Fehlende Fachkräfte -
Die Berliner Bildungsverwaltung will die Ausbildung von Lehrkräften aus dem Ausland leichter anerkennen, wie am Mittwoch mitgeteilt wurde. Durch ein neues Verfahren will sie ihnen ermöglichen, schneller in den Schuldienst einzusteigen. Wer als Lehrkraft aus dem Ausland in den Berliner Schuldienst möchte, kann demnach noch ein nötiges zweites Fach oder Teile davon parallel zur Arbeit als Vertretungslehrkraft in Berlin nachstudieren.
Die Interessenten könnten sich auch Berufserfahrung etwa als Vertretungslehrkraft in Berlin anerkennen lassen. Unterricht in Willkommensklassen solle hingegen nicht zählen, weil sie nicht nach der regulären Stundentafel unterrichtet werden. Um unbefristet in den Schuldienst zu kommen, müssen die Interessenten zudem entsprechende Deutschkenntnisse vorweisen, also zum Beispiel selbständig einen Text zu einem vorgegebenen Thema verfassen können.
"Eine Lehrkraft mit einem Fach ist besser als keine"
Berlin braucht zusätzliche Pädagogen. Denn momentan sind knapp 1.000 Stellen nicht besetzt.
Aus einer Antwort der Bildungsverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage der Linken geht hervor, dass 2021 von knapp 400 Anträgen auf Gleichwertigkeit von nichtdeutschen Lehramtsabschlüssen zunächst nur sechs positiv entschieden wurden. Knapp 30 Anerkennungen gab es zudem nach so genannten Anpassungslehrgängen, in denen Menschen mit internationalen Abschlüssen unter anderem Fachseminare durchliefen.
Um Fachkräfte für die Berliner Schulen zu gewinnen, fordert die bildungspolitische Sprecherin der Linken, Franziska Brychcy, weitere Änderungen. Während des Berliner Vorsitzes der Kultusministerkonferenz müssten Lösungen gefunden werden, Lehrer mit einem Fach unter bestimmten Umständen voll anzuerkennen, nach dem Motto: "Eine Lehrkraft mit einem Fach ist besser als keine."
Sendung: rbb24 Abendschau, 4.1.2023, 19.30 Uhr