Fahrdienstvermittler - Sexueller Übergriff auf Kundin im Auto: Fahrer verurteilt

Fr 29.11.24 | 18:28 Uhr
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Symbolbild: Autos fahren nachts über die Berliner Stadtautobahn. (Quelle: imago-images/ Marius Schwarz)
Bild: imago-images/Marius Schwarz

Nach einem sexuellen Übergriff auf eine junge Frau ist ein damaliger Fahrer eines Fahrdienstvermittlers zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden.

Der 30-Jährige habe das Vertrauen der damals 22 Jahre alten Kundin missbraucht, sie während der Fahrt über die Berliner Stadtautobahn immer wieder sexuell angefasst und hartnäckig ihr Nein ignoriert, hieß es im Urteil des Amtsgerichts Tiergarten.

Fahrer hatte Übergriff zunächst geleugnet

Die Frau hatte in der Nacht zum 20. August 2022 über eine App eines Fahrdienstvermittlers einen Wagen gebucht, um sicher nach Hause zu kommen, wie sie bei der Polizei zu Protokoll gab. Der Fahrer habe sie aufgefordert, sich auf den Beifahrersitz zu setzen. Als sie die Stadtautobahn erreicht hätten, sei der Fahrer übergriffig geworden. Als der Wagen schließlich am angegebenen Ziel im Stadtteil Britz gehalten habe, habe sie den Mann wegschubsen und aussteigen können.

Der Angeklagte hatte die Vorwürfe zunächst bestritten. Die Ermittler hatten allerdings DNA-Spuren des Angeklagten an der Kleidung der Frau sichergestellt - "Oberteil rechter Ausschnitt innen" und "positive Stelle im Schrittbereich", verlas der Richter. Schließlich nahm der Angeklagte Abstand von seiner ersten Erklärung und gestand.

Das Geständnis des Angeklagten wertete das Gericht strafmildernd. Er habe der Frau dadurch eine Aussage im Prozess erspart.

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18 Kommentare

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  1. 17.

    *9.Niedriglohnsektorin.

    "Warum überhaupt jemand diese fragwürdigen Fahrdienste benutzt - weil auch arme Menschen mal einen Fahrdienst brauchen". Ich glaube Sie liegen falsch .Gerade zu den Spitzenzeiten (Feierabend, Theater/Kino, Nachtleben) sind die Tarife der Fahrdienste Uber/Bolt zum Teil deutlich über den Kosten für das Taxi. Dazu kommt das Thema Sicherheit. (Name des Fahrers, Versicherung und Fahrkünste der Fahrer. Wenn arme Menschen einen Fahrdienst brauchen ist die Taxe das sicherste

  2. 16.

    *9.Niedriglohnsektorin

    "Warum überhaupt jemand diese fragwürdigen Fahrdienste benutzt – weil auch arme Menschen mal einen Fahrdienst brauchen."

    Ich glaube, Sie liegen falsch. Gerade zu Spitzenzeiten (Feierabend, Theater/Kino Nachtleben) sind die Tarife der Uber/Bolt zum Teil deutlich über den Kosten für das Taxi.
    Dazu kommt das Thema Sicherheit. (Name des Fahrers, Versicherung und Fahrkünste der Fahrer. Wenn arme Menschen einen Fahrdienst benötigen, ist NUR die Taxe ein sichers Mittel um von A nach B zu gelangen.
    PS: Ich bin 20 Jahre in Berlin Taxe gefahren. Ich weiß wovon ich rede.

  3. 15.

    Zwei Jahre… AUF BEWÄHRUNG?!?!

  4. 14.

    Die doch geringe Strafe und dann noch zur Bewährung ausgesetzt steht in keinem Verhältnis dazu, was die junge Frau durchgemacht haben muss. Unglaublich, der Täter kann einfach wieder nach Hause gehen und so weitermachen, während das Opfer sicherlich noch lange mit den Folgen zu kämpfen haben wird. Und es ist keinerlei Abschreckung für andere Täter, die lachen sich doch jetzt alle ins Fäustchen. Sind denn Verbrechen gegen Frauen so wenig Strafe wert? Erschreckend!

  5. 13.

    Das nennt sich Marktwirtschaft. Komisch das es in allen anderen Ländern unkomplizierte Zusammenarbeit Mitbürger möglich ist. Ich würde immer zu Uber ins Auto steigen. Der hier geschilderte Sachverhalt ist bei allen Anbietern möglich.

  6. 12.

    Guter Punkt!

    … nicht mal Strafarbeit leisten ?

    Strafmilderung versteh ich eh nicht, warum das nicht nur bei Geständigkeit zumindest mal vor Beginn der Hauptverhandlung gilt. Da hätte ich dann gesagt: ok, lasst den nach 3 und nicht erst nach 5 Jahren raus.

  7. 11.

    Soviel ist unserer Gesellschaft also die Sicherheit von Frauen wert - praktisch nix. Der Fahrer darf weiterfahren und darauf hoffen, mit Einschüchterungsversuchen künftige Kundinnen von strafrechtlichen Schritten abzuhalten. Das war wohl kaum sein erster Übergriff, solche Typen machen das gewohnheitsmäßig. Dank deutscher Rechtsprechung ist Gewalt gegen Frauen mitunter nicht mehr als eine Bagatelle :((

  8. 10.

    Ohne Auflagen ? Der kann morgen wieder Uber fahren, sein Bürgergeld kassieren und muss nichtmal Strafarbeit leisten ?

    Strafmilderung versteh ich eh nicht, warum das nicht nur bei Geständigkeit zumindest mal vor Beginn der Hauptverhandlung gilt. Da hätte ich dann gesagt: ok, lasst den nach 3 und nicht erst nach 5 Jahren raus.

    Dass nicht mehr passiert ist lag hier zudem nur an der Geistesgegenwart und Wehrhaftigkeit des Opfers. Leidtragende sind hier hunderte Frauen, die Opfer werden, weil es keine Abschreckung gibt und Polizisten auf den Straßen, weil den Staat nach solchen Urteilen erst recht niemand mehr ernst nimmt.

    ich boykottiere Uber (auch eats) übrigens seit Bestehen !

  9. 9.

    Warum überhaupt jemand diese fragwürdigen Fahrdienste benutzt – weil auch arme Menschen mal einen Fahrdienst brauchen. Auch eine Kassiererin.

    Gerade die finden immer weniger zentral gelegene Mietwohnungen.

  10. 8.

    Ja, es ist ein fatales Signal – an alle Frauen "Schaut mal, so schlimm ist das nicht", an alle Männer und Uberfahrer – "Schaut mal, so schlimm ist das nicht, sogenannte Strafen sind lachhaft, nur weiter so"!

  11. 7.

    Bewährung – unklar. Es gibt doch harte Fakten. Das Gericht hätte nur Ja-/Nein-Fragen stellen brauchen, ob da und da angefasst worden sei. Ohne Wiederdurchleben des Ganzen. Vllt. hätte die Kundin das sogar besser gefunden, da Haftstrafe als Folge statt dudu.

    DNA-Spuren des Angeklagten an der Kleidung der Frau sichergestellt - "Oberteil rechter Ausschnitt innen" und "positive Stelle im Schrittbereich", verlas der Richter. Schließlich nahm der Angeklagte Abstand von seiner ersten Erklärung und gestand.

    Das Geständnis des Angeklagten wertete das Gericht strafmildernd. Er habe der Frau dadurch eine Aussage im Prozess erspart.

  12. 6.

    Geiz ist geil...
    Warum überhaupt jemand diese fragwürdigen Fahrdienste benutzt, daß erschließt sich mir nicht. Schon Taxifahrer können von ihren Einnahmen kaum leben.
    Hört sich viel an, wenn man für eine relativ kurze Fahrt über 20, 00€ bezahlt. Aber der Fahrer bekommt bestenfalls ein Drittel davon. Und die sonstigen Fahrdienstler noch weniger...
    Außerdem kann man bei einer bestellten Taxe immer rückverfolgen, wer am Steuer gesessen hat und ist versichert, wenn es 1 Unfall gibt

  13. 5.

    Solange es für so eine Tat nur 2 Jahre auf Bewährung gibt, wird es mit den sexuellen Belästigungen nie aufhören. So etwas muss härter bestraft werden.

  14. 4.

    Nach wiederholten negativen Erfahrungen meiner Tochter mit Uber-Fahrern zahle ich ihr für den Heimweg am Wochenende lieber ein ordentliches Taxi auch wenn das mehr kostet. Uber ist aufgrund des Alters und der Herkunft der faktisch ausschließlich männlichen Fahrer leider kein sicherer Fahrdienstleister für junge Frauen.

  15. 3.

    Warum die hier in der sogenannten Hauptstadt „ rumfahren dürfen“ ist mir Rätsel, ach ja gibt ja jetzt auch „UberEats“, was für eine Scheisse. Brauchen nur die“ Faulen“.
    Wenn du diese „ Taxifahrer“ ( so hieß es früher )im Straßenverkehr heute siehst, frage ich mich jedesmal, wie können „Die“, Personen von A nach B überhaupt fahren?
    Bewährung, Watt? Mein Urteil: Taxischeinprüfung mit Ortskundeprüfung . Falls bestanden dann fahren in Berlin ohne Navi ( mit Fahrtenschreiber ).
    Ick würde mich freuen.

  16. 2.

    Warum nur auf Bewährung?

  17. 1.

    Uber, ich sag nur Uber. Da ist das öfter passiert. Ich bin auch schon mal ,,angemacht '' worden, bei einer Uberfahrt.

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