Keine Antwort, keine Termine - Warten auf die Berliner Ausländerbehörde

Fr 07.07.23 | 07:45 Uhr | Von Efthymis Angeloudis
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Menschen stehen vor dem Landesamt für Einwanderung. Bei einem Treffen wurde über die Umsetzungsstrategie neues zentrales Einbürgerungszentrum gesprochen. Bild: picture alliance / dpa, Britta Pedersen
Bild: picture alliance / dpa, Britta Pedersen

Zehntausend unbeantwortete E-Mails und kein einziger Termin im nächsten halben Jahr – die Berliner Ausländerbehörde ist überlastet. Und kommt ihren Aufgaben nicht mehr nach, wie eine junge Fachkraft aus Indien erfahren musste. Von Efthymis Angeloudis

  • Entlassene aus Drittstaaten müssen sich an das Landesamt für Einwanderung wenden
  • Drei Monate nähme beim Amt allein das Abarbeiten der Rückstände in Anspruch
  • Auf einen Termin warten Betroffene oft bis zu sechs Monate

Die Ungewissheit ist für Dinesh* das Schlimmste. Mit dem Frust und der Enttäuschung über seine Kündigung kann er klarkommen. "Doch die Ungewissheit? Die macht mich fertig."

Denn Dineshs Entlassung ist nicht ganz so unkompliziert wie in den meisten Fällen. Die Bundesagentur für Arbeit kann sich nicht um seinen Fall kümmern. Auf neue Stellen bewerben ist aussichtslos, obwohl seine Fähigkeiten sehr gefragt sind. Dinesh ist in einer Art Limbo und das schon seit zwei Monaten.

Der Marketing-Manager wurde vor etwa zwei Monaten zusammen mit 23 seiner Kollegen und Kolleginnen von einer digitalen Marketing Agentur in Berlin entlassen. "Die Chefetage hat uns die Zahlen gezeigt und uns gesagt, es tue ihnen sehr leid, aber das Unternehmen habe einen großen Teil seines Geschäfts verloren und wäre nicht in der Lage, so viele Mitarbeiter zu halten."

Vom Jobcenter zur Ausländerbehörde

Die Entlassungen in der Berliner Start-up- und Techszene sind im Zuge des Wirtschaftseinbruchs der vergangenen Monate keine Seltenheit. Hohe Inflation und Rezessionssorgen treffen auf eine Branche, die in der Pandemie rasant gewachsen war und jetzt erkennen muss, dass das Wachstum sich nicht unbegrenzt fortsetzt.

Kosten müssen eingespart werden, durch Entlassungen geht das schnell. Doch Wirtschaftsverbände gehen davon aus, dass die meisten Betroffenen in Deutschland schnell wieder einen neuen Job finden sollten. Gute Chancen also auf einen Neuanfang.

Dinesh meldete sich bei der Bundesagentur für Arbeit. Die Antwort: Man könne ihm nicht helfen, er solle sich wegen seines Visums an das Landesamt für Einwanderung (LEA) wenden. "Nun hängt alles von der Ausländerbehörde ab", sagt der 29-jährige Inder.

Doch Anrufe und E-Mails bleiben unbeantwortet. Termine sind in den nächsten Monaten nicht erhältlich. Dabei geht es in seinem Fall um eine sehr wichtige Frage: Bleibt er in Deutschland oder muss er gehen?

Visum an Job geknüpft

Denn Dineshs Visum ist an seinen alten Job geknüpft. Eine Kündigung könnte für ihn bedeuten, dass er sein Bleiberecht verliert. Diese Frage klären kann nur das LEA.

Doch auf die Anrufe und E-Mails hat bis heute niemand reagiert und einen freien Termin kann man, egal wie oft man ins Buchungssystem schaut, nicht finden. "Das letzte Mal, als ich auf mein Arbeitsvisum wartete, dauerte die Bearbeitung meines Antrags neun Monate", sagt Dinesh. So viel Zeit hat er jetzt nicht.

Auf Nachfrage des rbb teilte ein Sprecher des Landesamts für Einwanderung mit, dass mit dem Verlust des Arbeitsplatzes kein unmittelbares Erlöschen des Aufenthaltstitels verbunden sei. "Betroffene können mit ihrem weiterhin gültigen Aufenthaltstitel einen neuen Job suchen und bei erfolgreicher Bewerbung einen Antrag auf Erteilung eines neuen Aufenthaltstitels stellen."

Manchmal möchte ich wirklich nach Hause zurückkehren, aber ich habe mein Bestes gegeben, um hier zu sein, daher wäre es auch eine Schande, aufzugeben.

Dinesh

Leben mit einem "beschissenen" Pass

Dinesh hat aber bereits zwei Jobangebote bekommen. Beide Arbeitgeber haben ihr Angebot allerdings zurückgezogen, solange eine Verlängerung von Dineshs Visum nicht mit der Ausländerbehörde geklärt sei. "Die Ausländerbehörde sagt also, 'Such dir einen Job'. Die Arbeitgeber sagen, 'Kläre das erst mit der Ausländerbehörde'", verzweifelt Dinesh.

Also doch wieder zurück auf Punkt eins: die Ausländerbehörde. Nochmal die Seite aktualisieren. Wieder durch die verschiedenen Optionen durchklicken. Weiterhin kein Termin.

Wenn man hier mit einem "beschissenen" Pass lebt, wie Dinesh sagt, kann das Leben schon sehr stressig sein. "Manchmal möchte ich wirklich nach Hause zurückkehren, aber ich habe mein Bestes gegeben, um hier zu sein, daher wäre es auch eine Schande, aufzugeben."

Etwa drei Monate nur um Rückstände abzuarbeiten

Auch andere ausländische Fachkräfte berichten dem rbb von mindestens fünf bis sechs Monaten Wartezeit auf einen Termin. Denn das LEA ist vollständig überlastet. Allein im Bereich "Studierende/Fachkräfte" hat das Amt 10.000 unbeantwortete Mails, wie es dem rbb auf Anfrage mitteilte.

Auch in anderen Städten arbeiten die Ausländerbehörden am Limit. Allein in München seien 25.000 E-Mails und Online-Anträge unbeantwortet, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" im Februar. In Stuttgart seien es 15.000.

"Bei regulären Terminen haben wir Rückstände von drei bis sechs Monaten", sagte der Leiter der Berliner LEA, Engelhard Mazanke, dem "Tagesspiegel" [Bezahl-Inhalt]. "Wenn wir jetzt sofort die Behörde schließen und nur die Rückstände abarbeiten würden, bräuchten wir etwa drei Monate."

Ausländerbehörden bundesweit haben mit der Überlastung zu kämpfen – mit weitreichenden Folgen für diejenigen, die von den Ausländerbehörden abhängig sind. Wer einen deutschen Pass hat oder EU-Bürger ist, hat noch keine Erfahrungen mit der Ausländerbehörde machen müssen. Denn sie sind zuständig für Drittstaatsangehörige, die hier studieren oder arbeiten wollen.

Wirtschaftsweise: Deutschland braucht 1,5 Millionen Zuwanderer im Jahr

Dabei bräuchte Deutschland eben diese Menschen dringend. "Deutschland braucht 1,5 Millionen Zuwanderer im Jahr, wenn wir abzüglich der beträchtlichen Abwanderung jedes Jahr 400.000 neue Bürger haben und so die Zahl der Arbeitskräfte halten wollen", sagte die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer der "Süddeutschen Zeitung".

Deutschland brauche auch dringend eine Willkommenskultur, ergänzte Schnitzer, die den Sachverständigenrat der Bundesregierung leitet. "Etwa Ausländerämter, die Einwanderer nicht abschrecken, sondern Service bieten." Den Service, den Dinesh nicht beanspruchen kann.

"Wie will denn die Bundesregierung Ausländer dazu bringen, hier zu leben und zu arbeiten, wenn sie doch im wahrsten Sinne des Wortes über ein archaisches System verfügt, das das Leben hier zu einer seelenzermürbenden Erfahrung macht?", fragt er sich bei solchen Nachrichten.

"Deutschland ist eine digitale Wüste"

Als er im Oktober 2019 für seinen Master nach Deutschland kam, hatte er sich das Land anders vorgestellt - fortschrittlich, überlegen. Nun hat er gemischte Gefühle. "Es gibt es hier einige Dinge, die sehr gut sind und einige, die einfach erbärmlich sind", erklärt er. "Man denkt, Indien sei ein Dritte Welt-Land. Doch Deutschland wird 15 oder 20 Jahre brauchen, um Indien in der Digitalisierung aufzuholen. Deutschland ist eine digitale Wüste."

Dinesh bereut es nicht, nach Deutschland gezogen sein, wie er sagt. Aber empfehlen würde es auch niemandem zurück in Indien. "Ich hatte erst letztens dieses Gespräch mit einem Bekannten in Indien, der Manager beim Unternehmen Adobe ist. Er fragte, ob er für eine Stelle nach Deutschland ziehen solle." Dineshs Antwort war eindeutig: "Nicht mit dieser Bürokratie."

*Name von Redaktion geändert

Sendung: rbb24 Inforadio, 07.07.2023, 12:35 Uhr

Beitrag von Efthymis Angeloudis

47 Kommentare

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  1. 47.

    Die Verwaltungen werden nach meiner Beobachtung durch "sparen" und immer mehr unsinnige Vorschriften disfunktional gemacht. Das führt zu mehr Arbeit für die Behörden, das führt zu längeren Wartezeiten, das führt zu mehr Vorschriften, das führt zu mehr Arbeit für die Behörden, das führt zu längeren Wartezeiten, das führt zu mehr Vorschriften, das führt zu mehr Arbeit für die Behörden........
    Dies ist bei vielen Behörden zu spüren.
    Als Taxifahrer muss ich alle 5 Jahre Meinen Führerschein zur Fahrgastbeförderung erneuern lassen.
    Im letzen Jahrtausend bin ich dafür zur Führerscheinbehörde gegangen und habe in 10 Minuten einen Antrag ausgefüllt und abgegeben.
    Heute wird immer noch das selbe Formular verwendet.
    Allerdings muss ich heute 2-3 Monate vorher einen Termin beim Bürgeramt beantragen, muss pünktlich zum genehmigten Termin erscheinen und dann 2 Mitarbeiterinnen des Bürgeramtes 45 Minuten dabei helfen den Antrag auszufüllen.

  2. 46.

    Ich frage mich gerade ernsthaft, wie dass eigentlich damit zusammen passt, dass die Einbürgerung aus den Bezirken genommen wird und künftig im LEA besser funktionieren soll. Wie kommt die Politik zu der Annahme?

  3. 45.

    Sie haben keine Ahnung. Allein das 12-monatiges Einzahlen bedeutet nicht, dass man einen Leistungsanspruch bei der Agentur für Arbeit hat. Man muss sich dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stellen (können), erst dann wird das Arbeitslosengeld bewilligt (vorausgesetzt, sonstige Voraussetzungen werden erfüllt). Und sich dem Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stellen bedeutet unter anderem, dass einem die Erwerbstätigkeit gestattet ist. Ist das nicht gegeben, gibt es auch keinen Anspruch auf das Arbeitslosengeld, selbst wenn man davor in die Arbeitslosenversicherung jahrelang fleißig eingezahlt hat.

    Hören Sie bitte auf hier die Halbwahrheiten zu verbreiten. Und ein Termin beim Bürgeramt zu bekommen ist nicht dasselbe wie bei LEA. Hier hilft die Bereitschaft, durch die ganze Stadt zu fahren, nicht weiter.

  4. 44.

    Ausländerbehörde sagt also, 'Such dir einen Job'. Die Arbeitgeber sagen, 'Kläre das erst mit der Ausländerbehörde'",

    erinnert an den Hauptmann von Köpenik : ohne Arbeit keinen Pass, ohne Pass keine Arbeit

  5. 43.

    Ui da habe ich mich wohl blöd ausgedrückt. Ich ziehe mir keine Jacke an. Ich mach meine Arbeit so gut es geht, mach kaum Überstunden bzw bummel die zeitnah ab und versuche gaaaaaaaanz tief durchzuatmen, ABER der Druck der kommt ist ja nicht nur von den Kunden die ihr Geld brauchen sondern auch von der Führungsebene und das ist das schlimme daran. Die oberste Riege beschließt Gesetze ohne sicherzustellen, dass unten diese auch (zeitnah) umgesetzt werden können. Und Mitarbeiter werden dann zum Personalgespräch (!!!) gebeten, weil sie den steigenden Antragsfluten bei gleichzeitigim Personalausfall nicht mehr Herr werden.
    Da braucht man sich auch als ÖD Mitarbeiter nicht wundern, wenn die AfD mehr Zulauf bekommt...

  6. 42.

    Das fing schon sehr viel früher an als vor 10 Jahren. Das Privileg wenn man alt und grau ist, man hat die Zeiten miterlebt wo mit 58 verrentet wurde um die Behörden zu verschlanken und Gelder einzusparen

  7. 41.

    Werter Mitarbeiter oder kurz andy, es steht schon weiter oben aber um es noch einmal zu verdeutlichen. Der "Frust" richtet sich keineswegs gegen die Mitarbeiter in öffentlichen Einrichtungen und der überwiegenden Mehrheit der hier kritisierenden dürfte klar sein, dass die öffentliche Verwaltung schlicht und ergreifend kaputtgespart wurde.
    Sie als auch ich zahlen Steuern und dafür kann man eine funktionierende Verwaltung erwarten oder? In Berlin ist sie disfunktional und die Zustände sind hinlänglich bekannt ohne das sich auf der politischen Entscheidungsebene auch nur ansatzweise etwas geändert hat. Es mag für die (Fehl)Entscheider angenehm sein das Sie sich die Jacke anziehen ohne gemeint zu sein, nur ist das nicht Sinn der aus meiner Sicht berechtigten Kritik.

  8. 40.

    Hier liegt der Fokus der Kritik auf der Bürokratie bzw. der daran anknüpfenden schlechten, da unterbesetzten Verwaltung. Allerdings sind auch blumige Bundesratsreden von Hubertus Heil und Co. darüber, wie dringend Menschen hierzulande gebraucht werden, blanker Hohn. An den EU-Außengrenzen werden Menschen gefoltert, ermordet oder beim Sterben beobachtet, nebst unrechtsstaatlichem Verwehren von Grundrechten wie Asyl. Hinzu kommt ein auch innenpolitisch auf Abschottung und Restriktion ausgerichtete Behördenlandschaft. Die Ausländerbehörde ist eine reine Ausgrenzungsanstalt, untergeordnete Abteilungen nicht weniger. Statt Leben, Bildung und Beruf in diesem Land zu organisieren, stimmt man sich eher zu Abschiebungen ab, reißt rechtswidrig Leute aus Arbeitsverhältnissen und entzieht Menschen verfassungswidrig das Aufenthaltsrecht. Soll heißen, mit schnellerer Bürokratie wäre nichts an den Umständen besser. Man setzt rechtextreme Außen- und Innenpolitik um, bekämpft Menschen.

  9. 39.

    Wenn es durch ein Tun, Dulden oder Unterlassen in Ihrer täglichen Behördenarbeit zu mittelbaren oder unmittelbaren Grundrechtsverletzungen kommt, so haben Sie ein Remonstrationsrecht. Streng genommen ist sogar Ihre Pflicht, dass Sie Ihr Remonstrationsrecht wahrnehmen.

  10. 38.

    Ahja, ergo sollten alle Mitarbeiter Ihrer Meinung nach also kündigen und das System komplett zusammenbrechen lassen? Es ist also ihre Schuld, wenn sie jeden Tag 100% geben um den Karren versuchen irgendwie aus dem Dreck zu ziehen und dann dafür auch noch verantwortlich gemacht werden? Evtl. sollten sie mal die Perspektive wechseln.

  11. 37.

    Nee, das stimmt so nicht. So ist zb im §7 SGB II enthalten, dass nur derjenige Anspruch darauf hat, der über ein Aufenthaltsrecht verfügt. Hat die betreffende Person keinen AT (egal welcher §), so ist diese vom Leistungsbezug ausgeschlossen. Sorry, aber das ist mein Job ;) Auch Asylbewerber erhalten nur AsylbL wenn sie über einen entsprechenden Titel verfügen...
    Gezahlt wird wenn nachgewiesen wird, dass wenigstens ein Termin zur Verlängerung vorliegt. Wenn man den aber nicht bekommt, hat man natürlich ein ganz großes Problem.

  12. 36.

    Tatsächlich
    Pardon, aber nach einem bereits andauernden 12 Tag….:)

  13. 35.

    Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben alles. Sie stehen sofort im Focus weils nicht funktioniert. Es sind halt andere Zahlen an zu betreuenden Menschen. Es passiert aber nicht wirklich was. So geraten die Dinge aus den Fugen. Wenn ich etwas unbedingt will, dann muß ich erfinderisch sein um Lösungen zu finden. Scheint nicht zu funktionieren. Frage: wer hat Schuld daran. Frage: Wann ändert sich das. Mir können die Mitarbeiter leid tun.

  14. 34.

    Nun haben wir hier im Beispiel einen Marketingmitarbeiter. Fraglich ist natürlich wieso dieser als Fachkraft ein Visa bekommen hat. Immerhin ist es kein Geheimnis das bei der kleinsten Krise Marketing, Kommunikation, Content und sozial irgendwas, als erstes entlassen werden. So wie bekanntermaßen jetzt geschehen. Jetzt hängt der arme Wurm hier in D. und bekommt natürlich keinen neuen Job. Da laufen ja genug einheimische Marketinglinge ohne Job rum.
    Fachkräfte sollten branchenbezogen sich bewerben können. Hier wurde scher ein IT-Inder ohne IT eingeladen. Für Onlinemarketing braucht man keine Ausbildung.

  15. 33.

    Es geht doch gar nicht um die in den Behörden arbeitenden Menschen, sondern um Strukturen. Allen hier schreibenden Behördenmitarbeitenden sei gesagt, dass Ihre Verteidigungsreaktionen nur Zeichen eines kaputten Systems sind. Solange Sie da mitmachen, sollten Sie auch Verantwortung für das Stützen dieses Systems übernehmen. Aber vor lauter Ordnern vor dem Kopf sehen Sie das nicht.

  16. 32.

    @ Andy, gerade der obige Bericht sagt das nicht aus.
    "Für Staatsangehörige aus Drittstaaten gelten in der Regel für Leistungen der Kranken-, Pflege-, Renten- oder Arbeitslosenversicherung die gleichen gesetzlichen Regelungen wie für deutsche Arbeitnehmer."
    Wenn Herr Dinesh in das System 12 Monate eingezahlt hat, hat er Anspruch.
    Was Sie vielleicht meinen, sind Asylsuchende und Geduldete ohne gültige Dolumente. Aber auch diese haben Anspruch auf Leistungen. Wer allerdings eine Woche vor Ablauf seines Dokumentes erst tätig wird, hat es einfach mal verpennt und eventuell Schwierigkeiten. Das dann der Behörde anzukreiden ist nicht fair.

  17. 31.

    Ich verstehe gerade den Zusammenhang zu meinem Kommentar nicht. Haste dich verklickt beim Antworten?

  18. 30.

    Wo leben Sie denn?
    Fachpersonal?
    Das derzeitige Fachpersonal, zu dem auch ich gehöre, ist alt und „durch“.
    Geht trotz Schicksalsschlägen, Krankheiten etc. arbeiten, damit die Kollegen nicht noch mehr arbeiten müssen.
    Fachpersonal lernt man nicht an, wir lernen auch nach Jahrzehnten zu, wie Pflegepersonal und ähnliches.
    Keiner der zu uns kommt ist unversorgt, im Gegensatz zu den Obdachlosen, die völlig unversorgt sind!

  19. 29.

    Kann dem nur zustimmen.. Es wird immer über die Mitarbeitenden vor Ort gemeckert und man kriegt im direkten Kundenkontakt alles ab: Frust, Respektlosigkeiten, Wut. Zum Teil nachvollziehbar und verständlich, aber wir sind die falschen Adressaten. Wir sind in der Ausübung unserer Arbeit an Gesetze gebunden, Ermessen steht uns idR selten zur Verfügung. Für die langen Wartezeiten, Personalmangel, schlechte Ausstattung und fehlende Digitalisierung ist der*die Behördenmitarbeiter*in nicht verantwortlich. Aber da wir das "Gesicht" der Behörde sind und die Kund*innen nicht wissen oder nicht wissen wollen, dass wir nichts daran ändern können, sind wir die Bösen. Traurig.

  20. 28.

    An dem o.g. Artikel kann man das schon lesen. Ohne AT kein Geld, so einfach geht das. Egal ob AsylbL, Bürgergeld, Kindergeld etc. An diesem Stück Papier hängt tatsächlich äußerst viel. Einen Deutschen oder EU Bürger tangiert das nicht, die bekommen ihr Geld.
    Also sollte man schon meinen, dass Drittstaatler schlechter gestellt sind wenn die Terminvergabe nicht funktioniert.
    Ergo muss die Behörde dringend aufgerüstet werden!

  21. 27.

    @ "ZwischenDenWelten", Sie warten seit 2018 auf eine Antwort? Haben Sie mal nachgefragt? Scheinbar war Ihre Anfrage selbst für Sie nicht so wichtig, anders kann ich es mir nicht erklären.
    Den Tipp mit dem Intranet sollten Sie vielleicht mal im Roten Rathaus weitergeben. ;-)
    Meinen Sie wirklich, Behörden verwalten Daten öffentlich zugänglich? Ich kann Sie da beruhigen. Auch da benutzt man ein Intranet.

  22. 25.

    @ Su Vali, ich finde es interessant, dass Sie meinen zu wissen, dass Personen aus Drittländern schlechter behandelt werden.
    Denn das haben Sie in Ihrem Kommentar ausdrücken wollen.


  23. 24.

    Weil das den Großteil nicht interessiert. Wir als Behörde haben zu funktionieren, wenn wir aber nicht hinterher kommen, funktionieren wir nicht vollumfänglich. Ich weiß, wir Mitarbeiter*innen wuppen alles so gut es geht, wir freuen uns über ein nettes Wort (egal ob vom Kunden oder dem Teamleiter) aber das hilft halt nicht die ganze Arbeit ordentlich zu erledigen.
    An Tagen wie heute träume ich einfach davon zu kündigen und mir was schönes irgendwo anders zu suchen...Irgendwo, wo man nicht hängen gelassen wird weil die neuen Kollegen eher in "unwichtigere" Bereiche gesetzt werden, Gesetze zum 100. Mal geändert werden, wo Gehaltserhöhungen auch mal gemacht werden um das Personal zu halten und als Wertschätzung. Nun ja, im ÖD ist halt nicht alles Wunschkonzert.

  24. 23.

    Wenn man den Artikel so liest, kann man eigentlich nur jeder Fachkraft raten, nicht nach Deutschland zu kommen.
    Beschämend!

  25. 22.

    Ich arbeite selbst bei einer großen Behörde und alle beschweren sich über lange Bearbeitungszeiten, die aufgrund akuten Personalmangel, aus verschiedene Gründen, eingetreten sind. ( Fing vor ca. 10 Jahren an )
    Anstatt dankbar zu sein, dass der verbliebene Rest tapfer arbeiten geht, wird nur gemeckert!

    Wenn es doch hier so schlimm ist, warum kommen alle und fordern nur?

    Zum Glück gibt es noch Kunden, Klienten, der sich auch mal bedanken oder nette Zeilen schreiben.

  26. 21.

    Sie sollten aber auch sehen, das Papierberge der beste Schutz vor Datenabflüssen sind!!

    -> Ich bin dagegen die Daten der Bürger zu digitalisieren! (egal über BürgerID, E-Patientenakte, etc), weil es keine "Digitale Sicherheit" gibt! -> die Behörden müssten ein komplett eigenes Intranet nutzen, mit eigenen Kabeln, ohne Verbindung ins Internet!

    Stattdessen, (sorry), würde ich die Mitarbeiter, oder die Behörder selbst wegdigitallisieren, indem sie durch KI ersetzt werden, mit dem Vorteil, das eine KI keine Gefühle hat, ncht gestresst ist, und alles unmittelbar regeln kann.

    Digitallisierung sollte jedenfalls nicht bedeuten, die Daten der Bürger (durch Online stellen) unsicher zu machen, bei maximaler Ineffizienz, sondern die Behörden selbst müss weg-digitallisiert werden! -> EIne KI kommt mit Lochstreifen wunderbar zurecht!

    Ansonsten, warte ich z.B. auf eine Behördenantwort schon seit 2018 (Brief hab ich Persönlich abgegeben!)

  27. 20.

    Und waren Sie auch bei den für Nicht-EU-Ausländer zuständigen Stellen? Glauben Sie wirklich, die würden sich alle nur nicht richtig bemühen, um einen Termin zu bekommen? Deren Existenz hängt von diesem Termin ab. Für die meisten Einheimischen sind dagegen die schleppende Terminvergabe und Bearbeitung meist nur nervig.

  28. 19.

    Manu, die Zustimmung des Arbeitsamts erfolgt meist innerhalb von 2-3 Wochen. Wenn ein Arbeitgeber nicht so lange warten will, hat er scheinbar genügend andere Bewerber. Übrigens entscheidet die Agentur für Arbeit meist im Interesse des Arbeitnehmers und verhindert damit Ausnutzung. Es gibt den ein oder anderen Arbeitgeber, der die Situation dieser Arbeitnehmer ausnutzen will.
    Das Arbeitsvisum fußt doch auf der Annahme, dass ein Arbeitgeber hier in Deutschland keinen geeigneten Bewerber finden kann. Deswegen kam Herr Dinesh nach Deutschland. Das machen viele Länder ähnlich. Kenne das z.B. auch aus Amerika.

  29. 18.

    Alfred, nein, Sie liegen falsch. Ich habe wie jeder normale Mensch meine Termine gemacht, telefonisch, online oder per E-Mail. Aber Ihnen ist es wahrscheinlich lieber, Ihre Vorurteile anderen mitzuteilen.

  30. 17.

    Es ist wirklich ein Teufelskreis.

    Aufenthaltstitel ist für die ersten 2 Jahre an den aktuellen Job geknüpft (und ja, die Firma steht tatsächlich im Beiblatt des Aufenthalttitels). Erst nach 2 Jahren darf man sich auch ohne die Zustimmung des Arbeitsamtes auf andere Stellen bewerben bzw. diese Antreten.

    Person A verliert also seinen Job, erreicht niemand im Einwanderungsamt. In der Zwischenzeit bewirbt man sich schon mal, darf den Job aber nicht antreten, da die Agentur für Arbeit dem neuen Job noch nicht zugestimmt hat und in der Zwischenzeit verfällt wiederum das Jobangebot.

    Gleichzeitig will der Bund mehr Fachkräfte aus dem Ausland anwerben, wenn man jetzt schon nicht hinterherkommt? Lächerlich

  31. 16.

    So schreibt nur jemand der selbst im Berliner Verwaltungssystem einen unkündbaren Platz hat.
    Fakt ist: Alleine das man in Berlin wie ein Bittsteller zwingend einen Termin braucht, für Dinge die vom Staat per Gesetz gefordert werden, zeigt wie kaputt die Stadt und ihre Verwaltung ist.

  32. 14.

    "Wir sind ein digital rückständiges Land, das finanziell gesehen zu arm ist, um die Exekutive angemessen ausstatten zu können, vgl. nur die Schulen und die Zahl der Lehrer."

    Steuergelder kommen genug rein, die werden nur für jede Menge Blödsinn ausgegeben. Und auf dem
    Amt arbeiten ist genau deswegen unattraktiv, wie von ihnen beschrieben. Schlechte Bezahlung, schlechte Laune, schlechte Ausstattung ect. Dafür drei Tage ohne AU blau machen, das ist wiederum super!

  33. 13.

    Das Landesamt für Einwanderung ist definitiv nicht mit anderen Behörden zu vergleichen und die Schuld tragen definitiv nicht die Arbeitgeber. Wenn du das Vergnügen nicht hättest, kannst du dir nich vorstellen was dort abgeht - Kafka hätte sich das nicht ausdenken können. Deine allgemeine Anmerkung zu Terminen in Behörden ist auch allgemein bekannt, kann aber auf keinen Fall auf die Ausländerbehörde angewandt werden. Es gibt einfach keine Termine. Herzliche Grüße ein Ausl

  34. 12.

    Was soll man sagen?
    Die Verwaltung schafft die Arbeit nicht mehr. Zuwenig Personal, zu wenig digitale Kompetenzen, zuwenig Hardware?
    Ja. Und Ausreden, wie, dass das mit dem Digitalen alles ja "Neuland" sei, oder dass man zur Prokrastination Zukunftsprogramme startet, die sehr viel später Erfolg haben sollen.
    Warum sprechen wir es nicht mal an?
    Deutschlands Selbstbild ist ein Witz!
    Wir sind ein digital rückständiges Land, das finanziell gesehen zu arm ist, um die Exekutive angemessen ausstatten zu können, vgl. nur die Schulen und die Zahl der Lehrer.
    Gefühlt sind wir jedoch in allen Bereichen Spitzenreiter.
    Nur im Fußball nicht mehr, das ist aber auch nicht mehr wegzuleugnen.

  35. 11.

    Dafür gibt es fleissige Mitarbeiter, die diese Papierakten mit der 35 Jahre alten Dieselgurke täglich von Amt zu Amt kutschieren und verteilen. Dieses moderne Zeigs Internet ist einfach noch Neuland!

  36. 10.

    Ich bin Mitarbeiter einer Behörde. Im Sozialamt. Ist aber wurscht, welche Behörde. Das Drama, fehlende Digitalisierung, gilt für so gut wie jedes Amt. Die alte Garnitur von Führungskräften geht in Rente. Das ist auch gut so. Bei den allermeisten Leitungskräften fehlt die Akzeptanz, oft trifft man eine Haltung an die klar macht, das die Möglichkeiten digitalen Arbeitens gar nicht gesehen werden. So haben wir die letzten 30J. digital glatt verpennt. E-Akte? Ein Fremdwort. Das rächt sich nun.

  37. 9.

    Ich denke eher, Berliner Behörden sind am Ende, in Brandenburg klappt es eigentlich ganz gut.
    Wird wohl nicht etwas am vergangenen rot/rot/grünen Senat liegen, auf den man in der Innenstadt noch so stolz ist?

  38. 8.

    Hier wird schon ganz schön dramatisiert. Natürlich ist die mangelde Digitalisierung der einzelnen Behörden ein Thema. Aber gerade das Landesamt hat die Digitalisierung schon lange vollzogen und Termine werden nach Dringlichkeit auch kurzfristig vergeben. In meinen Augen liegt es an den potentiellen Arbeitgebern, die hier zögerlich sind. Ein Arbeitsvertag hat Probezeiten und Vertragsbestandteile, die zum Beispiel auch den Arbeitsort regeln.
    Generell zu allen Berliner Behörden:
    Natürlich ist es schwierig, wenn man kur kurz ins Internet guckt und dann meint, "puh alles ausgebucht". Meine persönlichen Erfahrungen sind komplett andere. Ich habe meine Termine innerhalb von 14 Tagen gehabt. Spitzenreiter war ein Termin innerhalb einer Stunde. Dann muss man halt auch flexibel sein und durch die Stadt fahren.
    Ein hoher Anteil der gebuchten Termine wird leider nicht wahrgenommen und zum Glück, sagen einige Terminkunden dann auch ab. Ich habe da eine Zahl im Kopf von bis zu 20%

  39. 7.

    Im Grunde beklagen wir ständig die gleichen Zustände. Nur das sich nichts verändert. Es fehlt das Geld für mehr Personal und moderne Technik in den Ämtern. Das berühmte Faxgerät ist das Symbol für die versteinerte Rückstandigkeit. Es reicht eben nicht, in anderen Ländern Menschen anzuwerben und diese hier später in Deutschland sich selbst zu überlassen.

  40. 6.

    Solange man nicht irgendwie irgendwelche "hochbegabte" Menschen, die ca.2% unserer Bevölkerung ausmachen in öffentliche Ämter setzt, wird sich nichts ändern. Dieses, ich denke von heute bis morgen, oder auch, ich denke garnicht nach das wird schon, wird uns noch allen auf die Füße fallen. Und das schlimmste ist, es interessiert irgendwie keinen, weil es so ist wie es ist und irgendwie schon gehen wird. Kleiner Tip: Wenn wir 1,5 Mio neue Zuwanderer brauchen, muß das vorher geplant und organisiert werden und nicht nachher, um dann festzustellen, es klappt nicht.

  41. 5.

    Einerseits wird verlangt, Visa rechtzeitig zu verlängern - andererseits gibt es monatelang keinen Termin dafür.
    Bei der nächsten Polizei-Kontrolle ist es dem Polizisten egal, warum das Visum nicht verlängert werden konnte ... und reisen in den Urlaub werden unmöglich.
    Deutsche Behörden sind am Ende...

  42. 4.

    Ich habe satte 3 Monate gebraucht um meine Adresse nach Hochzeit ändern zu lassen und das sowohl das Landeseinwohneramt als auch die Kfz-Zulassungsstelle hoffnungslos überlastet sind ist seit Jahren ein offenes Geheimnis

  43. 3.

    Nicht nur dieses Amt ist überlastet.
    Hier ist mittlerweile alles überlastet.
    Es ist schon so, Deutschland schafft sich, durch seine Politiker selbst ab.

  44. 2.

    Diese Zustände hatten wir bereits vor 30!! Jahren. Nichts Neues also. Niedergang mit Arroganz gespickt.

  45. 1.

    Es betrifft nicht nur diesen Bereich. Das Land schafft sich mit seiner auf der Welt einmaligen Bürokratie ab. Dazu kommt die digitale Rückständigkeit. Deutschland braucht Kompetenz und Fachwissen in der Politik und keine ideologischen Egomanen, die den Ernst der Gesamtlage nicht verstehen. Die Zeit, parteipolitische Grabenkämpfe während der Arbeitszeit zu führen, sind endgültig vorbei.

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