ausbruch seit wohl 1988. Und es ist keine Massentierhaltung etc.(!), sondern ein kleiner Betrieb mit einigen wenigen Wasseebüffeln (!).
    Nun, das Virus wird nicht nur rasant von Tier zu Tier übertragen (das große Problem jetzt), wohl auch der Mensch kann(ohne zu erkranken) Überträger sein!
    Aber das Hauptproblem ist doch: Wo kommt das Virus her, wie kam es in den Bestand und vor allem: wo ist es noch angekommen?

  5. 5.

    Der Bestand wir gekeult. Sicher werden Maßnahmen ergriffen, um die Herkunft der Infektion festzustellen, z.B. per Futtermitteluntersuchungen. Bei Freilandhaltung werden die Jäger sensibiliert, infiziertes Wild zu erlegen und der Untersuchung zuzuführen, um die weitere Ausbreitung einzudämmen. Für Ställe und Unterstände wird eine Desinfektion mit dafür geeigneten Mitteln und ggf. Auskärchern mit mindestens 60 Grad heißem Wasser ausreichen, zusätzlich Schädlingsbekämpfung gegen Mäuse und Ratten.
    Natürlich ist so ein Befall nicht toll, kann aber überall vorkommen und es ist möglich, dass die Ursache nicht gefunden wird. Wichtig ist, dass die nötigen Schritte erfolgen und weitere Infektionen vermieden werden können. Ich hoffe das gelingt ohne die Bude abzufackeln.

  6. 4.

    Was in Wikipedia steht muss ja auch zweifelsfrei stimmen..
    Wenn der Tierhalterbetrieb morgen den ganzen Hof niederfackelt, dann nur weil er im Vorfeld nicht ordentlich
    recherchiert hat. Danke für die Einschätzung!

  7. 3.

    Wikipedia: "Da das Virus sehr widerstandsfähig ist, kann es noch monatelang im Boden, Stall, Abfällen und Stroh überdauern."

    Eigentlich müsste man den Stall niederbrennen, da ist das Keulen der Tiere noch die leichtere Variante

  8. 2.

    Ich vermute, dass der Zeitfaktor das Entscheidene ist. Wenn Sie jedes einzelne Tier auf Infektion resten wollen, könnte das Virus sich bereits weiter auf andere Tiere ausbreiten, denn der Ergebnisse liegen ja nicht direkt vor. Um die Ausbreitung zu stoppen, wirds dann auch leider langsam Zeit zu agieren


  9. 1.

    Warum müssen die Tiere gleich getötet werden? Gibt es keine Möglichkeit vorher zu testen, ob sie überhaupt infiziert sind?

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