Fehlende Fachkräfte - Berlin will Einstellung von ausländischen Lehrkräften erleichtern

Mi 04.01.23 | 20:22 Uhr
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Symbolbild: Die Lehrerin spricht vor einer Schulklasse im Klassenzimmer. (Quelle: dpa/K. Gabbert)
Bild: dpa/K. Gabbert

Die Berliner Bildungsverwaltung will die Ausbildung von Lehrkräften aus dem Ausland leichter anerkennen, wie am Mittwoch mitgeteilt wurde. Durch ein neues Verfahren will sie ihnen ermöglichen, schneller in den Schuldienst einzusteigen. Wer als Lehrkraft aus dem Ausland in den Berliner Schuldienst möchte, kann demnach noch ein nötiges zweites Fach oder Teile davon parallel zur Arbeit als Vertretungslehrkraft in Berlin nachstudieren.

Die Interessenten könnten sich auch Berufserfahrung etwa als Vertretungslehrkraft in Berlin anerkennen lassen. Unterricht in Willkommensklassen solle hingegen nicht zählen, weil sie nicht nach der regulären Stundentafel unterrichtet werden. Um unbefristet in den Schuldienst zu kommen, müssen die Interessenten zudem entsprechende Deutschkenntnisse vorweisen, also zum Beispiel selbständig einen Text zu einem vorgegebenen Thema verfassen können.

"Eine Lehrkraft mit einem Fach ist besser als keine"

Berlin braucht zusätzliche Pädagogen. Denn momentan sind knapp 1.000 Stellen nicht besetzt.
Aus einer Antwort der Bildungsverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage der Linken geht hervor, dass 2021 von knapp 400 Anträgen auf Gleichwertigkeit von nichtdeutschen Lehramtsabschlüssen zunächst nur sechs positiv entschieden wurden. Knapp 30 Anerkennungen gab es zudem nach so genannten Anpassungslehrgängen, in denen Menschen mit internationalen Abschlüssen unter anderem Fachseminare durchliefen.

Um Fachkräfte für die Berliner Schulen zu gewinnen, fordert die bildungspolitische Sprecherin der Linken, Franziska Brychcy, weitere Änderungen. Während des Berliner Vorsitzes der Kultusministerkonferenz müssten Lösungen gefunden werden, Lehrer mit einem Fach unter bestimmten Umständen voll anzuerkennen, nach dem Motto: "Eine Lehrkraft mit einem Fach ist besser als keine."

Sendung: rbb24 Abendschau, 4.1.2023, 19.30 Uhr

32 Kommentare

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  1. 32.

    @ Steffen, dann hat das aber auch nichts mehr mit den Lehrern zu tun, sondern mit der Einstellung der Kinder und deren Eltern.
    Nicht umsonst gibt es an manchen Schulen Vereinbarungen, dass dort nur Deutsch gesprochen werden soll. Das ist umso sinnvoller, umso mehr unterschiedliche ursprüngliche Herkünfte vorliegen.
    Dass man in einem Land lebt und dessen Sprache nicht spricht, ist in vielerlei Hinsicht nicht klug, hier wie in anderen Ländern.

  2. 30.

    Das Problem ergibt sich ja nicht, weil Eltern ihre Heimatsprache weitergeben wollen. Das sollte selbstverständlich sein, gerade wenn es dorthin noch verwandtschaftliche Beziehungen gibt. Ein Problem ergibt sich aber, wenn Zuwanderer teilweise zuhause quasi in einem anderen Land leben. Die kurze Zeit, die die Kinder dann die Landessprache in Kita oder Schule verwenden, reicht nicht aus, um ein ausreichendes Sprachniveau zu erlangen, weil die Landessprache dann vollständig zur Fremdsprache wird. Ich will das gar nicht gegen Ausländer/Zuwanderer richten, viele Deutsche im Ausland sind da nicht besser. Natürlich ist es bequemer, alles in Heimatsprache zu konsumieren oder zu erledigen, aber es baut enorme Integrationshürden auf. Ich ärgere mich im Ausland jedesmal genau so, wenn Deutsche dort hin ausgewandert sind und quasi kein Wort in Landessprache außer Bitte und Danke können. Sprache kommt nicht von alleine, man muss sie auch bereit konsumieren und anwenden.

  3. 29.

    Ja, das mit dem Parteibuch ist heute aktueller. Siehe Bundeswirtschaftsminister und den Chef der Bundesnetzagentur oder den Herrn Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium. Aber ich möchte Sie nicht überstrapazieren.

  4. 28.

    Na, ja, nun kriegen Sie sich bitte mal wieder ein: Fakt ist, dass es eine freie Studienwahl nicht für jeden gab. Ich war selbst betroffen. Ob die, die man zum Medizinstudium zugelassen hat, ein Parteibuch oder das richtige hatten, weiß ich nicht, aber selbst Mitglieder der Jungen Gemeinde durften, so sie sehr gute Leistungen hatten, studieren. In meiner Klasse hat es JG-Mitglied gar nicht zu einem Studium geschafft & eine sog. stramme Person auch nicht, weil die Leistungen nicht stimmten. Beide haben dennoch ihr Leben tough gemeistert. Ist dann nun schlecht?Ja, in der DDR gab es sog. Suffköppe, gestrauchelte Personen, die sich dann im Bergbau bei schwerer Arbeit bewähren durften. Gleise rücken war oft schw. Handarbeit. Sie waren allgemein nicht sehr angesehen. Dafür habe ich Hochachtung vor den Frauen, die bei aller Gleichberechtigung wesentl. fleißiger & aufgestellter sein mussten & Kinder & Beruf unter einen Hut gebracht haben! Ohne Tamtam & Schnick-schnack.Und, wie weiter?

  5. 27.

    @ Steffen, in erster Linie ging es mir um den Kommentar von @David Weber "Die Frage könnte auch sein, wieviel Schüler in der Klasse sprechen Deutsch. Muss dann die Lehrerin unbedingt Deutsch perfekt können?".
    Klang für mich, als wäre es bei Klassen, in denen viel Migrationshintergrund vorliegt egal.
    Natürlich wäre es ideal, wenn sowohl in der Schule, als auch im privaten die Landessprache gesprochen wird. Aber ich kann auch verstehen, wenn, und das betrifft alle Sprachen, die Eltern auch ihre Muttersprach vermitteln wollen und können. Das hat aber auch immer etwas mit dem Bildungsniveau und dem Willen der Eltern zu tun. Natürlich ist das zweisprachige Aufwachsen eine Herausforderung, aber auch meist eine Bereicherung.
    Sicher sollte in jeder Grundschule erst einmal die Landessprache vermittelt werden, aber ich sehe kein Problem in den höheren Klassenstufen, wenn der Fachlehrer nicht perfekt die Landessprache beherrscht. Das gilt insbesondere für die MINT Fächer.

  6. 26.

    Das ist ein wichtiger Schritt. Aber mir erschließt sich nicht, warum Erfahrung in Willkommensklassen nicht anerkannt wird. Dass Unterricht nur dann als "echter" Unterricht gilt, wenn er sich an zum Teil überalteten und wissenschaftlich wenig fundierten Rahmenlehrplänen ausrichtet, erschließt sich mir nicht. Gleichzeitig wird es dringend Zeit den Unterricht in den Willkommensklassen zu standardisieren und anschlussfähig zu machen um Geflüchtete so schnell wie möglich in den regulären Unterricht zu integrieren. Hier ist noch viel Verbesserungsbedarf.

  7. 25.

    Gut geschrieben, zur Bedeutung der (Fremd)Sprachen. Eines noch, es ist bedauerlich, dass das Abwählen der 2. Fremdsprache in Brandenburg nicht nur das Niveau nach unten schraubt, auch die Berufschancen sind schlechter.... Mit aller Konsequenz.

    P.S. Es gibt Leute denen man besser nicht antwortet, weil ihnen die Basics und Begriffsbedeutungen fehlen bzw. diese falsch anwenden. Diffamierungen machen einsam.

  8. 24.

    Ihr 2.Absatz. Wie denn nun, gab es in der DDR Arbeitslose, oder wurde allen ein Job vermittelt? Als ich 1988 das erste mal im Ruhrgebiet zu Besuch war, haben von 8 Familienangehörigen 6 zu Hause gesessen und gestempelt. Der ach so goldene Westen befand sich zu der Zeit in einer Krise. Sie können sich mal die Mühe machen und die Statistiken dazu studieren. Aber die waren in Ihrer Heimat zu dem Zeitpunkt bestimmt alle überqualifiziert? Ihre Märchen, die Sie hier verbreiten sind eben halt nur Märchen von Pit Grimm.

  9. 23.

    "Sehr gute Sprachkenntnisse sind im Lehrbetrieb essentiell, um das Wissen korrekt rüberzubringen, ohne Unklarheiten und Verwechslungen."

    Das mag im Fach Deutsch zutreffen aber auch im Fach Sport o.ä.?

  10. 22.

    Das sehe ich anders und zwar in beiden Fällen. Sehr gute Sprachkenntnisse sind im Lehrbetrieb essentiell, um das Wissen korrekt rüberzubringen, ohne Unklarheiten und Verwechslungen. Zu oft sind Zusammenhänge zu komplex, um sie mit begrenztem Wortschatz erklären zu können.
    Bei Kindern mit Migrationshintergrund ist es ebenfalls vorteilhaft, wenn im Elternhaus nicht grundsätzlich Fremdsprache gesprochen wird sondern zumindest Medien aller Art in der Landessprache konsumiert werden. Die Schule als alleiniger Ort zur Nutzung dieser Sprache ist absolut nicht ausreichend und kann das gar nicht leisten. Im Ergebnis sind diese Schüler sonst in beiden Sprachen nicht ausdruckssicher, vermischen Landes- und Heimatsprache und sind sprachlich unsicher. Das führt schnell zu Frustration und Selbstaufgabe. Sprache ist die wichtigste Voraussetzung für Integration. Zweisprachige Erziehung ist eine super Sache, aber extrem herausfordernd.

  11. 21.

    Wie immer von Ihnen nur das übliche Ossi-Gebashe, ohne jegliches Hintergrundwissen sonst würden Sie hier nicht derartigen Verbalabfall produzieren. Hass und Hetze sind bei Ihnen offenbar nicht so schlimm, wenn es "die Richtigen" trifft. Ekelhaft.

  12. 20.

    Pit-tiplatsch... ach wie süüüüß... Wenn man keine Argumente hat wird man auf untersten Niveau persönlich.

    Fakten. In der DDR wollte aus ideologischen Gründen man keine Arbeitslosigkeit, es gab dennoch welche, egal. Also hat man jeden einen Job vermittelt, egal wie unterqualifiziert.

    Wer in der DDR studieren wollte mußte zur Armee oder hatte das richtige Parteibuch, mit ganz wenigen Ausnahmen. Selbst Hochintelligente Schüler durften nicht studieren wenn sie dem SED Staat nicht treu ergeben waren.

    Wollen sie das ernsthaft abstreiten?

  13. 19.

    "Bashing ist so einfach. Gegen Ostdeutsche geht das immer prima."

    Vor allem prima wenn der Jammerossi vorher gegen Ausländer gehetzt und gleichzeitig sein Schiksal bejammert hat, steht leider exemplarisch für viele Ostdeutsche.

    Nicht alle. Aber zuviele.

    "Klar, am besten Ausländische Lehrer die selbst kein Deutsch kennen.
    Wo ist Deutschland gelandet.
    Aber bei DDR Bürgern wollte man kaum die techn. Hochschule Dresden anerkennen."

    Statt sich dann dafür einzusetzen dass die Ungerechtigkeit abgeschafft wird setzt man sich lieber dafür ein dass anderen die gleiche Ungerechtigkeit zuteil wird. Für sowas habe ich halt nur Hohn und Spott übrig.

  14. 18.

    Sie kleiner Pit-tiplatsch,derSie für Ihren geäußerten Schmarren aber gehörig anplappern würde. Die TU Dresden & die VH DD waren schon vor 50 Jahren renommierte Bildungsstätten mit jeweils 2 zu absolvierenden Staatsexamen, also im Range eines universitären Abschlusses, wie erst 2007 von der Kultusministerkonferenz klammheimlich befunden wurde! Es gab derart Bildungsabschlüsse auch auf dem Neustadtufer! Leider erst in bzw. nach der Wendezeit mit der TU zu einem riesigen Bildungsbereich vereint. Ihre dümmlichen Geschichten können Sie höchstens noch am bayerischen Stammtisch erzählen, wenn man die dann noch glaubt. Und falls Sie in den Osten gekommen sein sollten, dann waren Sie also entbehrlich? Aber die Buschzulage stimmte doch, oder?Wer eine top-dotierte Stellung hatte, ging nicht, auch nicht auf Bitten, in den Osten u. trotzdem haben wir uns prima verstanden. Dass ich da n.n. anerk. war, lag am Versagen wd. Beamter. Klagen geht nicht mehr, da verjährt! Der hat aber Glück gehabt.

  15. 17.

    Bashing ist so einfach. Gegen Ostdeutsche geht das immer prima. Da muss man nur sagen, alle doof, weil aus dem Osten. Tut mir leid, gerade von Ihnen hätte ich mir einen Ansatz auf Augenhöhe gewünscht, damit nicht 17 Millionen Menschen für Ihre westliche Arroganz herhalten müssen und vielleicht dachte ich auch, diese Abwertungen wären unter Ihrem westdeutschen Niveau, wie man sich irren kann.

  16. 16.

    In diesem Beruf sollte man immer perfekt deutsch können. Sonst kann man sich auch auf'm dritten Hinterhof unterrichten lassen. Aber Sie liegen dennoch nicht falsch mit Ihrem Kommentar, wir sind schließlich in Berlin...da kann man auch Kauderwelsch reden und unterrichten. Und sich dann über mangelnde Bildung wundern.

  17. 15.

    Ich denke, Ihnen fehlt das Gespür für das, was Sommer zum Ausdruck bringen wollte. Sommer wollte nicht jammern, sondern erklären, wie mit gut ausgebildeten Fachkräften nach der Wiedervereinigung umgegangen wurde. Das kann man mit Jammern schnell blockieren oder abwerten, aber stellen Sie sich vor, ein Ingenieur darf kein Ingenieur mehr sein, nur, weil andere Ingenieure die Konkurrenz nicht wollten, kaum fassbar, oder? Darum gingen diese Ingenieure mit einem Bruch in der Biografie in Helferjobs, wussten Sie das? Vielleicht können Sie Sommers Sicht auf die Dinge besser verstehen, eigentlich geht es um die Entwertung und das kränkt. Enttäuschte Menschen muss man nicht in Ihrer Enttäuschung abwerten, ein bisschen Augenhöhe wäre angebracht.

  18. 14.

    Ja&Nein zu Ihrem Beitrag. Entscheidend ist nicht, dass sie Migrantenkinder sind, sondern inwieweit in den Familien klar ist, dass Lernen&Bildung nicht vom Himmel fallen, sondern dass das(u.U./je nachdem)auch harte Arbeit ist. Ich habe zu meiner Berufstätigkeit einen Kindergarten im sog. Problem-Stadtbezirk besucht&fand dort glasklare Regeln vor:Wir sind hier ü 100 Vertreter aus aller Welt. Wir leben in D & Berlin. Alle sprechen Deutsch, die Landessprache! Der Wermutstropfen war, dass die Kinder der unterschiedl. Nationalitäten mit ihresgleichen spielten & damit viel zu wenig Deutsch gesprochen wurde, weil Kinder eben auch mal spielen müssen. Es ist die gewisse Trägheit in den Familien, klar Muttersprache geht immer, es ist das Kapitulieren vor der Fremdsprache! Das klappt da, wo sich beide Eltern(wirkl.)einig sind: Wir sprechen Deutsch & was wir nicht können, lassen wir uns erklären! Warum gibt es so viele migr. Personen die (nahezu)oder perfekt D sprechen? Alle berufstä

  19. 13.

    @ David Weber, ich bin mir nicht sicher, wie ich Ihren Kommentar verstehen soll.
    Fakt ist: Um so weniger die Kinder zuhause deutsch sprechen, um so wichtiger sind Lehrer, die in den Schulen die deutsche Sprache beherrschen und vermitteln können. Wo sollen sonst die Sprachkenntnisse herkommen?
    Andersherum wird ein Kind, welches zuhause korrektes Deutsch mit den Eltern spricht, kaum von einem nicht-Muttersprachler negativ beeinflußt werden.

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